Jakob und seine Familie waren nach vielen Wochen Wanderung endlich am Fluss Jabbok angekommen.
„Dort, auf der anderen Seite des Jabbok liegt Kanaan“, erklärte Jakob seinen Frauen Lea und Rahel.
Jakob war froh, wieder nach Hause zu kommen, aber er machte sich Sorgen wegen seines Bruders Esau.
War Esau noch immer wütend auf ihn?
Ein Knecht, den Jakob als Späher ausgesandt hatte, berichtete ihm:
Esau hat alle seine Knechte und Männer um sich gesammelt und zieht Jakob entgegen!
Zuerst wollte Jakob noch die Nacht am Jabbok warten, dann entschloss er sich anders.
Noch in dieser Nacht schickte er alle seine Schafe und Ziegen, Knechte und Mägde, Zelte, Frauen und Kinder über den Jabbok.
Jakob wollte dann als Letzter den Jabbok durchqueren.
Da griff ihn Einer an und Jakob kämpfte mit ihm bis zum Morgengrauen.
Als der Andere merkte, dass er Jakob nicht besiegen konnte, berührte er Jakob am Hüftgelenk und das Hüftgelenk renkte sich aus.
Der Andere sagte zu ihm: „Lass mich gehen, die Sonne geht gleich auf!“
Jakob sagte: „Ich lasse dich nicht gehen, bevor du mich nicht gesegnet hast.“
Der Andere fragte ihn: „Wie heißt du?“
Jakob antwortete: „Mein Name ist Jakob.“
Der Andere sagte: „Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel, Gottesstreiter, denn mit Gott und Mensch hast du gestritten und gewonnen!“
Jakob fragte: „Wie heißt du?“
Da antwortete der Andere: „Was fragst du mich nach meinem Namen?“
Und er segnete Jakob.
Als Jakob durch den Jabbok ging, hinkte er, weil seine Hüfte ausgerenkt war, aber er sagte: „Ich habe mit Gott von Angesicht zu Angesicht gekämpft.“
Und Jakob verstand nun, was der Segen war, für den er betrogen, gearbeitet und gekämpft hatte.
Gott selbst ist der Segen.
Gott, der ihn beschützt und angreift, sein Gott, der Gott Abrahams, Isaaks und jetzt auch Jakobs, nur dieser einzige Gott und kein anderer.
Diesen Segen würde er weitergeben an seine Söhne und Nachkommen, die so zahlreich sein werden wie der Staub der Erde.