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für die vierte Klasse

Nikolaus, Weihnachtsmann und Christkind – Ich weiß Bescheid!

Manche Erwachsene verlieren gerne die Orientierung vor Weihnachten. Vielleicht ist es der Stress? Dabei ist die Sache doch ganz einfach.

Der Nikolaus

Der Nikolaus kommt um den 6. Dezember rum. In der Regel reist er zu Fuß, gelegentlich mit einem Pferdeschlitten an und er klopft freundlich an die Haustüre, damit man ihn hereinlässt.

Begleitet wird er vom Krampus, der ihn unterstützt und der dem Nikolaus gehorchen muss, manchmal helfen dem Nikolaus aber auch Engel.

Der Nikolaus wohnt übrigens im Himmel.

Die Geschenke überreicht der Nikolaus gerne persönlich. Sollte der Nikolaus nur kurz vorbeikommen, um Geschenke zu bringen, dann stellt man die Stiefel auf, die man vorher ordentlich geputzt haben sollte.

Bekleidet ist der Nikolaus mit einer Bischofsmütze, die man auch Mitra nennt, mit einem Mantel und mit einem langen, weißen Gewand darunter, das Albe genannt wird. Natürlich hat der Nikolaus einen langen weißen Bart. Der Nikolaus hat immer seinen Bischofsstab dabei und natürlich ein goldenes Buch, gerne auch einen Sack, in dem er die Geschenke transportiert.

Die Bischofsmütze und der Mantel sind meistens rot, können aber auch eine andere Farbe haben.

Der Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann kommt in der Nacht vom Heiligen Abend zum Weihnachtsfest, also vom 24. zum 25. Dezember, wenn alle schlafen, und betritt das Haus durch den Kamin.

Dazu reist er mit einem fliegenden Rentierschlitten an.

Der Weihnachtsmann wohnt am Nordpol, wo er von den Weihnachtselfen bei der Produktion der Geschenke unterstützt wird.

Als Vorbereitung werden Socken an den Kamin gehängt, die der Weihnachtsmann mit kleineren Geschenken füllen soll, und es werden Milch und Kekse als Wegzehrung für den Weihnachtsmann und Karotten für die Rentiere hergerichtet.

Die gebrachten Geschenke werden am 25. Dezember in der Früh geöffnet, gleich nach dem Aufwachen.

Der Weihnachtsmann trägt eine rote Jacke und eine rote Hose mit weißen Pelz verziert, einen schwarzen Gürtel und schwarze Stiefel und eine rotweiße Bommelmütze. Natürlich hat auch er einen weißen Bart und auch er transportiert die Geschenke in einem Sack.

Fotoquelle zu Weihnachtsmann: Pixabay

Das Christkind

Das Christkind kommt am Heiligen Abend, den 24. Dezember. Es lässt sich nur ungern sehen, deshalb darf sich niemand in dem Zimmer aufhalten, in das das Christkind die Geschenke bringt.

Das Christkind fliegt, denn es hat Flügel. Es betritt das Haus durch das Fenster, es empfiehlt sich, das Fenster einen Spalt offen zu lassen.

Das Christkind wohnt im Himmel und die Engel unterstützen es bei der Herstellung der Geschenke.

Gelegentlich gibt das Christkind durch einen hellen Glockenton zu verstehen, dass es mit dem Herrichten der Geschenke fertig ist und nun der Augenblick der Bescherung gekommen ist.

Dann darf man das Weihnachtszimmer betreten und die Geschenke öffnen, also schon am Abend des Heiligen Abends, den 24. Dezember.

Da das Christkind wirklich nur selten gesehen wird, ist es natürlich nicht eindeutig zu beschreiben. Man kann es sich als Engel vorstellen, der ein weißes oder goldenes Gewand trägt.

Aber das hast du alles schon gewusst, oder?

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Gemeinsam an Jesus glauben - zur Kirche gehören

Das Wasser der Taufe

Fotoquelle: pixabay

Das ist unsere Erde. Manchmal nennen wir sie den „Blauen Planeten“. Warum, das ist klar: Mehr als die Hälfte der Erde, genauer gesagt zwei Drittel, ist mit Wasser bedeckt.

Wasser ist die Grundbedingung dafür, dass es Leben gibt. Dort, wo Wasser ist, kann Leben entstehen. Das ist ein Naturgesetz, das vermutlich im ganzen Universum gilt.

Aber wir brauchen Wasser nicht nur zum Trinken, wir brauchen es auch um uns zu waschen, um unsere Kleidung zu waschen und um unsere Wohnungen sauber zu halten.

Wasser macht Spaß! Im Winter freuen wir uns über den Schnee, im Sommer über einen schönen Badesee oder das Meer.

Besonders, wenn es sehr heiß ist. Dann fühlt man sich nach dem Baden oder dem Duschen wie neugeboren.

Aber – Wasser ist auch gefährlich. In tiefen reißendem Wasser können Menschen ertrinken, weil wir unter Wasser keine Luft zum Atmen mehr bekommen.

Wasser ist das wichtigste Zeichen bei der Taufe. Ursprünglich wurde der Mensch, der getauft wurde, also der Täufling, mit seinem ganzen Körper dreimal für einen kurzen Moment in Wasser eingetaucht. Heute ist es üblich, dass dem Täufling dreimal Wasser über den Kopf gegossen wird.

Das Wasser bei der Taufe will uns sagen:

Gott schenkt dir das Leben!

Gott verzeiht dir, wenn du etwas Schlimmes angestellt hast.

Gott will dir Freude schenken!

Gott rettet dich auch, wenn du tot bist, und schenkt dir neues Leben.

So hat er es auch mit Jesus gemacht.

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Gemeinsam an Jesus glauben - zur Kirche gehören

Was ist die Kirche?

Vermutlich denkst du im ersten Augenblick: Das ist doch klar!

Die Kirche, das ist das Gebäude mit dem Kirchturm auf der anderen Seite vom Marktplatz.

Man erkennt sie am Kirchturm und an dem Kreuz darauf.

Aber das stimmt nicht ganz. Es ist nämlich so:

Eine Schulklasse ist nicht das Klassenzimmer, in dem der Unterricht normalerweise stattfindet.

Eine Schulklasse, das sind die Schüler und Schülerinnen, die zu der Schulklasse gehören.

Und genauso ist es bei der Kirche.

Die Kirche besteht aus den Menschen, die zu ihr gehören.

Und die Kirche auf der anderen Seite vom Marktplatz, das ist der Ort, wo sich die Menschen versammeln, die zur Kirche gehören.

Zur katholischen Kirche gehören weltweit mehr als eine Milliarde Menschen.

Das Besondere an der Kirche ist, dass die Menschen, die vor langer Zeit gelebt haben und schon gestorben sind, immer noch dazu gehören.

Manche werden als Heilige verehrt, zum Beispiel der Heilige Franz von Assisi. Und Jesus ist so etwas wie die „Türe“ zur Kirche.

Es gibt ja mehrere Kirchen.

Im Sinne Jesu ist das nicht, aber es ist wirklich kompliziert zu erklären.

Eigentlich gehören alle Leute zusammen, die an Jesus glauben.

Beim Kinderbibelwochenende wird das sichtbar:

Die Kirche, das sind alle Jünger und Jüngerinnen Jesu, die, die früher gelebt haben, und die, die heute leben.

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Die zehn Gebote - Weisungen zum Leben

Die Geschichte vom goldenen Kalb

Wir modernen Menschen denken uns: Wie kann man nur auf die Idee kommen, das Bild oder die Statue von einem Kalb anzubeten?

Nun, das ist eine Modefrage, ehrlich gesagt.

Um die Sache zu verstehen, muss man wissen, dass zurzeit des AT die Verehrung von Göttern in Form von Stierbildern sehr angesagt war.

Und, Hand aufs Herz: Wie oft hast du dir schon gedacht, Gott müsste so sein, wie du ihn gerne hättest?

Siehst du, es ist für uns Menschen gar nicht so einfach zu akzeptieren, dass Gott eigentlich unerklärlich ist.

Aber, vielleicht erzähle ich dir die Sache von Anfang an.

Nachdem Gott die zehn Gebote den Israeliten persönlich verkündet hatte (die einzige Stelle in der Bibel, in der Gott direkt zum ganzen Volk spricht), schickten die Israeliten wieder Mose vor: „Sprich du mit Gott, wir fürchten uns!“

So ging Mose auf den Gottesberg, um von Gott das Kleingedruckte und genauere Regeln zu erhalten, wie die Israeliten miteinander umgehen sollten.

Das dauerte.

Genauer gesagt: Es dauerte 40 Tage und 40 Nächte.

In der Zwischenzeit warteten die Israeliten am Gottesberg. Und irgendwann kamen ihnen seltsame Gedanken: Vielleicht ist dieser Mose da oben auf dem Berg … gestorben? Und da er ihre einzige Verbindung zu Gott zu sein schien, suchten sie einen Ersatz.

Überhaupt, dieser Gott, der sie da aus Ägypten herausgeführt hatte, dieser ICH-BIN-FÜR-EUCH, erschien ihnen fremd und fern.

Mit einem Gottesbild, so dachten sie, könnten sie gleich beide Probleme lösen: Dann würden sie wissen, wie sie mit Gott dran wären, und könnten wieder direkt mit Gott in Verbindung treten.

Und weil sie eben nicht besonders originell dachten, fiel ihnen als erstes ein Kalb ein. So als eine Art Kompromiss zwischen einem Stier und gar keinem Gottesbild.

In Gold, natürlich. Was denn sonst?

Aaron war zunächst noch etwas zögerlich, ließ sich dann aber ziemlich schnell breitschlagen für diese Sache und die Spendenbereitschaft bei den Leuten war groß.

Und offensichtlich war Aaron selbst ziemlich angetan von seinen Fähigkeiten im Herstellen von Goldkälbern.

Das Feedback war nämlich überraschend gut: „Das ist der Gott, der uns aus Ägypten herausgeführt hat!“ meinten alle.

Und so rief Aaron das Volk zur ultimativen Party auf: „Morgen feiern wir ein Fest für diesen Gott!“

Gesagt, getan. Langweilig war es jetzt nicht mehr.

Exakt zu dem Zeitpunkt kam Mose endlich vom Gottesberg zurück, beladen mit zwei steinernen Tafeln, vorne und hinten beschrieben.

Die Bibel erzählt, dass Mose hin und her gerissen war zwischen Traurigkeit und Wut. Und extrem eskalierte:

1. Er zerschmetterte die zwei steinernen Tafeln, kaum dass er am Fuß des Berges angekommen war.

2. Er fackelte das goldene Kalb ab und zermahlte es zu Staub. Den Staub streute er in Wasser und ließ das die Israeliten trinken.

3. Er ließ 3000 Menschen umbringen.

Danach tat es Mose leid. Er ging wieder auf den Gottesberg hinauf: „Nimm ihre Sünde von ihnen! Wenn nicht, dann streiche mich aus deinem Buch!“ bat Mose Gott.

„Ich streiche nur die aus meinem Buch, die sich versündigt haben,“ antwortete Gott.

Und dann schrieb Gott die steinernen Tafeln neu für Mose und die Israeliten.

Sehr oft hatte das Volk Israel Probleme: Andere Völker beherrschten und unterdrückten das Land, zerstörten Jerusalem und verschleppten große Teile der Bevölkerung.

Die Menschen dachten, dass das die Strafe Gottes für ihre Sünden oder für die ihrer Vorfahren sein müsse. Auch die Geschichte vom goldenen Kalb sollte erklären, warum es den Israeliten so schlecht ging.

Irgendwann kam das Volk Israel drauf, dass diese Erklärung für das Leid, das sie erlebten, nicht richtig ist.

Aber das ist eine andere Geschichte.

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Allgemein

Die Geschichte von Dom Helder Camara

Fotoquelle: wikipedia commons

Die Geschichte vom heiligen Martin, der seinen Mantel mit dem Bettler geteilt hat, kennt wohl jedes Kind.

Aber gibt es auch in unserer Zeit Menschen, die wie der heilige Martin mit anderen Menschen teilen?

Dom Helder Camara war ein Bischof so wie Martin es später auch wurde.

Er lebte in Rio de Janeiro in Brasilien.

Eines Tages war ein anderer Bischof zu Besuch in Rio, der in Frankreich lebte. Er sagte zu Dom Helder Camara:

„Rio ist eine wunderschöne Stadt!

Aber Rio ist auch eine grauenhafte Stadt!

So viele Menschen in Rio sind arm und haben kein ordentliches Dach über dem Kopf! Sie leben in Favelas!

Warum hilfst du diesen Menschen nicht?

Du begegnest Jesus in jedem Menschen, der arm ist!“

Dom Helder begann sich für die Armen einzusetzen.

Er sammelte Geld und ließ Häuser für sie bauen.

Aber so viel Häuser er auch bauen ließ und so viel Geld er auch sammelte:

Es wurden immer mehr Menschen, die in Rio in den Favelas lebten.

„Die Armen brauchen Gerechtigkeit!

Wenige Menschen sind unermesslich reich und viele Menschen sind bitterarm.“

Auf dem II. Vatikanischen Konzil beschlossen alle Bischöfe der Welt tolle Sachen.

Seitdem arbeiten evangelische und katholische Christen zusammen, zum Beispiel.

Aber Dom Helder und einige Bischöfe wollten, dass die Kirche selbst so arm sein soll wie Jesus es war.

Das wurde nicht auf dem Konzil beschlossen.

Dom Helder und die anderen Bischöfe, die wollten, dass die Kirche arm ist, schlossen einen Pakt:

Wir wollen einfach leben!

Dom Helder wurde Bischof in Recife. Das liegt auch in Brasilien. Er hätte in einem Palast leben und auch ein tolles Auto mit Chauffeur haben können, aber das wollte er nicht.

Das tolle Auto ließ er verkaufen und in den Palast zog er nicht ein.

Er lebte in einem einfachen Haus und fuhr mit dem Bus oder ging zu Fuß.

Die Gemeinde Morro da Conceicao liegt in einer Favela in Recife.

Reginaldo ist dort der Pfarrer und er denkt genauso wie Dom Helder.

Die Menschen hören, was Jesus sagt:

„Selig sind die arm sind im Geiste, denn ihnen gehört das Himmelreich!“

Wer versteht dieses Wort Jesu wohl besser: Ein reicher Mensch oder ein armer Mensch?

Damals regierte das Militär in Brasilien. Das Militär war auf der Seite der reichen Menschen.

Freunde und Mitarbeiter von Dom Helder wurden bedroht und entführt.

„An mich trauen sie sich leider nicht heran!“ klagte Dom Helder, „weil ich so berühmt bin!“

Das Militär wollte Dom Helder einschüchtern und bot ihm „Polizeischutz“ an.

Dom Helder sagte: „Ich brauche keine Bodyguards, ich habe schon drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist.“

Die Kinder in der Favela suchen im Müll nach Sachen, die sie beim Schrotthändler verkaufen können.

Sie sind zu arm um in die Schule zu gehen.

In der Favela gilt das Gesetz des Stärkeren.

Aber in der Gemeinde von Morro da Conceicao haben die Menschen erkannt:

Niemand ist hilflos! Auch ein zehnjähriges Kind kann einem fünfjährigem Kind helfen.

Wir müssen solidarisch sein und uns gemeinsam einsetzen gegen die Ungerechtigkeit.

Als Dom Helder alt war, wurde er in den Ruhestand versetzt.

Der neue Bischof von Recife zog wieder in den Palst und natürlich hatte er ein tolles Auto.

Würden die Menschen vergessen, was sie von Dom Helder gelernt hatten?

Eines Abends klopften drei Kinder an die Türe von Roberta und baten um etwas zu essen.

Roberta gab den Kindern zu essen und lud sie ein, jeden Tag zu kommen.

Sie brachte ihnen Lesen und Schreiben bei.

Bald waren es über 30 Kinder, die jeden Abend zu Roberta kamen.

Ademilson und Roberta gründeten gemeinsam CAMM.

Fotoquelle: Magdalena aus Südtirol

Dort können Kinder aus der Favela ohne Angst spielen, bekommen zu essen und werden bei den Hausaufgaben betreut.

Domitila ist die Tochter von Ademilson und Roberta und hier könnt ihr Roberta und Ademilson selber sehen:

Ich glaube, es gibt noch heute Menschen, die wie der Heilige Martin sind.

Und, kennst du auch solche Menschen?

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Andere Religionen entdecken - Das Judentum

Die Feste im Judentum

(Disclaimer an alle Expert*innen: Die Bilder sind noch teilweise suboptimal, da ist noch Luft nach oben)

Feste im Jahreskreis kannst du bestimmt nennen:

Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Halloween …

Feste im Jahreskreis, das sind Feste, die einmal im Jahr gefeiert werden.

Die meisten Feste, die wir kennen, haben einen christlichen Ursprung und erinnern uns an Jesus.

Auch im Judentum gibt es Feste im Jahreskreis. Manches wird dir bekannt vorkommen und ein Fest kennst du bereits!

Rosch ha schana: Das Neujahrsfest

Das Neujahrsfest der Juden fällt in die Monate September oder Oktober. Die Juden erinnern sich an diesem Tag an die Erschaffung der Welt. Deshalb beginnt die jüdische Zeitrechnung mit der Erschaffung der Welt. Berechnet wurde der Zeitpunkt mit Zahlen, die man der Bibel entnahm.

Zum Neujahrstag werden Äpfel und viel Honig gegessen, damit es ein süßes Jahr wird.

Welches Jahr haben die Juden jetzt nach ihrem Kalender? Du musst 3761Jahre zu unserer Zeitrechnung dazu zählen!

Jom Kippur: Der Versöhnungstag

10 Tage nach dem Neujahrsfest begehen die Juden den Versöhnungstag. An diesem Tag wird streng gefastet und viel gebetet. Es ist ein Tag der Versöhnung mit Gott und den Menschen untereinander.

Am Neujahrstag und am Versöhnungstag wird das Schofar geblasen, ein Widderhorn. Es erinnert daran, dass Gott am Ende der Welt für Gerechtigkeit sorgen wird.

Wo gibt es in Neufahrn ein Bild mit zwölf Engeln, die in Posaunen blasen?

Sukkot: Das Laubhüttenfest

Eine Woche lang im Oktober lebt und isst die Familie in einer Laubhütte, die im Garten oder auf der Terrasse errichtet wird.

Fotoquelle: wikipedia commons

Das Fest erinnert an die Vorfahren der Juden, die Nomaden waren und in Zelten lebten.

Du weißt doch, wie die drei Stammväter Israels heißen!

Chanukka: Das Lichterfest

Im Dezember wird dieses Fest gefeiert um an den Tempel in Jerusalem zu erinnern. Diesen Tempel gibt es nicht mehr, denn die Römer haben ihn zerstört. An einem Leuchter mit acht Kerzen wird jeden Tag eine weitere Kerze angezündet.

Das Fest erinnert daran, dass wie durch ein Wunder bei der Einweihung des Tempels die Öllampen acht Tage lang brannten, obwohl eigentlich gar nicht genug Öl in ihnen war.

An welchen christlichen Brauch erinnert dich der Chanukkaleuchter?

Purim: Das Losfest

Dieses Fest im Februar oder März erinnert daran, dass vor langer Zeit Haman, ein persischer Fürst die Vernichtung aller Juden plante. Aber die Königin Esther setzte sich beim König ein und so ließ der König Haman hinrichten und die Juden waren gerettet. In der Synagoge, wenn diese Geschichte vorgelesen wird, lässt man jedes Mal, wenn der Name „Haman“ vorkommt, Rasseln ertönen. Die Kinder ziehen verkleidet von Haus zu Haus und erhalten Süßigkeiten.

In welcher Zeit verkleiden wir uns gerne?

Pessach: Das Paschafest

An diesem Fest im März oder im April erinnern sich die Juden an den Auszug aus Ägypten. Acht Tage lang darf nur ungesäuertes Brot gegessen werden. Das Fest beginnt mit dem Sederabend, an dem zu einem festlichen Mahl ungesäuertes Brot, Bitterkräuter, grüne Kräuter gegessen werden. Auch Salzwasser und Wein gehören dazu. An diesem Abend wird die Geschichte vom Auszug in den Familien gelesen.

Wie nennen wir den Abend, an dem Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen das Paschafest feierte?

Schawuot: Das Wochenfest

Im Mai oder im Juni wird dieses Fest gefeiert zur Erinnerung daran, dass Mose am Sinai von Gott für das Volk Israel die zehn Gebote und die Tora erhielt.

Es heißt Wochenfest, weil es sieben Wochen und einen Tag, also 50 Tage, nach dem Paschafest gefeiert wird. An Schawuot werden viele Speisen gegessen, die aus Milch hergestellt werden. Die Tora ist für die Juden so wichtig wie die Milch für ein kleines Baby.

Wie viele Tage sind es eigentlich zwischen Ostern und Pfingsten?

Manches ist dir sicher neu und unbekannt gewesen.

Bei manchen Sachen aber wirst du vielleicht gedacht haben: Das kommt mir doch bekannt vor!

Warum?

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Andere Religionen entdecken - Das Judentum

Wie man sich an wichtige Dinge erinnert

Wichtige Dinge schreiben wir auf.

Es stimmt übrigens nicht, dass wir uns Sachen aufschreiben, damit wir sie uns merken.

Wir schreiben sie auf, damit wir uns erinnern können, falls wir sie vergessen haben.

Aber was kann man tun, wenn man den Zettel verloren hat, auf dem man die wichtigen Dinge aufgeschrieben hat?

Oder wenn man einfach vergisst, dass man sich aufgeschrieben hat, an welche wichtigen Dinge man sich erinnern will?

Ein Trick ist, es sich auf die Hand zu schreiben.

Manchmal sagt man: Schreibe es dir hinter die Ohren! Keine gute Idee. Man braucht dann ja einen Spiegel, um das zu lesen!

(Und es ist richtig schwer, das eigene Ohr zu fotografieren. Probiert es doch selber mal aus!)

Türen sind ein guter Ort, um so einen Zettel aufzuhängen.

Zimmerecken oder der Spalt hinter dem Kleiderschrank eher nicht.

Überhaupt: Wichtige Informationen werden grundsätzlich gerne an Türen aufgehängt.

Schau dich mal aufmerksam um, wenn du durch deine Schule gehst!

Damit wären wir wieder bei den Händen, den Armen und dem Kopf als Möglichkeiten, wichtige Dinge dort zu platzieren, damit man sie nicht vergisst.

Ringe, Armbänder und Kopfbedeckungen dienen oft dazu, an wichtige Dinge zu erinnern.

So ein wichtiger Satz, den man auf alle Fälle nicht vergessen sollte, ist für die Juden ihr Glaubensbekenntnis.

Es steht übrigens in der Tora, wie man sich denken kann.

Und dort, in der Tora, steht auch, was Juden tun sollen, um diesen wichtigen Satz, ihr Glaubensbekenntnis, ja nicht zu vergessen, sondern sich immer daran zu erinnern:

Die Juden beten das Glaubensbekenntnis mehrmals am Tag und natürlich kann es auch jedes jüdische Kind auswendig.

Und außerdem …

Fotoquelle: pixabay. Eine Mesusa

… bringen Juden an den Eingängen ihrer Häuser und Wohnungen und an den Türen zu jedem Raum, in dem gegessen oder geschlafen wird, eine winzig kleine Schriftrolle an, die ihr Glaubensbekenntnis enthält.

Die Schriftrolle befindet sich in einer kunstvoll gestalteten Kapsel, die ganz unterschiedlich aussehen kann.

Diese Kapsel wird Mesusa genannt.

Bild von 777jew auf Pixabay

Viel Juden tragen zum Gebet nicht nur ihren Gebetsmantel, sondern binden sich auch kleine Kapseln auf die Stirn und an den linken Arm, die eine kleine Schriftrolle mit ihrem Glaubensbekenntnis enthält.

Diese Kapseln werden Gebetsriemen oder auch Teffilin genannt.

Linkshänder übrigens tragen die Teffilin am rechten Arm, habe ich mir sagen lassen.

Heutzutage lassen wir uns übrigens vom Handy darin unterstützen, das wir wichtige Dinge nicht vergessen.

Das funktioniert auch wunderbar, so lange man das Handy nicht verliert …

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Das jüdische Glaubensbekenntnis

Lust auf ein Bisschen hebräisch?

Dann mal los!

Hier kommt das hebräische Alphabet:

Vermisst du irgendwelche Anlaute im hebräischen Alphabet?

Richtig, es gibt keine Großbuchstaben oder Kleinbuchstaben. Einige Buchstaben haben aber zwei Schreibweisen, das hast du schon bemerkt. Und sonst?

Genau, es fehlen die Vokale, also a, e, i, o, u. Die werden in der hebräischen Schrift nicht aufgeschrieben, aber natürlich werden sie gesprochen, wenn man hebräisch spricht.

Es ist nicht so, dass sie immer fehlen, manchmal springt auch ein anderer Buchstabe ein und steht da, wo ein Vokal sein soll. Beim Wort „Schalom“, das du hier siehst, muss man das „A“ ohne Hinweis sprechen, für das „O“ hat sich das Waw als Ersatzmann gemeldet.

SCH-L-W-M, gesprochen: Schalom

Also dann, lass uns versuchen, einen Satz zu lesen. Übrigens einen der wichtigsten Sätze im Judentum:

Hast du alle Buchstaben mit Hilfe des hebräischen Alphabets entschlüsseln können?

Das hier wäre die Lösung:

Ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass man hebräisch von rechts nach links liest …

Die Buchstabenfolge ist also folgende:

SCH-M-(Vokal) J-S-R-(Vokal)-L

J-H-W-H (Vokal)-L-H-J-N-W J-H-W- H (Vokal)-CH-D

Vielleicht kannst du schon das eine oder andere Wort verstehen.

Tatsächlich! Der Gottesname – JHWH – kommt zweimal vor und die Buchstabenfolge J-S-R-(Vokal)-L heißt „Israel“.

Wenn wir jetzt den Satz lesen wollen, müssen wir aber noch folgende Regel beachten:

Juden sprechen aus Ehrfurcht vor Gott den Gottesnamen JHWH nicht aus!

Stattdessen sagen sie „Herr“, auf Hebräisch heißt das „Adonai“.

Also dann, wir lesen diesen Satz:

Auf Deutsch heißt dieser Satz:

„Höre, Israel, der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig.“

Mit diesem Satz beginnt das jüdische Glaubensbekenntnis. Die Juden bekennen damit das Wichtigste in ihrem Glauben:

Sie bekennen, dass es für sie nur einen einzigen Gott gibt, den Gott, der sich Abraham, Isaak und Jakob offenbart hat, den Gott, der das Volk Israel aus Ägypten befreit hat, den Gott, von dem die Bibel erzählt.

Tatsächlich haben Leute irgendwann festgestellt, dass sie schon gerne Hinweise hätten, wie man das jetzt genau ausspricht. Und so haben ein paar Leute vor langer Zeit, man nennt sie Masoreten, die Vokale als Pünktchen und Striche dazugesetzt. Das sieht dann so aus:

Aber in Israel lernen die Kinder Hebräisch lesen und schreiben ohne die Pünktchen und Striche!

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Andere Religionen entdecken - Das Judentum

Wie feiert man den Sabbat?

Was kann man am Sonntag machen, was man an anderen Tagen nicht macht oder nicht tun kann?

In die Kirche gehen, ausschlafen und etwas gemeinsam mit der Familie unternehmen.

Warum das so ist: Am Sonntag wird in der Regel nicht gearbeitet und es ist auch keine Schule. Natürlich, manchmal haben Erwachsene am Sonntag nicht frei und dann können sie und ihre Familien nicht den Sonntag feiern.

Den Sonntag als Tag, an dem man nicht arbeiten soll, den haben wir Christen nicht erfunden. Eingeführt hat ihn vor 1700 Jahren ein römischer Kaiser namens Konstantin.

Aber erfunden hat Kaiser Konstantin den gemeinsamen freien Tag in der Woche auch nicht.

Die Idee, dass der Sonntag arbeitsfrei sein soll, die hatte er von den Juden und ihrer Feier des Sabbat abgeschaut.

Ein Mann namens Herman Wouk hat in einem Buch einmal beschrieben, wie er mit seiner Familie den Sabbat feiert. Lass es dir erzählen!

„Man kann sich gar nicht vorstellen, wie es in einem Theater zugeht. Ich arbeite in New York, am Broadway, und schreibe Theaterstücke. Die ganze Woche über sind alle komplett nervös – der Regisseur, der Produzent, die Schauspieler, die Bühnenarbeiter und natürlich auch ich. 24 Stunden am Tag denken alle nur daran, was alles schief geht oder noch schief gehen könnte, die Nerven sind zum Zerreißen angespannt und ständig leben wir zwischen Wutanfällen und Tränenausbrüchen.“

„Während dieser Proben wird es dann Freitagnachmittag und meistens scheint es immer so, als ob die ganze Aufführung gerade zusammenbrechen würde. Ich fühle mich jedes Mal wie ein Verräter, wenn ich mich dann von allen verabschiede um den Sabbat zu feiern.“

Fotoquelle: Pixabay

„Ich lasse das Theater hinter mir mit seinen Kaffeetassen, die überall herumstehen, den halbzerfetzten Rollenbüchern, den gereizten Schauspielern, den schimpfenden Bühnenarbeitern, dem verrückten Regisseur und dem nervösen Produzenten, dem Lärm und dem Geschrei und ich bin daheim.“

Fotoquelle: Eva-Maria Englert

„Meine Frau und meine beiden Söhne empfangen mich, festlich gekleidet und froh gestimmt. Wir setzen uns zu einem feierlichen Mahl und auf dem Tisch stehen die alten Symbole für den Sabbat: Zwei brennende Kerzen, geflochtene Weißbrote und der Silberpokal meines Großvaters, in dem der Wein funkelt. Ich spreche über meine Söhne den Segen und wir singen die fröhlichen Sabbatlieder.“

Fotoquelle: Eva-Maria Englert

„Die Unterhaltung dreht sich nicht um die Arbeit oder die Schule. Die Jungs stellen Fragen an uns, dazu ist der Sabbat die beste Gelegenheit. Wir suchen die Antworten in Atlanten und Lexika, auch in der Bibel, denn die Kinder kommen ebenfalls mit Fragen nach Gott, die wir so gut wie möglich zu beantworten versuchen.“

„Auf ähnliche Weise verbringen wir auch den Samstag. Die Jungs kennen sich in der Synagoge aus und es gefällt ihnen dort. Noch mehr gefällt ihnen, dass sie ihre Eltern ganz für sich haben. Unter der Woche kommt es wegen der Arbeit ganz oft vor, dass wir wenig voneinander sehen. Am Sabbat sind wir immer da und das wissen sie. Dieser Tag gehört ihnen.“

„Dieser Tag gehört auch mir. Das Telefon klingelt nicht. Ich habe Zeit zum Nachdenken, zum Lesen, Lernen, Spazierengehen oder Nichtstun. Der Sabbat ist eine Oase der Ruhe.“

„Wenn ich am Samstagabend zum Broadway zurückkehre, dann hat sich dort nicht viel verändert, aber oft kommen mir dann die besten Einfälle für unser neues Stück. Ob ein Theaterstück erfolgreich war oder nicht, das lag niemals daran, dass ich den Sabbat gehalten habe.

Mein Regisseur sagte einmal zu mir: Ich beneide Sie nicht um Ihre Religion, ich beneide Sie um Ihren Sabbat.“

erzählt nach: Herman Wouk (1915-2019) in: „Er ist mein Gott“, 1961, vorgelesen von meiner Freundin Elke

Jetzt weißt du:

Für Juden ist es absolut wichtig, den Sabbat zu halten. Jede Art von Arbeit ist am Sabbat verboten. Das gilt übrigens auch für Hausarbeit wie Kochen, Aufräumen oder Abspülen.

Und Ausreden wie „Ach muss das jetzt noch schnell machen“ oder „Ich mache das aber gerne“ gelten auch nicht.

Das klingt im ersten Moment ziemlich streng.

Aber ein Tag, an dem man weder über die Arbeit noch über die Schule sprechen darf und an dem die Eltern nicht ans Handy dürfen, der hat doch auch etwas, oder?

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Andere Religionen entdecken - Das Judentum Die Bibel erzählt uns von Gott und den Menschen

Kennst du dich ein Bisschen in der Tora aus?

Vielleicht meinst du im ersten Moment:

Keinesfalls!

Von der Tora und was in ihr drin steht, davon habe ich überhaupt keine Ahnung!

Das ist nicht richtig.

Denn du hast im Religionsunterricht schon oft Geschichten gehört, die in der Tora stehen.

In der Tora findest du die Geschichte, wie Gott in sieben Tage die Welt erschaffen hat.

Die Geschichte von Adam und Eva steht in der Tora.

Dort wird die Geschichte von der Arche Noach erzählt.

In der Tora findest du die Geschichte von Abraham, seiner Frau Sara und ihrem Sohn Isaak.

Und auch die Geschichte von Jakob, dem Sohn Isaaks, findest du in der Tora.

In der Tora wird auch von Jakobs Söhnen erzählt, die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern.

Die wichtigste Geschichte in der Tora ist die Erzählung, wie Gott sein Volk Israel aus Ägypten befreit hat.

Die Tora erzählt auch, wie Gott das Volk Israel in der Wüste geführt hat und einen Bund mit Israel schloss.

In der Tora stehen die zehn Gebote und alle Gesetze, an die sich das Volk Israel, die Juden, noch heute hält.

Die Tora ist nämlich der erste Teil des AT, des Alten Testamentes.

Und deswegen stehen die Geschichten aus der Tora auch in deiner Kinderbibel.

Aber nicht nur die Tora, das ganze AT ist die Heilige Schrift der Juden. Die Juden nennen das AT nicht Altes Testament, sondern Tanach.

Nicht alle Geschichten des Alten Testamentes, also des Tanach, stehen in der Tora.

Die Geschichte von Rut, die ihre Schwiegermutter Noemi nicht im Stich gelassen hat, findest du im Tanach (AT).

Auch von König David erzählt der Tanach (AT).

Im Tanach (AT) findest du viele Geschichten von Propheten, das sind Menschen, die im Namen Gottes zum Volk Israel gesprochen haben, zum Beispiel die Geschichte vom Propheten Elija.

Und die Geschichte vom Propheten Jona und dem großen Fisch.

Wir Christen haben das Alte Testament von den Juden als Heilige Schrift nur übernommen.

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen waren nämlich Juden.

Aber das hast du sicher schon gewusst.