Es ist uns nicht so bewusst, aber Licht vertreibt das Dunkel.
Eigentlich ist es egal, ob es die Taschenlampe am Handy, die Sonne am Tag, der Mond in der Nacht oder ganz schlicht das elektrische Licht ist.
Licht besiegt immer die Dunkelheit.
Und so wird in der Osternacht ein Feuer angezündet.
Jesus, so sagt es uns, vertreibt das Dunkle in unseren Herzen.
Denn er ist …
Am Morgen des dritten Tages, die Sonne geht gerade auf, machen sich die Jüngerinnen auf zum Grab Jesu.
Sie haben ja gesehen, wie Josef von Arimathäa Jesus begraben hat, und sie haben auch gesehen, dass am Abend des Karfreitags nicht mehr genug Zeit war um das zu tun, was damals zu einem ordentlichen Begräbnis gehörte:
Den Toten ein letztes Mal mit duftenden Ölen zu salben.
Als sie am Grab sind, sehen sie:
Der Stein vor dem Grab ist weggewälzt und das Grab ist leer!
Die Jüngerinnen laufen zu Petrus und Johannes und sagen:
„Irgendjemand hat Jesus aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gebracht haben.“
Petrus und Johannes laufen zum Grab.
Johannes ist schneller als Petrus (er ist ja auch jünger), aber er wartet vor dem Grab, bis Petrus kommt.
Petrus schaut sofort ins Grab hinein.
Er sieht die Leinenbinden und auch das Tuch, mit dem das Gesicht Jesu bedeckt war.
Johannes schaut jetzt auch ins Grab:
„Die Leinenbinden und das Tuch sind ordentlich zusammengefaltet“, sagt er.
„Das ist seltsam“, sagt Petrus, „Was meinst du, Johannes?“
Johannes sagt nichts.
Aber ihm kommt ein Gedanke:
Auf wen hat dieser Jesus vertraut?
Hat er nicht auf Gott vertraut, der ihn niemals im Stich lassen wird?
„Gehen wir“, sagt Petrus, „Hier gibt es nichts zu entdecken!“
Und so gehen die beiden Jünger wieder weg.
Maria Magdalena aber ist auch zum Grab zurückgekehrt. Dort steht sie und weint.
Plötzlich wird sie angesprochen: „Frau, warum weinst du?“
Magdalena dreht sich um.
Sie sagt: „Bist du der Gärtner? Hast du Jesus weggenommen? Dann sag mir, wo du ihn hingebracht hast. Ich will ihn holen!“
„Maria!“ sagt Jesus.
„Jesus!“ sagt Maria Magdalena.
„Halte mich nicht fest“, sagt Jesus, „Ich gehe zu Gott, meinem Vater, der auch dein Vater ist. Du aber sag den anderen Jüngern und Jüngerinnen: Jesus lebt!“
Und so läuft Magdalena zu den anderen Jüngern und Jüngerinnen und verkündet ihnen:
„Ich habe Jesus gesehen! Er lebt!“
Wenn du magst, kannst du hier ein schönes Lied anhören, dass Manuela, Johannes und Christina letztes Jahr für uns aufgenommen haben.
Johannes hatte recht: Jesus hat auf Gott vertraut und Gott hat ihn nicht im Stich gelassen.
Das Licht ist stärker als die Dunkelheit und Gott ist stärker als der Tod.
Die Jünger und Jüngerinnen glauben:
Das gilt nicht nur für Jesus, das gilt auch für uns.
Fischen nennt man übrigens alles, egal, ob man mit dem Netz oder mit der Angel, mit dem Eimer oder mit dem Kescher oder auch nur mit den bloßen Händen Fische fangen will.
Beim Fischen gilt:
Einen besonderen Fisch fangen ist besser als einen „normalen“ Fisch fangen.
Einen großen Fisch fangen ist besser als viele kleine Fische.
Und:
Fischer reden sehr gerne darüber, was für große und besondere Fische sie schon gefangen haben.
Ich fange leider nicht viele Fische, aber ich habe dafür die coolsten Angeln weit und breit.
Und natürlich ist es beim Fischen immer gut, wenn man überhaupt etwas fängt.
Unsere Jünger und Jüngerinnen sind wieder zurück am See Gennesaret. Da hat alles angefangen mit Jesus.
So viel haben sie inzwischen mit Jesus erlebt!
Und natürlich freuen sie sich, dass Jesus den Tod besiegt hat.
Aber wie soll jetzt ihr Leben weiter gehen?
Da sitzen sie und langweilen sich.
Petrus sagt: „Ich gehe fischen!“
Die anderen Jünger und Jüngerinnen antworten: „Wir kommen mit!“
Gemeinsam machen sie das Boot klar und fahren los.
Die Sonne geht unter und es wird Nacht.
In der Nacht, das wissen die Jünger, kann man am See Gennesaret am besten Fische fangen.
An einer Stelle, wo immer besonders viele Fische stehen, werfen sie das Netz aus.
Die Jünger und Jüngerinnen sind mucksmäuschenstill und warten leise.
Dann holen sie das Netz wieder ein.
Das Netz ist leer!
Die Jünger und Jüngerinnen fahren zu einer anderen Stelle im See und werfen wieder das Netz aus.
Die Jünger und Jüngerinnen sind mucksmäuschenstill und warten leise.
Dann holen sie das Netz wieder ein.
Das Netz ist wieder leer!
Die Jünger und Jüngerinnen fahren zu einer anderen Stelle im See und werfen wieder das Netz aus.
Sie holen das Netz wieder ein und es ist immer noch leer!
Die Jünger und Jüngerinnen fischen die ganze Nacht und fangen nichts.
Am Morgen fahren sie enttäuscht zurück.
Am Ufer sehen sie einen Mann stehen.
Der Mann ruft ihnen zu: „Habt ihr etwas gefangen?“
Die Jünger antworten: „Nein!“
Der Mann sagt: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen!“
Die Jünger und Jüngerinnen machen, was der Mann sagt.
Sie werfen das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus.
Als sie das Netz wieder einholen, da ist das Netz voller Fische!
Während die anderen Jünger und Jüngerinnen mit dem vollen Netz beschäftigt sind, schaut Johannes zum Ufer, wo der Mann steht, der ihnen gesagt hat, dass sie das Netz auf der rechten Seite des Bootes auswerfen sollen.
Johannes ruft: „Es ist Jesus!“
Als Petrus das hört, springt er sofort in den See und schwimmt zu Jesus.
Die anderen Jünger und Jüngerinnen kommen mit dem Boot nach.
Das Netz mit den Fischen ziehen sie hinter sich her.
Als die Jünger und Jüngerinnen bei Jesus sind, sehen sie ein kleines Grillfeuer und Brot.
Jesus sagt: „Bringt von den Fischen!“
Da zieht Petrus das Netz an Land.
Es sind 153 große Fische!
(Petrus muss ziemlich schnell mit dem Zählen sein. Übrigens: Kleine Fische setzt man zurück in den See, damit sie weiter wachsen können)
Die Jünger und Jüngerinnen bringen von den Fischen und Jesus legt sie auf den Grill.
Als die Fische fertig sind, gibt Jesus ihnen von dem Brot.
Und die Fische haben Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen auch gemeinsam gegessen.
Was sie dabei geredet haben?
Das erzählt uns die Geschichte nicht.
Die Jünger und Jüngerinnen waren glücklich, weil sie Jesus sehen durften.
Aber – es war das letzte Mal, dass die Jünger und Jüngerinnen fischen waren.
Kannst du dich noch erinnern, was beim Fischen wichtig ist?
Wenn man fischt, dann will man besondere und große Fische fangen.
Und die Jünger und Jüngerinnen haben erkannt:
Dieser besondere und große Fisch, den sie in ihrem Leben gefangen haben, das ist Jesus!
Und was macht man, wenn man einen besonderen und großen Fisch gefangen hat?
Man redet darüber.
Die Jünger und Jüngerinnen sind nicht mehr zum Fischen gegangen.
Sie haben allen Menschen von Jesus erzählt.
Das war jetzt ihr Beruf.
Der Fisch ist übrigens wirklich ein Zeichen für Jesus.
Manchmal siehst du auch auf Autos einen Aufkleber in Form eines Fisches.
Dieser Aufkleber will sagen: Wir glauben an Jesus.
Auf unserer Kindergottesdienstkerze ist deshalb auch ein Fisch drauf.
Und, kleiner Tipp: Wenn du Leute siehst, die fischen, dann darfst du vielleicht leise zugucken.
Aber frag nicht gleich als Erstes: „Habt ihr etwas gefangen?“
Geht es eventuell darum, dass Jesus so etwas wie der erste Astronaut war?
Das ist sehr unwahrscheinlich.
Was ist hier überhaupt mit Himmel gemeint?
Fotoquelle für das zweite Bild: pixabay
Ein blauer Himmel mit Schäfchenwolken?
Oder irgendeine ferne Galaxie im Universum?
Der Feiertag „Christi Himmelfahrt“ will uns sagen:
Jesus ist bei Gott, dem Vater.
Und den Ort, wo Gott ist, den nennt die Bibel schon auch Himmel, aber damit sind weder die Wolken noch eine ferne Galaxie gemeint.
Der Himmel, in dem Gott wohnt, ist unerreichbar fern und trotzdem ganz nah.
Und man kann davon kein Bild machen, so wie man von Gott kein Bild machen kann.
Lukas beim Kibiwe 2017
Es gibt zu diesem Feiertag eine Geschichte in der Bibel, die uns Lukas erzählt.
Lukas hat nämlich nicht nur ein Evangelium geschrieben, in dem er Geschichten über Jesus erzählt, sondern auch ein zweites Buch, in dem er erzählt, wie es mit den Jüngern und Jüngerinnen nach Jesu Tod und Auferstehung weiterging.
Wir nennen dieses Buch Apostelgeschichte.
Lukas erzählt:
Vierzig Tage waren seit dem Ostertag vergangen und Jesus, der Auferstandene, erschien seinen Jüngern und Jüngerinnen und ging mit ihnen auf den Ölberg.
„Bleibt in Jerusalem,“ sagte Jesus, „und wartet dort, bis ich euch meinen Geist sende. Ihr sollt allen Menschen die gute Nachricht verkünden, dass Gott alles gut macht.“
„Das Reich Gottes?“ fragten die Jünger und Jüngerinnen aufgeregt, „Kommt jetzt dein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit?“
„Das hat schon begonnen,“ sagte Jesus, „Aber wann es vollendet sein wird, das weiß nur der Vater im Himmel.“
Und dann sahen sie Jesus nicht mehr.
Die Jünger und Jüngerinnen wussten:
Jesus ist bei Gott, seinem Vater.
Trotzdem schauten die Jünger und Jüngerinnen automatisch nach oben in den Wolken – und Sternenhimmel.
Plötzlich standen bei ihnen zwei Männer mit strahlend weißen Gewändern.
„Was schaut ihr da rauf?“
fragten die Männer mit den strahlend weißen Gewändern.
„Am Ende der Zeit wird dieser Jesus wiederkommen.
Geht nach Jerusalem und wartet dort auf den heiligen Geist, den Jesus euch versprochen hat.“
Und so gingen die Jünger und Jüngerinnen zurück nach Jerusalem.
Christi Himmelfahrt und der Vatertag haben also schon etwas miteinander zu tun.
Heute erzähle ich dir die Geschichte von Pfingsten.
Dazu gibt es eine Geistergeschichte aus der Bibel!
Lukas hat sie aufgeschrieben und wir finden sie, wie die Geschichte von Christi Himmelfahrt, in seinem zweiten Buch, der Apostelgeschichte.
Nachdem Jesus zu seinem Vater im Himmel gegangen war, kehrten die Jünger und Jüngerinnen nach Jerusalem zurück.
Sie versammelten sich genau in dem gleichen Raum, in dem sie mit Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hatten, und warteten dort.
Sie beteten viel und lasen in der Bibel.
Maria, die Mutter Jesu, war auch mit dabei.
Inzwischen waren schon fünfzig Tage seit dem Ostertag vergangen (und für diejenigen, die es genau wissen wollen: zehn Tage seit Christi Himmelfahrt).
Schon früh am Morgen war in Jerusalem eine Menge los.
Menschen aus vielen verschiedenen Ländern waren nach Jerusalem gekommen, denn an diesem Tag fand ein großes Fest in Jerusalem statt.
Plötzlich kam ein heftiger Sturm vom Himmel.
Er erfüllte das ganze Haus, in dem die Jünger und Jüngerinnen waren.
Dann fielen Feuerzungen vom Himmel und auf jeden der Jünger und Jüngerinnen ließ sich so eine Flamme nieder.
Normalerweise wäre das ein Fall für die Feuerwehr, nicht wahr?
Die Jünger und Jüngerinnen verließen den Raum und liefen auf die Straße.
Nicht weil sie Angst bekommen hätten oder die Feuerwehr holen wollten.
Im Gegenteil!
Alles, was sie jetzt wollten, das war, all diesen Menschen aus den vielen verschiedenen Ländern von Jesus zu erzählen.
Und das hörte sich ungefähr so an:
„Jesus is Christ! God raised him from death! Halleluja!“
„Gesù è il Cristo! Dio lo ha risuscitato dalla morte!”
“Iesus Christus est! Deus illum excitavit ex mortuis!”
“Jésus est le Christ! Dieu l’a ressuscité de la mort!”
“Ο Ιησούς είναι ο Χριστός! Ο Θεός τον ανέστησε από τους νεκρούς!”
Alle Jünger und Jüngerinnen redeten gleichzeitig.
Vermutlich sprachen die Jünger und Jüngerinnen nicht ganz akzentfrei. Von daher ist es vollkommen korrekt, dass ich es auch nicht schaffe …
Die Leute aus den vielen verschiedenen Ländern wunderten sich:
“Das sind doch nur einfache Menschen vom Land.
Warum kann sie jeder in seiner Muttersprache über diesen Jesus reden hören?”
Andere Leute aber lachten und sagten:
“Die sind alle stockbesoffen!”
Da hielt Petrus eine Rede.
Er sagte:
“Das stimmt nicht, diese Menschen hier” – er meinte die Jünger und Jüngerinnen – “sind nicht betrunken, es ist doch erst Vormittag.
Nein, Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschenkt.
Dieser Geist wohnt jetzt in unseren Herzen.
Und jetzt hört zu:
Jesus, der gekreuzigt wurde, ihn hat Gott von den Toten auferweckt!
Jesus lebt und er hat uns seinen Geist geschenkt, der uns lebendig macht!
Diese gute Nachricht wollen wir allen Menschen verkünden!”
“Und was sollen wir tun?” fragte jemand.
“Auch ihr sollt diese gute Nachricht glauben und auf Gott vertrauen, der auch euch Leben nach dem Tod geben will.
Lasst euch taufen und mit diesem heiligen Geist beschenken!”
sagte Petrus.
Als die Jünger und Jüngerinnen abends wieder ins Haus zurückkehrten, waren plötzlich viele neue Leute dazu gekommen.
Sie sagten:
“Wir glauben auch an Jesus und vertrauen darauf, dass Gott uns Leben nach dem Tod schenken wird.
Und wir spüren: Der Heilige Geist ist in unseren Herzen.
Wir wollen auch allen Menschen von diesem Jesus erzählen.”
War das jetzt eine echte Geistergeschichte?
Du sagst vermutlich:
Nein.
Aber in der Geschichte kam doch der Heilige Geist vor!
Dann ist es doch eine Geistergeschichte, oder?
Du hast recht.
Es ist keine Geistergeschichte, weil der Heilige Geist eben kein Gespenst ist.
Was stimmt?
Wenn wir sagen, dass wir begeistert sind, dann meinen wir nicht, dass wir von einer Horde von Gespenstern umgeben sind.
Wir sagen, dass wir begeistert sind, wenn wir von etwas komplett überzeugt sind.
So ist es ja auch bei den Jüngern und Jüngerinnen in der Geschichte der Fall.
Sie sind komplett von Jesus überzeugt.
Was stimmt?
Wenn wir sagen, dass eine Klasse einen guten Teamgeist hat, dann meinen wir nicht, dass ein Klassenkamerad ein Gespenst ist.
Wir wollen damit sagen, dass die Klasse gut zusammenhält und zusammenarbeitet.
So ist es ja auch bei den Jüngern und Jüngerinnen in der Geschichte der Fall.
Sie streiten nicht und halten zusammen.
Wenn wir Geist sagen, dann meinen wir ganz oft eben kein Gespenst und auf alle Fälle gilt das für den Heiligen Geist.
Er wohnt in den Herzen der Menschen und definitiv nicht in irgendeinem Kellerverlies.
Manchmal wird der heilige Geist mit Atem verglichen.
Erinnerst du dich an die Geschichte, wo Jesus die Jünger und Jüngerinnen anhaucht?
Man kann sich ja bei so was anstecken, nicht wahr?
Jesus steckt die Jünger und Jüngerinnen mit seinem Heiligen Geist an und be-geistert sie.
Auf unserer Kindergottesdienstkerze ist eine Taube für den Heiligen Geist drauf.
Manchmal wird der heilige Geist mit einer Taube verglichen, weil er von Gott gesandt wird und unsere Verbindung mit Gott und Jesus ist, die niemals abreißt.
Lukas vergleicht den Heiligen Geist mit einem Sturm, der vom Himmel kommt, und so etwas wie frischen Wind bringt.
Damit will er sagen:
Der Heilige Geist bringt die Jünger und Jüngerinnen in Bewegung und macht sie lebendig.
Lukas vergleicht den Heiligen Geist mit Feuer.
Die Jünger und Jüngerinnen sind Feuer und Flamme für Jesus und brennen darauf, allen Menschen von Jesus zu erzählen.
Und natürlich wusste Lukas, dass man das nicht wörtlich verstehen darf und nach der Feuerwehr rufen muss.
Sonst hätten doch die Leute damals in Jerusalem zu den Jüngern und Jüngerinnen gesagt:
“Sehr interessant, das alles, was du über Jesus erzählst, aber — dein Kopf brennt!”
Jetzt weißt du, was wir an Pfingsten feiern, und du weißt, was gemeint ist, wenn wir vom Heiligen Geist reden.