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Weihnachten im Lockdown 2020

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 11

Ich hoffe, du hattest einen schönen ersten Weihnachtsfeiertag und genießt die Zeit.

Heute gibt es das aktuelle Video von meiner Krippe 2020:

Im Hintergrund läuft mein absolutes Lieblingsweihnachtslied, gesungen von den Regensburger Domspatzen. Mit dem Video kann man auch erkennen, dass es bewegliche Elemente in der Krippe gibt.

Dass der Stern von Betlehem beleuchtet ist, das ist neu und ein Experiment. Er schaut ein bisserl wie eine Supernova aus, da gibt es was zu verbessern, denke ich.

Die Weisen aus dem Morgenland sind noch nicht bei der Krippe und ich bin da sehr streng: Da der Stern sie führt, kann er noch nicht beim neugeborenen Kind sein.

Sie werden sich in den nächsten Tagen in Richtung Krippe bewegen.

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Weihnachten im Lockdown 2020

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 12

Wenn Menschen den gleichen Vornamen haben, dann ist das sehr verwirrend. Auch in der Bibel gibt es Leute, die den gleichen Vornamen haben.

Klassisches Beispiel sind die drei Josefs:

Links siehst du Josef, den Vater von Jesus. In der Mitte siehst du auch einen Josef, aber das ist ein anderer, nämlich den, der von seinen Brüdern in den Brunnen geworfen wurde. Rechts siehst du noch einmal einen anderen Josef, nämlich Josef von Arimathäa, der Jesus vom Kreuz abgenommen und ins Grab gelegt hat.

Gleicher Name, aber drei verschiedene Personen.

Jesus hatte auch zwei Jünger, die beide Simon hießen:

Aber das ist relativ einfach. Der linke Simon hatte einen Spitznamen, den ihm Jesus gab, und unter dem er bekannt geworden ist – Petrus -, der rechte Simon (und auch rechts im Bild) wird so wenig in der Bibel erwähnt, dass ihn die meisten gar nicht kennen.

Dann gibt es die beiden Marias:

Links siehst du Maria, die Mutter von Jesus, rechts Maria Magdalena (und auch rechts im Bild), die Jüngerin von Jesus.

Gleicher Name, zwei verschiedene Personen.

Bei den Jakobs gibt es gleich drei, die man verwechseln kann:

Links auf dem Bild siehst du den Vater Jakob aus dem AT, auf dem Bild in der Mitte den Jünger Jakob, auf dem Bild rechts (der mit dem hellbraunen Gewand) Jakob, den Bruder von Jesus.

Gleicher Name, drei verschiedene Personen.

Warum ich dir das erzähle?

Heute haben Leute Namenstag, die Johannes heißen, aber nicht alle. Denn es gibt, wie du jetzt vermutlich gleich schlussfolgern wirst, mehrere Johannes in der Bibel.

Links siehst du Johannes den Täufer. Er war der Lehrer Jesu und beim Kibiwe 2020/2.0, so hoffe ich, wirst du noch mehr über ihn erfahren. Rechts siehst du Johannes, den Evangelisten, der uns die Geschichten von Jesus aufgeschrieben hat.

Gleicher Name, aber zwei verschiedene Personen.

Namenstag haben heute alle Leute, die nach Johannes, dem Evangelisten, benannt wurden, also rechts.

In Bayern unterscheidet man so, dass die einen „Sommerhansl“ sind – das sind die mit Johannes dem Täufer als Namenspatron – oder „Winterhansl“ – das sind die mit Johannes dem Evangelisten zum Namenspatron.

Hast du eigentlich schon mal nachgeforscht, woher dein Name kommt und wann du Namenstag hast?

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Weihnachten im Lockdown 2020

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 21

Die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus

Heute und morgen geht es nicht mit der Geschichte von David weiter, weil heute der 6. Januar ist. Am 6. Januar feiern wir das Dreikönigsfest, offiziell heißt es „Erscheinung des Herrn“ und wir hören in der Kirche das Weihnachtsevangelium nach Matthäus.

Schaue und höre! Meine Krippenfiguren erzählen dir jetzt die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus.

Matthäus erzählt: Nachdem Jesus in Betlehem geboren worden war, kamen Männer aus einem Land weit im Osten nach Jerusalem, der Hauptstadt des Landes, in dem Maria und Josef lebten. Sie waren monatelang unterwegs gewesen. Von Beruf her waren sie Sterndeuter und genau deshalb hatten sie sich auf den langen Weg gemacht. Sie fragten die Menschen in Jerusalem: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben gesehen, dass ein neuer Stern, sein Stern, am Himmel aufgegangen ist, und wir sind gekommen, um ihn zu verehren!“

Für den König Herodes musste ich ein Bisserl improvisieren, da ich von ihm keine Krippenfigur habe …

In Jerusalem herrschte damals ein König namens Herodes. (Natürlich war der Kaiser in Rom der oberste Herrscher, aber der spielt bei Matthäus keine Rolle). König Herodes war überhaupt nicht begeistert, als er von diesen Sterndeutern und ihrer Suche nach einem neugeborenen König hörte, und er nahm die Sache ernst. Er rief seine Ratgeber zu sich und fragte sie: „Wo könnte dieser neugeborene König zu finden sein?“ Die Ratgeber antworteten: „Wenn es der neugeborene König ist, der von Gott kommt, dann muss er in Betlehem zu finden sein!“

Herodes ließ die Sterndeuter heimlich zu sich holen. Er fragte sie genau aus, wann dieser neue Stern erschienen war, dann sagte er ihnen: „Geht nach Betlehem und sucht dort dieses Kind. Wenn ihr es gefunden habt, dann kommt zurück zu mir nach Jerusalem und erzählt mir alles. Denn ich will auch nach Betlehem gehen und diesen neugeborenen König verehren.“

Tut mir leid, aber ich muss hier doch folgende Bemerkung machen: Die Sterndeuter waren sicher weise und kluge Leute, aber ich denke mir immer, wenn ich diese Stelle in der Bibel höre, dass sie ziemlich naiv und weltfremd waren. Nicht mal Erstklassler würden auf diesen Trick von Herodes hereinfallen.

Die Sterndeuter machten sich also auf den Weg nach Betlehem und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, der zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war.

Sie gingen in das Haus dort hinein und fanden Jesus und seine Mutter Maria. Sie freuten sich, als sie Jesus sahen, knieten sich hin und verehrten ihn als den neugeborenen König.

Sie hatten auch Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Die Münze links ist echtes Gold und derzeit knapp 400 Euro wert, dabei ist sie nur so groß wie das 20-Cent-Stück rechts

„Dieses Kind ist so wertvoll wie Gold,“ dachten sie.

Weihrauch riecht intensiver als alles andere, er kann jeden schlechten Geruch überdecken, besser als jedes Parfüm dieser Welt

„Dieses Kind verbindet uns mit Gott im Himmel so wie der Rauch des Weihrauchs zum Himmel aufsteigt,“ wollten sie damit sagen.

Wenn man Myrrhe erhitzt, dann riecht es so, als ob man in einer Arztpraxis wäre

„Dieses Kind wird die Menschen heilen so wie Myrrhe Menschen heilen kann,“ dachten sie.

Die Sterndeuter kehrten nicht zu Herodes zurück. Nachts im Traum wurde ihnen gesagt, dass sie nicht zu Herodes zurückkehren sollten, und so taten sie es auch nicht. Für ihre Heimreise wählten sie eine andere Route.

Auch Josef hatte einen Traum. Ein Engel warnte ihn vor dem König Herodes. Deswegen nahm Josef Maria und das Kind und floh mit ihnen in ein fernes Land, nach Ägypten. Dort blieben sie, bis König Herodes gestorben war. Danach zogen Josef, Maria und Jesus nach Nazaret.

Hmmm, Betlehem – wurde da nicht auch König David geboren? Und dieser Herodes, der hinter einem neugeborenen König her ist, erinnert der nicht an König Saul?

Lukas und Matthäus haben da ein Bisschen in der Davidsgeschichte abgeschaut, denke ich.

Dieses Jahr gehen die Sternsinger nicht von Haus zu Haus. Dieser Link führt dich auf die Sternsingeraktion 2021 in unserer Diözese München und Freising. Schaue sie dir mit deinen Eltern an, wenn du magst!

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Weihnachten im Lockdown 2020

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 22

Wann feiern die Menschen eigentlich Weihnachten? Darauf gibt es nur eine richtige Antwort:

Am 25. Dezember.

Das gilt für alle, auch für die, die ein Bisschen früher am Heiligen Abend starten, wir zum Beispiel, und es gilt auch für Leute, die heute Weihnachten feiern.

Denn heute ist der 25. Dezember.

Du glaubst mir nicht? Ok, es ist ein bisschen kompliziert, aber ich kann es erklären.

Fangen wir ganz einfach an.

Ein Jahr, das ist für uns normalerweise einfach die Zeit, die die Erde braucht, um einmal um die Sonne zu kreisen. Die Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – hängen davon ab.

Aber ganz so einfach ist es nicht, ein Jahr genau zu berechnen.

Vor über 2000 Jahren waren die Ägypter (genauer gesagt ein Mann namens Sosigenes) diejenigen, die das am Besten konnten.

Der Tag, der „dazugeschaltet“ wird, ist der 29. Februar

Sosigenes wusste, dass das Jahr 365 Tage und noch einen viertelten Tag lang ist. Also legte er fest, dass jedes Jahr 365 Tage lang ist, aber jedes vierte Jahr verlängerte er das Jahr um einen Tag, indem er einen Tag „dazuschaltete“.

Dieses Jahr heißt deshalb Schaltjahr.

Julius Cäsar, Quelle: Pixabay

Das war genial! Vor über 2000 Jahren, nämlich 45 Jahre vor dem Beginn unserer Zeitrechnung, führte Julius Cäsar für das ganze römische Weltreich diesen Kalender ein und man nannte diesen Kalender zu Ehren Julius Cäsars „julianischen Kalender“ (und nicht „sosigenetischen Kalender“, das Leben ist nicht fair).

11 Minuten und 14 Sekunden sind im Vergleich zu einem Jahr doch gar nichts, oder? Das ist ja kürzer als eine Pause in der Schule!

Der julianische Kalender hatte einen kleinen Fehler: Das Jahr war bei ihm im Durchschnitt 11 Minuten und 14 Sekunden zu lang. Jedes Jahr ging dieser Kalender also um 11 Minuten und 14 Sekunden nach.

Da kommt im Laufe der Jahrhunderte schon was zusammen. Man kann das ausrechnen. So nach 128 Jahren ging der julianische Kalender um 1 Tag nach, und nach 1280 Jahren um 10 Tage.

Langsam schien das wohl aufzufallen und eine Reform, das heißt, eine Verbesserung musste her. Es dauerte ein paar Jahrhunderte, bis ein Papst, Gregor XIII, sich mit ein paar Wissenschaftlern zusammentat und im Jahr 1582 einen neuen Kalender raus brachte.

Jetzt wird es kompliziert: Ab jetzt wurde alle 100 Jahre ein Schaltjahr ausgelassen, aber alle 400 Jahre wieder nicht. Das war der Trick. Dieser neue Kalender ist so exakt, dass er erst in 3236 Jahren um einen Tag nachgehen wird!

Dann wurde man kreativ und nannte den Kalender zu Ehren des Papstes „gregorianischer Kalender“ und so ist es bis heute geblieben.

Außerdem verfügte der Papst, dass man die Tage, die man hinterher war, wieder einholen müsse. Im Herbst des Jahres 1582 kam dann der große Sprung: Auf Donnerstag, den 4. Oktober, folgte sofort Freitag, der 15. Oktober.

Aber nicht alle machten bei diesem großen Sprung mit, viele Leute schon allein deshalb, weil sie mit dem Papst in Rom nichts zu tun haben wollten. Bayern war beim großen Sprung dabei, Freising folgte erst ein Jahr später (muss seltsam gewesen sein), aber Hannover zum Beispiel erst im Jahr 1700!

Hier kannst du nachschauen, wann der gregorianische Kalender wo eingeführt wurde.

Inzwischen sind es 13 Tage, die der julianische und der gregorianische Kalender auseinanderliegen. Alle Computersysteme dieser Welt, alle Wirtschaftsdaten und ähnliches orientieren sich am gregorianischen Kalender. Aber in manchen Ländern feiert man noch immer Weihnachten nach dem julianischen Kalender und das ist – rechne es nach – heute!

Nach dem julianischen Kalender ist heute der 25. Dezember und so wünschen wir allen Menschen in Serbien, Mazedonien und Russland (um die wichtigsten Vertreter zu nennen):

Frohe Weihnachten!

Ein Schnappschuss vom Mintrachinger Weihnachtsweg 2020
aufgenommen von Hans M.

(Viele Leute denken, dass die Russen am 6. Januar Weihnachten feiern. Das stimmt nicht und du weißt es jetzt besser. Tatsächlich gibt es nur eine christliche Kirche, die den 25. Dezember nicht feiert und am 6. Januar die Geburt und die Taufe Jesu als ein Fest feiert: Das sind die Armenier. Das nur, falls du es mal für die Quizshow „Wer wird Millionär?“ brauchst).