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Die zehn Gebote - Weisungen zum Leben

Wunder in der Wüste

In der dritten Klasse hast du im Religionsunterricht die Geschichte von Mose und der Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten gehört.

„Endlich sind wir frei!“ jubelten die Israeliten. Aber wie geht die Geschichte weiter?

Fotoquelle: Pixabay

Schon wenige Wochen später war es vorbei mit der guten Laune, denn der Weg hatte das Volk mitten in die Wüste geführt.

Die Essensvorräte waren aufgebraucht und die Leute fingen an sich bei Mose und Aaron zu beschweren: „Wären wir doch nur in Ägypten geblieben, wo wir immer genug zu essen hatten! Ihr habt uns nur deshalb in die Wüste geführt, um uns alle am Hunger sterben zu lassen!“

Gott sprach zu Mose: „Sage den Israeliten: Am Abend werdet ihr Fleisch essen und am Morgen werde ich Brot vom Himmel regnen lassen!“

Und so geschah es.

Am Abend flogen Schwärme von Wachteln heran und ließen sich erschöpft im Lager nieder, am Morgen lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges wie Tau auf der Erde.

„Was ist das?“ fragten die Israeliten und Mose sagte: „Das ist das Brot, das Gott euch zum Essen gibt.“

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Die Israeliten zogen immer weiter in die Wüste hinein.

Die Wasservorräte gingen zur Neige und alle hatten furchtbaren Durst. „Warum habt ihr uns in die Wüste geführt?“ fragten die Leute Mose und Aaron. „Wollt ihr uns, unsere Kinder und unser Vieh verdursten lassen?“

Mose schrie zu Gott: „Was soll ich mit diesen Leuten nur machen? Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich!“

Gott antwortete: „Nimm deinen Stab, schlage dort drüben an den Felsen und es wird Wasser herauskommen.“

Mose nahm seinen Stab, schlug gegen den Felsen und aus dem Felsen strömte Wasser, so dass niemand mehr Durst leiden musste.

Brot vom Himmel und Wasser aus dem Felsen – das ist doch ein Wunder, nicht wahr?

Was ist überhaupt ein Wunder?

Ein Wunder ist etwas Gutes und es ist etwas sehr Seltenes. Manche meinen, es ist so selten, dass es fast gar nicht zu erklären ist.

Also dann, ich habe auch schon ein Wunder erlebt …

Dieses Frühjahr habe ich eine Tomatenpflanze gekauft.

Und weißt du, was daran gewachsen ist?

Tomaten!

Das ist normal, meinst du?

Ich denke nicht!

Komm mit auf eine Reise, nur wenige Kilometer entfernt.

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Unsere Erde ist wie eine kleine Oase in der großen Wüste des Universums.

Sie ist etwas Gutes, sie ist etwas sehr Seltenes, so selten, dass es fast gar nicht zu erklären ist.

Und Tomatenpflanzen findest du im großen Universum sonst ganz sicher nicht.

Im Sinai gibt es übrigens eine Pflanze, die gelegentlich von Läusen befallen wird. Die Läuse produzieren eine Flüssigkeit, die zum Boden fällt, dort trocknet und wie Tau aussieht.

Die Nomaden im Sinai kennen diese Pflanze und wissen, wo man sie findet. Sie sammeln die getrocknete Flüssigkeit und da sie genießbar ist, wird sie gegessen.

Im Sinai gibt es auch Felsen, die innen hohl sind und außen porös. Wenn es mal regnet, füllt sich der Fels mit Wasser. Anschließend verschließt Sand die Poren außen am Fels und das Wasser ist im Fels eingeschlossen.

Die Nomaden im Sinai wissen, wo man diese Felsen findet. Sie kratzen mit einem Stock den Sand von den Poren und Wasser fließt aus dem Felsen.