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zweite Klasse

Jesus stirbt am Kreuz

Der Tag des großen Festes ist gekommen.

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen feiern in Jerusalem.

Sie essen und trinken miteinander, doch Jesus weiß: Es ist das letzte gemeinsame Essen.

„Erinnert euch an mich, wenn ihr zusammen Brot teilt und Wein trinkt!“ sagt er zu seinen Jüngern und Jüngerinnen.

Nach dem Mahl, es ist schon Nacht, machen sie sich auf den Weg zurück nach Betanien.

Jesus sagt: „Ihr werdet euch alle für mich schämen und mich verlassen.“

„Niemals, Jesus“, sagt Petrus, „Ich werde mich niemals für dich schämen oder dich verlassen!“

„Ach, Petrus, sei realistisch“, antwortet Jesus, „bevor morgen früh der Hahn kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du niemals mein Jünger warst!“

Petrus schüttelt den Kopf.

Auch die anderen Jünger und Jüngerinnen sagen: „Wir werden uns niemals für dich schämen oder dich verlassen.“

Am Ölberg machen sie eine Pause.

Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen:

„Bleibt mit mir wach. Betet mit mir!“

Jesus geht ein Stück weiter und betet:

„Vater, ich will nicht, dass mir etwas Schlimmes passiert.

Aber dein Wille soll geschehen!“

Nach dem Gebet geht Jesus zu seinen Jüngern und Jüngerinnen und sieht, dass sie alle schlafen.

Jesus fragt: „Petrus, Jakob, Johannes – ihr schlaft? Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wach bleiben?“

Dann hört und sieht Jesus das Geklirr von Waffen und den Schein von Fackeln zwischen den Bäumen.

Bewaffnete Männer kommen und Judas führt sie an.

Judas sagt: „Sei gegrüßt, Jesus!“

Das war das Zeichen, das Judas mit den Bewaffneten ausgemacht hatte:

„Derjenige, den ich begrüße, der ist Jesus. Den müsst ihr festnehmen!“

Und so nehmen die Bewaffneten Jesus fest.

Die Jünger und Jüngerinnen sind plötzlich hellwach.

Es ist nicht so, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten, wie sie Jesus schützen könnten und so hat Petrus über dunkle Kanäle ein Schwert erworben.

Das zieht Petrus jetzt und schlägt damit sinnbefreit einem der bewaffneten Männern ein Ohr ab.

Das ist auch schon sein Ende als Bodyguard von Jesus.

Die Jünger und Jüngerinnen verlassen Jesus und fliehen.

Die bewaffneten Männer bringen Jesus zum Hohenpriester, dem obersten Priester.

Der Hohepriester gilt als derjenige, der im Namen Gottes spricht.

Der Hohepriester fragt Jesus:

„Sprichst du im Namen Gottes? Redest du richtig über Gott?“

Was soll Jesus antworten?

Wenn er sagt: „Nein, ich spreche nicht im Namen Gottes“, dann passiert ihm nichts.

Wenn er sagt: „Ja, ich spreche im Namen Gottes“, dann wird er verurteilt.

Was sagst du?

Spricht Jesus im Namen Gottes?

Jesus sagt:

„Ja, ich spreche im Namen Gottes.“

Der Hohepriester sagt:

„Damit beleidigst du Gott. Du musst zum Tod verurteilt werden.“

Petrus ist den bewaffneten Männern und dem gefangenen Jesus heimlich bis in den Hof des Hohenpriesters nachgeschlichen.

Dort ist ein Feuer und Petrus wärmt sich dort.

Eine Dienerin des Hohenpriesters kommt vorbei und bleibt bei Petrus stehen.

Sie sagt: „Du da, du bist doch mit diesem Jesus zusammen!“

Petrus schüttelt den Kopf: „Was redest du da?“

Wenig später kommt die Dienerin wieder am Feuer vorbei.

Zu ein paar Leuten, die dabeistehen, sagt sie: „Da, der ist ein Jünger dieses Jesus!“

Petrus antwortet: „Ich bin kein Jünger dieses Jesus und bin es auch niemals gewesen!“

Da sagt einer von den Leuten, die dabeistehen, zu Petrus:

„Doch, ich kenne dich. Ich habe dich am Ölberg bei diesem Jesus gesehen!“

Petrus sagt: „Verflixt und zugenäht, ich kenne diesen Jesus nicht!“

Bald darauf krähte der …

Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus ihm gesagt hatte.

Petrus geht weg und weint bitterlich.

In der Früh am nächsten Tag wird Jesus zu Pontius Pilatus gebracht.

Der römische Kaiser hat Pontius Pilatus zum Regierungschef in Israel gemacht.

Der römische Kaiser entscheidet, wer König ist und das Land regiert.

„Dieser Jesus will sich zum König machen!“ sagen die Abgesandten des Hohenpriesters.

„Bist du ein König?“ fragt Pilatus Jesus.

Was soll Jesus antworten?

Wenn Jesus sagt: „Nein, ich bin kein König“, dann passiert ihm nichts.

Wenn Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König“, dann wird er verurteilt.

Was sagst du?

Ist Jesus ein König?

Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König.“

Daraufhin verurteilt Pilatus Jesus zum Tod am Kreuz.

Nach der Geißelung ziehen die Soldaten Jesus einen Purpurmantel an.

Sie machen ihm eine Krone aus Dornen, schlagen ihn mit einem Stock auf den Kopf und spuken ihn an.

Dann knien sie sich vor ihn hin und rufen: „Heil dir, König der Juden!“

Danach ziehen die Soldaten Jesus den Purpurmantel wieder aus.

Damals, zurzeit der Römer, wurden viele Menschen zum Tod am Kreuz verurteilt.

Einer davon war Jesus.

Jesus wird gezwungen sein Kreuz zu tragen.

Die römischen Soldaten bringen ihn zur Stadt hinaus.

Auf dem Weg zu dem Ort, an dem Jesus hingerichtet werden soll, kommt ein Bauer vorbei.

Sein Name ist Simon von Cyrene.

Die römischen Soldaten zwingen Simon von Cyrene, dass er ein Stück des Weges Jesus hilft das Kreuz zu tragen.

Die römischen Soldaten kreuzigen Jesus.

Während Jesus am Kreuz hängt, bewachen sie ihn.

Über dem Kopf von Jesus ist eine Tafel, auf der steht, weswegen Pilatus ihn verurteilt hat:

„Jesus von Nazaret, König der Juden.“

Nach einigen Stunden stirbt Jesus.

Als der römische Hauptmann Jesus am Kreuz sterben sieht, da sagt er:

„Wahrhaftig, dieser Jesus war Gottes Sohn.“

Die Jüngerinnen aber sind Jesus von Weitem gefolgt und haben zugesehen, wie Jesus am Kreuz gestorben ist.

Ein Mann mit Namen Josef von Arimathäa möchte nicht, dass Jesus einfach so am Kreuz hängen bleibt.

Er nimmt den toten Jesus vom Kreuz ab.

Josef von Arimathäa wickelt Jesus in Tücher und legt ihn in ein Felsengrab.

Er wälzt vor das Grab Jesu einen großen Stein.

Die Jüngerinnen aber beobachten das Begräbnis Jesu von Weitem und sehen, wo Josef von Arimathäa Jesus bestattet hat.

Warum wir uns jedes Jahr an die Geschichte von Jesu Tod erinnern

Christen glauben, dass Jesus für die Menschen gestorben ist.

Für seine Jünger und Jüngerinnen, für den Hohenpriester und Judas, für Pontius Pilatus und und die römischen Soldaten, für alle Menschen auf dieser Welt.

Er hat allen vergeben.

Er kann allen vergeben, auch dir und mir.

„Gott liebt wirklich alle Menschen,“ will uns das Kreuz sagen.

Die Christen glauben, dass Jesus im Namen Gottes gesprochen hat und dass er tatsächlich ein König ist und das Reich Gottes, das er verkündet hat, mit ihm begonnen hat und durch nichts mehr aufzuhalten ist.

Nicht einmal durch den Tod.

Gott wird Jesus auferwecken.

Aber diese Geschichte erzähle ich euch nach den Osterferien.