Welche Geschichten über Jesus kennst du? Ganz schön viele, oder?
Und wo du die Geschichten findest, das weißt du auch:
Im Neuen Testament, also im NT, dem zweiten Teil der Bibel.
Und das bedeutet, dass sie logischerweise jemand aufgeschrieben haben muss.
Die Jünger und Jüngerinnen Jesu kamen aber nicht gleich nach Jesu Tod und Auferstehung auf die Idee, sich mal aufzuschreiben, was Jesus so alles gesagt hatte und was sie mit ihm erlebt hatten.
Nein!
Sie erzählten allen Menschen von Jesus.
Viele Menschen begannen deshalb auch an Jesus zu glauben.
Auch sie erzählten wieder anderen Menschen von Jesus.
Auch diese Menschen begannen an Jesus zu glauben und erzählten wieder anderen Menschen von Jesus und so wäre das vermutlich ewig weitergegangen.
Kennst du das Spiel „Stille Post“?
Falls nicht, das Spiel geht so:
Jemand denkt sich einen Satz aus und flüstert ihn seinem Nachbarn ins Ohr.
Der Nachbar flüstert jetzt den Satz dem nächsten Nachbarn ins Ohr, der wieder dem nächsten, bis alle dran waren.
Der Letzte darf dann laut sagen, was ihm ins Ohr geflüstert wurde.
Bei diesem Spiel passiert meistens folgendes:
Das, was der Letzte ins Ohr geflüstert bekommen hat, ist nicht das, was der Erste sich ausgedacht hat.
Der Satz hat sich verändert!
Entweder es wurde nicht richtig verstanden, was einem ins Ohr geflüstert wurde, oder man hat einfach beim Weitersagen etwas von dem Satz vergessen.
Manchmal verändern Mitspieler auch mit Absicht den Satz.
Das passiert ganz oft auch im Alltag, aber es gibt ein gutes Hilfsmittel dagegen:
Man schreibt sich auf, was wichtig ist und was man sich merken will.
Nun, natürlich wäre das mit den Jesusgeschichten auch passiert, wären sie nicht irgendwann aufgeschrieben worden.
Dafür zum Glück gleich von vier verschiedenen Leuten:
Wir nennen sie Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.
Matthäus Markus Lukas Johannes
Ihre Geschichten nennt man Evangelium und die vier Jesusgeschichtenschreiber nennt man Evangelisten.
Ohne die vier Evangelisten geht gar nichts!
Im Pfarrzentrum im Kleinen Saal hängt dieses Kreuz.
Oben, unten, rechts und links findest du seltsame Gestalten mit Flügeln.
Wenn du genau hinschaust, dann siehst du, dass jede Gestalt ein Buch hält.
Diese Gestalten sind Symbole für die Evangelisten.
Der Adler oben steht für Johannes, der Löwe links steht für Markus, der Mensch rechts steht für Matthäus und der Stier unten steht für Lukas.
Ohne Matthäus, Markus, Lukas und Johannes wüssten wir heute nichts mehr über Jesus, niemand, kein einziger Mensch auf der Welt.
Bonusmaterial
Der erste Evangelist
Markus war der erste, der auf die Idee kam, eine Geschichte von allem über Jesus aufzuschreiben.
Er kam auch auf die Idee, diese Geschichte „Evangelium“ zu nennen.
Hier kannst du sehen und hören, wie Markus sein Evangelium geschrieben hat.
Tipp: Drücke auf beide Pfeile schnell hintereinander, dann laufen das Video und das Audio gleichzeitig ab und du kannst die Information gleichzeitig sehen und hören.
Hoppla – da schreibt doch wer ab?
Markus, Matthäus und Lukas haben ziemlich viele Geschichten gleich.
Oft stimmen sogar der Wortlaut und die Reihenfolge überein.
Vielleicht kommt ihr selber drauf, was da passiert ist?
Ja, richtig!
Matthäus und Lukas haben bei Markus abgeschrieben!
Beim Kibiwe 2017 haben wir Lukas bei der Arbeit zugeschaut.
Seht ihr die vielen Rollen an seinem Schreibpult?
Er hat sie „Quellen“ genannt: Quellen, das hat hier gar nichts mit Wasser zu tun.
Das sind Schriften, bei Lukas sind das Schriften über Jesus, die er gesammelt hat und von denen er abgeschrieben hat.
Eine davon war auch der Markus.
So hat es auch Matthäus gemacht, unabhängig von Lukas.
Auch Matthäus hat Quellen gesammelt und von ihnen abgeschrieben.
Eine davon war auch der Markus.
Inzwischen haben die Forscher eine Idee, wie die Evangelien von Matthäus und Lukas entstanden sind.
Schaut und hört selbst!
Tipp: Drücke auf beide Pfeile schnell hintereinander, dann laufen das Video und das Audio gleichzeitig ab und du kannst die Information gleichzeitig sehen und hören.
Schau mal, welche Geschichte von welchem Evangelist stammt!
Von Markus stammt zum Beispiel die Geschichte, wie Jesus seine Jünger und Jüngerinnen berufen hat.
(Und natürlich haben das Matthäus und Lukas von ihm abgeschrieben)
Von Matthäus stammt zum Beispiel die Geschichte von den Weisen aus dem Osten, die Jesus kurz nach seiner Geburt besucht haben.
Sie gehört zu seinem Sondergut.
Von Lukas stammt zum Beispiel die Geschichte vom Zöllner Zachäus.
Sie gehört zu seinem Sondergut.
Jetzt fragst du vielleicht – stop, da fehlt doch Johannes! Was ist mit dem?
Johannes kannte wahrscheinlich die anderen Evangelien, aber er hat seinen ganz speziellen Stil und seine ganz eigenen Geschichten über Jesus.
Von Johannes stammt zum Beispiel die Geschichte vom großen Fischfang.