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2. Klasse

Jesus erklärt, was für ihn in der Mitte steht

Bestimmt gibt es Dinge in deinem Leben, die sind dir wichtiger als andere Dinge.

Stell dir einen Kreis vor.

Das was dir wichtig ist, das stellst du in die Mitte.

Ist es deine Familie?

Ist es ein Computerspiel?

Ist es ein Sport, den du gerne ausübst?

Ist es die Schule?

Sind es deine Freunde oder Freundinnen?

Oder etwas komplett anderes?

Heute wird Jesus etwas in die Mitte stellen.

Aber vorher muss ich dir noch die Situation erklären, in der das passiert ist.

Die Geschichte ist nämlich in einem Gotteshaus passiert.

Ein Gotteshaus ist so was wie eine Kirche.

Aber die Gotteshäuser, in die Jesus ging, die nennt man nicht Kirche, sondern Synagoge.

In einer Synagoge trifft man sich an einem Tag in der Woche.

Dieser Tag ist heilig.

Der heilige Tag heißt Sabbat, für uns ist das der Samstag.

Wir haben auch einen heiligen Tag, den Sonntag.

Diese Idee von einem heiligen Tag haben wir vom Sabbat abgeguckt.

Das Wichtigste an einem heiligen Tag ist:

Man muss nicht arbeiten und man soll nicht arbeiten.

Das Arbeitsverbot am Sabbat ist besonders streng:

„Gott hat uns geboten, am Sabbat nicht zu arbeiten!“

sagen die Menschen und nehmen das ganz genau an diesem Tag.

Was also steht im Mittelpunkt am Sabbat?

Was ist das Wichtigste?

Genau!

Nicht arbeiten.

Logischerweise spielt unsere Geschichte an einem Sabbat in einer Synagoge.

Und, das kann man sich denken, in dieser Synagoge sind ganz viele Menschen, die das mit dem Arbeitsverbot am Sabbat supergenau nehmen.

Auch Jesus ist mit seinen Jüngern und Jüngerinnen am Sabbat in der Synagoge.

Und dann, fast hätte ich es vergessen, ist da noch ein Mann.

Er hat eine „verdorrte Hand“, so erzählt die Bibel.

Das bedeutet, dass er seine rechte Hand nicht bewegen kann.

Als Arbeiter taugt er kaum, er kann ja nur mit der linken Hand etwas tun.

Der Mann gilt nicht viel, auch nicht am Sabbat.

Er steht ganz hinten in der Synagoge, am Rand.

Jesus aber holt den Mann mit der verdorrten Hand in die Mitte.

Und er fragt die Menschen in dieser Synagoge:

„Was ist wichtig?

Was sollten wir an diesem heiligen Tag in die Mitte stellen?“

Du weißt, was Jesus tun wird?

Er wird den Mann mit der verdorrten Hand heilen.

Jesus heilt, weil es bedeutet, dass das Reich Gottes da ist.

Aber Heilen ist Arbeit und das ist am Sabbat verboten.

Deshalb fragt Jesus die Menschen:

„Was ist wichtiger?

Das Reich Gottes und das Heilen von Menschen oder das Verbot am Sabbat nicht zu arbeiten?“

Die Menschen in der Synagoge müssen sich entscheiden.

Sie erschrecken.

Sie denken: „Das darf Jesus nicht tun.

Gott hat uns geboten, am Sabbat nicht zu arbeiten.

Jesus kann doch bis morgen warten um diesen Mann zu heilen.“

Vielleicht denken sie auch:

„Jesus, warum heilst du den Mann mit der verdorrten Hand nicht heimlich?

Warum machst du das hier mitten in der Synagoge, wo es alle sehen?“

Aber Jesus kennt in der Frage nach dem Reich Gottes keine Kompromisse.

Für ihn steht das Reich Gottes und das Heil der Menschen im Mittelpunkt.

Er ist ein bisschen traurig, weil ihn die Menschen nicht verstehen.

Er heilt den Mann mit der verdorrten Hand mitten in der Synagoge am Sabbat.

Ganz viele Menschen damals haben das nicht ausgehalten:

„Jesus bringt alles durcheinander mit seiner Botschaft vom Reich Gottes!

Es wäre besser, Jesus würde einfach Ruhe geben und aufhören zu provozieren!“

Und manche Menschen dachten:

„Am besten, dieser Jesus verschwindet wieder.“