Wochen später kam Jakob an einen Brunnen. Dort lagerten Hirten mit ihren Herden.
Jakob fragte die Hirten: „Seid gegrüßt, Brüder. Sagt mir, woher seid ihr?“
Die Hirten antworteten: „Wir sind aus Haran.“
Jakob fragte sie: „Kennt ihr einen Mann namens Laban?“
Die Hirten antworteten: „Ja, den kennen wir. Da kommt seine Tochter Rahel. Sie ist Hirtin und will hier am Brunnen Wasser schöpfen für die Schafe und Ziegen ihres Vaters Laban.“
Was soll man sagen?
Jakob sah Rahel an und war sofort komplett verliebt in sie.
Er half ihr dabei, ihren Schafen und Ziegen Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, dann umarmte er sie und sagte: „Ich bin Jakob, dein Cousin. Dein Vater Laban und meine Mutter Rebekka sind Geschwister!“
Rahel lief zu ihrem Vater Laban und erzählte ihm, wen sie am Brunnen getroffen hatte.
Da kam Laban zum Brunnen und begrüßte Jakob überschwänglich: „Das ist aber eine Überraschung! Mein Neffe Jakob kommt zu Besuch! Willkommen! Was führt dich zu mir?“
Und so erzählte Jakob seinem Onkel Laban, dass er seine Familie und sein Land verlassen musste, weil er seinen Bruder Esau betrogen hatte.
Laban brach daraufhin in ein lautes Gelächter aus: „Du bist wirklich mein Neffe und der Sohn meiner Schwester Rebekka! Das hier sind meine Kinder: Lea, meine älteste Tochter, und Rahel, meine jüngere Tochter, aber die kennst du bereits. Und das hier sind meine Söhne. Rahel, Lea, bringt Wein herbei! Wir wollen auf die Familie anstoßen!“
Laban bot Jakob an, so lange bei ihm zu bleiben, wie er wollte.
Einen tüchtigen Mann wie Jakob, der sich mit Schafen und Ziegen auskannte, den konnte er gut gebrauchen.
Laban fragte Jakob, was er dafür als Lohn haben wollte.
Und was denkt ihr, dass Jakob antwortete?
Jakob sagte: „Wenn ich dir sieben Jahre lang diene und deine Schafe und Ziegen hüte, dann gib mir deine Tochter Rahel zur Frau.“
Laban antwortete: „Abgemacht. Wenn du mir sieben Jahre lang gedient hast, dann gebe ich dir meine Tochter zur Frau.“