Weihnachten-im-Lockdown, Tag 18
David und seine Leute haben sich in die Wüste Juda zurück gezogen. In einer Höhle in En-Gedi machen sie Rast. „Seid leise,“ warnt Joab, „Saul und sein Heer sollen ganz in der Nähe sein!“ „Saul ist ein Versager,“ ruft Abischai, „Seit Jahren jagt er hinter uns her und nie hat er uns erwischt.“
Doch dann hören sie, wie sich Leute der Höhle nähern und das Geklirr von Waffen. Schnell verstecken sie sich tiefer in der Höhle.
Sie hören eine Stimme, die spricht: „Irgendwo hier in En-Gedi befindet sich David. Wir werden ihn finden und töten!“ „Sehr wohl, mein König!“ „Wie du befiehlst, mein König!“ – Es sind Saul mit seinem Waffenknecht und seinem Feldherrn Abner!
„Da vorn ist eine Höhle! Ich werde dort ein wenig von der Mittagshitze ausruhen!“ „Wir werden dich bewachen, mein König!“
David und seine Leute sind mucksmäuschenstill. Aber dann –
– zuerst macht Abischai das Zeichen, dann wiederholen es die anderen und nicken David auffordern zu: Kopf ab! Was sie damit sagen wollen, ist: Die Gelegenheit ist günstig, David. Jetzt kannst du deinen Feind, König Saul, ein für allemal erledigen!
David überlegt, dann steht er leise auf. Er zieht sein Schwert …
… schleicht sich zu dem schlafenden Saul …
… und schneidet ihm ein Stück seines Umhanges ab. Dann schleicht David wieder zu seinen Leuten hinter dem Felsen. Die sind natürlich enttäuscht und fragen sich: Warum hat David diese Gelegenheit nicht genützt?
Wenig später erwacht Saul und verlässt mit seinem Waffenknecht und Abner die Höhle: „Lasst uns weiterziehen und David suchen!“ sagt er. Aber als Saul und seine Leute schon etwas weiter von der Höhle weg sind, da …
… ruft ihm David nach: „Saul, mein König!“ Saul und seine Leute bleiben stehen. „David?“ fragt Saul erstaunt. Er sieht das Stück Stoff in der Hand Davids und greift an seinen Umhang. Da sieht er, dass ein Stück davon abgeschnitten wurde. David ruft: „Warum verfolgst du mich? Dein Leben lag in meiner Hand, aber ich habe dich verschont. Dein Leben ist kostbar in meinen Augen, denn du bist der Gesalbte des Herrn. So möge auch mein Leben dir kostbar sein.“ Saul antwortet: „Ich habe dir Unrecht getan, David. Ich und meine Leute werden abrücken und dich nicht mehr verfolgen.“ Und so geschah es.