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Corona-Projekt 2020 Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade - Die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern

Träumst du?

Hattest du schon einmal einen Traum? Bestimmt. Alle Menschen träumen im Schlaf. Das wissen die Wissenschaftler, weil sie es untersucht haben. Sie haben herausgefunden, dass unser Gehirn auch im Schlaf aktiv ist. Wenn wir aufwachen, dann können wir uns sehr oft nicht daran erinnern, was wir geträumt haben. Manchmal eben schon.

Ist alles wahr, was in Träumen passiert? Ja und Nein. Die Zukunft wird uns nicht in Träumen offenbart. Es gibt Träume, da ist es gut, dass sie nicht wahr sind und nicht wahr werden. Aber Träume lügen nicht, wenn es um unsere Gefühle geht. Sie sagen uns, wovor wir Angst haben oder was uns wichtig ist.

Zu vergessen, was man geträumt hat, das ist nicht schlimm. Das Gehirn hat in der Nacht schwer gearbeitet. All das, was man erlebt hat, hat es dann aufgearbeitet, und man startet frisch in den neuen Tag.

Was aber stimmt: Viele gute Ideen entstanden, weil Menschen ausgiebig geschlafen und geträumt haben. Träume ordnen unsere Gedanken und bringen uns auf neue gute Ideen.

In unserer Geschichte spürte Joseph von Anfang an, dass er was Besonderes ist. Keine gute Idee war es, dass Joseph mit seinen Träumen vor seinen Brüdern angab. Die haben ihn natürlich ausgelacht und sich auch darüber aufgeregt. Kein Wunder!

Träume sind etwas ganz Privates, die man nicht jedem erzählen soll. Ich hoffe aber, du hast jemanden, der dir voller Verständnis zuhört, wenn du einen deiner Träume erzählen willst.

Jemand, der verständnisvoll zuhört, und hilft zu verstehen, was so ein Traum bedeutet, so jemand brauchten der Mundschenk und der Bäcker im Gefängnis. Joseph half ihnen ihre Träume zu verstehen.

Ich denke, der Mundschenk spürte, dass es für ihn gut ausgehen würde. Der Bäcker dagegen spürte, dass es für ihn kein gutes Ende nehmen würde.

Auch der Pharao stand seinen Träumen hilflos gegenüber. Er wusste, dass sie wichtig sind. Irgendetwas Schlimmes stand bevor und er spürte: Ich muss etwas ändern, irgendetwas läuft gerade furchtbar schief. Natürlich wagte damals niemand, den Pharao wegen seiner Träume auszulachen. Aber die Leute am Hof des Pharaos waren wohl zu sehr in ihren normalen Tagesabläufen und Ideen gefangen. Für etwas Neues, für eine gewaltige Änderung, dafür waren sie nicht bereit.

Joseph kam und verstand, was die Träume bedeuteten: Das ganze Land muss Vorräte anlegen. Alle müssen sparen und ihr Verhalten ändern.

Die Träume des Pharaos waren der Auslöser für die neue Idee: „Alle zusammen können wir durch kluge Politik dafür sorgen, dass wir auch in schlechten Jahren genug zum Essen haben.“

Träumen allein hilft gar nichts. Aber die besten Ideen kommen, wenn man eine gute Mütze voll Schlaf hat.

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Corona-Projekt 2020 Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade - Die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern

Man kann es nur vom Himmel sehn

Hast du dich eigentlich gefragt, warum Joseph dem Benjamin den silbernen Trinkbecher heimlich in den Getreidesack legen ließ?

Wollte er Benjamin einen üblen Streich spielen?

Als Joseph das erste Mal seine Brüder wiedersah, da war er wütend. Er ließ sie ins Gefängnis werfen. Das kann man verstehen, oder? Endlich hatte er Gelegenheit, sich für all das zu rächen, was ihm passiert war.

Aber dann musste er erkennen: Seine Rache würde bedeuten, dass seine Familie an Hunger sterben würde. Deshalb gab er den Brüdern die Freiheit zurück und ließ ihre Säcke mit Getreide füllen.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Aber eine gemeinsame Zukunft mit seinen Brüdern konnte es nur geben, wenn sie sich verändert hatten.

Und das war der Grund, dass er Benjamin den silbernen Trinkbecher in den Getreidesack legen ließ. Benjamin war ja auch der Lieblingssohn des Vaters Jakob. Würden die Brüder diesmal trotzdem zusammenhalten?

Sreenshot aus dem Video von Harald Renz

Das haben sie, wie ihr wisst. Sie haben zusammengehalten gegen diesen mächtigen und unheimlichen Herrn über Ägypten. Zusammen waren sie stark. Eine Gruppe, in der nicht gemobbt wird und alle für den anderen einstehen, ist unheimlich stark.

Joseph ist froh, Teil einer solch starken Gemeinschaft zu sein. Und so rettet er seine Familie.

Wenn du zum Kibiwe kommst, dann wirst du hinten an der Empore diesen Teppich sehen. Alle Menschen beim Kibiwe damals haben zwei Quadrate beschriftet. Auf die hellen, warmen Quadrate haben sie schöne Dinge geschrieben, die ihnen im Leben passiert sind, auf die blauen, kalten Quadrate Dinge, die schlimm waren.

Aus der Nähe betrachtet schaut der Teppich ziemlich chaotisch aus.

Joseph erlebte auch schlimme Dinge und schöne Dinge. Wahrscheinlich hat er ganz oft die Welt nicht mehr verstanden.

Die Geschichte von Joseph sagt uns: Vieles, was im Leben passiert, verstehen wir nicht. Aber vom Himmel aus, von Gott aus, macht es Sinn.

Manchmal gibt es Momente, dann sehen wir auch, einen kurzen Augenblick, das wunderschöne Muster unseres Lebens, so wie Gott es sehen kann.

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Corona-Projekt 2020

Ein himmlisches Geschenk

Erinnerst du dich noch an das Paschafest?

Es gibt ein jüdisches Fest, das genau fünfzig Tage nach dem Paschafest gefeiert wird: Schawuot.

An Schawuot erinnern sich die Juden daran, dass Mose dem Volk Israel die zehn Gebote vom Berg Sinai herunterbrachte.

Wenn wir ein bisschen nachrechnen, dann stellen wir fest, dass Schawuot am Donnerstagabend angefangen hat und gestern (man feiert es zwei Tage lang) zu Ende ging. Für Schawuot sind wir also heute definitiv zu spät dran.

Hier kannst du selber nachzählen.

Aber wenn wir von Ostern aus zählen, dann ist heute der fünfzigste Tag nach Ostern. Tatsächlich kommt das Wort „Pfingsten“ von dem griechischen Wort für die Zahl fünfzig und die Idee, Pfingsten fünfzig Tage nach Ostern zu feiern, haben wir vom Judentum abgeschaut. Es hat aber auch mit der Geschichte zu tun, die an Pfingsten eine Rolle spielt. Und natürlich ist es wieder Lukas mit seiner Apostelgeschichte, der uns diese Geschichte erzählt.

Nachdem Jesus zu seinem Vater im Himmel gegangen war, kehrten die Jünger und Jüngerinnen nach Jerusalem zurück.

Sie versammelten sich genau in dem gleichen Raum, wo sie mit Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hatten. Maria, die Mutter Jesu, war auch dabei. Lukas erzählt, dass die Jünger und Jüngerinnen dort ziemlich konsequent dem Prinzip „Stay at home“ folgten: Sie gingen nicht spazieren, sie machten keine Shoppingtouren und guckten nicht einmal fern (ok, das gab es ja noch nicht). Dafür beteten sie viel und lasen in der Bibel, das heißt im Alten Testament, denn das Neue Testament war noch nicht geschrieben. Zehn Tage lang.

Dann kam der Pfingsttag. Schon früh am Morgen war in Jerusalem eine Menge los. Menschen aus vielen Ländern waren zum Fest gekommen. „Wir könnten mal rausschauen, draußen wird gefeiert,“ sagte Johannes. „Nein, wir bleiben da,“ meinte Thomas. „Jesus hat uns gesagt, wir sollen hier bleiben und warten,“ sagte Maria Magdalena. „Er hat uns versprochen uns seinen Heiligen Geist zu senden.“ Da konnte Johannes schlecht widersprechen. Wenn Jesus es befohlen hatte …

„Hat hier jemand das Fenster aufgemacht? Es zieht gewaltig,“ meinte Susanna. „Das Fenster ist zu,“ sagte Petrus.

Aber es war wirklich plötzlich ziemlich windig, und die Jünger und Jüngerinnen spürten, wie ein gewaltiger Sturm vom Himmel kam, der das ganze Haus durch wirbelte.

Naja, normalerweise holt man ja die Feuerwehr, wenn einem so was passiert: Denn jetzt fielen Feuerzungen vom Himmel und auf jeden der Jünger und Jüngerinnen ließ sich so eine Flamme nieder.

Die Jünger und Jüngerinnen verließen den Raum und liefen auf die Straße.

„Jesus ist Christ! God raised him from death! Halleluja!“ rief Thomas einem erstaunten Passanten zu. „Gesù è il Cristo! Dio lo ha risuscitato dalla morte!” rief Maria Magdalena. “Iesus Christus est! Deus illum excitavit ex mortuis!” rief Simon. “Jésus est le Christ! Dieu l’a ressuscité de la mort!” rief Philipp.

Offensichtlich sprachen die Jünger und Jüngerinnen nicht ganz akzentfrei. Von daher ist es vollkommen korrekt, dass ich es auch nicht schaffe …

Alle Jünger und Jüngerinnen redeten gleichzeitig. Die Leute wunderten sich: “Das sind doch nur einfache Leute vom Land. Warum kann sie jeder in seiner Muttersprache über diesen Jesus reden hören?” Andere Leute aber lachten und sagten: “Die sind alle stockbesoffen!”

Da hielt Petrus eine Rede. Er sagte: “Das stimmt nicht, diese Menschen hier” – er meinte die Jünger und Jüngerinnen – “sind nicht betrunken, es ist doch erst am Vormittag. Nein, Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschenkt. Dieser Geist wohnt jetzt in unserem Herzen. Wir sind be-geistert. Denn Jesus, der gekreuzigt wurde, ihn hat Gott von den Toten auferweckt! Jesus lebt und er hat uns seinen Geist geschenkt, der uns lebendig macht! Diese gute Nachricht wollen wir allen Menschen verkünden!”

“Und was sollen wir tun?” fragte jemand.

Petrus sagte: “Auch ihr sollt diese gute Nachricht glauben und auf Gott vertrauen, der auch euch Leben nach dem Tod schenken will. Lasst euch taufen und mit diesem heiligen Geist beschenken!”

Als die Jünger und Jüngerinnen abends wieder ins Haus zurückkehrten, waren plötzlich viele neue Leute dazu gekommen. Sie sagten: “Wir glauben auch an Jesus und vertrauen darauf, dass Gott uns Leben nach dem Tod schenken wird. Und wir spüren: Der Heilige Geist ist in unserem Herzen. Wir wollen auch allen Menschen von diesem Jesus erzählen.”

Wenn du auf diesen Link drückst, dann kommst du zum Pfingstgruss der katholischen Pfarrei. Da haben ganz viele Menschen sich Gedanken gemacht, wo sie heute den Heiligen Geist erleben. Es ist superschön geworden!

Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

Mit diesem Beitrag zu Pfingsten endet das Corona-Projekt auf der Homepage des Kibiwes.

Das hat ein paar handfeste Gründe: In den kommenden Tagen wird es ernst und ich fange damit an, das Skript für das Kibiwe 2020 zu schreiben, das stattfinden wird, egal wie.

Nach den Ferien beginnt für uns alle auch mehr oder weniger wieder eine normale Zeit. Naja, Religionsunterricht wird leider noch nicht stattfinden, aber wir werden uns trotzdem in der Schule sehen. Die Beiträge zum Corona-Projekt bleiben auf dieser Seite, man kann sie sich gerne noch mal anschauen, die Learningapps gibts auch noch, die werden auch noch erweitert werden.

Danke an alle, die mich unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank gilt Gabi Neubauer, von der alle Fotos aus den Kibiwes stammen, und an Harald Renz, der mir erlaubt hat Screenshots aus seinen Videos zu verwenden, an Naja und Eva-Maria, die sich auch aktiv eingebracht haben, an alle, die mir gute Tipps gegeben haben, und an euch, dass ihr dem Corona-Projekt gefolgt seid.

Und vergesst nicht: