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Warum es mehr als eine Kirche gibt - die Geschichte von Martin Luther

Ein geniales Buch entsteht

Martin Luther ist nicht von Soldaten des Kaisers entführt worden.

Aber von welchen Soldaten dann?

Das gibt‘s doch nicht – Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hat Martin Luther entführen lassen!

Aber warum?

Ganz einfach.

Mit was für einer Botschaft sind Maximilian und Leonhard nach Wittenberg geeilt?

„Martin Luther ist von Soldaten des Kaisers entführt und getötet worden!“

Und das ist Absicht.

Ganz Deutschland glaubt jetzt, dass Martin Luther tot sei.

Und wer tot ist, den will niemand mehr umbringen.

Kurfürst Friedrich hat Martin Luther in Sicherheit gebracht.

Das ist ziemlich schlau, nicht wahr?

Er heißt ja nicht umsonst „Friedrich der Weise“.

Die Wartburg; Fotoquelle: wikipedia commons

„Willkommen auf der Wartburg!“ sagen die Soldaten.

Dort, auf der Wartburg, wird Martin Luther versteckt.

Die ersten Wochen muss er in „social distancing“ verbringen und sich die Haare länger wachsen lassen und zusätzlich einen Bart.

Niemand, auch nicht die Knechte und Mägde auf der Wartburg, soll ihn erkennen.

Dann darf er sich in der Wartburg frei bewegen.

Er hat sogar einen Decknamen: Junker Jörg.

In diesem Raum lebte Martin Luther auf der Wartburg. Über dem Schreibtisch hängt heute ein Bild, dass ihn als Junker Jörg mit Bart zeigt; Fotoquelle: wikipedia commons

Trotzdem ist Martin Luther langweilig, er wird depressiv.

Er vermisst seine Freunde in Wittenberg.

Zum Glück darf er ihnen schreiben.

So erfahren sie, dass er noch lebt.

Nur wo er sich aufhält, dass darf er nicht verraten.

Der Anfang des Markusevangeliums in der Übersetzung nach Martin Luther. So sprach und schrieb man damals Deutsch; Fotoquelle: wikipedia commons

Philipp Melanchthon gibt ihm den Rat, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen.

Luther macht sich ans Werk.

In 11 Wochen übersetzt er das ganze NT in die deutsche Sprache.

Und er macht das richtig gut.

„Nicht nur gebildete Menschen sollen die Bibel verstehen, auch einfache Leute!“

Und das gelingt ihm.

Endlich können alle Menschen in ihrer Muttersprache verstehen, was Jesus ihnen zu sagen hat.