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Corona-Projekt 2020 Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade - Die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern

Joseph im Gefängnis

Joseph war im Gefängnis und blieb dort lange Zeit. Die Bibel erzählt leider nicht, wie er sich dort gefühlt hat. Vermutlich nicht besonders gut, oder?

Der Gefängniswärter

Der Gefängniswärter dagegen war absolut begeistert. Denn er entdeckte ziemlich schnell, dass Joseph zuverlässig und fleißig war.

Also ließ er jetzt den Joseph all die Arbeiten machen, die eigentlich er, der Gefängniswärter, hätte tun müssen: Den Gefangenen das Essen und Trinken austeilen, überall nach dem Rechten sehen, die Gefangenen beaufsichtigen und Vieles mehr.

„Dieser Joseph ist wirklich großartig“, sagte der Gefängniswärter. „Er macht die ganze Arbeit und ich kann mich gemütlich ausruhen.“

Joseph, der Bäcker und der Mundschenk

Eines Tages wurden zwei ganz besondere Gefangene ins Gefängnis geworfen: Der Bäcker und der Mundschenk des Pharaos persönlich! Beide standen im Verdacht, den Pharao betrogen zu haben.

Der Bäcker war für das Brot zuständig, das im Palast des Pharaos gegessen wurde, der Mundschenk musste für alle Getränke dort sorgen.

Die neuen Gefangenen waren natürlich sehr schlecht gelaunt und sie hatten noch dazu schlecht geschlafen: Beide hatten geträumt, aber sie wussten nicht, was die Träume bedeuten sollten.

„Gäbe es nur jemand, der unsere Träume deuten kann,“ seufzte der Mundschenk. „Träume deuten ist eine Sache Gottes,“ antwortete Joseph. „Erzählt mir eure Träume!“

Der Mundschenk traute sich als Erster: „In meinem Traum sah ich einen Weinstock heranwachsen, an dem drei wunderschöne Reben hingen. Ich hielt den Becher meines Herrn, des Pharaos, in der Hand und presste den Saft der Reben in diesen Becher, wo sie zu einem köstlichen Wein wurden. Den Becher gab ich meinem Herrn, dem Pharao.“

Joseph sagte: „Die drei Reben stehen für drei Tage. In drei Tagen wirst du wieder als Mundschenk dem Pharao dienen. Aber versprich mir, dass du dem Pharao von mir erzählst. Ich sitze hier unschuldig im Gefängnis und wurde aus meiner Heimat entführt.“

Der Bäcker hatte natürlich zugehört und hatte jetzt auch den Mut, seinen Traum zu erzählen: „Mein Traum geht anders. Ich trug drei Körbe mit feinstem Brot auf dem Kopf, aber Vögel kamen und fraßen das Brot aus dem obersten Korb!“

„Du willst die Deutung des Traumes nicht hören,“ sagte Joseph. „Doch,“, drängte der Bäcker. „Sag mir, was der Traum bedeutet.“ „In drei Tagen wird dich der Pharao zum Tod verurteilen,“ sagte Joseph mit leiser Stimme.

Der Gefägniswärter erzählt:

„Joseph hatte Recht. Drei Tage später feierte der Pharao seinen Geburtstag. Da sprach er den Mundschenk frei und setzte ihn wieder in sein Amt ein, den Bäcker verurteilte der Pharao zum Tod.

Der Mundschenk aber dachte nicht mehr an Joseph und so bleibt Joseph weiter im Gefängnis.

Gut für mich. Joseph macht die ganze Arbeit und ich muss nichts tun. Das kann meinetwegen ewig so weitergehen.“