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Corona-Projekt 2020

Ein himmlisches Geschenk

Erinnerst du dich noch an das Paschafest?

Es gibt ein jüdisches Fest, das genau fünfzig Tage nach dem Paschafest gefeiert wird: Schawuot.

An Schawuot erinnern sich die Juden daran, dass Mose dem Volk Israel die zehn Gebote vom Berg Sinai herunterbrachte.

Wenn wir ein bisschen nachrechnen, dann stellen wir fest, dass Schawuot am Donnerstagabend angefangen hat und gestern (man feiert es zwei Tage lang) zu Ende ging. Für Schawuot sind wir also heute definitiv zu spät dran.

Hier kannst du selber nachzählen.

Aber wenn wir von Ostern aus zählen, dann ist heute der fünfzigste Tag nach Ostern. Tatsächlich kommt das Wort „Pfingsten“ von dem griechischen Wort für die Zahl fünfzig und die Idee, Pfingsten fünfzig Tage nach Ostern zu feiern, haben wir vom Judentum abgeschaut. Es hat aber auch mit der Geschichte zu tun, die an Pfingsten eine Rolle spielt. Und natürlich ist es wieder Lukas mit seiner Apostelgeschichte, der uns diese Geschichte erzählt.

Nachdem Jesus zu seinem Vater im Himmel gegangen war, kehrten die Jünger und Jüngerinnen nach Jerusalem zurück.

Sie versammelten sich genau in dem gleichen Raum, wo sie mit Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hatten. Maria, die Mutter Jesu, war auch dabei. Lukas erzählt, dass die Jünger und Jüngerinnen dort ziemlich konsequent dem Prinzip „Stay at home“ folgten: Sie gingen nicht spazieren, sie machten keine Shoppingtouren und guckten nicht einmal fern (ok, das gab es ja noch nicht). Dafür beteten sie viel und lasen in der Bibel, das heißt im Alten Testament, denn das Neue Testament war noch nicht geschrieben. Zehn Tage lang.

Dann kam der Pfingsttag. Schon früh am Morgen war in Jerusalem eine Menge los. Menschen aus vielen Ländern waren zum Fest gekommen. „Wir könnten mal rausschauen, draußen wird gefeiert,“ sagte Johannes. „Nein, wir bleiben da,“ meinte Thomas. „Jesus hat uns gesagt, wir sollen hier bleiben und warten,“ sagte Maria Magdalena. „Er hat uns versprochen uns seinen Heiligen Geist zu senden.“ Da konnte Johannes schlecht widersprechen. Wenn Jesus es befohlen hatte …

„Hat hier jemand das Fenster aufgemacht? Es zieht gewaltig,“ meinte Susanna. „Das Fenster ist zu,“ sagte Petrus.

Aber es war wirklich plötzlich ziemlich windig, und die Jünger und Jüngerinnen spürten, wie ein gewaltiger Sturm vom Himmel kam, der das ganze Haus durch wirbelte.

Naja, normalerweise holt man ja die Feuerwehr, wenn einem so was passiert: Denn jetzt fielen Feuerzungen vom Himmel und auf jeden der Jünger und Jüngerinnen ließ sich so eine Flamme nieder.

Die Jünger und Jüngerinnen verließen den Raum und liefen auf die Straße.

„Jesus ist Christ! God raised him from death! Halleluja!“ rief Thomas einem erstaunten Passanten zu. „Gesù è il Cristo! Dio lo ha risuscitato dalla morte!” rief Maria Magdalena. “Iesus Christus est! Deus illum excitavit ex mortuis!” rief Simon. “Jésus est le Christ! Dieu l’a ressuscité de la mort!” rief Philipp.

Offensichtlich sprachen die Jünger und Jüngerinnen nicht ganz akzentfrei. Von daher ist es vollkommen korrekt, dass ich es auch nicht schaffe …

Alle Jünger und Jüngerinnen redeten gleichzeitig. Die Leute wunderten sich: “Das sind doch nur einfache Leute vom Land. Warum kann sie jeder in seiner Muttersprache über diesen Jesus reden hören?” Andere Leute aber lachten und sagten: “Die sind alle stockbesoffen!”

Da hielt Petrus eine Rede. Er sagte: “Das stimmt nicht, diese Menschen hier” – er meinte die Jünger und Jüngerinnen – “sind nicht betrunken, es ist doch erst am Vormittag. Nein, Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschenkt. Dieser Geist wohnt jetzt in unserem Herzen. Wir sind be-geistert. Denn Jesus, der gekreuzigt wurde, ihn hat Gott von den Toten auferweckt! Jesus lebt und er hat uns seinen Geist geschenkt, der uns lebendig macht! Diese gute Nachricht wollen wir allen Menschen verkünden!”

“Und was sollen wir tun?” fragte jemand.

Petrus sagte: “Auch ihr sollt diese gute Nachricht glauben und auf Gott vertrauen, der auch euch Leben nach dem Tod schenken will. Lasst euch taufen und mit diesem heiligen Geist beschenken!”

Als die Jünger und Jüngerinnen abends wieder ins Haus zurückkehrten, waren plötzlich viele neue Leute dazu gekommen. Sie sagten: “Wir glauben auch an Jesus und vertrauen darauf, dass Gott uns Leben nach dem Tod schenken wird. Und wir spüren: Der Heilige Geist ist in unserem Herzen. Wir wollen auch allen Menschen von diesem Jesus erzählen.”

Wenn du auf diesen Link drückst, dann kommst du zum Pfingstgruss der katholischen Pfarrei. Da haben ganz viele Menschen sich Gedanken gemacht, wo sie heute den Heiligen Geist erleben. Es ist superschön geworden!

Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

Mit diesem Beitrag zu Pfingsten endet das Corona-Projekt auf der Homepage des Kibiwes.

Das hat ein paar handfeste Gründe: In den kommenden Tagen wird es ernst und ich fange damit an, das Skript für das Kibiwe 2020 zu schreiben, das stattfinden wird, egal wie.

Nach den Ferien beginnt für uns alle auch mehr oder weniger wieder eine normale Zeit. Naja, Religionsunterricht wird leider noch nicht stattfinden, aber wir werden uns trotzdem in der Schule sehen. Die Beiträge zum Corona-Projekt bleiben auf dieser Seite, man kann sie sich gerne noch mal anschauen, die Learningapps gibts auch noch, die werden auch noch erweitert werden.

Danke an alle, die mich unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank gilt Gabi Neubauer, von der alle Fotos aus den Kibiwes stammen, und an Harald Renz, der mir erlaubt hat Screenshots aus seinen Videos zu verwenden, an Naja und Eva-Maria, die sich auch aktiv eingebracht haben, an alle, die mir gute Tipps gegeben haben, und an euch, dass ihr dem Corona-Projekt gefolgt seid.

Und vergesst nicht: