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Miteinander den Glauben feiern - die christlichen Feste im Jahreskreis

Die Geschichte des Weihnachtsfestes

Wann wurde Jesus geboren?

Die richtige Antwort lautet: Wir wissen es nicht, denn in den Evangelien findet sich kein Hinweis, an welchem Tag Jesus geboren wurde, wir wissen nicht einmal das Jahr!

Es kann jeder Tag des Jahres gewesen sein!

Übrigens:

Heute nimmt man an, dass Jesus irgendwann zwischen 7 bis 3 vor unserer Zeitrechnung geboren wurde, das ist nicht besonders genau.

Aber es gibt doch die Erzählungen von Jesu Geburt in den Evangelien?

Erinnere dich: Es gibt vier Evangelisten.

Markus und Johannes erzählen uns nichts von Jesu Geburt, Lukas und Matthäus aber schon.

Trotzdem wissen wir eigentlich nichts über Jesu Geburt und Kindheit.

Warum?

Niemand, der etwas von Jesu Geburt mitbekommen haben könnte, setzte sich gleich danach hin und schrieb es auf.

Auch Lukas und Matthäus wollen uns nicht erzählen, was genau passierte, sondern sie wollen mit den Erzählungen von Jesu Geburt ihre Evangelien eröffnen und gleich zu Anfang sagen, was der erwachsene Jesus für ein Mensch sein würde.

Haben die frühen Christen Weihnachten gefeiert?

Maria Magdalena hätte lieber einen Baum ohne Lametta, aber Petrus und Johannes schon.

Nein.

Kannst du dir vorstellen, Petrus und die anderen Jünger hätten einen Weihnachtsbaum aufgestellt?

Siehst du.

Wann entstand das erste Weihnachtsfest?

Mit 300 Jahren Warten wäre das ein ziemlich langer Adventskalender geworden, aber natürlich gab es damals noch keine Adventskalender.

Erst 300 Jahre nach Jesu Geburt tauchte so etwas wie ein erstes Weihnachtsfest auf, aber es war der 6. Januar.

In Rom begann man etwas später, Weihnachten zu feiern, es wird das erste Mal für das Jahr 336 erwähnt und es ist der 25. Dezember.

Die Menschen hatten das Bedürfnis, die Geburt Jesu zu feiern und weil man nicht wusste, an welchem Tag, suchte man sich einen passenden Termin aus.

Im Winter, wenn die Nächte lang sind, wollte man Jesus feiern, der das Licht der Menschen ist.

Im Winter, wenn die Nächte lang sind, wollte man Jesus feiern, der das Licht der Menschen ist.

Noch heute feiern wir „zweimal“ Weihnachten: Am 25. Dezember lesen wir die Weihnachtsgeschichte nach Lukas, am 6. Januar die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus.

Aber – Weihnachten ist doch am 24. Dezember?

Nein!

Ist dir eigentlich mal aufgefallen, dass am 24. Dezember die Geschäfte noch aufhaben und der ganze Tag Heiliger Abend heißt?

Feste beginnen in der Kirche schon am Abend vorher und dauern manchmal mehrere Tage, weil ein Tag nicht genug ist:

Der 24. Dezember, der 25. Dezember und der 26. Dezember sind ein großes Fest.

Was ist mit den Geschenken, dem Weihnachtsbaum und der Weihnachtskrippe?

Geschenke brachte früher der heilige Nikolaus am 6. Dezember.

Die evangelischen Christen führten ein, dass es die Geschenke erst an Weihnachten gibt.

Seit ungefähr 150 Jahren halten es die Katholischen genauso.

Auch Weihnachtsbäume gibt es noch nicht so lange.

Früher konnten sich nur reiche Menschen so einen leisten.

Die einfacheren Menschen feierten Weihnachten eben ohne Weihnachtsbaum – das geht.

Franz von Assisi ist der Patron unserer Pfarrei und schon dreimal gab es in Neufahrn ein Kibiwe über ihn. Das letzte Mal im Sommer 2021, das Bild stammt aber vom Kibiwe 2011

Eine Weihnachtskrippe stellte als erster Franz von Assisi im 13. Jahrhundert auf.

Wann beginnt eigentlich die Weihnachtszeit?

Frisch aus dem Sommerurlaub freut man sich doch besonders über Weihnachtsgebäck, oder?

Schon seit Anfang September gibt es in den Geschäften Lebkuchen zu kaufen und im Fernseher laufen schon seit Wochen Werbespots, die einem sagen, mit welchem Pullover, Parfüm oder Festessen das Weihnachtsfest am besten gelingen kann.

Zumindest ist noch niemand auf die Idee gekommen, schon im September mit den Kerzen am Adventskranz anzufangen …

Die Adventszeit beginnt am Samstag vor dem 1. Adventssonntag um genau drei Uhr und sie endet am Heiligen Abend um drei Uhr.

Dann beginnt die Weihnachtszeit, die mit dem Sonntag nach dem 6. Januar erst zu Ende ist.

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Nikolaus, Weihnachtsmann und Christkind – Ich weiß Bescheid!

Manche Erwachsene verlieren gerne die Orientierung vor Weihnachten. Vielleicht ist es der Stress? Dabei ist die Sache doch ganz einfach.

Der Nikolaus

Der Nikolaus kommt um den 6. Dezember rum. In der Regel reist er zu Fuß, gelegentlich mit einem Pferdeschlitten an und er klopft freundlich an die Haustüre, damit man ihn hereinlässt.

Begleitet wird er vom Krampus, der ihn unterstützt und der dem Nikolaus gehorchen muss, manchmal helfen dem Nikolaus aber auch Engel.

Der Nikolaus wohnt übrigens im Himmel.

Die Geschenke überreicht der Nikolaus gerne persönlich. Sollte der Nikolaus nur kurz vorbeikommen, um Geschenke zu bringen, dann stellt man die Stiefel auf, die man vorher ordentlich geputzt haben sollte.

Bekleidet ist der Nikolaus mit einer Bischofsmütze, die man auch Mitra nennt, mit einem Mantel und mit einem langen, weißen Gewand darunter, das Albe genannt wird. Natürlich hat der Nikolaus einen langen weißen Bart. Der Nikolaus hat immer seinen Bischofsstab dabei und natürlich ein goldenes Buch, gerne auch einen Sack, in dem er die Geschenke transportiert.

Die Bischofsmütze und der Mantel sind meistens rot, können aber auch eine andere Farbe haben.

Der Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann kommt in der Nacht vom Heiligen Abend zum Weihnachtsfest, also vom 24. zum 25. Dezember, wenn alle schlafen, und betritt das Haus durch den Kamin.

Dazu reist er mit einem fliegenden Rentierschlitten an.

Der Weihnachtsmann wohnt am Nordpol, wo er von den Weihnachtselfen bei der Produktion der Geschenke unterstützt wird.

Als Vorbereitung werden Socken an den Kamin gehängt, die der Weihnachtsmann mit kleineren Geschenken füllen soll, und es werden Milch und Kekse als Wegzehrung für den Weihnachtsmann und Karotten für die Rentiere hergerichtet.

Die gebrachten Geschenke werden am 25. Dezember in der Früh geöffnet, gleich nach dem Aufwachen.

Der Weihnachtsmann trägt eine rote Jacke und eine rote Hose mit weißen Pelz verziert, einen schwarzen Gürtel und schwarze Stiefel und eine rotweiße Bommelmütze. Natürlich hat auch er einen weißen Bart und auch er transportiert die Geschenke in einem Sack.

Fotoquelle zu Weihnachtsmann: Pixabay

Das Christkind

Das Christkind kommt am Heiligen Abend, den 24. Dezember. Es lässt sich nur ungern sehen, deshalb darf sich niemand in dem Zimmer aufhalten, in das das Christkind die Geschenke bringt.

Das Christkind fliegt, denn es hat Flügel. Es betritt das Haus durch das Fenster, es empfiehlt sich, das Fenster einen Spalt offen zu lassen.

Das Christkind wohnt im Himmel und die Engel unterstützen es bei der Herstellung der Geschenke.

Gelegentlich gibt das Christkind durch einen hellen Glockenton zu verstehen, dass es mit dem Herrichten der Geschenke fertig ist und nun der Augenblick der Bescherung gekommen ist.

Dann darf man das Weihnachtszimmer betreten und die Geschenke öffnen, also schon am Abend des Heiligen Abends, den 24. Dezember.

Da das Christkind wirklich nur selten gesehen wird, ist es natürlich nicht eindeutig zu beschreiben. Man kann es sich als Engel vorstellen, der ein weißes oder goldenes Gewand trägt.

Aber das hast du alles schon gewusst, oder?

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Die österliche Bußzeit (Fastenzeit)

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Das wichtigste Fest für alle Christen ist Ostern. An diesem Fest feiern wir die Auferstehung Jesu Christi, der am Kreuz gestorben ist und den Tod besiegt hat.

In diesen Tagen hat die Vorbereitungszeit auf dieses Fest begonnen.

Die Vorbereitungszeit auf Ostern nennen wir die österliche Bußzeit, besser bekannt auch als Fastenzeit.

Die frühen Christen von Philippi; ganz rechts sieht man übrigens den Apostel Paulus! Kibiwe 2013

Die ersten Christen hatten noch keine feste Fastenzeit. Jeder fastete, wann er es für richtig hielt.

(Mi und Fr)

Da es aber alleine sehr schwierig ist, entwickelten sich zwei Tage der Woche zu gemeinsamen Fasttagen: der Mittwoch und der Freitag.

Man aß den ganzen Tag nichts bis zur Eucharistiefeier am Abend. Anschließend nahm man eine Mahlzeit zu sich, aber ohne Fleisch und Wein.

Vor dem Ostersonntag fastete man bis zu einer Woche, jeder so viel er konnte.

Im Jahre 334 wird das erste Mal von einer 40-tägigen Fastenzeit bis Ostern berichtet und nur wenige Jahrzehnte später hatte sich die Dauer der Fastenzeit so entwickelt, wie wir sie heute kennen: von Aschermittwoch bis Karsamstag.

Sind das tatsächlich 40 Tage? Zähle das mal nach!

Zu welchem Ergebnis kommst du? 46?

Das sind doch 6 Tage zu viel!

Die Lösung ist: Du musst die Sonntage abziehen. An Sonntagen ist das Fasten für Christen nämlich verboten!

Im Lauf der Jahrhunderte hat sich die Art und Weise des christlichen Fastens immer wieder verändert.

Euren Großeltern ist es vielleicht noch in Erinnerung, dass es früher verboten war, die ganze Fastenzeit hindurch Fleisch zu essen.

Jesus hat seinen Jüngern und Jüngerinnen nämlich keine Anweisungen gegeben, wie oft oder wie lange sie fasten sollen.

Nur eines hat er ihnen verboten: Beim Fasten ein finsteres Gesicht zu machen, aufs Waschen und die Körperpflege dabei zu verzichten und mit dem Fasten anzugeben.

Wie viele Propheten im AT vor ihm erinnerte Jesus die Menschen daran, dass es für Gott nicht auf das Äußere ankommt: Jesus forderte die Menschen auf, im Herzen umzukehren und sich wieder auf den Weg zu machen zu Gott und den Mitmenschen.

Heute darf wieder jeder frei entscheiden, was er sich für die Fastenzeit Besonderes vornimmt. Das kann der Verzicht auf Fernsehen, Computer, Spielekonsole oder ein guter Vorsatz sein. Manche Leute verzichten auf teure Einkäufe oder Essen und spenden das Geld den Bedürftigen.

Es gibt in der katholischen Kirche nur noch zwei verbindliche Fasttage, an denen man auf Fleisch verzichten soll: Aschermittwoch und Karfreitag.

Die Leute von Ninive, in Sack und Asche; Kibiwe 2012

Als Menschen früher fasteten, ließen sie das auch an äußeren Zeichen erkennen: Man kleidete sich in Sackleinen, streute Asche auf sein Haupt, wusch und pflegte sich nicht. Das ist aber heute schon lange aus der Mode gekommen!

Vielleicht deshalb auch, weil Jesus nicht viel davon hielt, siehe oben.

(Asche)

Geblieben ist Folgendes:

Am Aschermittwoch wird den Christen in der Kirche ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Asche ist ein Zeichen der Vergänglichkeit und der Umkehr.

Es erinnert daran, dass wir nicht perfekt sind.

Es will uns ermutigen, über unser Leben nachzudenken und neue Wege auszuprobieren.

Dazu wird gesprochen:

„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst.“

oder

„Kehr um und glaube an das Evangelium.“