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Der Koran – das heilige Buch des Islam

Ich denke mal, die meisten von euch wissen: Die Bibel ist das heilige Buch der Christen und der Koran ist das heilige Buch der Muslime.

Und das ist so komplett richtig.

Aber: Für Muslime hat der Koran in ihrem Glauben und in ihrem Leben eine viel größere Bedeutung als für uns Christen!

Die Muslime glauben, dass der Koran dem Propheten Mohammed Wort für Wort durch den Engel Gabriel offenbart wurde. Er gilt als direktes Wort Gottes.

Fotoquelle: pixabay

Bestimmt weißt du, was ein Diktat ist. Jemand liest einen Text Wort für Wort vor und jemand anderer muss ihn Wort für Wort fehlerfrei aufschreiben.

Genau so, glauben die Muslime, ist der Koran dem Propheten Mohammed offenbart worden: Durch den Engel Gabriel verkündete Allah ihm den Koran Wort für Wort, sein ganzes Leben lang, immer wieder.

Mohammed konnte weder schreiben noch lesen wie viele Menschen zu seiner Zeit.

Er merkte sich alles, was ihm der Engel sagte, Wort für Wort. Andere Menschen schrieben es auf und so entstand kurz nach dem Tod Mohammeds der Koran.

Der Koran wurde in Arabisch geschrieben. In dieser Sprache wurde er auch dem Propheten Mohammed offenbart.

Und weil Mohammed den ganzen Koran auswendig konnte, deshalb lernen viele Muslime bis zum heutigen Tag den Koran auswendig.

Wie du weißt, ist das Alte Testament ursprünglich auf Hebräisch geschrieben worden und das Neue Testament auf Griechisch, aber wenn wir die Bibel lesen, dann benützen wir eine Übersetzung und lesen sie auf Deutsch.

Der Koran wird grundsätzlich in Arabisch gelesen und auch auswendig gelernt, auch von Muslimen, deren Muttersprache nicht Arabisch ist, sondern Deutsch, Türkisch oder Englisch …

Und du verstehst vielleicht, warum: In Arabisch wurde er Wort für Wort offenbart, nicht in Deutsch, Türkisch oder Englisch.

Arabisch wird übrigens von rechts nach links geschrieben. Und von oben nach unten.

Warum manche Schriften in eine andere Richtung schreiben, erfährst du hier.

Der Koran selbst ist in 114 Kapitel eingeteilt, die Suren genannt werden. Die erste Sure ist die Wichtigste. Die anderen 113 Suren sind der Länge nach geordnet: Die 2. Sure ist die längste Sure, die 114. Sure ist die kürzeste Sure.

Jede Sure hat einen Namen. Manchmal bezieht sich der Name nur auf einen einzigen Satz in der Sure, übrigens. Und jede Sure beginnt mit dem Vers“Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“ (außer der 9. Sure, um genau zu sein), der Bismillah genannt wird.

In einem Koran – und übrigens auch in einer Moschee – gibt es keine Bilder.

Das hat damit zu tun, dass die Muslime sich ganz streng an das Gebot halten wollen, dass man sich von Allah kein Bild machen darf.

Trotzdem ist jeder Koran schön gestaltet: Die Kalligraphie, das heißt die Kunst besonders schön zu schreiben, hat im Islam eine große Tradition.

Weil der Koran als direktes Wort Gottes gilt, ist er den Muslimen sehr heilig und er wird mit großem Respekt behandelt:

Man berührt ihn nur mit sauberen Händen und er darf nicht auf dem Boden liegen. Manche Muslime sprechen ein Gebet, bevor sie den Koran öffnen.

Und was steht im Koran?

Da gibt es viele Gemeinsamkeiten mit unserer Bibel.

Manche Suren tragen Namen von Personen, deren Geschichten auch in der Bibel vorkommen: Jona (Sure 10), Josef (und seine Brüder, Sure 12), Abraham (Sure 14), Maria (Sure 19) und Noah (Sure 71)

Im Koran finden sich Gebote, Geschichten und Gebete.

Viele Personen, die wir aus dem AT kennen, kommen auch im Koran vor, ebenso Jesus, der für die Muslime als Prophet gilt, und seine Mutter Maria.

Im Koran finden sich auch die Regeln, wie Muslime leben sollen.

Und wenn Muslime beten, dann sprechen sie die Gebete, die im Koran zu finden sind.

Du siehst: Für Muslime ist der Koran das Wichtigste in ihrem Leben.

Hier kannst du dir die erste Sure des Koran anhören!