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Miteinander den Glauben feiern - die christlichen Feste im Jahreskreis

Die österliche Bußzeit (Fastenzeit)

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Das wichtigste Fest für alle Christen ist Ostern. An diesem Fest feiern wir die Auferstehung Jesu Christi, der am Kreuz gestorben ist und den Tod besiegt hat.

In diesen Tagen hat die Vorbereitungszeit auf dieses Fest begonnen.

Die Vorbereitungszeit auf Ostern nennen wir die österliche Bußzeit, besser bekannt auch als Fastenzeit.

Die frühen Christen von Philippi; ganz rechts sieht man übrigens den Apostel Paulus! Kibiwe 2013

Die ersten Christen hatten noch keine feste Fastenzeit. Jeder fastete, wann er es für richtig hielt.

(Mi und Fr)

Da es aber alleine sehr schwierig ist, entwickelten sich zwei Tage der Woche zu gemeinsamen Fasttagen: der Mittwoch und der Freitag.

Man aß den ganzen Tag nichts bis zur Eucharistiefeier am Abend. Anschließend nahm man eine Mahlzeit zu sich, aber ohne Fleisch und Wein.

Vor dem Ostersonntag fastete man bis zu einer Woche, jeder so viel er konnte.

Im Jahre 334 wird das erste Mal von einer 40-tägigen Fastenzeit bis Ostern berichtet und nur wenige Jahrzehnte später hatte sich die Dauer der Fastenzeit so entwickelt, wie wir sie heute kennen: von Aschermittwoch bis Karsamstag.

Sind das tatsächlich 40 Tage? Zähle das mal nach!

Zu welchem Ergebnis kommst du? 46?

Das sind doch 6 Tage zu viel!

Die Lösung ist: Du musst die Sonntage abziehen. An Sonntagen ist das Fasten für Christen nämlich verboten!

Im Lauf der Jahrhunderte hat sich die Art und Weise des christlichen Fastens immer wieder verändert.

Euren Großeltern ist es vielleicht noch in Erinnerung, dass es früher verboten war, die ganze Fastenzeit hindurch Fleisch zu essen.

Jesus hat seinen Jüngern und Jüngerinnen nämlich keine Anweisungen gegeben, wie oft oder wie lange sie fasten sollen.

Nur eines hat er ihnen verboten: Beim Fasten ein finsteres Gesicht zu machen, aufs Waschen und die Körperpflege dabei zu verzichten und mit dem Fasten anzugeben.

Wie viele Propheten im AT vor ihm erinnerte Jesus die Menschen daran, dass es für Gott nicht auf das Äußere ankommt: Jesus forderte die Menschen auf, im Herzen umzukehren und sich wieder auf den Weg zu machen zu Gott und den Mitmenschen.

Heute darf wieder jeder frei entscheiden, was er sich für die Fastenzeit Besonderes vornimmt. Das kann der Verzicht auf Fernsehen, Computer, Spielekonsole oder ein guter Vorsatz sein. Manche Leute verzichten auf teure Einkäufe oder Essen und spenden das Geld den Bedürftigen.

Es gibt in der katholischen Kirche nur noch zwei verbindliche Fasttage, an denen man auf Fleisch verzichten soll: Aschermittwoch und Karfreitag.

Die Leute von Ninive, in Sack und Asche; Kibiwe 2012

Als Menschen früher fasteten, ließen sie das auch an äußeren Zeichen erkennen: Man kleidete sich in Sackleinen, streute Asche auf sein Haupt, wusch und pflegte sich nicht. Das ist aber heute schon lange aus der Mode gekommen!

Vielleicht deshalb auch, weil Jesus nicht viel davon hielt, siehe oben.

(Asche)

Geblieben ist Folgendes:

Am Aschermittwoch wird den Christen in der Kirche ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Asche ist ein Zeichen der Vergänglichkeit und der Umkehr.

Es erinnert daran, dass wir nicht perfekt sind.

Es will uns ermutigen, über unser Leben nachzudenken und neue Wege auszuprobieren.

Dazu wird gesprochen:

„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst.“

oder

„Kehr um und glaube an das Evangelium.“