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dritte Klasse

Der letzte Abend Jesu in Jerusalem

Jesusgeschichten wurden schon bald nach Jesu Tod und Auferstehung aufgeschrieben. Aber die Geschichte von Jesu Tod? Das traute sich wohl keiner.

Und dann kam Markus und schrieb ein erstes Evangelium vom Anfang bis zum Ende. Und das macht Markus so besonders.

Deshalb will ich euch die Geschichte von Jesu Tod so wie er erzählen: Ruhig und sachlich.

Markus will uns nicht nur sagen, dass Jesus wirklich am Kreuz starb.

Er will, dass wir uns für Jesus entscheiden.

Aber er erzählt knallhart, was das bedeutet.

Das Paschamahl

Der Abend des Paschafestes ist gekommen.

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen feiern in Jerusalem.

Sie essen und trinken miteinander, doch Jesus weiß:

Es ist das letzte gemeinsame Essen.

„Erinnert euch an mich, wenn ihr zusammen Brot teilt und Wein trinkt!“ sagt er zu seinen Jüngern und Jüngerinnen.

Die Geschichte, wie Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen das Paschafest feiert, habe ich dir vor nicht all zu langer Zeit bereits erzählt.

Auf dem Ölberg

Nach dem Mahl, es ist schon Nacht, machen sie sich auf den Weg zurück nach Betanien.

Jesus sagt: „Ihr werdet euch alle für mich schämen und mich verlassen.“

„Niemals, Jesus“, sagt Petrus, „Ich werde mich niemals für dich schämen oder dich verlassen!“

„Ach, Petrus, sei realistisch“, antwortet Jesus, „bevor morgen früh der Hahn kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du niemals mein Jünger warst!“

Petrus schüttelt den Kopf.

Auch die anderen Jünger und Jüngerinnen sagen: „Wir werden uns niemals für dich schämen oder dich verlassen.“

Am Ölberg machen sie eine Pause.

Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen:

„Bleibt mit mir wach. Betet mit mir!“

Jesus geht ein Stück weiter und betet:

„Vater, ich will nicht, dass mir etwas Schlimmes passiert. Aber dein Wille soll geschehen!“

Nach dem Gebet geht Jesus zu seinen Jüngern und Jüngerinnen und sieht, dass sie alle schlafen.

Jesus fragt: „Petrus, Jakob, Johannes – ihr schlaft? Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wach bleiben?“

Dann hört und sieht Jesus das Geklirr von Waffen und den Schein von Fackeln zwischen den Bäumen.

Bewaffnete Männer kommen und Judas führt sie an.

Judas sagt: „Sei gegrüßt, Jesus!“

Das war das Zeichen, das Judas mit den Bewaffneten ausgemacht hatte:

„Derjenige, den ich begrüße, der ist Jesus. Den müsst ihr festnehmen!“

Und so nehmen die Bewaffneten Jesus fest.

Die Jünger und Jüngerinnen sind plötzlich hellwach.

Es ist nicht so, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten, wie sie Jesus schützen könnten und so hat Petrus über dunkle Kanäle ein Schwert erworben.

Das zieht Petrus jetzt und schlägt damit sinnbefreit einem der bewaffneten Männern ein Ohr ab.

Das ist auch schon sein Ende als Bodyguard von Jesus.

Die Jünger und Jüngerinnen verlassen Jesus und fliehen.

Vor dem Hohenpriester

Die bewaffneten Männer bringen Jesus zum Hohenpriester, dem obersten Priester.

Der Hohepriester gilt als derjenige, der im Namen Gottes spricht.

Menschen treten vor und klagen Jesus an:

„Er hat sich nicht an die Regeln gehalten. Er hat im Tempel randaliert. Er hat gesagt, wir sollen den Tempel niederreißen und er baut ihn in drei Tagen wieder auf.“

Der Hohepriester fragt Jesus: „Hast du zu all diesen Vorwürfen nichts zu sagen?“

Jesus antwortet nicht und schweigt.

Der Hohepriester fragt Jesus:

„Sprichst du im Namen Gottes?

Bist du der Gesalbte, der Christus, der Sohn Gottes?“

Was soll Jesus antworten?

Wenn er sagt: „Nein, der bin ich nicht“, dann passiert ihm nichts.

Wenn er sagt: „Ja, der bin ich“, dann wird er verurteilt.

Was sagst du?

Ist Jesus der Gesalbte, der Christus, der Sohn Gottes?

Jesus sagt:

„Ja, der bin ich. Ich sitze zur Rechten Gottes. Am Ende der Zeit werdet auch ihr es sehen.“

Der Hohepriester zerreißt sein Gewand und sagt:

„Damit beleidigst du Gott. Du musst zum Tod verurteilt werden.“

Im Hof des Hohenpriesters

Petrus ist den bewaffneten Männern und dem gefangenen Jesus heimlich bis in den Hof des Hohenpriesters nachgeschlichen.

Dort ist ein Feuer und Petrus wärmt sich daran.

Eine Dienerin des Hohenpriesters kommt vorbei und bleibt bei Petrus stehen.

Sie sagt: „Du da, du bist doch mit diesem Jesus zusammen!“

Petrus schüttelt den Kopf: „Was redest du da?“

Wenig später kommt die Dienerin wieder am Feuer vorbei.

Zu ein paar Leuten, die dabeistehen, sagt sie: „Da, der ist ein Jünger dieses Jesus!“

Petrus antwortet: „Ich bin kein Jünger dieses Jesus und bin es auch niemals gewesen!“

Da sagt einer von den Leuten, die dabeistehen, zu Petrus: „Doch, ich kenne dich.

Ich habe dich am Ölberg bei diesem Jesus gesehen!“

Petrus sagt: „Verflixt und zugenäht, ich kenne diesen Jesus nicht!“

Bald darauf krähte der …

Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus ihm gesagt hatte.

Petrus geht weg und weint bitterlich.

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zweite Klasse

Jesus stirbt am Kreuz

Der Tag des großen Festes ist gekommen.

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen feiern in Jerusalem.

Sie essen und trinken miteinander, doch Jesus weiß: Es ist das letzte gemeinsame Essen.

„Erinnert euch an mich, wenn ihr zusammen Brot teilt und Wein trinkt!“ sagt er zu seinen Jüngern und Jüngerinnen.

Nach dem Mahl, es ist schon Nacht, machen sie sich auf den Weg zurück nach Betanien.

Jesus sagt: „Ihr werdet euch alle für mich schämen und mich verlassen.“

„Niemals, Jesus“, sagt Petrus, „Ich werde mich niemals für dich schämen oder dich verlassen!“

„Ach, Petrus, sei realistisch“, antwortet Jesus, „bevor morgen früh der Hahn kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du niemals mein Jünger warst!“

Petrus schüttelt den Kopf.

Auch die anderen Jünger und Jüngerinnen sagen: „Wir werden uns niemals für dich schämen oder dich verlassen.“

Am Ölberg machen sie eine Pause.

Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen:

„Bleibt mit mir wach. Betet mit mir!“

Jesus geht ein Stück weiter und betet:

„Vater, ich will nicht, dass mir etwas Schlimmes passiert.

Aber dein Wille soll geschehen!“

Nach dem Gebet geht Jesus zu seinen Jüngern und Jüngerinnen und sieht, dass sie alle schlafen.

Jesus fragt: „Petrus, Jakob, Johannes – ihr schlaft? Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wach bleiben?“

Dann hört und sieht Jesus das Geklirr von Waffen und den Schein von Fackeln zwischen den Bäumen.

Bewaffnete Männer kommen und Judas führt sie an.

Judas sagt: „Sei gegrüßt, Jesus!“

Das war das Zeichen, das Judas mit den Bewaffneten ausgemacht hatte:

„Derjenige, den ich begrüße, der ist Jesus. Den müsst ihr festnehmen!“

Und so nehmen die Bewaffneten Jesus fest.

Die Jünger und Jüngerinnen sind plötzlich hellwach.

Es ist nicht so, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten, wie sie Jesus schützen könnten und so hat Petrus über dunkle Kanäle ein Schwert erworben.

Das zieht Petrus jetzt und schlägt damit sinnbefreit einem der bewaffneten Männern ein Ohr ab.

Das ist auch schon sein Ende als Bodyguard von Jesus.

Die Jünger und Jüngerinnen verlassen Jesus und fliehen.

Die bewaffneten Männer bringen Jesus zum Hohenpriester, dem obersten Priester.

Der Hohepriester gilt als derjenige, der im Namen Gottes spricht.

Der Hohepriester fragt Jesus:

„Sprichst du im Namen Gottes? Redest du richtig über Gott?“

Was soll Jesus antworten?

Wenn er sagt: „Nein, ich spreche nicht im Namen Gottes“, dann passiert ihm nichts.

Wenn er sagt: „Ja, ich spreche im Namen Gottes“, dann wird er verurteilt.

Was sagst du?

Spricht Jesus im Namen Gottes?

Jesus sagt:

„Ja, ich spreche im Namen Gottes.“

Der Hohepriester sagt:

„Damit beleidigst du Gott. Du musst zum Tod verurteilt werden.“

Petrus ist den bewaffneten Männern und dem gefangenen Jesus heimlich bis in den Hof des Hohenpriesters nachgeschlichen.

Dort ist ein Feuer und Petrus wärmt sich dort.

Eine Dienerin des Hohenpriesters kommt vorbei und bleibt bei Petrus stehen.

Sie sagt: „Du da, du bist doch mit diesem Jesus zusammen!“

Petrus schüttelt den Kopf: „Was redest du da?“

Wenig später kommt die Dienerin wieder am Feuer vorbei.

Zu ein paar Leuten, die dabeistehen, sagt sie: „Da, der ist ein Jünger dieses Jesus!“

Petrus antwortet: „Ich bin kein Jünger dieses Jesus und bin es auch niemals gewesen!“

Da sagt einer von den Leuten, die dabeistehen, zu Petrus:

„Doch, ich kenne dich. Ich habe dich am Ölberg bei diesem Jesus gesehen!“

Petrus sagt: „Verflixt und zugenäht, ich kenne diesen Jesus nicht!“

Bald darauf krähte der …

Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus ihm gesagt hatte.

Petrus geht weg und weint bitterlich.

In der Früh am nächsten Tag wird Jesus zu Pontius Pilatus gebracht.

Der römische Kaiser hat Pontius Pilatus zum Regierungschef in Israel gemacht.

Der römische Kaiser entscheidet, wer König ist und das Land regiert.

„Dieser Jesus will sich zum König machen!“ sagen die Abgesandten des Hohenpriesters.

„Bist du ein König?“ fragt Pilatus Jesus.

Was soll Jesus antworten?

Wenn Jesus sagt: „Nein, ich bin kein König“, dann passiert ihm nichts.

Wenn Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König“, dann wird er verurteilt.

Was sagst du?

Ist Jesus ein König?

Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König.“

Daraufhin verurteilt Pilatus Jesus zum Tod am Kreuz.

Nach der Geißelung ziehen die Soldaten Jesus einen Purpurmantel an.

Sie machen ihm eine Krone aus Dornen, schlagen ihn mit einem Stock auf den Kopf und spuken ihn an.

Dann knien sie sich vor ihn hin und rufen: „Heil dir, König der Juden!“

Danach ziehen die Soldaten Jesus den Purpurmantel wieder aus.

Damals, zurzeit der Römer, wurden viele Menschen zum Tod am Kreuz verurteilt.

Einer davon war Jesus.

Jesus wird gezwungen sein Kreuz zu tragen.

Die römischen Soldaten bringen ihn zur Stadt hinaus.

Auf dem Weg zu dem Ort, an dem Jesus hingerichtet werden soll, kommt ein Bauer vorbei.

Sein Name ist Simon von Cyrene.

Die römischen Soldaten zwingen Simon von Cyrene, dass er ein Stück des Weges Jesus hilft das Kreuz zu tragen.

Die römischen Soldaten kreuzigen Jesus.

Während Jesus am Kreuz hängt, bewachen sie ihn.

Über dem Kopf von Jesus ist eine Tafel, auf der steht, weswegen Pilatus ihn verurteilt hat:

„Jesus von Nazaret, König der Juden.“

Nach einigen Stunden stirbt Jesus.

Als der römische Hauptmann Jesus am Kreuz sterben sieht, da sagt er:

„Wahrhaftig, dieser Jesus war Gottes Sohn.“

Die Jüngerinnen aber sind Jesus von Weitem gefolgt und haben zugesehen, wie Jesus am Kreuz gestorben ist.

Ein Mann mit Namen Josef von Arimathäa möchte nicht, dass Jesus einfach so am Kreuz hängen bleibt.

Er nimmt den toten Jesus vom Kreuz ab.

Josef von Arimathäa wickelt Jesus in Tücher und legt ihn in ein Felsengrab.

Er wälzt vor das Grab Jesu einen großen Stein.

Die Jüngerinnen aber beobachten das Begräbnis Jesu von Weitem und sehen, wo Josef von Arimathäa Jesus bestattet hat.

Warum wir uns jedes Jahr an die Geschichte von Jesu Tod erinnern

Christen glauben, dass Jesus für die Menschen gestorben ist.

Für seine Jünger und Jüngerinnen, für den Hohenpriester und Judas, für Pontius Pilatus und und die römischen Soldaten, für alle Menschen auf dieser Welt.

Er hat allen vergeben.

Er kann allen vergeben, auch dir und mir.

„Gott liebt wirklich alle Menschen,“ will uns das Kreuz sagen.

Die Christen glauben, dass Jesus im Namen Gottes gesprochen hat und dass er tatsächlich ein König ist und das Reich Gottes, das er verkündet hat, mit ihm begonnen hat und durch nichts mehr aufzuhalten ist.

Nicht einmal durch den Tod.

Gott wird Jesus auferwecken.

Aber diese Geschichte erzähle ich euch nach den Osterferien.

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erste Klasse

Jesus stirbt am Kreuz

Der Tag des großen Festes ist gekommen.

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen feiern in Jerusalem.

Sie essen und trinken miteinander, doch Jesus weiß:

Es ist das letzte gemeinsame Essen.

„Erinnert euch an mich, wenn ihr zusammen Brot teilt und Wein trinkt!“ sagt er zu seinen Jüngern und Jüngerinnen.

Nach dem Essen, es ist schon Nacht, machen sie sich auf den Weg zurück nach Betanien.

Am Ölberg machen sie eine Pause.

Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen:

„Bleibt mit mir wach. Betet mit mir!“

Jesus betet:

„Vater, ich will nicht, dass mir etwas Schlimmes passiert.

Aber dein Wille soll geschehen!“

Da kommen bewaffnete Männer.

Judas, ein Jünger Jesu, hat sie heimlich geholt und führt sie jetzt zu Jesus.

Die Wachen nehmen Jesus fest.

Die Jünger und Jüngerinnen verlassen Jesus und fliehen.

Die bewaffneten Männer bringen Jesus zum Hohenpriester, dem obersten Priester.

Der Hohepriester gilt als derjenige, der im Namen Gottes spricht.

Der Hohepriester fragt Jesus:

„Sprichst du im Namen Gottes? Redest du richtig über Gott?“

Was soll Jesus antworten?

Wenn er sagt: „Nein, ich spreche nicht im Namen Gottes“, dann passiert ihm nichts.

Wenn er sagt: „Ja, ich spreche im Namen Gottes“, dann passiert ihm Schlimmes.

Was sagst du?

Spricht Jesus im Namen Gottes?

Jesus sagt:

„Ja, ich spreche im Namen Gottes.“

Der Hohepriester sagt:

„Damit beleidigst du Gott. Du musst zum Tod verurteilt werden.“

In der Früh am nächsten Tag wird Jesus zu Pontius Pilatus gebracht.

Der römische Kaiser hat Pontius Pilatus zum Regierungschef in Israel gemacht.

Der römische Kaiser entscheidet, wer König ist und das Land regiert.

„Dieser Jesus will sich zum König machen!“ sagen die Abgesandten des Hohenpriesters.

„Bist du ein König?“ fragt Pilatus Jesus.

Was soll Jesus antworten?

Wenn Jesus sagt: „Nein, ich bin kein König“, dann passiert ihm nichts.

Wenn Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König“, dann passiert ihm Schlimmes.

Was sagst du?

Ist Jesus ein König?

Jesus sagt:

„Ja, ich bin ein König.“

Daraufhin verurteilt Pilatus Jesus zum Tod am Kreuz.

Damals, zurzeit der Römer, wurden viele Menschen zum Tod am Kreuz verurteilt.

Einer davon war Jesus.

Jesus wird gezwungen sein Kreuz zu tragen.

Die römischen Soldaten bringen ihn zur Stadt hinaus.

Die römischen Soldaten kreuzigen Jesus.

Während Jesus am Kreuz hängt, bewachen sie ihn.

Nach einigen Stunden stirbt Jesus am Kreuz.

Als der römische Hauptmann Jesus am Kreuz sterben sieht, da sagt er:

„Wahrhaftig, dieser Jesus war Gottes Sohn.“

Die Jüngerinnen aber sind Jesus von Weitem gefolgt und haben zugesehen, wie Jesus am Kreuz gestorben ist.

Ein Mann mit Namen Josef von Arimathäa möchte nicht, dass Jesus einfach so am Kreuz hängen bleibt.

Er nimmt den toten Jesus vom Kreuz ab.

Josef von Arimathäa wickelt Jesus in Tücher und legt ihn in ein Felsengrab.

Er wälzt vor das Grab Jesu einen großen Stein.

Die Jüngerinnen aber beobachten das Begräbnis Jesu von Weitem und sehen, wo Josef von Arimathäa Jesus bestattet hat.

Warum wir uns jedes Jahr an die Geschichte von Jesu Tod erinnern

Karfreitag 2020 in Neufahrn

Die Christen glauben, dass Jesus für alle Menschen gestorben ist.

Für seine Jünger und Jüngerinnen, für den Hohenpriester und Judas, für Pontius Pilatus und die römischen Soldaten, für alle Menschen auf dieser Welt.

Er hat allen vergeben.

Er kann allen vergeben, auch dir und mir.

„Gott liebt wirklich alle Menschen,“ will uns das Kreuz sagen.

Ostern 2020 in Neufahrn

Ist das das Ende der Geschichte von Jesus?

Nein.

Gott lässt Jesus nicht im Grab.

Er wird Jesus von den Toten auferwecken.

Aber diese Geschichte erzähle ich euch nach den Osterferien.

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Andere Religionen entdecken - Das Judentum

Der Tempel in Jerusalem

Weißt du, was ein Tempel ist?

Manchmal kommen Tempel in Filmen oder in Computerspielen vor.

In Neufahrn gibt es keinen Tempel.

Sie sind, ehrlich gesagt, etwas aus der Mode gekommen.

Zur Zeit Jesu gab es überall Tempel:

Die alten Griechen hatten welche, die Römer hatten welche und die alten Ägypter sowieso.

Ist eine Kirche so etwas wie ein Tempel? Nein!

Ist eine Synagoge so was wie ein Tempel? Nein!

Kirchen und Synagogen sind Häuser, wo Menschen zusammenkommen.

Man erkennt es daran, dass es viel Platz und auch Bänke und Stühle zum Sitzen darin gibt.

Tempel dagegen sind so etwas wie vornehme Paläste.

Sie wurden nämlich als Wohnungen für die Götter erbaut.

Zutritt hatten deshalb nur besondere Menschen, die ihnen dienten.

Man nannte sie Priester.

Römische Soldaten

Manche Leute wie die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter glaubten an viele Götter.

Deshalb hatten sie viele Tempel.

Lange Zeit hatten die Juden, die Nachfahren Abrahams, Isaaks und Jakobs, das Volk, das Gott aus Ägypten befreit hatte, keine Tempel.

Sie sagten: „Gott ist überall! Wir können ihn überall verehren! Und wir glauben auch nur an diesen einzigen Gott unserer Väter, der uns aus Ägypten befreit hat.“

Ein paar Jahrhunderte nach Mose wurde dann doch ein Tempel gebaut.

Die Juden hatten nur einen einzigen Tempel, weil sie nur an diesen einzigen Gott glaubten.

Der Tempel befand sich in der Hauptstadt in Jerusalem.

Ich habe ihn aus Lego-Steinen nachgebaut. Machen wir einen Rundgang!

Das ganze Gelände war von einer Säulenhalle umgeben.

Wenn man das Gelände betrat, dann kam man auf einen riesigen Hof.

Auf diesem Hof befand sich ein Markt und Händler.

Hier konnte man alles kaufen, was man brauchte, um Gott ein Opfer darzubringen.

Das kennen wir so heute nicht mehr, aber damals wurden die meisten Tiere nicht einfach so geschlachtet, sondern fast immer als Dank für Gott.

Die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter machten das genauso.

In Jerusalem musste man übrigens, bevor man sein Opfer kaufte, das Geld wechseln lassen.

Wer jetzt weitergehen wollte ins Innere des Tempels, der musste Jude sei.

Für alle anderen, also die Heiden (das sind die grünen Figuren), war der Zutritt streng verboten.

Jüdische Frauen (das sind die roten Figuren) durften nicht so weit hineingehen wie jüdische Männer (das sind die blauen Figuren).

Ganz nahe am Tempel stehen oder gar in den Tempel hineingehen, das durften nur Priester ( das sind die gelben Figuren).

Aber du möchtest jetzt trotzdem wissen, was in dem Tempel war?

Bei meinem Lego-Tempel kann man das Dach aufklappen – also dann!

Ein Vorhang trennte im Tempel den vorderen Bereich vom hinteren Bereich.

Im vorderen Bereich verrichteten die Priester ihren Dienst.

Hinter dem Vorhang hatten sie nichts verloren.

Dieser Bereich wird Allerheiligstes genannt und er war – leer.

War er wirklich leer?

Er war, nach dem Glauben der Juden, von Gottes Gegenwart erfüllt.

Hier wohnte Gott.

Das war das Besondere an diesem Tempel: Die Juden wussten, dass man Gott mit unseren Augen nicht sehen kann.

In allen anderen Tempeln der alten Griechen, der Römer und der alten Ägypter gab es Statuen von Göttern voller Gold und Edelsteine.

Aber die Juden wussten: Gott ist auch dann da, wenn man ihn nicht sehen kann.

Das hatten schon ihre Vorfahren, die Nomaden, geglaubt.

Das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.

Römische Soldaten gab es auch beim Tempel in Jerusalem (das sind die schwarzen Figuren).

Zur Zeit Jesu bewachten die Römer den Tempel in Jerusalem, auch wenn sie das mit dem Gott, den man nicht sehen kann, nicht ganz verstanden.

Fotoquelle: David Holt London, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Einige Jahrzehnte nach Jesu Tod und Auferstehung hatten die Juden genug von den Römern.

Sie machten einen Aufstand und es gab einen Krieg.

Dabei zündeten die Römer aus Versehen auch den Tempel in Jerusalem an und er brannte ab.

Seitdem gibt es diesen Tempel nicht mehr, der zur Zeit Jesu noch stand.

Eine Seitenmauer blieb erhalten.

An dieser Mauer, die Klagemauer genannt wird, treffen sich noch heute viele Menschen aus dem Volk der Juden, um dort zu Gott zu beten.

Du siehst oben davon ein Bild.

Der Felsendom in Jerusalem heute; Fotoquelle: wikipedia commons

Dort, wo der Tempel stand, steht heute ein anderes Gebäude, nämlich der Felsendom.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn du sehen möchtest, wie Jerusalem zur Zeit Jesu aussah, dann klicke hier.

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Jesus hat Freunde und Feinde

Du hast in den letzten Wochen einiges über Jesus gehört und gesehen.

Die Jünger und Jüngerinnen haben erfahren, dass mit Jesus das Reich Gottes begonnen hat.

Sie haben von Jesus gelernt, Gott Vater zu nennen und ihm zu vertrauen.

Sie haben erlebt, wie Jesus Menschen geheilt hat, sogar am Sabbat.

Sie waren dabei, als Jesus im Tempel die Tische der Händler umwarf.

Die Jünger und Jüngerinnen sagen:

Jesus spricht und handelt im Namen Gottes.

Er nennt Gott seinen Vater.

Jesus heilt Menschen.

Das gibt uns neuen Mut und neue Hoffnung.

Du hast gehört und gesehen, wie Jesus von Gott gesprochen hat.

Jesus sagt:

Gott ist wie ein Vater.

Er wird alles gut machen.

Das Reich Gottes hat begonnen.

Nichts ist wertvoller und wichtiger.

Du hast erfahren, dass nicht alle Menschen einverstanden waren mit dem, was Jesus sagte und tat.

Es ärgerte sie, dass Jesus am Sabbat geheilt hat und dass Jesus im Tempel die Tische der Händler umgeworfen hat.

Sie sagen:

Jesus hat keinen Respekt vor Gott.

Er hält sich nicht an die Regeln und Gebote, die Gott uns gegeben hat.

Jesus muss weg!

Du weißt, wie die Geschichte von Jesus weitergehen wird.

Jesus wird gefangen genommen, vor Gericht gestellt und zum Tod am Kreuz verurteilt werden.

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Jesus in Jerusalem

Jesus zieht nach Jerusalem ein

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen sind auf dem Weg nach Jerusalem.

Auch viele andere Menschen sind auf dem Weg, um das große Fest in Jerusalem zu feiern.

Kurz vor Jerusalem bleibt Jesus stehen.

Er ruft zwei Jünger zu sich und sagt zu ihnen:

„Geht in das nächste Dorf. Dort werdet ihr einen jungen Esel finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn zu mir.“

Die Jünger fragen nicht, wozu Jesus einen Esel braucht oder woher er weiß, dass da ein Esel sein wird.

Sie machen sich eher Gedanken, was die Leute im Dorf sagen werden, wenn sie einfach den Esel losbinden.

Jesus sagt:

„Wenn euch jemand fragt, warum ihr den Esel losbindet, dann antwortet: Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“

Tatsächlich finden die Jünger im nächsten Dorf einen jungen Esel, der angebunden ist.

Die Jünger binden den Esel los und werden gefragt: „Warum bindet ihr den Esel los?“

Sie antworten: „Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“

Daraufhin dürfen sie den Esel mitnehmen.

Die Jünger bringen den Esel zu Jesus und, weil sie keinen Sattel haben, zieht Petrus sein Obergewand aus und legt es auf den Esel.

Dann setzt sich Jesus auf den Esel und so machen sich Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen weiter gemeinsam auf den Weg nach Jerusalem.

Als sie in der Nähe von Jerusalem sind, da legen die Jünger und Jüngerinnen ihre Kleider auf die Straße direkt vor den Esel, auf dem Jesus sitzt.

Die Menschen beginnen Blätter von den Bäumen zu reißen und auf den Weg zu streuen.

Die Menschen begrüßen Jesus und rufen:

„Hosanna! Gesegnet sei er, der im Namen Gottes zu uns kommt! Gesegnet sei das Reich Davids, das jetzt zu uns kommt! Hosanna in der Höhe!“

Andere finden das unmöglich:

„Jesus, sag diesen Menschen, sie sollen sofort damit aufhören!“

Aber Jesus antwortet ihnen:

„Wenn diese Menschen schweigen, dann werden die Steine Hosanna rufen!“

Was sich die Jünger und Jüngerinnen wohl von Jesus erwartet haben, jetzt, da er in die Hauptstadt Jerusalem gekommen ist?

Sie erinnern sich an den großen König David, der vor langer Zeit in Israel König war.

Aber was für eine Art König ist Jesus?

Der Aufruhr im Tempel

In Jerusalem besuchen Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen den Tempel.

„Schaut nur, wie prächtig der Tempel ist,“ sagen die Jünger und Jüngerinnen zueinander.

„46 Jahre hat es gedauert, bis er fertig war. Gott wohnt in diesem Tempel, er ist mitten unter uns.“

Auf dem Hof, wo der Markt der Händler ist, werden sie gleich angesprochen:

„Braucht ihr Tauben als Opfer für Gott?“ fragt ein Taubenhändler. „Makellose Tauben, von den Priestern geprüft. Ich mache euch ein gutes Angebot!“

„Vergesst nicht, euer Geld vorher zu wechseln!“ ruft der Geldwechsler. „Ich tausche jede Währung in reines Tempelgeld!“

„Für das Fest braucht ihr dringend ein Lamm. Kauft es bei mir, meine Lämmer sind die Besten!“ tönt es vom Viehhändler.

Die Jünger und Jüngerinnen sind ganz aufgeregt:

„Jesus, sollten wir nicht ein paar Tauben für Gott opfern?“ fragt einer.

„Aber vorher müssen wir das Geld umtauschen,“ ruft ein anderer dazwischen.

„Passt auf, dass euch die Händler nicht betrügen!“ warnt ein Dritter.

„Nie im Leben!“ versichert der Viehhändler.

Der Viehhändler spricht Jesus direkt an:

„Sind das alles deine Jünger und Jüngerinnen? Du wirst ein besonders großes Lamm fürs Fest brauchen. Ich mache dir einen Sonderpreis, mein Herr!“

Dann passiert es.

Jesus wirft den Tisch des Taubenhändlers um.

Dann wirft er den Tisch des Geldwechslers um.

Jesus ruft:

„Das Haus Gottes soll ein Haus des Gebetes sein! Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!“

Die Händler sind empört und rufen die Priester.

„Mit welchem Recht machst du das?“ fragen die Priester.

„Reißt diesen Tempel nieder und ich baue ihn in drei Tagen wieder auf!“ antwortet Jesus.

Dann verlässt Jesus zusammen mit seinen Jüngern und Jüngerinnen für diesen Tag den Tempel.

Die Priester sind empört:

„Dieser Jesus heilt am Sabbat und lädt sich bei Zöllnern zum Essen ein.

Jetzt hat er im Tempel randaliert und will, dass wir ihn niederreißen!

Es reicht!“

Der oberste Priester, der Hoherpriester genannt wird, entscheidet: „Dieser Jesus muss sterben!“

Ein Mann widerspricht ihm: „Das könnt ihr nicht machen!“

Der Hohepriester sagt:

„Es muss sein. Die Menschen halten diesen Jesus für einen König. Das kann zu einem Aufstand gegen die Römer führen und die Römer werden hart durchgreifen.“

Ein Priester fragt: „Und wie sollen wir Jesus heimlich festnehmen, ohne dass es einen Aufstand gibt?“

„Ich werde euch dabei helfen,“ sagt Judas.

Zuerst randaliert Jesus im Tempel, weil er meint, dass die Leute zu wenig Respekt im Tempel haben, dann redet er davon, dass man den Tempel abreißen soll?

Macht das Sinn?

Vielleicht wollte Jesus folgendes sagen:

Ihr habt das Wichtigste im Tempel vergessen, nämlich Gott.

Und Gott kann man nicht zerstören, selbst wenn man den Tempel niederreißt.

Am Traurigsten finde ich, dass Judas Jesus verraten hat.

Warum, das weiß eigentlich niemand.

Außer Gott.

Die Salbung in Betanien

Heute werfen wir zunächst einen Blick ins Badezimmer.

Salben sind ja eher eine Frauensache, speziell wenn es darum geht, der Haut ein jugendliches Aussehen zu geben.

Aber auch Männer brauchen gelegentlich Creme: Sie helfen gegen Sonnenbrand und können sogar heilen.

Ach ja, die Haarpflege! Das ist wirklich ein Thema.

Auch zurzeit Jesu galt es als vornehm, nicht unbedingt wie ein Yeti auszuschauen.

Damals galt es als Haarpflege, duftendes Öl im Haar zu verteilen.

Andere Länder – andere Sitten!

Aber das duftende Öl im Haar hatte in dem Land, in dem Jesus lebte, noch eine tiefere Bedeutung …

Während der Zeit, zu der Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen wegen des großen Festes in Jerusalem ist, kommen sie bei Freunden in Betanien unter.

Betanien ist ein kleiner Ort ganz in der Nähe von Jerusalem.

Jeden Morgen geht Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Jerusalem.

Jeden Abend kehrt Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Betanien zurück.

Der Weg führt über den Ölberg.

Eines Abends sitzen Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen in Betanien zusammen mit ihren Freunden beim Abendessen, da passiert Folgendes:

Eine fremde Frau betritt das Haus.

In den Händen hält sie ein Gefäß aus Alabaster.

Die Frau geht direkt auf Jesus zu.

Was hat sie vor?

Die Frau öffnet das Gefäß aus Alabaster und ein wunderbarer Duft erfüllt das ganze Haus.

„Das ist Nardenöl“, flüstert Susanna. „Es ist furchtbar teuer. Das hat bestimmt 300 Denare gekostet!“

„Das ist ja so viel, wie ein Mensch in einem Jahr verdient,“ bemerkt Magdalena.

Die Frau hebt das Gefäß und lässt das ganze teure Nardenöl über Jesu Haare fließen.

Da geht es nicht mehr um Haarpflege, das spüren die Jünger und Jüngerinnen.

In Israel, dem Land in dem Jesus lebte, wurde man nicht König, indem man eine Krone auf den Kopf gesetzt bekam.

Man wurde König, wenn man mit duftendem Öl gesalbt wurde.

Der Duft des Öles erinnert an Gott, den man nicht sehen kann und der trotzdem bei den Menschen ist.

Und: „Christus“ bedeutet: „Der Gesalbte“, der König.

Die Frau hat große Erwartungen an Jesus.

„Was machst du da, Frau! Das ist Verschwendung! Du hättest das Öl verkaufen und es den Armen geben können,“ sagt Judas, einer der Jünger.

Andere Jünger murmeln zustimmend.

„Lasst sie in Ruhe! Sie hat mir etwas Gutes getan,“ antwortet Jesus.

„Natürlich sollt ihr den Armen Gutes tun. Das könnt ihr tun so oft ihr wollt. Aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein.“

„Sie hat mich für mein Begräbnis vorbereitet und gesalbt,“ sagt Jesus.

Jesus nimmt das Geschenk dieser Frau an, die ihn zum König gesalbt hat.

Aber er wird ihre Erwartungen anders erfüllen, als sie es sich vorstellt.

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Jesus in Jerusalem

Jesus zieht in Jerusalem ein

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen sind auf dem Weg nach Jerusalem.

Auch viele andere Menschen sind auf dem Weg, um das große Fest in Jerusalem zu feiern.

Kurz vor Jerusalem bleibt Jesus stehen.

Er ruft zwei Jünger zu sich und sagt zu ihnen:

„Geht in das nächste Dorf. Dort werdet ihr einen jungen Esel finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn zu mir.“

Die Jünger fragen nicht, wozu Jesus einen Esel braucht oder woher er weiß, dass da ein Esel sein wird.

Sie machen sich eher Gedanken, was die Leute im Dorf sagen werden, wenn sie einfach den Esel losbinden.

Jesus sagt:

„Wenn euch jemand fragt, warum ihr den Esel losbindet, dann antwortet: Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“

Tatsächlich finden die Jünger im nächsten Dorf einen jungen Esel, der angebunden ist.

Die Jünger binden den Esel los und werden gefragt: „Warum bindet ihr den Esel los?“

Sie antworten: „Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“

Daraufhin dürfen sie den Esel mitnehmen.

Die Jünger bringen den Esel zu Jesus und, weil sie keinen Sattel haben, zieht Petrus sein Obergewand aus und legt es auf den Esel.

Dann setzt sich Jesus auf den Esel und so machen sich Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen weiter gemeinsam auf den Weg nach Jerusalem.

Als sie in der Nähe von Jerusalem sind, da legen die Jünger und Jüngerinnen ihre Kleider auf die Straße direkt vor den Esel, auf dem Jesus sitzt.

Die Menschen beginnen Blätter von den Bäumen zu reißen und auf den Weg zu streuen.

Die Menschen begrüßen Jesus und rufen:

„Hosanna! Gesegnet sei er, der im Namen Gottes zu uns kommt! Gesegnet sei das Reich Davids, das jetzt zu uns kommt! Hosanna in der Höhe!“

Andere finden das unmöglich: „Jesus, sag diesen Menschen, sie sollen sofort damit aufhören!“

Aber Jesus antwortet ihnen: „Wenn diese Menschen schweigen, dann werden die Steine Hosanna rufen!“

Was sich die Jünger und Jüngerinnen wohl von Jesus erwartet haben, jetzt, da er in die Hauptstadt Jerusalem gekommen ist?

Sie erinnern sich an den großen König David, der vor langer Zeit in Israel König war.

Aber was für eine Art König ist Jesus?

Die Salbung in Betanien

Heute werfen wir zunächst einen Blick ins Badezimmer.

Salben sind ja eher eine Frauensache, speziell wenn es darum geht, der Haut ein jugendliches Aussehen zu geben.

Aber auch Männer brauchen gelegentlich Creme: Sie helfen gegen Sonnenbrand und können sogar heilen.

Ach ja, die Haarpflege!

Das ist wirklich ein Thema.

Auch zurzeit Jesu galt es als vornehm, nicht unbedingt wie ein Yeti auszuschauen.

Damals galt es als Haarpflege, duftendes Öl im Haar zu verteilen.

Andere Länder – andere Sitten!

Aber das duftende Öl im Haar hatte in dem Land, in dem Jesus lebte, noch eine tiefere Bedeutung …

Während der Zeit, zu der Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen wegen des großen Festes in Jerusalem ist, kommen sie bei Freunden in Betanien unter.

Betanien ist ein kleiner Ort ganz in der Nähe von Jerusalem.

Jeden Morgen geht Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Jerusalem.

Jeden Abend kehrt Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Betanien zurück.

Der Weg führt über den Ölberg.

Eines Abends sitzen Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen in Betanien zusammen mit ihren Freunden beim Abendessen, da passiert Folgendes:

Eine fremde Frau betritt das Haus.

In den Händen hält sie ein Gefäß aus Alabaster.

Die Frau geht direkt auf Jesus zu.

Was hat sie vor?

Die Frau öffnet das Gefäß aus Alabaster und ein wunderbarer Duft erfüllt das ganze Haus.

„Das ist Nardenöl“, flüstert Susanna. „Es ist furchtbar teuer. Das hat bestimmt 300 Denare gekostet!“

„Das ist ja so viel, wie ein Mensch in einem Jahr verdient,“ bemerkt Magdalena.

Die Frau hebt das Gefäß und lässt das ganze teure Nardenöl über Jesu Haare fließen.

Da geht es nicht mehr um Haarpflege, das spüren die Jünger und Jüngerinnen.

In Israel, dem Land in dem Jesus lebte, wurde man nicht König, indem man eine Krone auf den Kopf gesetzt bekam.

Man wurde König, wenn man mit duftendem Öl gesalbt wurde.

Der Duft des Öles erinnert an Gott, den man nicht sehen kann und der trotzdem bei den Menschen ist.

Und: „Christus“ bedeutet: „Der Gesalbte“, der König.

Die Frau hat große Erwartungen an Jesus.

„Was machst du da, Frau! Das ist Verschwendung! Du hättest das Öl verkaufen und es den Armen geben können,“ sagt Judas, einer der Jünger.

Andere Jünger murmeln zustimmend.

„Lasst sie in Ruhe! Sie hat mir etwas Gutes getan,“ antwortet Jesus.

„Natürlich sollt ihr den Armen Gutes tun. Das könnt ihr tun so oft ihr wollt. Aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein.“

„Sie hat mich für mein Begräbnis vorbereitet und gesalbt,“ sagt Jesus.

Jesus nimmt das Geschenk dieser Frau an, die ihn zum König gesalbt hat.

Aber er wird ihre Erwartungen anders erfüllen, als sie es sich vorstellt.

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vierte Klasse

Ein Mensch in größter Not

Darf man sich bei Gott beklagen?

Die Bibel sagt: Ja. Wenn Gott für alles verantwortlich ist, so der Glaube der Bibel, dann ist er die erste Adresse für Klagen aller Art.

Und tatsächlich: Im AT gibt es eine große Anzahl von Gebeten, in denen sich jemand ziemlich drastisch bei Gott beklagt.

Eines dieser Gebete ist der Psalm 22. Psalm heißt auf Deutsch übrigens „Lied“. In der Bibel ist ein Psalm immer ein Gebet.

Der Psalm 22 ist über 2500 Jahre alt.

Der Beter, also derjenige, der diesen Psalm geschrieben hat, verwendet ganz oft bildhafte Sprache. Zum Beispiel verwendet er Tiervergleiche, wenn er von sich oder anderen Menschen spricht.

Was demjenigen damals passiert ist, das weiß heute leider niemand mehr.

Es muss wohl ziemlich heftig gewesen sein, aber höre und lies selbst.

(Meine Freundin Elke liest euch den Psalm Stück für Stück vor und ich habe mir dazu ein paar Gedanken überlegt).

Fotoquelle: pixabay

Hier scheint wohl jemand in der Anrufwarteschlange zu Gott zu sein.

Aufgegeben hat er noch nicht.

Selbst nachts wählt er, modern gesprochen, ständig die Nummer von Gott, der aber nicht ans Handy geht.

Der Beter erinnert sich an die Befreiung der Israeliten aus Ägypten.

Damals war Gott doch auch erreichbar, oder?

Fotoquelle: pixabay

Oh oh, das hört sich echt schlimm an, so wie bei Hiob.

Offensichtlich geht es dem Menschen nicht nur sehr schlecht, er wird auch noch von anderen Menschen ausgelacht.

Ist er in einem Zoo mit Stieren, Büffeln und Löwen?

Nein, er verwendet wieder bildhafte Sprache: Die Menschen um ihn herum greifen ihn an und er vergleicht sie mit angriffslustigen Tieren wie Stieren, Büffeln oder Löwen.

Nichts gibt ihm mehr Halt.

Das beschreibt, wie kraftlos er sich fühlt.

Schon wieder denkt er, dass Tiere ihn angreifen. Auch das ist bildhafte Sprache für Menschen, die ihn einsperren und die Freiheit nehmen.

(Ich habe ein Bild aus der Geschichte von Joseph und seinen Brüdern gewählt. Dem Joseph ging es in dem Moment vermutlich auch so wie dem Beter dieses Psalms).

Fotoquelle: pixabay; Original etwas verkleinert

Weißt du, was Privatsphäre ist?

Für unseren Beter gilt die auf alle Fälle nicht mehr.

Seine Gegner scheinen jetzt so etwas wie einen Röntgenblick zu haben und können sogar seine Knochen sehen.

Seine Gegner haben ihm alles weggenommen, sogar seine Kleidung.

Der Beter muss zusehen, wie die Gegner untereinander seinen Besitz verteilen.

Voll Vertrauen wendet sich der Beter an Gott.

Bestimmt hast du beim Lesen dieses Psalms an Hiob denken müssen.

Vielleicht hast du bei dem einen oder anderen Satz an Menschen in unserer Zeit gedacht, denen es nicht gut geht.

Vielleicht hast du dich sogar selber schon einmal so gefühlt.

Die frühen Christen haben, als sie diesen Psalm gelesen haben, an Jesus gedacht.

In den nächsten Tagen erzähle ich dir die Geschichte von Jesu Tod am Kreuz, an die wir uns jedes Jahr besonders erinnern, wenn wir Ostern feiern.

Kategorien
vierte Klasse

Die Geschichte von Hiob

Zurzeit des AT gab es in Israel Leute, die glaubten:

Menschen, die Gutes tun, haben ein schönes und langes Leben, Menschen, die Schlechtes tun, haben kein schönes Leben.

Es gibt viele Geschichten im AT, da wird diese Ansicht vertreten (Das habe ich ja schon erwähnt).

Und dann gibt es im AT das Buch Hiob.

Ein Mann, der anders dachte, hat es geschrieben.

Eine Zahl stimmt leider nicht …

Im Lande Uz lebte ein Mann namens Hiob.

Er war rechtschaffen und tat nichts Böses.

Hiob ging es gut.

Er hatte eine Frau, sieben Söhne und drei Töchter, 7000 Schafe, 3000 Kamele, 500 Rinder und 500 Esel.

In Uz gab es keinen Menschen, der ein höheres Ansehen hatte.

Aber eines Tages geschah es:

Räuber kamen und stahlen alle seine Rinder und Esel, ein Feuer verbrannte alle seine Schafe, andere Räuber stahlen alle seine Kamele und zu guter Letzt stürzte das Haus ein, in dem seine sieben Söhne und seine drei Töchter gerade beim Essen und Trinken beisammen waren.

Da sagte Hiob:

„Gott hat es mir gegeben, Gott hat es mir genommen, der Name Gottes sei gelobt!“

Bald darauf wurde Hiob krank.

Seine Haut war vom Kopf bis zu den Füßen mit bösartigen Geschwüren bedeckt.

Seine Frau sagte:

„Verfluche Gott, er ist schuld!“

Aber Hiob antwortete:

„Wir nehmen das Gute von Gott an, warum dann nicht auch das Böse?“

Einige Zeit später besuchten ihn seine Freunde, sie hießen Elifas, Bildad und Zofar.

Da verlor Hiob doch seine Geduld.

Er klagte:

„Warum bin ich nur geboren worden? Mein Leben ist ein einziges Elend!“

Da sagte Elifas:

„Denk doch einmal nach.

Gott bestraft diejenigen, die Böses getan haben.

Also musst du irgendetwas angestellt haben.“

Hiob antwortete:

„Ihr seid keine guten Freunde!

Gott weiß, dass ich nichts Böses getan habe.“

Aber auch Bildad und Zofar erklärten Hiob:

„Leid ist eine Strafe für Böses.

Wir kennen uns aus!

Gott ist gerecht und bestraft die Bösen und beschützt die Guten, das weiß doch jeder.“

Hiob wurde richtig wütend:

„Ich habe nichts Unrechtes getan!

Ich habe mich an alle zehn Gebote gehalten und ich habe den Armen geholfen.

Schaut euch doch um auf der Welt:

Die Bösen haben ein langes und schönes Leben und die Guten nicht.

Gott ist ungerecht.

Ich will eine Antwort von Gott!“

Und er bekam sie.

Gott sprach aus einem mächtigem Sturm zu ihm:

„Ich will dich fragen und du belehre mich.

Wo warst du, als ich das Universum erschaffen habe?

Hast du die Naturgesetze festgelegt?

Kennst du jeden Winkel des Universums?

Hast du die Sonne, den Mond und die Sterne gemacht?

Kannst du die ganze Welt überblicken?

Kennst du alle Tiere?

Willst du mich schuldig sprechen, damit du Recht behältst?

Bist du so groß und allmächtig wie ich?“

Hiob antwortete:

„Ich bin nur ein Mensch.

Jetzt habe ich verstanden, dass du unbegreiflich bist.

Ich will dich fragen und du belehre mich.“

Und Gott sprach zu Elifas, Bildad und Zofar:

„Gegen euch aber ist mein Zorn entbrannt.

Ihr habt euch an meine Stelle gesetzt und so getan, als würdet ihr meine Gedanken kennen und verstehen.

Falsches habt ihr zu Hiob über mich geredet.

Aber ihr seid Hiobs Freunde.

Deswegen vergebe ich euch!“

Hiob wurde wieder gesund.

Er bekam noch einmal sieben Söhne und drei Töchter und wurde wieder reich.

Er besaß 1000 Rinder und 1000 Esel, 6000 Kamele und 14000 Schafe.

Er lebte lange und starb alt und lebenssatt.

Der Mann, der diese Geschichte schrieb, erzählt uns nicht etwas, das tatsächlich passiert ist.

Er hat sich die Geschichte ausgedacht.

Ja, so etwas gibt es auch in der Bibel.

Er wollte damit sagen: Hört auf, so zu tun, als könntet ihr wissen, was Gott denkt!

Erinnerst du dich, welche der zehn Gebote im AT den Menschen sagen wollen, dass man Gott nicht immer verstehen kann und vorsichtig sein soll, wenn man in seinem Namen spricht?

Dann gehe zurück zum Padlet.

Unter dem Link auf diese Seite findest du dort die Möglichkeit, einen Kommentar zu schreiben.

Schreibe dort, welche der zehn Gebote im AT den Menschen sagen wollen, dass man Gott nicht immer verstehen kann und vorsichtig sein soll, wenn man in seinem Namen spricht?

Ich freue mich, wenn du etwas Schönes schreibst!

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zweite Klasse

Der Tempel in Jerusalem

Weißt du, was ein Tempel ist?

Manchmal kommen Tempel in Filmen oder Computerspielen vor.

In Neufahrn gibt es keinen Tempel.

Sie sind, ehrlich gesagt, etwas aus der Mode gekommen.

Zur Zeit Jesu gab es überall Tempel:

Die alten Griechen hatten welche, die Römer hatten welche und die alten Ägypter sowieso.

Ist eine Kirche so etwas wie ein Tempel? Nein!

Ist eine Synagoge so etwas wie ein Tempel? Nein!

Kirchen und Synagogen sind Häuser, wo Menschen zusammenkommen.

Man erkennt es daran, dass es viel Platz und auch Bänke und Stühle zum Sitzen darin gibt.

Tempel dagegen sind vornehme Paläste.

Sie wurden nämlich als Wohnungen für die Götter erbaut.

Zutritt hatten deshalb nur besondere Menschen, die ihnen dienten.

Man nannte sie Priester.

Römische Soldaten

Manche Leute wie die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter glaubten an viele Götter.

Deshalb hatten sie viele Tempel.

Die Menschen in dem Land, in dem Jesus lebte, glaubten nur an einen einzigen Gott.

Deshalb hatten sie nur einen einzigen Tempel.

Der Tempel befand sich in der Hauptstadt in Jerusalem.

Ich habe ihn aus Lego-Steinen nachgebaut.

Machen wir einen Rundgang durch diesen besonderen Tempel!

Das ganze Gelände war von einer Säulenhalle umgeben.

Wenn man das Gelände betrat, dann kam man auf einen riesigen Hof.

Auf diesem Hof befand sich ein Markt und Händler.

Hier konnte man alles kaufen, was man brauchte, um Gott ein Opfer darzubringen.

Das kennen wir so heute nicht mehr, aber damals wurden die meisten Tiere nicht einfach so geschlachtet, sondern fast immer als Dank für Gott.

Die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter machten das genauso.

In Jerusalem musste man übrigens, bevor man sein Opfer kaufte, das Geld wechseln lassen.

Wer jetzt weitergehen wollte ins Innere des Tempels, der musste zum Volk der Juden gehören.

Die Juden waren die Menschen, die in dem Land lebten, in dem auch Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen lebten.

Jesus, seine Jünger und Jüngerinnen waren auch Juden, sie lebten ja in dem Land.

Für alle anderen (das sind die grünen Figuren) war der Zutritt streng verboten.

Jüdische Frauen (das sind die roten Figuren) durften nicht so weit hineingehen wie jüdische Männer (das sind die blauen Figuren).

Ganz nahe am Tempel stehen oder gar in den Tempel hineingehen, das durften nur Priester (das sind die gelben Figuren).

Aber du möchtest jetzt trotzdem wissen, was in dem Tempel war, oder?

Bei meinem Lego-Tempel kann man das Dach aufklappen – also dann!

Ein Vorhang trennte im Tempel den vorderen Bereich vom hinteren Bereich.

Im vorderen Bereich verrichteten die Priester ihren Dienst.

Hinter dem Vorhang hatten sie nichts verloren.

Dieser Bereich wurde Allerheiligstes genannt und er war – leer.

War er wirklich leer?

Er war, nach dem Glauben der Juden, von Gottes Gegenwart erfüllt.

Hier wohnte Gott.

Das war das Besondere an diesem Tempel:

Die Juden wussten, dass man Gott mit unseren Augen nicht sehen kann.

In allen anderen Tempeln der alten Griechen, der Römer und der alten Ägypter gab es Statuen von Göttern voller Gold und Edelsteine.

Aber die Juden wussten: Gott ist da, auch wenn man ihn nicht sehen kann.

Das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.

Römische Soldaten gab es auch beim Tempel in Jerusalem (das sind die schwarzen Figuren).

Zur Zeit Jesu bewachten die Römer den Tempel in Jerusalem, auch wenn sie das mit dem Gott, den man nicht sehen kann, nicht ganz verstanden.

Fotoquelle: David Holt London, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Einige Jahrzehnte nach Jesu Tod und Auferstehung hatten die Juden genug von den Römern.

Sie machten einen Aufstand und es gab einen Krieg.

Dabei zündeten die Römer aus Versehen auch den Tempel in Jerusalem an und er brannte ab.

Seitdem gibt es diesen Tempel nicht mehr, der zur Zeit Jesu noch stand.

Eine Seitenmauer blieb erhalten.

An dieser Mauer, die Klagemauer genannt wird, treffen sich noch heute viele Menschen aus dem Volk der Juden, um dort zu Gott zu beten.

Du siehst oben davon ein Bild.

Der Felsendom in Jerusalem heute; Fotoquelle: wikipedia commons

Dort, wo der Tempel stand, steht heute ein anderes Gebäude, nämlich der Felsendom.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn du sehen möchtest, wie Jerusalem zur Zeit Jesu aussah, ohne Lego-Steine, dann klicke hier.