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Warum es mehr als eine Kirche gibt - die Geschichte von Martin Luther

Martin Luther lebt gefährlich

Wie wohl der Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg auf Luthers 95 Thesen reagiert hat?

Albrecht entließ tatsächlich Johannes Tetzel, dessen Ablasshandel sowieso zusammengebrochen war und der nur noch peinlich war.

Aber Albrecht sandte die 95 Thesen an Papst Leo X. in Rom.

Der sollte nämlich überprüfen, ob es sich bei dem, was Luther geschrieben hatte, nicht vielleicht um eine falsche Lehre handeln könnte.

Luther selbst bekam von Albrecht keine Antwort.

Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg
Fotoquelle: wikipedia commons
Beim Kibiwe 2016 gab es einen kurzen Auftritt von ihm, du wirst sehen.

Man wurde damals nicht Bischof, weil man besonders fromm oder gottesfürchtig war.

Man musste auch nicht Theologie studieren oder sich in der Bibel auskennen, um Bischof zu werden.

Man musste einfach nur aus einer adligen Familie sein und Macht und Geld haben.

So war es auch bei Albrecht.

So jemand diskutiert nicht mit einem Mönch, dessen Vater von armen Bauern abstammt.

Die einfachen Leute hörten auf Martin Luther.

Erinnerst du dich an die Kellnerin?

Solche Menschen eben, die spürten, dass in der Kirche damals ganz viel schief lief.

Und auch die anderen wie die Bürger und Bürgerinnen von Wittenberg, wie Leonhard und Maximilian, erkannten:

Luther hat Recht!

Viele Gelehrte schlossen sich Luther an, unter ihnen auch seine Kollegen an der Universität in Wittenberg.

Sie begannen die Bibel zu lesen und entdeckten darin viele neue Ideen.

Drei Jahre gingen ins Land.

Luther schrieb weitere Bücher.

Und er schrieb sie auf Deutsch.

Ein Drittel der Bücher, die damals jedes Jahr gedruckt wurden, stammten von Martin Luther.

Sie waren also so etwas wie Bestseller damals.

Luther schrieb, dass nichts zwischen den Menschen und Jesus sein dürfe.

Er schrieb, dass die Menschen in den Himmel kommen, weil Jesus sie erlöst hat, und dass sie sich den Himmel nicht durch gute Taten verdienen müssen.

Und er schrieb, dass die Bibel und nicht der Papst die höchste Autorität für Christen sein solle.

Diese letzte Idee kam natürlich beim Papst gar nicht gut an, das kannst du dir denken.

Leo X.; Fotoquelle: wikipedia commons

Man wurde damals nicht Papst, weil man besonders fromm oder gottesfürchtig war.

Man musste auch nicht Theologie studieren oder sich in der Bibel auskennen, um Papst zu werden.

Man musste einfach nur aus einer adeligen Familie sein und Macht und Geld haben.

So war es auch bei Leo X.

So jemand diskutiert nicht mit einem Mönch, dessen Vater von armen Bauern abstammt.

Martin Luther wurde in Rom der Prozess gemacht und 1520 schickte der Papst einen Brief an Luther in Wittenberg mit dem Urteil:

Wenn Luther nicht alles zurücknehmen würde, was er geschrieben habe, und nicht sagen würde, dass alles falsch sei, was er gelehrt habe, dann würde er exkommuniziert.

Inzwischen war Luther schwer enttäuscht von Bischof Albrecht und auch von Papst Leo X.

Deshalb verbrannte Luther den Brief des Papstes öffentlich und natürlich nahm er nichts zurück von dem, was er gesagt oder geschrieben hatte.

So wurde Martin Luther exkommuniziert, weil der Papst sagte, dass er falsche Lehren verbreiten würde.

Fotoquelle: Pixabay

Erinnere dich:

Ex-kommuniziert bedeutet, dass man aus der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen ist.

Bei Martin Luther war das aber richtig schlimm, denn der Papst machte es öffentlich und ganz offiziell.

Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen
Fotoquelle: wikipedia commons.
Auch er hatte beim Kibiwe 2016 einen kurzen Auftritt.

Papst Leo X. wollte, dass Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, der Landesherr von Luther, Martin Luther nach Rom schicken solle.

Darauf, dass jemand falsche Lehren verbreitete, darauf stand nämlich damals der Tod.

Aber Friedrich der Weise von Sachsen ließ sich vom Papst in Rom nichts sagen.

Er schickte Martin Luther nicht nach Rom.

Er beschützte ihn.

Damit war es aber, das ist für uns heute fremd, nicht getan.

Die Kurfürsten in Deutschland hatten gerade einen neuen Kaiser von Deutschland gewählt:

Kaiser Karl V.

Der neue Kaiser wollte das Recht in seinem Reich durchsetzen:

Wer so wie Luther öffentlich wegen falscher Lehren exkommuniziert wurde, dem drohte auch vor dem Gericht des Kaisers der Tod.

Deshalb befahl er, dass Luther zu ihm gebracht werden müsse, und daran musste sich auch Friedrich der Weise halten.

Damals gab es in Deutschland keine Bundesländer, sondern viele verschiedene Fürstentümer oder Herzogtümer, über die ein Fürst oder Herzog regierte.

Und dann gab es den Kaiser, der über ganz Deutschland regierte.

Heute gibt es die 16 Bundesländer, deren Chefs Ministerpräsidenten oder Ministerpräsidentinnen sind, und für ganz Deutschland der Bundeskanzler.