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Die Feste im Islam

Es ist etwas kompliziert, aber ich will dir zuerst erklären, was ein Sonnenjahr und was ein Mondjahr ist.

Die Aufnahme stammt vom 1. Januar 2022

Ein Sonnenjahr, das ist das, was du als Jahr kennst: Die Erde dreht sich in ungefähr 365 Tage einmal um die Sonne.

Wenn die Erde sich also einmal um die Sonne gedreht hat, dann ist ein Sonnenjahr vorbei und man feiert Neujahr.

Fotoquelle: pixabay: Vollmond

Man kann aber statt auf die Sonne auch auf den Mond schauen.

Der Mond dreht sich um die Erde.

Dafür braucht er ungefähr 29 Tage und einen halben Tag. Diese Zeit ist dann ein Monat.

Wenn der Mond 12 mal um die Erde gekreist ist, dann ist ein Jahr vorbei. Dieses Jahr nennt man Mondjahr. Wenn man das ausrechnet, also 29,5 mal 12 nimmt, dann kommt man auf 354 Tage.

Ein Mondjahr ist also ungefähr um 11 Tage kürzer als ein Sonnenjahr.

Die Feste im Islam richten sich nicht nach dem Sonnenjahr, sondern nach dem Mondjahr.

Das bedeutet: Nach unserem Kalender, der sich nach dem Sonnenjahr richtet, finden die islamischen Feste 11 Tage früher statt als im Jahr davor. In 34 Jahren wandern sie einmal durch unseren Kalender, vom Winter zum Herbst zum Sommer zum Frühling …

Der Ramadan

Ein Monat im Mondjahr: Neumond – zunehmender Mond als Mondsichel – zunehmender Halbmond – Vollmond – abnehmender Halbmond – abnehmender Mond als Mondsichel …

Bestimmt hast du schon bemerkt, dass der Mond jeden Tag etwas anders ausschaut: Manchmal ist er ganz, manchmal ist er halb und manchmal ist er gar nicht zu sehen.

Der Mond leuchtet nämlich nicht selbst, sondern wird von der Sonne angestrahlt und nur den Teil, der von der Sonne angestrahlt wird, können wir sehen.

Alle 29,5 Tage sehen wir den Mond also überhaupt nicht. Wenn eine ganz schmaler Teil des Mondes wieder zu sehen ist, man nennt das eine Mondsichel, dann beginnt im Mondjahr ein neuer Monat.

Darum schaut der Mond jede Nacht anders aus

Das Fasten im Monat Ramadan gehört für die Muslime zu den fünf Säulen ihres Glaubens.

Fotoquelle: pixabay

Das Ramadanfest

Nach dem Fastenmonat Ramadan feiern die Muslime das Ramadanfest. Manchmal wird es auch Zuckerfest oder Fest des Fastenbrechens genannt. Es wird drei Tage lang gefeiert.

Am ersten Tag wird eine Stunde nach dem Sonnenaufgang die Moschee besucht und ein besonderes Gebet gesprochen, davor ist jeder Muslim verpflichtet, eine bestimmte Summe zu spenden, nämlich so viel, dass ein erwachsener Mensch einen Tag davon leben kann.

Nach dem Gebet wird gefeiert. Die Familie besucht sich gegenseitig, wobei gilt, dass die jüngeren die älteren Verwandten besuchen müssen. Es werden viele Süßigkeiten gegessen und die Kinder bekommen Geschenke. Auch an die Bedürftigen wird gedacht.

Bilge hat ihre Freundin Sophie eingeladen, das Ramadanfest mitzufeiern. Du kannst mit diesem Video auch dabei sein!

Bildquelle: pixabay

Das Opferfest

Ungefähr zwei (unserer) Monate nach dem Ramadanfest findet das Opferfest statt. Es dauert vier Tage und ist das höchste Fest der Muslime. Zum Opferfest wallfahrten jedes Jahr Millionen Muslime nach Mekka, aber auch die Menschen zu Hause feiern es.

Am Morgen findet ein besonderes Gebet in der Moschee statt, dann besucht man sich gegenseitig und auch für die Kinder gibt es (wieder) Geschenke.

Das Besondere am Opferfest ist, dass in diesen Tagen ein Tier geschlachtet werden soll. Ein Drittel wird von der Familie verzehrt, ein Drittel an Bekannte verteilt und ein Drittel kommt Bedürftigen zu Gute. Wo es nicht möglich ist, ein Tier zu schlachten, darf auch Geld gespendet werden.

Die Muslime erinnern sich an Ibrahim, der Allah so sehr vertraute, dass er ihm seinen Sohn opfern wollte. Aber Allah schickte einen Widder anstelle des Sohnes vom Himmel.

Ein kurzer Film über die Wallfahrt nach Mekka zum Opferfest

Die Geschichte von Ibrahim kommen in der Bibel übrigens auch vor und sicher weißt du, wie sein Name in der Bibel ausgesprochen wird …