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für die erste Klasse

Ein Engel besucht Maria

Fotoquelle: Pixabay

Was ein Held ist, das weißt du sicher, und bestimmt hast du sogar schon mal von Superhelden gehört.

Helden, das sind Menschen, die andere Menschen retten.

Superhelden haben meist noch irgendwelche Superkräfte und es gibt ganz viele Filme, in denen Superhelden die Welt oder gleich das ganze Universum retten.

Jeder Mensch mag Superhelden und findet ganz toll, was sie machen.

Vielleicht wärst du sogar gerne selber ein Held oder sogar ein Superheld, der die Welt rettet?

Aber hast du dich schon einmal gefragt, was die Mütter von Superhelden dazu sagen, dass ihr Sohn oder ihre Tochter nie zu Hause ist und ständig Kopf und Kragen riskiert?

In der Bibel wird erzählt, dass die Mutter von Jesus sehr wohl gefragt wurde, ob sie die Mutter eines Helden werden will.

Die Geschichte will ich dir heute erzählen. Ein Mann namens Lukas hat sie aufgeschrieben.

Lukas erzählt: Damals lebte in dem kleinen Dorf Nazaret eine junge Frau. Sie hieß Maria.

Gott sandte den Engel Gabriel zu Maria.

Der Engel sagte: „Sei gegrüßt! Du bist erfüllt von der Gnade Gottes und Gott ist mit dir!“

Maria erschrak.

Gleichzeitig aber fragte sie sich: „Warum spricht mich dieser Engel so seltsam an?“

Nun, vermutlich weißt du bereits, was der Engel Maria sagen wird, aber Maria wusste das natürlich nicht.

Gabriel sagte:

„Fürchte dich nicht, Maria, du hast bei Gott Gnade und Liebe gefunden.

Du wirst schwanger werden und einen Sohn bekommen.

Gib ihm den Namen Jesus.

Er wird groß sein in den Augen Gottes und ein König sein, wie David es war.

Seine Herrschaft wird kein Ende haben.“

Maria fragte: „Wie soll das geschehen?“

Und Gabriel antwortete:

„Gottes heiliger Geist wird mit dir und über dir sein.

So wird auch dein Kind heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.“

Lukas erzählt, dass Maria zwar nicht verheiratet, aber schon mit Josef verlobt war.

Maria hatte also schon Pläne für ihre Zukunft, andere Pläne.

Und jetzt war da dieser Engel mit der Botschaft von Gott: Du sollst die Mutter eines Helden werden!

Das würde ihr Leben komplett umkrempeln.

Und tief in ihrem Herzen ahnte sie wahrscheinlich, dass das weder bequem noch einfach werden würde.

Maria atmete tief durch.

Dann sagte sie: „Ich vertraue auf Gott. Es soll geschehen, wie du gesagt hast.“

Daraufhin verließ Gabriel sie wieder.

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Der Weg nach Betlehem

Das Land, in dem Maria und Josef lebten, gehörte zum großen Weltreich der Römer.

Herrscher in diesem Weltreich war der Kaiser, der im fernen Rom lebte.

Damals hieß der Kaiser Augustus.

Und so erging in jenen Tagen ein Befehl des Kaiser Augustus.

Der Befehl lautete: Jeder Bewohner des römischen Weltreiches muss sich in Steuerlisten eintragen lassen.

Steuern, das war das Geld, das der Kaiser von seinen Untertanen bekam, und der Kaiser wollte wissen, wie viel Geld er erwarten könnte.

Für Josef und Maria war das nicht ganz so einfach, denn sie konnten sich nicht in Nazaret in die Steuerlisten eintragen lassen.

Josef, der Mann von Maria, war nämlich ein ganz ferner Nachkomme von diesem großen König David, den der Engel Gabriel auch schon erwähnt hatte.

Josef und Maria mussten deshalb in die Stadt, aus der dieser König David stammte.

Die Stadt hieß Betlehem und man war drei Tage unterwegs, wenn man von Nazaret nach Betlehem musste.

In Betlehem waren alle Herbergen voll und es gab dort keinen Platz für Maria und Josef.

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Heute ist euch der Retter geboren!

Dort, in Betlehem, kam Jesus zur Welt.

Maria wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, einen Futtertrog für Tiere.

Ganz in der Nähe waren Hirten.

Es war Nacht, aber die Hirten waren noch wach, weil sie auf ihre Herde aufpassen mussten.

Plötzlich wurde es mitten in der Nacht taghell.

Die Hirten waren zu Tode erschrocken und fürchteten sich.

Ein Engel stand bei ihnen und sagte:

„Fürchtet euch nicht!

Ich verkünde euch eine große Freude, die alle Menschen erfahren sollen:

Heute ist euch in Betlehem der Retter geboren!“

Die Hirten hörten atemlos diese Botschaft von Gott.

Ein Retter?, überlegten sie, ein Held?

Woran erkennt man einen Helden?

Der Engel sagte:

„Daran werdet ihr den Retter erkennen:

Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt!“

Und plötzlich sahen die Hirten eine unglaublich große Menge an Engeln, die Gott lobten und sagten:

„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade!“

Dann waren die Engel wieder verschwunden.

Die Hirten aber sagten zueinander:

„Kommt, lasst uns nach Betlehem gehen und das Kind suchen, von dem die Engel uns erzählt haben!“

Die Hirten machten sich schnell auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in Windeln gewickelt in der Krippe lag.

Die Hirten staunten nicht schlecht über das, was ihnen da passiert war.

Ein Retter und Held, den man an den Windeln und einer Krippe erkennen konnte, das, fanden sie, war etwas komplett Neues.

Und ihnen, den armen Hirten, hatten die Engel als Ersten die Geburt dieses Kindes verkündet.

Maria aber merkte sich alles, was die Hirten zu erzählen hatten.

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Wir haben seinen Stern aufgehen sehen!

In der Bibel finden wir noch eine Erzählung von der Geburt Jesu.

Diese Geschichte geht so:

Nachdem Jesus in Betlehem geboren worden war, kamen Männer aus einem Land weit im Osten nach Jerusalem, der Hauptstadt von Israel.

Sie waren monatelang unterwegs gewesen.

Von Beruf her waren sie Sterndeuter und genau deshalb hatten sie sich auf den langen Weg gemacht.

Sie fragten die Menschen in Jerusalem:

„Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihn zu verehren!“

In Jerusalem herrschte damals ein König namens Herodes.

König Herodes war überhaupt nicht begeistert, als er von diesen Sterndeutern und ihrer Suche nach einem neugeborenen König hörte, und er nahm die Sache ernst.

Er rief seine Ratgeber zu sich und fragte sie:

„Wo könnte dieser neugeborene König zu finden sein?“

Die Ratgeber antworteten:

„Wenn es der neugeborene König ist, der von Gott kommt, dann muss er in Betlehem zu finden sein!“

Herodes ließ die Sterndeuter heimlich zu sich holen.

Er fragte sie genau aus, wann dieser neue Stern erschienen war, dann sagte er ihnen:

„Geht nach Betlehem und sucht dort dieses Kind.

Wenn ihr es gefunden habt, dann kommt zurück zu mir nach Jerusalem und erzählt mir alles.

Denn ich will auch nach Betlehem gehen und diesen neugeborenen König verehren.“

Die Sterndeuter machten sich also auf den Weg nach Betlehem.

Und siehe …

Der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her!

Der Stern blieb genau über einem Haus stehen.

Die Sterndeuter gingen in das Haus hinein und fanden Jesus und seine Mutter Maria.

Sie freuten sich, als sie Jesus sahen, knieten sich hin und verehrten ihn als den neugeborenen König.

Sie hatten auch Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Die Münze links ist echtes Gold und derzeit knapp 400 Euro wert, dabei ist sie nur so groß wie das 20-Cent-Stück rechts

„Dieses Kind ist so wertvoll wie Gold,“ sagten sie.

Weihrauch riecht intensiver als alles andere, er kann jeden schlechten Geruch überdecken, besser als jedes Parfüm dieser Welt

„Dieses Kind verbindet uns mit Gott im Himmel so wie der Rauch des Weihrauchs zum Himmel aufsteigt,“ sagten sie.

Wenn man Myrrhe erhitzt, dann riecht es so, als ob man in einer Arztpraxis wäre

„Dieses Kind wird die Menschen heilen so wie Myrrhe Menschen heilen kann,“ sagten sie.

Die Sterndeuter gingen nicht noch einmal zu König Herodes.

Nachts im Traum wurde ihnen gesagt, dass sie nicht nach Jerusalem zurückkehren sollten, und so taten sie es auch nicht.

Für ihre Heimreise wählten sie eine andere Route.

Auch Josef hatte einen Traum.

Ein Engel warnte ihn vor dem König Herodes.

Deswegen nahm Josef Maria und das Kind und floh mit ihnen in ein fernes Land, nach Ägypten.

Dort blieben sie, bis König Herodes gestorben war.

Danach zogen Josef, Maria und Jesus nach Nazaret.