Jakob liebte Rahel und weil er sie liebte, kamen ihm die sieben Jahre wie wenige Tage vor.
Als die sieben Jahre vorüber waren, gab Laban dem Jakob seine Tochter zur Frau.
Es war ein wunderschönes Fest und Jakob fühlte sich wie der glücklichste Mann der Welt!
Übrigens: Damals war das Gesicht der Braut bei der Hochzeit verhüllt, das war so der Brauch.
Jakob führte also die Braut in sein Zelt und verbrachte dort die ganze Nacht mit ihr.
Erst am nächsten Tag entdeckte Jakob, welche Tochter ihm Laban zur Frau gegeben hatte:
Es war die ältere Tochter, Lea, nicht Rahel!
Jakob war wütend.
„Du hast mich betrogen und mir die falsche Frau gegeben! Diese hier wollte ich nicht!“, schrie er Laban an.
„Ich habe dir meine Tochter versprochen und meine Tochter hast du bekommen“, antwortete Laban. „Bei uns ist es nicht üblich, dass die jüngere Tochter vor der Älteren heiratet.“
Und Laban sagte: „Ich mache dir einen Vorschlag: Du verbringst jetzt eine Woche mit Lea, dann heiratest du auch noch Rahel.“
Das ging, weil damals ein Mann mehrere Frauen haben durfte.
„Und was muss ich dafür tun?“ fragte Jakob.
„Du arbeitest dann noch einmal sieben Jahre für mich. Das sind zweimal sieben Jahre, aber du hast dann ja auch zwei Töchter von mir als Frau“, antwortete Laban.
Jakob blieb nichts anderes übrig: Er musste tun, was Laban ihm vorgeschlagen hatte.
Jakob heiratete auch Rahel und arbeitete weitere sieben Jahre für Laban.
Übrigens, gut zu wissen: Lea hatte eine Magd namens Silpa und Rahel eine Magd, die Bilha hieß.
Zweimal sieben Jahre, das sind vierzehn Jahre, nicht wahr?
Vierzehn Jahre waren es, die Jakob dem Laban für Lea und Rahel (und für die Mägde Silpa und Bilha) dienen musste.
Als diese vierzehn Jahre vorbei waren, machte Jakob mit Laban einen neuen Vertrag und der sah so aus: Als Lohn, so sagte er zu Laban, sollten alle gefleckten und schwarzen Schafe und alle gefleckten Ziegen aus Labans Herden ihm gehören.
Laban war sofort damit einverstanden. Gefleckte und schwarze Schafe und gefleckte Ziegen waren damals nämlich sehr selten.
Aber du erinnerst dich bestimmt daran, dass Jakob sich mit Schafen und Ziegen gut auskannte, oder?
Und so wusste Jakob wohl auch darüber Bescheid, wie man Schafe und Ziegen züchtet.
In sechs Jahren schaffte er es, dass es in Labans Herden plötzlich viel mehr gefleckte und schwarze Schafe und gefleckte Ziegen gab als alle anderen Schafe und Ziegen!
Was heißt da, in Labans Herden: Die gefleckten und dunklen Schafe und die gefleckten Ziegen gehörten ja jetzt Jakob.
So wurde Jakob reich an Schafen und Ziegen, Zelten, Knechten und Mägden, Laban aber spürbar ärmer.
Und auch in einem anderen Punkt war Jakob reich gesegnet …
Lea hatte allen Grund, stolz zu sein.
Sechs Söhne und eine Tochter hatte sie Jakob geboren.
Auch ihre Magd Silpa hatte Jakob zwei Söhne geschenkt.
„Darum muss Jakob mich lieben“, sagte Lea.
„Jakob liebt mich, auch wenn ich ihm nur einen Sohn geboren habe“, sagte Rahel. „Aber mit Gottes Hilfe werde ich ihm noch einen Sohn schenken. Und meine Magd Bilha hat Jakob auch zwei Söhne geboren, das darf man nicht vergessen!“
Bestimmt rechnest du jetzt nach, wie viele Söhne Jakob hatte.
Und, wie viele sind es?
Tatsächlich hat Rahel noch viel später einen zweiten Sohn bekommen.
Wenn du den dazu zählst, dann weißt du, wie viele Söhne Jakob insgesamt hatte.