Die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus
Heute und morgen geht es nicht mit der Geschichte von David weiter, weil heute der 6. Januar ist. Am 6. Januar feiern wir das Dreikönigsfest, offiziell heißt es „Erscheinung des Herrn“ und wir hören in der Kirche das Weihnachtsevangelium nach Matthäus.
Schaue und höre! Meine Krippenfiguren erzählen dir jetzt die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus.
Matthäus erzählt: Nachdem Jesus in Betlehem geboren worden war, kamen Männer aus einem Land weit im Osten nach Jerusalem, der Hauptstadt des Landes, in dem Maria und Josef lebten. Sie waren monatelang unterwegs gewesen. Von Beruf her waren sie Sterndeuter und genau deshalb hatten sie sich auf den langen Weg gemacht. Sie fragten die Menschen in Jerusalem: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben gesehen, dass ein neuer Stern, sein Stern, am Himmel aufgegangen ist, und wir sind gekommen, um ihn zu verehren!“
In Jerusalem herrschte damals ein König namens Herodes. (Natürlich war der Kaiser in Rom der oberste Herrscher, aber der spielt bei Matthäus keine Rolle). König Herodes war überhaupt nicht begeistert, als er von diesen Sterndeutern und ihrer Suche nach einem neugeborenen König hörte, und er nahm die Sache ernst. Er rief seine Ratgeber zu sich und fragte sie: „Wo könnte dieser neugeborene König zu finden sein?“ Die Ratgeber antworteten: „Wenn es der neugeborene König ist, der von Gott kommt, dann muss er in Betlehem zu finden sein!“
Herodes ließ die Sterndeuter heimlich zu sich holen. Er fragte sie genau aus, wann dieser neue Stern erschienen war, dann sagte er ihnen: „Geht nach Betlehem und sucht dort dieses Kind. Wenn ihr es gefunden habt, dann kommt zurück zu mir nach Jerusalem und erzählt mir alles. Denn ich will auch nach Betlehem gehen und diesen neugeborenen König verehren.“
Tut mir leid, aber ich muss hier doch folgende Bemerkung machen: Die Sterndeuter waren sicher weise und kluge Leute, aber ich denke mir immer, wenn ich diese Stelle in der Bibel höre, dass sie ziemlich naiv und weltfremd waren. Nicht mal Erstklassler würden auf diesen Trick von Herodes hereinfallen.
Die Sterndeuter machten sich also auf den Weg nach Betlehem und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, der zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war.
Sie gingen in das Haus dort hinein und fanden Jesus und seine Mutter Maria. Sie freuten sich, als sie Jesus sahen, knieten sich hin und verehrten ihn als den neugeborenen König.
Sie hatten auch Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
„Dieses Kind ist so wertvoll wie Gold,“ dachten sie.
„Dieses Kind verbindet uns mit Gott im Himmel so wie der Rauch des Weihrauchs zum Himmel aufsteigt,“ wollten sie damit sagen.
„Dieses Kind wird die Menschen heilen so wie Myrrhe Menschen heilen kann,“ dachten sie.
Die Sterndeuter kehrten nicht zu Herodes zurück. Nachts im Traum wurde ihnen gesagt, dass sie nicht zu Herodes zurückkehren sollten, und so taten sie es auch nicht. Für ihre Heimreise wählten sie eine andere Route.
Auch Josef hatte einen Traum. Ein Engel warnte ihn vor dem König Herodes. Deswegen nahm Josef Maria und das Kind und floh mit ihnen in ein fernes Land, nach Ägypten. Dort blieben sie, bis König Herodes gestorben war. Danach zogen Josef, Maria und Jesus nach Nazaret.
Hmmm, Betlehem – wurde da nicht auch König David geboren? Und dieser Herodes, der hinter einem neugeborenen König her ist, erinnert der nicht an König Saul?
Lukas und Matthäus haben da ein Bisschen in der Davidsgeschichte abgeschaut, denke ich.