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Der Auszug aus Ägypten - Die Geschichte von Mose

Ein unbequemer Gott

Hast du auch Aufgaben, die unbequem sind?

Und verwendest du auch manchmal Ausreden, warum du diese Aufgaben wirklich nicht machen kannst?

Dann, so vermute ich, wirst du volles Verständnis für Mose haben.

Denn: Es kommt etwas Unbequemes auf Mose zu.

Dabei hat er es doch gerade so schön!

Wo genau dieser Horeb liegen soll, das weiß eigentlich niemand. Heute sagt man, es wäre der Berg Sinai in einer Wüste, die auch Sinai heißt; Fotoquelle: Pixabay

Mose genießt das ruhige Leben in Jitros großer Familie.

Oft ist er tagelang allein in der Wüste mit den Schaf – und Ziegenherden seines Schwiegervaters unterwegs.

Mose ist jetzt nämlich ein Hirte und er liebt diesen Beruf!

So kommt er eines Tages zum Gottesberg Horeb.

Dort ruht er sich im Schatten eines Felsen aus.

„Wie schön das Leben sein kann! Ich bin glücklich und zufrieden! Nach Ägypten gehe ich nie wieder zurück,“ denkt Mose.

Mose sieht in der Nähe einen Dornbusch, der brennt.

„Kein Wunder, bei der Hitze,“ denkt er, „So etwas sieht man gelegentlich.“

Wenig später schaut Mose noch einmal in die Richtung, wo der Dornbusch steht.

Und was sieht er?

Der Dornbusch brennt immer noch.

„Der müsste eigentlich schon längst abgebrannt sein,“ denkt Mose, „ich will mir das mal aus der Nähe anschauen.“

Mose steht auf und geht zu dem brennenden Dornbusch.

Da hört er eine Stimme, die ihn anspricht: „Mose!“

„Hier bin ich,“ antwortet Mose.

„Zieh deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig!“ sagt die Stimme.

Verwundert zieht Mose seine Schuhe aus.

Dann fragt er: „Wer bist du?“

„Ich bin der Gott deiner Väter Abraham, Isaak und Jakob. Ich habe das Klagen meines Volkes in Ägypten gehört und sein Elend gesehen.

Ich bin herabgekommen, um sie aus Ägypten zu befreien und in das Land zu führen, das ich ihnen geben will.

Und jetzt geh! Du sollst mein Volk aus Ägypten herausführen!“

Gott spricht zu Mose aus diesem Dornbusch, der brennt, aber nicht verbrennt!

Leider zu einem komplett ungünstigen Zeitpunkt.

Mose hatte doch mit dieser ganzen Sache in Ägypten abgeschlossen.

„Wer bin ich, dass ich das Volk aus Ägypten herausführen könnte?“ fragt Mose.

Ein Bild von der Probe. Da behielt der Darsteller des Mose die Socken an, der Boden ist nämlich sehr kalt.

„Ich bin mit dir und ich sende dich,“ sagt Gott.

Mose ist überhaupt nicht davon überzeugt, dass er der Richtige für diese Aufgabe ist:

„Gut, ich gehe also zu den Israeliten und sage ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich gesandt, ich soll euch aus Ägypten herausführen.

Dann werden sie mich fragen: Wie heißt dieser Gott?“ entgegnet Mose.

Ganz unten steht auf diesem Windlicht vom Kibiwe 2019 der Gottesname

Da antwortet Gott:

„Ich bin der ICH-BIN-FÜR-EUCH.

Das ist mein Name für alle Zeit: ICH-BIN-FÜR-EUCH!

Wenn die Israeliten auf dich hören, dann geh zum Pharao und sage ihm: Lass mein Volk frei!“

Mose startet einen neuen Versuch:

„Herr, ich bin keiner, der gut reden kann. Das konnte ich nie von Kindheit an!“

„Wer hat den Menschen die Sprache gegeben, wenn nicht ich, der ICH-BIN-FÜR-EUCH?“ fragt Gott.

Mose versucht es mit Bitten:

„Herr, bitte, schick doch einen anderen!“

Kann die Stimme Gottes genervt klingen?

Ich weiß es nicht, aber Gott antwortet:

„Hast du nicht einen Bruder Aaron? Er ist bereits auf dem Weg zu dir. Du wirst ihm sagen, was er zum Volk zu reden hat.

Und nimm deinen Stab mit, du wirst ihn brauchen!“

Als Mose mit seinen Herden zu den Zelten seines Schwiegervaters zurückkehrt, ist tatsächlich sein Bruder Aaron schon da.

Aaron ist ein guter Erzähler.

Seba, Jitro und Zippora hören ihm gerne zu.

Jitro und Zippora merken sofort, dass mit Mose irgendetwas nicht stimmt.

„Warum bist du schon so früh zurück?“ fragt Jitro.

Mose schaut Aaron an:

„Der Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Jakob hat zu mir gesprochen.

Er hat gesagt: Geh! Du sollst mein Volk aus Ägypten herausführen.

Und du, Aaron, sollst für mich zum Volk und zum Pharao sprechen.“

So machen sich Mose, Zippora und Aaron auf den Weg nach Ägypten.

Du weißt ja, dass wir von Gott nur in Bildern sprechen können.

Ein Dornbusch, der brennt, aber nicht verbrennt, das ist schon ein seltsames Bild für Gott, oder?

Dornen und Feuer sind unbequem: Man sollte sie nicht anfassen und Abstand halten.

Etwas, das brennt, aber nicht verbrennt, das brennt für immer und ewig.

Gott hat eine unbequeme Aufgabe für Mose und er lässt seine Ausreden nicht gelten.

Kibiwe 2019

Aber eine gute Sache hatte es doch, dass Mose mit Gott dort am Horeb rumdiskutiert hat.

Gott nannte ihm seinen Namen: ICH-BIN-FÜR-EUCH.

Das klingt in meinen Ohren nach einer echt guten Botschaft.

Quelle: Pixabay