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Du bist nicht allein! - Zwei Geschichten vom Propheten Elija

Elija und der Engel

„Steh auf und iss – Du hast noch einen langen Weg vor dir!“

Weißt du, was ein Prophet ist? Das ist jemand, der im Namen Gottes spricht. Mose war ein Prophet und Jesus natürlich auch. Sie haben im Namen Gottes gesprochen und den Menschen Botschaften von Gott überbracht.

Es war noch nie eine einfache Sache, ein Prophet Gottes zu sein. Auch Mose wurde von den Israeliten immer wieder kritisiert und was mit Jesus geschah, das weißt du ja.

Für Ahab und Isebel habe ich leider kein besseres Bild

Die Geschichte, die ich dir heute erzähle, spielt eine lange Zeit, nachdem Mose gelebt hatte, und eine lange Zeit, bevor Jesus lebte. Damals gab es in Israel einen König namens Ahab und eine Königin namens Isebel. Ahab und Isebel hatten mit Gott nicht viel am Hut. Sie verehrten lieber andere Götter. Auch von Gottes Geboten hielten sie nicht viel. Eigentlich sollte ein König sich um Gerechtigkeit im Land bemühen, aber Ahab und Isebel ging es nur um ihre eigene Macht und ihren eigenen Reichtum. Das Volk war ihnen egal.

Das ist Elija. Er ist ein Prophet Gottes. Er hat Ahab und Isebel immer wieder eindringlich gesagt, was Gott von ihnen will. Elija war ein großer Prophet und Gott wirkte durch ihn große Wunder. Ja, es sah wirklich so aus, als ob Elija erfolgreich sein würde und alles richtig gemacht hätte! Endlich würde sich alles zum Besseren wenden. Der König Ahab würde sich an die Gebote Gottes halten und das Volk würde an Gott glauben.

Aber Königin Isebel schickte einen Boten zu Elija, der ihm sagte: „Die Götter sollen mich töten, wenn du morgen noch am Leben sein wirst.“ Und sie schickte ihre Soldaten durchs ganze Land, Elija zu suchen und zu töten. Da bekam Elija Angst.

Elija machte sich auf den Weg und ging in die Wüste.

Elija ging ganz weit in die Wüste hinein. Dort fand er einen Ginsterstrauch. Er kroch darunter und sagte: „Mein Gott, ich bin nicht besser als die anderen Menschen. Alles was ich getan habe, war umsonst. Niemand in Israel glaubt noch an dich. Ich bin als Einziger übrig geblieben und jetzt will man mich umbringen. Es ist alles aus.“

Ein Engel kam und sagte zu Elija: „Steh auf und iss!“

Elija richtete sich auf und sah sich um. Da war ein frisches Brot, das in glühender Asche gebacken war, und ein Krug mit kühlem Wasser. Elija aß und trank, dann legte er sich wieder unter den Ginsterbusch und schlief.

Der Engel kam ein zweites Mal und sagte zu Elija: „Steh auf und iss! Du hast noch einen weiten Weg vor dir.“

Elija richtete sich auf und sah sich um. Da war wieder ein frisches Brot und ein Krug mit kühlem Wasser. Elija aß und trank, dann stand er auf und machte sich auf den Weg.

Elija ging es wieder etwas besser. Das frische Brot, das kühle Wasser und der Schlaf hatten ihm gut getan. Er fühlte sich nicht mehr ganz so einsam. Und er wusste, wohin er gehen musste: Er ging 40 Tage und Nächte mitten durch die Wüste bis zum Gottesberg Horeb.

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Du bist nicht allein! - Zwei Geschichten vom Propheten Elija

Elija begegnet Gott am Gottesberg Horeb

Teil 1

40 Tage und Nächte war Elija gewandert, seitdem ihm der Engel Gottes in der Wüste frisches Brot und kühles Wasser gebracht hatte.

Fotoquelle Pixabay

Schon von Weitem konnte Elija den Gottesberg Horeb sehen. Dorthin war er unterwegs.

Das war der Berg, auf dem Gott dem Mose in einem Dornbusch, der brannte, aber nicht verbrannte, erschienen war.

Das war der Berg, von dem aus Gott dem Volk Israel die zehn Gebote verkündet hatte.

Ja, das waren gute Zeiten gewesen – damals! Wie lange war das her? Eine andere Zeit, so schien es Elija, eine andere Welt.

Teil 2

Seine Zeit und seine Welt war finster. Elija schauderte. Ihm war kalt und er war müde. Mit letzter Kraft erreichte er den Gottesberg. Er fand eine Höhle dort und legte sich nieder um auszuruhen.

Und dann hörte er eine Stimme: „Was willst du hier, Elija?“

Elija kannte die Stimme. Es war die Stimme Gottes. Ja, Gott sprach zu ihm, aber eben nur zu ihm. Außer ihm hörte niemand mehr Gott. So dachte Elija.

„Ich bin allein und einsam,“ rief Elija. „Niemand hört dich mehr. Es macht keinen Sinn, sich für dich einzusetzen. Ich bin der Letzte, der dich hört.“

„Komm raus aus deiner Höhle, Elija, und stell dich auf den Berg.“

Bevor Elija das tun konnte, begann es: Da erhob sich ein mächtiger Sturm.

Doch Gott war nicht im Sturm. Dann kam ein gewaltiges Erdbeben.

Doch Gott war nicht im Erdbeben. Ein mächtiges Feuer loderte empor.

Doch Gott war nicht im Feuer. Dann war es still. Ein leichter Windhauch berührte Elijas Wange. Gott war in der Stille und im Windhauch.

Teil 3

Da verhüllte Elija sein Gesicht mit seinem Mantel und stellte sich auf den Berg. Und Gott sagte: „Was willst du hier, Elija?“

„Ich bin allein und einsam,“ sagte Elija. „Niemand hört dich mehr. Es macht keinen Sinn, sich für dich einzusetzen. Ich bin der Letzte, der dich hört.“

Gott antwortete: „Die Stille hört man nicht im Sturm, im Erdbeben, im Feuer, aber sie ist immer da. Ich bin die Stille. Ich bin immer da. Die Leisen hören mich und die Einfachen und die Treuen und die Verlässlichen. Du bist nicht allein.“

Elija verließ den Gottesberg und ging durch die Wüste zurück nach Israel. Er hörte die Stille in der Wüste, er hörte die Stille auf den Plätzen der Städte.

Er wusste nun: Gott ist immer da. Er war nicht allein. Gott-war-für-ihn. Gott-war-für-die-Menschen. Gott ist der: ICH-BIN-FÜR-EUCH. Immer. In seiner Zeit. In unserer Zeit.

Wir sind nicht allein. GOTT-IST-FÜR-UNS.