Heute erzähle ich dir die Geschichte von Pfingsten.
Dazu gibt es eine Geistergeschichte aus der Bibel!
Lukas hat sie aufgeschrieben und wir finden sie, wie die Geschichte von Christi Himmelfahrt, in seinem zweiten Buch, der Apostelgeschichte.
Nachdem Jesus zu seinem Vater im Himmel gegangen war, kehrten die Jünger und Jüngerinnen nach Jerusalem zurück.
Sie versammelten sich genau in dem gleichen Raum, in dem sie mit Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hatten, und warteten dort.
Sie beteten viel und lasen in der Bibel.
Maria, die Mutter Jesu, war auch mit dabei.
Inzwischen waren schon fünfzig Tage seit dem Ostertag vergangen (und für diejenigen, die es genau wissen wollen: zehn Tage seit Christi Himmelfahrt).
Schon früh am Morgen war in Jerusalem eine Menge los.
Menschen aus vielen verschiedenen Ländern waren nach Jerusalem gekommen, denn an diesem Tag fand ein großes Fest in Jerusalem statt.
Plötzlich kam ein heftiger Sturm vom Himmel.
Er erfüllte das ganze Haus, in dem die Jünger und Jüngerinnen waren.
Dann fielen Feuerzungen vom Himmel und auf jeden der Jünger und Jüngerinnen ließ sich so eine Flamme nieder.
Normalerweise wäre das ein Fall für die Feuerwehr, nicht wahr?
Die Jünger und Jüngerinnen verließen den Raum und liefen auf die Straße.
Nicht weil sie Angst bekommen hätten oder die Feuerwehr holen wollten.
Im Gegenteil!
Alles, was sie jetzt wollten, das war, all diesen Menschen aus den vielen verschiedenen Ländern von Jesus zu erzählen.
Und das hörte sich ungefähr so an:
„Jesus is Christ! God raised him from death! Halleluja!“
„Gesù è il Cristo! Dio lo ha risuscitato dalla morte!”
“Iesus Christus est! Deus illum excitavit ex mortuis!”
“Jésus est le Christ! Dieu l’a ressuscité de la mort!”
“Ο Ιησούς είναι ο Χριστός! Ο Θεός τον ανέστησε από τους νεκρούς!”
Alle Jünger und Jüngerinnen redeten gleichzeitig.
Die Leute aus den vielen verschiedenen Ländern wunderten sich:
“Das sind doch nur einfache Menschen vom Land.
Warum kann sie jeder in seiner Muttersprache über diesen Jesus reden hören?”
Andere Leute aber lachten und sagten:
“Die sind alle stockbesoffen!”
Da hielt Petrus eine Rede.
Er sagte:
“Das stimmt nicht, diese Menschen hier” – er meinte die Jünger und Jüngerinnen – “sind nicht betrunken, es ist doch erst Vormittag.
Nein, Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschenkt.
Dieser Geist wohnt jetzt in unseren Herzen.
Und jetzt hört zu:
Jesus, der gekreuzigt wurde, ihn hat Gott von den Toten auferweckt!
Jesus lebt und er hat uns seinen Geist geschenkt, der uns lebendig macht!
Diese gute Nachricht wollen wir allen Menschen verkünden!”
“Und was sollen wir tun?” fragte jemand.
“Auch ihr sollt diese gute Nachricht glauben und auf Gott vertrauen, der auch euch Leben nach dem Tod geben will.
Lasst euch taufen und mit diesem heiligen Geist beschenken!”
sagte Petrus.
Als die Jünger und Jüngerinnen abends wieder ins Haus zurückkehrten, waren plötzlich viele neue Leute dazu gekommen.
Sie sagten:
“Wir glauben auch an Jesus und vertrauen darauf, dass Gott uns Leben nach dem Tod schenken wird.
Und wir spüren: Der Heilige Geist ist in unseren Herzen.
Wir wollen auch allen Menschen von diesem Jesus erzählen.”
War das jetzt eine echte Geistergeschichte?
Du sagst vermutlich:
Nein.
Aber in der Geschichte kam doch der Heilige Geist vor!
Dann ist es doch eine Geistergeschichte, oder?
Du hast recht.
Es ist keine Geistergeschichte, weil der Heilige Geist eben kein Gespenst ist.
Wenn wir sagen, dass wir begeistert sind, dann meinen wir nicht, dass wir von einer Horde von Gespenstern umgeben sind.
Wir sagen, dass wir begeistert sind, wenn wir von etwas komplett überzeugt sind.
So ist es ja auch bei den Jüngern und Jüngerinnen in der Geschichte der Fall.
Sie sind komplett von Jesus überzeugt.
Wenn wir sagen, dass eine Klasse einen guten Teamgeist hat, dann meinen wir nicht, dass ein Klassenkamerad ein Gespenst ist.
Wir wollen damit sagen, dass die Klasse gut zusammenhält und zusammenarbeitet.
So ist es ja auch bei den Jüngern und Jüngerinnen in der Geschichte der Fall.
Sie streiten nicht und halten zusammen.
Wenn wir Geist sagen, dann meinen wir ganz oft eben kein Gespenst und auf alle Fälle gilt das für den Heiligen Geist.
Er wohnt in den Herzen der Menschen und definitiv nicht in irgendeinem Kellerverlies.
Manchmal wird der heilige Geist mit Atem verglichen.
Erinnerst du dich an die Geschichte, wo Jesus die Jünger und Jüngerinnen anhaucht?
Man kann sich ja bei so was anstecken, nicht wahr?
Jesus steckt die Jünger und Jüngerinnen mit seinem Heiligen Geist an und be-geistert sie.
Manchmal wird der heilige Geist mit einer Taube verglichen, weil er von Gott gesandt wird und unsere Verbindung mit Gott und Jesus ist, die niemals abreißt.
Lukas vergleicht den Heiligen Geist mit einem Sturm, der vom Himmel kommt, und so etwas wie frischen Wind bringt.
Damit will er sagen:
Der Heilige Geist bringt die Jünger und Jüngerinnen in Bewegung und macht sie lebendig.
Lukas vergleicht den Heiligen Geist mit Feuer.
Die Jünger und Jüngerinnen sind Feuer und Flamme für Jesus und brennen darauf, allen Menschen von Jesus zu erzählen.
Und natürlich wusste Lukas, dass man das nicht wörtlich verstehen darf und nach der Feuerwehr rufen muss.
Sonst hätten doch die Leute damals in Jerusalem zu den Jüngern und Jüngerinnen gesagt:
“Sehr interessant, das alles, was du über Jesus erzählst, aber — dein Kopf brennt!”
Jetzt weißt du, was wir an Pfingsten feiern, und du weißt, was gemeint ist, wenn wir vom Heiligen Geist reden.