Wusstest du, dass Essen uns an andere Menschen erinnern kann?
Hast du das vielleicht sogar schon einmal erlebt?
Bei uns in der Familie, zum Beispiel, essen wir einmal im Jahr Bonbons und erinnern uns dabei an die verstorbene Oma.
Die hatte nämlich immer welche in ihrem Auto dabei und schenkte sie ihren Enkeln.
Wenn du nun auf den Tisch schaust, an den du dich gerade gesetzt hast, dann siehst du Brot und einen Becher mit Wein.
An wen denkst du dabei?
Das Paschamahl
Jesus war ja mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Jerusalem hinaufgezogen um dort das Paschafest zu feiern.
Jetzt war der Tag gekommen, an dem das Paschamahl gefeiert werden sollte.
Deshalb fragten die Jünger und Jüngerinnen Jesus: „Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?“
Jesus schickte zwei Jünger los, die das Paschamahl vorbereiten sollten.
Das hatte Jesus den Jüngern gesagt:
„Geht nach Jerusalem hinein.
Dort werdet ihr einen Mann treffen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, und wenn er in ein Haus hineingeht, dann sagt:
Jesus lässt fragen, wo der Raum ist, in dem er das Paschamahl feiern kann?
Dann wird euch der Mann einen Raum zeigen, der schon hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist.
Bereitet dort alles für das Paschamahl vor.“
Wie bereitet man ein Essen vor? Man muss einkaufen gehen, kochen und den Tisch decken.
Das taten die Jünger.
Am Abend kam Jesus mit den anderen Jüngern und Jüngerinnen und sie setzten sich zu Tisch.
Während des Mahles nahm Jesus das Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und gab es seinen Jüngern und Jüngerinnen mit den Worten:
„Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“
Nach dem Mahl nahm Jesus den Kelch, sprach das Dankgebet, gab den Kelch seinen Jüngern und Jüngerinnen und sie tranken alle daraus.
Jesus sagte: „Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
An wen hast du gedacht, als du das Brot und den Becher Wein gesehen hast?
Auch an Jesus?
Dann hat es funktioniert.
Noch heute erinnern sich die Christen an Jesus, an seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung, wenn sie das Brot miteinander teilen.
Dann wissen sie:
Jesus ist bei uns. Wir sind mit ihm und untereinander in Verbindung.
Die Geschichte vom Weizenkorn
Das wichtigste am Brot ist das Getreide.
Damit Getreide wachsen kann, muss man aber Getreidekörner säen.
Und so denken die Christen auch an Jesu Tod und an seine Auferstehung, wenn sie Getreidekörner säen.
Fotoquelle: pixabay
Jesus sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, dann bleibt es allein; wenn es aber stirbt, dann bringt es reiche Frucht.“ Joh 12,24
Das Abendmahl beim Kibiwe 2017
Bevor du dein Weizenkorn in die Erde pflanzt und zur nächsten Station weitergehst …
Schreib ein Gebet oder einen Gedanken auf das Tischtuch!
Bleibt mit Jesus und untereinander in Verbindung!
Danke an Manuela, Johannes und Christina, dass ihr die Musik mit uns teilt!
In der Früh am nächsten Tag wird Jesus zu Pontius Pilatus gebracht.
Der römische Kaiser hat Pontius Pilatus zum Regierungschef in Israel gemacht.
Der römische Kaiser entscheidet, wer König ist und das Land regiert.
„Dieser Jesus will sich zum König machen!“ sagen die Abgesandten des Hohenpriesters.
„Bist du ein König?“ fragt Pilatus Jesus.
Was soll Jesus antworten?
Wenn Jesus sagt: „Nein, ich bin kein König“, dann passiert ihm nichts.
Wenn Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König“, dann wird er verurteilt.
Was sagst du?
Ist Jesus ein König?
Jesus sagt:
„Ja, ich bin ein König, aber mein Königreich ist nicht von dieser Welt.“
Die Abgesandten des Hohenpriesters bringen ihre Anklagen gegen Jesus vor.
„Willst du nicht etwas dazu sagen?“ fragt Pilatus Jesus.
Aber Jesus antwortet nicht und schweigt.
Pilatus erinnert sich an einen alten Brauch.
Zum Paschafest wird ein Gefangener begnadigt.
Pilatus lässt noch einen anderen Gefangenen holen, der Barabbas heißt.
Barabbas hat bei einem Aufruhr mitgemacht und dabei sogar einen Menschen ermordet.
Pilatus fragt: „Wen soll ich euch freilassen?“
Sie antworten: „Lass den Barrabas frei!“
Pilatus fragt: „Und was soll ich mit dem König der Juden machen?“
Sie antworten: „Kreuzige ihn!“
Pilatus fragt: „Was für Verbrechen hat er begangen?“
Sie antworten: „Kreuzige ihn!“
Daraufhin lässt Pilatus Barabbas frei und verurteilt Jesus zur Geißelung und zum Tod am Kreuz.
Die Verspottung
Nach der Geißelung ziehen die Soldaten Jesus einen Purpurmantel an.
Sie machen ihm eine Krone aus Dornen, schlagen ihn mit einem Stock auf den Kopf und spuken ihn an.
Dann knien sie sich vor ihn hin und rufen: „Heil dir, König der Juden!“
Danach ziehen die Soldaten Jesus den Purpurmantel wieder aus.
Der Kreuzweg
Damals, zurzeit der Römer, wurden viele Menschen zum Tod am Kreuz verurteilt.
Einer davon war Jesus.
Jesus wird gezwungen sein Kreuz zu tragen.
Die römischen Soldaten bringen ihn zur Stadt hinaus.
Auf dem Weg zu dem Ort, an dem Jesus hingerichtet werden soll, kommt ein Bauer vorbei.
Sein Name ist Simon von Cyrene.
Die römischen Soldaten zwingen Simon von Cyrene, dass er ein Stück des Weges Jesus hilft, das Kreuz zu tragen.
Die Kreuzigung
Der Ort, wo die Soldaten Jesus hinbringen, heißt Golgota, auf Deutsch Schädelhöhe.
Dort kreuzigen sie Jesus.
Es ist ungefähr neun Uhr am Vormittag.
Während Jesus am Kreuz hängt, verteilen die Soldaten die Kleider Jesu und werfen das Los, wer was bekommen soll.
Über dem Kopf von Jesus ist eine Tafel, auf der steht, weswegen Pilatus ihn verurteilt hat: „Jesus von Nazaret, König der Juden.“
Zusammen mit Jesus werden auch zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts, der andere links.
Leute kommen vorbei.
Sie schütteln den Kopf und lachen Jesus aus:
„Rette dich selbst und steig herab vom Kreuz!
Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.
Der Christus, der König von Israel!
Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann wollen wir an ihn glauben!“
Gegen drei Uhr am Nachmittag ruft Jesus mit lauter Stimme:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Dann schreit Jesus laut auf und stirbt.
Als der römische Hauptmann Jesus am Kreuz sterben sieht, da sagt er:
„Wahrhaftig, dieser Jesus war Gottes Sohn.“
Die Jüngerinnen aber sind Jesus von Weitem gefolgt und haben zugesehen, wie Jesus am Kreuz gestorben ist.
Das Begräbnis
Ein Mann mit Namen Josef von Arimathäa möchte nicht, dass Jesus einfach so am Kreuz hängen bleibt.
Deswegen geht er zu Pontius Pilatus und bittet, dass er den toten Jesus vom Kreuz abnehmen und begraben darf.
Nachdem der Hauptmann bestätigt hat, dass Jesus tot sei, erlaubt Pilatus, dass Josef von Arimathäa Jesus vom Kreuz abnehmen und begraben darf.
Josef von Arimathäa nimmt den toten Jesus vom Kreuz ab.
Josef von Arimathäa wickelt Jesus in Tücher und legt ihn in ein Felsengrab.
Er wälzt vor das Grab Jesu einen großen Stein.
Die Jüngerinnen aber beobachten das Begräbnis Jesu von Weitem und sehen, wo Josef von Arimathäa Jesus bestattet hat.
Warum wir uns jedes Jahr an die Geschichte von Jesu Tod erinnern
Einige Sätze aus dem Psalm 22 kommen auch in der Geschichte von Jesu Tod vor. Zugegeben: Nicht der Vergleich mit dem Wurm; Fotoquelle: pixabay
Christen erinnern sich jedes Jahr an die Geschichte von Jesu Tod, weil sie niemals vergessen wollen, wie viel Leid es gibt auf dieser Welt.
Sie glauben: Jesus, dem Sohn Gottes, ist das Leid der Menschen nicht fremd.
Das war Martin Luther besonders wichtig, wie du dich erinnerst: Die Liebe Gottes gibt es gratis!
Christen glauben, dass Jesus für die Menschen gestorben ist.
Für seine Jünger und Jüngerinnen, für den Hohenpriester und Judas, für Pontius Pilatus und und die römischen Soldaten, für alle Menschen auf dieser Welt.
Er hat allen vergeben.
Er kann allen vergeben, auch dir und mir.
„Gott liebt wirklich alle Menschen,“ will uns das Kreuz sagen.
Das Reich Gottes wächst wie Senfkorn, das zu einem großen Baum wird
Christen glauben, dass Jesus im Namen Gottes gesprochen hat und dass er tatsächlich ein König ist und das Reich Gottes, das er verkündet hat, mit ihm begonnen hat und durch nichts mehr aufzuhalten ist.
Am Ostersonntag 2020 gab es keine Gottesdienste. Jemand schrieb die Botschaft von Ostern mitten auf eine Straße in Mintraching.
Christen glauben, dass Jesus Zukunft hat, nicht, weil ihm der Tod erspart geblieben ist, sondern, weil er den Tod überwunden hat.
Jesusgeschichten wurden schon bald nach Jesu Tod und Auferstehung aufgeschrieben. Aber die Geschichte von Jesu Tod? Das traute sich wohl keiner.
Und dann kam Markus und schrieb ein erstes Evangelium vom Anfang bis zum Ende. Und das macht Markus so besonders.
Deshalb will ich euch die Geschichte von Jesu Tod so wie er erzählen: Ruhig und sachlich.
Markus will uns nicht nur sagen, dass Jesus wirklich am Kreuz starb.
Er will, dass wir uns für Jesus entscheiden. Aber er erzählt knallhart, was das bedeutet.
Das Paschamahl
Der Tag ist gekommen, an dem das Paschamahl gefeiert werden soll.
Die Jünger und Jüngerinnen fragen Jesus: „Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?“
Jesus schickt zwei Jünger los, die das Paschamahl vorbereiten sollen.
Das hat Jesus den Jüngern gesagt:
„Geht nach Jerusalem hinein.
Dort werdet ihr einen Mann treffen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, und wenn er in ein Haus hineingeht, dann sagt:
Jesus lässt fragen, wo der Raum ist, in dem er das Paschamahl feiern kann?
Dann wird euch der Mann einen Raum zeigen, der schon hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist.
Richtet dort alles für das Paschamahl vor.“
Am Abend kommt Jesus mit den anderen Jüngern und Jüngerinnen und sie setzen sich zu Tisch.
Während des Mahles nimmt Jesus das Brot, spricht das Dankgebet, bricht das Brot und gibt es seinen Jüngern und Jüngerinnen mit den Worten:
„Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“
Nach dem Mahl nimmt Jesus den Kelch, spricht das Dankgebet und gibt den Kelch seinen Jüngern und Jüngerinnen und sie trinken alle daraus.
Jesus sagt: „Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.
Ich werde nicht mehr mit euch essen und trinken, bis das Reich Gottes vollendet sein wird.“
Auf dem Ölberg
Nach dem Mahl, es ist schon Nacht, machen sie sich auf den Weg zurück nach Betanien.
Jesus sagt: „Ihr werdet euch alle für mich schämen und mich verlassen.“
„Niemals, Jesus“, sagt Petrus, „Ich werde mich niemals für dich schämen oder dich verlassen!“
„Ach, Petrus, sei realistisch“, antwortet Jesus, „bevor morgen früh der Hahn kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du niemals mein Jünger warst!“
Petrus schüttelt den Kopf.
Auch die anderen Jünger und Jüngerinnen sagen: „Wir werden uns niemals für dich schämen oder dich verlassen.“
Am Ölberg machen sie eine Pause.
Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen: „Bleibt mit mir wach. Betet mit mir!“
Jesus geht ein Stück weiter und betet: „Vater, ich will nicht, dass mir etwas Schlimmes passiert. Aber dein Wille soll geschehen!“
Nach dem Gebet geht Jesus zu seinen Jüngern und Jüngerinnen und sieht, dass sie alle schlafen.
Jesus fragt: „Petrus, Jakob, Johannes – ihr schlaft? Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wach bleiben?“
Dann hört und sieht Jesus das Geklirr von Waffen und den Schein von Fackeln zwischen den Bäumen.
Bewaffnete Männer kommen und Judas führt sie an.
Judas sagt: „Sei gegrüßt, Jesus!“
Das war das Zeichen, das Judas mit den Bewaffneten ausgemacht hatte:
„Derjenige, den ich begrüße, der ist Jesus. Den müsst ihr festnehmen!“
Und so nehmen die Bewaffneten Jesus fest.
Die Jünger und Jüngerinnen sind plötzlich hellwach.
Es ist nicht so, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten, wie sie Jesus schützen könnten und so hat Petrus über dunkle Kanäle ein Schwert erworben.
Das zieht Petrus jetzt und schlägt damit sinnbefreit einem der bewaffneten Männern ein Ohr ab.
Das ist auch schon sein Ende als Bodyguard von Jesus.
Die Jünger und Jüngerinnen verlassen Jesus und fliehen.
Vor dem Hohenpriester
Die bewaffneten Männer bringen Jesus zum Hohenpriester, dem obersten Priester.
Der Hohepriester gilt als derjenige, der im Namen Gottes spricht.
Menschen treten vor und klagen Jesus an:
„Er hat sich nicht an die Regeln gehalten. Er hat im Tempel randaliert. Er hat gesagt, wir sollen den Tempel niederreißen und er baut ihn in drei Tagen wieder auf.“
Der Hohepriester fragt Jesus: „Hast du zu all diesen Vorwürfen nichts zu sagen?“
Jesus antwortet nicht und schweigt.
Der Hohepriester fragt Jesus:
„Sprichst du im Namen Gottes? Bist du der Gesalbte, der Christus, der Sohn Gottes?“
Was soll Jesus antworten?
Wenn er sagt: „Nein, der bin ich nicht“, dann passiert ihm nichts.
Wenn er sagt: „Ja, der bin ich“, dann wird er verurteilt.
Was sagst du?
Ist Jesus der Gesalbte, der Christus, der Sohn Gottes?
Jesus sagt:
„Ja, der bin ich. Ich sitze zur Rechten Gottes. Am Ende der Zeit werdet auch ihr es sehen.“
Der Hohepriester zerreißt sein Gewand und sagt:
„Damit beleidigst du Gott. Du musst zum Tod verurteilt werden.“
Einige aber spucken Jesus an, bedecken sein Gesicht mit einem Stoff, schlagen ihn und sagen:
„Zeig uns, dass du ein Prophet bist, der im Namen Gottes spricht.“
Im Hof des Hohenpriesters
Petrus ist den bewaffneten Männern und dem gefangenen Jesus heimlich bis in den Hof des Hohenpriesters nachgeschlichen.
Dort ist ein Feuer und Petrus wärmt sich daran.
Eine Dienerin des Hohenpriesters kommt vorbei und bleibt bei Petrus stehen.
Sie sagt: „Du da, du bist doch mit diesem Jesus zusammen!“
Petrus schüttelt den Kopf: „Was redest du da?“
Wenig später kommt die Dienerin wieder am Feuer vorbei.
Zu ein paar Leuten, die dabeistehen, sagt sie: „Da, der ist ein Jünger dieses Jesus!“
Petrus antwortet: „Ich bin kein Jünger dieses Jesus und bin es auch niemals gewesen!“
Da sagt einer von den Leuten, die dabeistehen, zu Petrus:
„Doch, ich kenne dich. Ich habe dich am Ölberg bei diesem Jesus gesehen!“
Petrus sagt: „Verflixt und zugenäht, ich kenne diesen Jesus nicht!“
Bald darauf krähte der …
Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus ihm gesagt hatte.
In der Früh am nächsten Tag wird Jesus zu Pontius Pilatus gebracht.
Der römische Kaiser hat Pontius Pilatus zum Regierungschef in Israel gemacht.
Der römische Kaiser entscheidet, wer König ist und das Land regiert.
„Dieser Jesus will sich zum König machen!“ sagen die Abgesandten des Hohenpriesters.
„Bist du ein König?“ fragt Pilatus Jesus.
Was soll Jesus antworten?
Wenn Jesus sagt: „Nein, ich bin kein König“, dann passiert ihm nichts.
Wenn Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König“, dann wird er verurteilt.
Was sagst du?
Ist Jesus ein König?
Jesus sagt:
„Ja, ich bin ein König, aber mein Königreich ist nicht von dieser Welt.“
Die Abgesandten des Hohenpriesters bringen ihre Anklagen gegen Jesus vor.
„Willst du nicht etwas dazu sagen?“ fragt Pilatus Jesus.
Aber Jesus antwortet nicht und schweigt.
Pilatus erinnert sich an einen alten Brauch.
Zum Paschafest wird ein Gefangener begnadigt.
Pilatus lässt noch einen anderen Gefangenen holen, der Barabbas heißt.
Barabbas hat bei einem Aufruhr mitgemacht und dabei sogar einen Menschen ermordet.
Pilatus fragt: „Wen soll ich euch freilassen?“
Sie antworten: „Lass den Barrabas frei!“
Pilatus fragt: „Und was soll ich mit dem König der Juden machen?“
Sie antworten: „Kreuzige ihn!“
Pilatus fragt: „Was für Verbrechen hat er begangen?“
Sie antworten: „Kreuzige ihn!“
Daraufhin lässt Pilatus Barabbas frei und verurteilt Jesus zum Tod am Kreuz.
Die Verspottung
Nach der Geißelung ziehen die Soldaten Jesus einen Purpurmantel an.
Sie machen ihm eine Krone aus Dornen, schlagen ihn mit einem Stock auf den Kopf und spuken ihn an.
Dann knien sie sich vor ihn hin und rufen: „Heil dir, König der Juden!“
Danach ziehen die Soldaten Jesus den Purpurmantel wieder aus.
Der Kreuzweg
Damals, zurzeit der Römer, wurden viele Menschen zum Tod am Kreuz verurteilt.
Einer davon war Jesus.
Jesus wird gezwungen sein Kreuz zu tragen.
Die römischen Soldaten bringen ihn zur Stadt hinaus.
Auf dem Weg zu dem Ort, an dem Jesus hingerichtet werden soll, kommt ein Bauer vorbei.
Sein Name ist Simon von Cyrene.
Die römischen Soldaten zwingen Simon von Cyrene, dass er ein Stück des Weges Jesus hilft, das Kreuz zu tragen.
Die Kreuzigung
Die römischen Soldaten kreuzigen Jesus.
Es ist ungefähr neun Uhr am Vormittag.
Während Jesus am Kreuz hängt, bewachen die Soldaten Jesus.
Über dem Kopf von Jesus ist eine Tafel, auf der steht, weswegen Pilatus ihn verurteilt hat: „Jesus von Nazaret, König der Juden.“
Nach einigen Stunden, es ist ungefähr drei Uhr am Nachmittag, stirbt Jesus.
Als der römische Hauptmann Jesus am Kreuz sterben sieht, da sagt er:
„Wahrhaftig, dieser Jesus war Gottes Sohn.“
Die Jüngerinnen aber sind Jesus von Weitem gefolgt und haben zugesehen, wie Jesus am Kreuz gestorben ist.
Das Begräbnis
Ein Mann mit Namen Josef von Arimathäa möchte nicht, dass Jesus einfach so am Kreuz hängen bleibt.
Deswegen geht er zu Pontius Pilatus und bittet, dass er den toten Jesus vom Kreuz abnehmen und begraben darf.
Nachdem der Hauptmann bestätigt hat, dass Jesus tot sei, erlaubt Pilatus, dass Josef von Arimathäa Jesus vom Kreuz abnehmen und begraben darf.
Josef von Arimathäa nimmt den toten Jesus vom Kreuz ab.
Josef von Arimathäa wickelt Jesus in Tücher und legt ihn in ein Felsengrab.
Er wälzt vor das Grab Jesu einen großen Stein.
Die Jüngerinnen aber beobachten das Begräbnis Jesu von Weitem und sehen, wo Josef von Arimathäa Jesus bestattet hat.
Warum wir uns jedes Jahr an die Geschichte von Jesu Tod erinnern
Karfreitag 2020 in Neufahrn
Christen glauben, dass Jesus für alle Menschen gestorben ist.
Für seine Jünger und Jüngerinnen, für den Hohenpriester und Judas, für Pontius Pilatus und die römischen Soldaten, für alle Menschen auf dieser Welt..
Er hat allen vergeben.
Er kann allen vergeben, auch dir und mir.
„Gott liebt wirklich alle Menschen,“ will uns das Kreuz sagen.
Christen glauben, dass Jesus im Namen Gottes gesprochen hat und dass er tatsächlich ein König ist und das Reich Gottes, das er verkündet hat, mit ihm begonnen hat und durch nichts mehr aufzuhalten ist.
Am Ostersonntag 2020 gab es keine Gottesdienste. Jemand schrieb die Botschaft von Ostern mitten auf eine Straße in Mintraching.
Christen glauben, dass Jesus Zukunft hat, nicht, weil ihm der Tod erspart geblieben ist, sondern, weil er den Tod überwunden hat.
Nach dem Mahl, es ist schon Nacht, machen sie sich auf den Weg zurück nach Betanien.
Jesus sagt: „Ihr werdet euch alle für mich schämen und mich verlassen.“
„Niemals, Jesus“, sagt Petrus, „Ich werde mich niemals für dich schämen oder dich verlassen!“
„Ach, Petrus, sei realistisch“, antwortet Jesus, „bevor morgen früh der Hahn kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du niemals mein Jünger warst!“
Petrus schüttelt den Kopf.
Auch die anderen Jünger und Jüngerinnen sagen: „Wir werden uns niemals für dich schämen oder dich verlassen.“
Am Ölberg machen sie eine Pause.
Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen:
„Bleibt mit mir wach. Betet mit mir!“
Jesus geht ein Stück weiter und betet:
„Vater, ich will nicht, dass mir etwas Schlimmes passiert. Aber dein Wille soll geschehen!“
Nach dem Gebet geht Jesus zu seinen Jüngern und Jüngerinnen und sieht, dass sie alle schlafen.
Jesus fragt: „Petrus, Jakob, Johannes – ihr schlaft? Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wach bleiben?“
Dann hört und sieht Jesus das Geklirr von Waffen und den Schein von Fackeln zwischen den Bäumen.
Bewaffnete Männer kommen und Judas führt sie an.
Judas sagt: „Sei gegrüßt, Jesus!“
Das war das Zeichen, das Judas mit den Bewaffneten ausgemacht hatte:
„Derjenige, den ich begrüße, der ist Jesus. Den müsst ihr festnehmen!“
Und so nehmen die Bewaffneten Jesus fest.
Die Jünger und Jüngerinnen sind plötzlich hellwach.
Es ist nicht so, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten, wie sie Jesus schützen könnten und so hat Petrus über dunkle Kanäle ein Schwert erworben.
Das zieht Petrus jetzt und schlägt damit sinnbefreit einem der bewaffneten Männern ein Ohr ab.
Das ist auch schon sein Ende als Bodyguard von Jesus.
Die Jünger und Jüngerinnen verlassen Jesus und fliehen.
Vor dem Hohenpriester
Die bewaffneten Männer bringen Jesus zum Hohenpriester, dem obersten Priester.
Der Hohepriester gilt als derjenige, der im Namen Gottes spricht.
Menschen treten vor und klagen Jesus an:
„Er hat sich nicht an die Regeln gehalten. Er hat im Tempel randaliert. Er hat gesagt, wir sollen den Tempel niederreißen und er baut ihn in drei Tagen wieder auf.“
Der Hohepriester fragt Jesus: „Hast du zu all diesen Vorwürfen nichts zu sagen?“
Jesus antwortet nicht und schweigt.
Der Hohepriester fragt Jesus:
„Sprichst du im Namen Gottes?
Bist du der Gesalbte, der Christus, der Sohn Gottes?“
Was soll Jesus antworten?
Wenn er sagt: „Nein, der bin ich nicht“, dann passiert ihm nichts.
Wenn er sagt: „Ja, der bin ich“, dann wird er verurteilt.
Was sagst du?
Ist Jesus der Gesalbte, der Christus, der Sohn Gottes?
Jesus sagt:
„Ja, der bin ich. Ich sitze zur Rechten Gottes. Am Ende der Zeit werdet auch ihr es sehen.“
Der Hohepriester zerreißt sein Gewand und sagt:
„Damit beleidigst du Gott. Du musst zum Tod verurteilt werden.“
Im Hof des Hohenpriesters
Petrus ist den bewaffneten Männern und dem gefangenen Jesus heimlich bis in den Hof des Hohenpriesters nachgeschlichen.
Dort ist ein Feuer und Petrus wärmt sich daran.
Eine Dienerin des Hohenpriesters kommt vorbei und bleibt bei Petrus stehen.
Sie sagt: „Du da, du bist doch mit diesem Jesus zusammen!“
Petrus schüttelt den Kopf: „Was redest du da?“
Wenig später kommt die Dienerin wieder am Feuer vorbei.
Zu ein paar Leuten, die dabeistehen, sagt sie: „Da, der ist ein Jünger dieses Jesus!“
Petrus antwortet: „Ich bin kein Jünger dieses Jesus und bin es auch niemals gewesen!“
Da sagt einer von den Leuten, die dabeistehen, zu Petrus: „Doch, ich kenne dich.
Ich habe dich am Ölberg bei diesem Jesus gesehen!“
Petrus sagt: „Verflixt und zugenäht, ich kenne diesen Jesus nicht!“
Bald darauf krähte der …
Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus ihm gesagt hatte.
Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen feiern in Jerusalem.
Sie essen und trinken miteinander, doch Jesus weiß: Es ist das letzte gemeinsame Essen.
„Erinnert euch an mich, wenn ihr zusammen Brot teilt und Wein trinkt!“ sagt er zu seinen Jüngern und Jüngerinnen.
Nach dem Mahl, es ist schon Nacht, machen sie sich auf den Weg zurück nach Betanien.
Jesus sagt: „Ihr werdet euch alle für mich schämen und mich verlassen.“
„Niemals, Jesus“, sagt Petrus, „Ich werde mich niemals für dich schämen oder dich verlassen!“
„Ach, Petrus, sei realistisch“, antwortet Jesus, „bevor morgen früh der Hahn kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du niemals mein Jünger warst!“
Petrus schüttelt den Kopf.
Auch die anderen Jünger und Jüngerinnen sagen: „Wir werden uns niemals für dich schämen oder dich verlassen.“
Am Ölberg machen sie eine Pause.
Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen:
„Bleibt mit mir wach. Betet mit mir!“
Jesus geht ein Stück weiter und betet:
„Vater, ich will nicht, dass mir etwas Schlimmes passiert.
Aber dein Wille soll geschehen!“
Nach dem Gebet geht Jesus zu seinen Jüngern und Jüngerinnen und sieht, dass sie alle schlafen.
Jesus fragt: „Petrus, Jakob, Johannes – ihr schlaft? Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wach bleiben?“
Dann hört und sieht Jesus das Geklirr von Waffen und den Schein von Fackeln zwischen den Bäumen.
Bewaffnete Männer kommen und Judas führt sie an.
Judas sagt: „Sei gegrüßt, Jesus!“
Das war das Zeichen, das Judas mit den Bewaffneten ausgemacht hatte:
„Derjenige, den ich begrüße, der ist Jesus. Den müsst ihr festnehmen!“
Und so nehmen die Bewaffneten Jesus fest.
Die Jünger und Jüngerinnen sind plötzlich hellwach.
Es ist nicht so, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten, wie sie Jesus schützen könnten und so hat Petrus über dunkle Kanäle ein Schwert erworben.
Das zieht Petrus jetzt und schlägt damit sinnbefreit einem der bewaffneten Männern ein Ohr ab.
Das ist auch schon sein Ende als Bodyguard von Jesus.
Die Jünger und Jüngerinnen verlassen Jesus und fliehen.
Die bewaffneten Männer bringen Jesus zum Hohenpriester, dem obersten Priester.
Der Hohepriester gilt als derjenige, der im Namen Gottes spricht.
Der Hohepriester fragt Jesus:
„Sprichst du im Namen Gottes? Redest du richtig über Gott?“
Was soll Jesus antworten?
Wenn er sagt: „Nein, ich spreche nicht im Namen Gottes“, dann passiert ihm nichts.
Wenn er sagt: „Ja, ich spreche im Namen Gottes“, dann wird er verurteilt.
Was sagst du?
Spricht Jesus im Namen Gottes?
Jesus sagt:
„Ja, ich spreche im Namen Gottes.“
Der Hohepriester sagt:
„Damit beleidigst du Gott. Du musst zum Tod verurteilt werden.“
Petrus ist den bewaffneten Männern und dem gefangenen Jesus heimlich bis in den Hof des Hohenpriesters nachgeschlichen.
Dort ist ein Feuer und Petrus wärmt sich dort.
Eine Dienerin des Hohenpriesters kommt vorbei und bleibt bei Petrus stehen.
Sie sagt: „Du da, du bist doch mit diesem Jesus zusammen!“
Petrus schüttelt den Kopf: „Was redest du da?“
Wenig später kommt die Dienerin wieder am Feuer vorbei.
Zu ein paar Leuten, die dabeistehen, sagt sie: „Da, der ist ein Jünger dieses Jesus!“
Petrus antwortet: „Ich bin kein Jünger dieses Jesus und bin es auch niemals gewesen!“
Da sagt einer von den Leuten, die dabeistehen, zu Petrus:
„Doch, ich kenne dich. Ich habe dich am Ölberg bei diesem Jesus gesehen!“
Petrus sagt: „Verflixt und zugenäht, ich kenne diesen Jesus nicht!“
Bald darauf krähte der …
Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus ihm gesagt hatte.
Petrus geht weg und weint bitterlich.
In der Früh am nächsten Tag wird Jesus zu Pontius Pilatus gebracht.
Der römische Kaiser hat Pontius Pilatus zum Regierungschef in Israel gemacht.
Der römische Kaiser entscheidet, wer König ist und das Land regiert.
„Dieser Jesus will sich zum König machen!“ sagen die Abgesandten des Hohenpriesters.
„Bist du ein König?“ fragt Pilatus Jesus.
Was soll Jesus antworten?
Wenn Jesus sagt: „Nein, ich bin kein König“, dann passiert ihm nichts.
Wenn Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König“, dann wird er verurteilt.
Was sagst du?
Ist Jesus ein König?
Jesus sagt: „Ja, ich bin ein König.“
Daraufhin verurteilt Pilatus Jesus zum Tod am Kreuz.
Nach der Geißelung ziehen die Soldaten Jesus einen Purpurmantel an.
Sie machen ihm eine Krone aus Dornen, schlagen ihn mit einem Stock auf den Kopf und spuken ihn an.
Dann knien sie sich vor ihn hin und rufen: „Heil dir, König der Juden!“
Danach ziehen die Soldaten Jesus den Purpurmantel wieder aus.
Damals, zurzeit der Römer, wurden viele Menschen zum Tod am Kreuz verurteilt.
Einer davon war Jesus.
Jesus wird gezwungen sein Kreuz zu tragen.
Die römischen Soldaten bringen ihn zur Stadt hinaus.
Auf dem Weg zu dem Ort, an dem Jesus hingerichtet werden soll, kommt ein Bauer vorbei.
Sein Name ist Simon von Cyrene.
Die römischen Soldaten zwingen Simon von Cyrene, dass er ein Stück des Weges Jesus hilft das Kreuz zu tragen.
Die römischen Soldaten kreuzigen Jesus.
Während Jesus am Kreuz hängt, bewachen sie ihn.
Über dem Kopf von Jesus ist eine Tafel, auf der steht, weswegen Pilatus ihn verurteilt hat:
„Jesus von Nazaret, König der Juden.“
Nach einigen Stunden stirbt Jesus.
Als der römische Hauptmann Jesus am Kreuz sterben sieht, da sagt er:
„Wahrhaftig, dieser Jesus war Gottes Sohn.“
Die Jüngerinnen aber sind Jesus von Weitem gefolgt und haben zugesehen, wie Jesus am Kreuz gestorben ist.
Ein Mann mit Namen Josef von Arimathäa möchte nicht, dass Jesus einfach so am Kreuz hängen bleibt.
Er nimmt den toten Jesus vom Kreuz ab.
Josef von Arimathäa wickelt Jesus in Tücher und legt ihn in ein Felsengrab.
Er wälzt vor das Grab Jesu einen großen Stein.
Die Jüngerinnen aber beobachten das Begräbnis Jesu von Weitem und sehen, wo Josef von Arimathäa Jesus bestattet hat.
Warum wir uns jedes Jahr an die Geschichte von Jesu Tod erinnern
Christen glauben, dass Jesus für die Menschen gestorben ist.
Für seine Jünger und Jüngerinnen, für den Hohenpriester und Judas, für Pontius Pilatus und und die römischen Soldaten, für alle Menschen auf dieser Welt.
Er hat allen vergeben.
Er kann allen vergeben, auch dir und mir.
„Gott liebt wirklich alle Menschen,“ will uns das Kreuz sagen.
Die Christen glauben, dass Jesus im Namen Gottes gesprochen hat und dass er tatsächlich ein König ist und das Reich Gottes, das er verkündet hat, mit ihm begonnen hat und durch nichts mehr aufzuhalten ist.
Nicht einmal durch den Tod.
Gott wird Jesus auferwecken.
Aber diese Geschichte erzähle ich euch nach den Osterferien.
Kirchen und Synagogen sind Häuser, wo Menschen zusammenkommen.
Man erkennt es daran, dass es viel Platz und auch Bänke und Stühle zum Sitzen darin gibt.
Tempel dagegen sind so etwas wie vornehme Paläste.
Sie wurden nämlich als Wohnungen für die Götter erbaut.
Zutritt hatten deshalb nur besondere Menschen, die ihnen dienten.
Man nannte sie Priester.
Römische Soldaten
Manche Leute wie die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter glaubten an viele Götter.
Deshalb hatten sie viele Tempel.
Lange Zeit hatten die Juden, die Nachfahren Abrahams, Isaaks und Jakobs, das Volk, das Gott aus Ägypten befreit hatte, keine Tempel.
Sie sagten: „Gott ist überall! Wir können ihn überall verehren! Und wir glauben auch nur an diesen einzigen Gott unserer Väter, der uns aus Ägypten befreit hat.“
Ein paar Jahrhunderte nach Mose wurde dann doch ein Tempel gebaut.
Die Juden hatten nur einen einzigen Tempel, weil sie nur an diesen einzigen Gott glaubten.
Der Tempel befand sich in der Hauptstadt in Jerusalem.
Ich habe ihn aus Lego-Steinen nachgebaut. Machen wir einen Rundgang!
Das ganze Gelände war von einer Säulenhalle umgeben.
Wenn man das Gelände betrat, dann kam man auf einen riesigen Hof.
Auf diesem Hof befand sich ein Markt und Händler.
Hier konnte man alles kaufen, was man brauchte, um Gott ein Opfer darzubringen.
Das kennen wir so heute nicht mehr, aber damals wurden die meisten Tiere nicht einfach so geschlachtet, sondern fast immer als Dank für Gott.
Die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter machten das genauso.
In Jerusalem musste man übrigens, bevor man sein Opfer kaufte, das Geld wechseln lassen.
Wer jetzt weitergehen wollte ins Innere des Tempels, der musste Jude sei.
Für alle anderen, also die Heiden (das sind die grünen Figuren), war der Zutritt streng verboten.
Jüdische Frauen (das sind die roten Figuren) durften nicht so weit hineingehen wie jüdische Männer (das sind die blauen Figuren).
Ganz nahe am Tempel stehen oder gar in den Tempel hineingehen, das durften nur Priester ( das sind die gelben Figuren).
Aber du möchtest jetzt trotzdem wissen, was in dem Tempel war?
Bei meinem Lego-Tempel kann man das Dach aufklappen – also dann!
Ein Vorhang trennte im Tempel den vorderen Bereich vom hinteren Bereich.
Im vorderen Bereich verrichteten die Priester ihren Dienst.
Hinter dem Vorhang hatten sie nichts verloren.
Dieser Bereich wird Allerheiligstes genannt und er war – leer.
War er wirklich leer?
Er war, nach dem Glauben der Juden, von Gottes Gegenwart erfüllt.
Hier wohnte Gott.
Das war das Besondere an diesem Tempel: Die Juden wussten, dass man Gott mit unseren Augen nicht sehen kann.
In allen anderen Tempeln der alten Griechen, der Römer und der alten Ägypter gab es Statuen von Göttern voller Gold und Edelsteine.
Aber die Juden wussten: Gott ist auch dann da, wenn man ihn nicht sehen kann.
Das hatten schon ihre Vorfahren, die Nomaden, geglaubt.
Das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.
Römische Soldaten gab es auch beim Tempel in Jerusalem (das sind die schwarzen Figuren).
Zur Zeit Jesu bewachten die Römer den Tempel in Jerusalem, auch wenn sie das mit dem Gott, den man nicht sehen kann, nicht ganz verstanden.
Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen sind auf dem Weg nach Jerusalem.
Auch viele andere Menschen sind auf dem Weg, um das große Fest in Jerusalem zu feiern.
Kurz vor Jerusalem bleibt Jesus stehen.
Er ruft zwei Jünger zu sich und sagt zu ihnen:
„Geht in das nächste Dorf. Dort werdet ihr einen jungen Esel finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn zu mir.“
Die Jünger fragen nicht, wozu Jesus einen Esel braucht oder woher er weiß, dass da ein Esel sein wird.
Sie machen sich eher Gedanken, was die Leute im Dorf sagen werden, wenn sie einfach den Esel losbinden.
Jesus sagt:
„Wenn euch jemand fragt, warum ihr den Esel losbindet, dann antwortet: Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“
Tatsächlich finden die Jünger im nächsten Dorf einen jungen Esel, der angebunden ist.
Die Jünger binden den Esel los und werden gefragt: „Warum bindet ihr den Esel los?“
Sie antworten: „Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“
Daraufhin dürfen sie den Esel mitnehmen.
Die Jünger bringen den Esel zu Jesus und, weil sie keinen Sattel haben, zieht Petrus sein Obergewand aus und legt es auf den Esel.
Dann setzt sich Jesus auf den Esel und so machen sich Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen weiter gemeinsam auf den Weg nach Jerusalem.
Als sie in der Nähe von Jerusalem sind, da legen die Jünger und Jüngerinnen ihre Kleider auf die Straße direkt vor den Esel, auf dem Jesus sitzt.
Die Menschen beginnen Blätter von den Bäumen zu reißen und auf den Weg zu streuen.
Die Menschen begrüßen Jesus und rufen:
„Hosanna! Gesegnet sei er, der im Namen Gottes zu uns kommt! Gesegnet sei das Reich Davids, das jetzt zu uns kommt! Hosanna in der Höhe!“
Andere finden das unmöglich:
„Jesus, sag diesen Menschen, sie sollen sofort damit aufhören!“
Aber Jesus antwortet ihnen:
„Wenn diese Menschen schweigen, dann werden die Steine Hosanna rufen!“
Was sich die Jünger und Jüngerinnen wohl von Jesus erwartet haben, jetzt, da er in die Hauptstadt Jerusalem gekommen ist?
Sie erinnern sich an den großen König David, der vor langer Zeit in Israel König war.
Aber was für eine Art König ist Jesus?
Der Aufruhr im Tempel
In Jerusalem besuchen Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen den Tempel.
„Schaut nur, wie prächtig der Tempel ist,“ sagen die Jünger und Jüngerinnen zueinander.
„46 Jahre hat es gedauert, bis er fertig war. Gott wohnt in diesem Tempel, er ist mitten unter uns.“
Auf dem Hof, wo der Markt der Händler ist, werden sie gleich angesprochen:
„Braucht ihr Tauben als Opfer für Gott?“ fragt ein Taubenhändler. „Makellose Tauben, von den Priestern geprüft. Ich mache euch ein gutes Angebot!“
„Vergesst nicht, euer Geld vorher zu wechseln!“ ruft der Geldwechsler. „Ich tausche jede Währung in reines Tempelgeld!“
„Für das Fest braucht ihr dringend ein Lamm. Kauft es bei mir, meine Lämmer sind die Besten!“ tönt es vom Viehhändler.
Die Jünger und Jüngerinnen sind ganz aufgeregt:
„Jesus, sollten wir nicht ein paar Tauben für Gott opfern?“ fragt einer.
„Aber vorher müssen wir das Geld umtauschen,“ ruft ein anderer dazwischen.
„Passt auf, dass euch die Händler nicht betrügen!“ warnt ein Dritter.
„Nie im Leben!“ versichert der Viehhändler.
Der Viehhändler spricht Jesus direkt an:
„Sind das alles deine Jünger und Jüngerinnen? Du wirst ein besonders großes Lamm fürs Fest brauchen. Ich mache dir einen Sonderpreis, mein Herr!“
Dann passiert es.
Jesus wirft den Tisch des Taubenhändlers um.
Dann wirft er den Tisch des Geldwechslers um.
Jesus ruft:
„Das Haus Gottes soll ein Haus des Gebetes sein! Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!“
Die Händler sind empört und rufen die Priester.
„Mit welchem Recht machst du das?“ fragen die Priester.
„Reißt diesen Tempel nieder und ich baue ihn in drei Tagen wieder auf!“ antwortet Jesus.
Dann verlässt Jesus zusammen mit seinen Jüngern und Jüngerinnen für diesen Tag den Tempel.
Die Priester sind empört:
„Dieser Jesus heilt am Sabbat und lädt sich bei Zöllnern zum Essen ein.
Jetzt hat er im Tempel randaliert und will, dass wir ihn niederreißen!
Es reicht!“
Der oberste Priester, der Hoherpriester genannt wird, entscheidet: „Dieser Jesus muss sterben!“
Ein Mann widerspricht ihm: „Das könnt ihr nicht machen!“
Der Hohepriester sagt:
„Es muss sein. Die Menschen halten diesen Jesus für einen König. Das kann zu einem Aufstand gegen die Römer führen und die Römer werden hart durchgreifen.“
Ein Priester fragt: „Und wie sollen wir Jesus heimlich festnehmen, ohne dass es einen Aufstand gibt?“
„Ich werde euch dabei helfen,“ sagt Judas.
Zuerst randaliert Jesus im Tempel, weil er meint, dass die Leute zu wenig Respekt im Tempel haben, dann redet er davon, dass man den Tempel abreißen soll?
Macht das Sinn?
Vielleicht wollte Jesus folgendes sagen:
Ihr habt das Wichtigste im Tempel vergessen, nämlich Gott.
Und Gott kann man nicht zerstören, selbst wenn man den Tempel niederreißt.
Am Traurigsten finde ich, dass Judas Jesus verraten hat.
Warum, das weiß eigentlich niemand.
Außer Gott.
Die Salbung in Betanien
Heute werfen wir zunächst einen Blick ins Badezimmer.
Salben sind ja eher eine Frauensache, speziell wenn es darum geht, der Haut ein jugendliches Aussehen zu geben.
Aber auch Männer brauchen gelegentlich Creme: Sie helfen gegen Sonnenbrand und können sogar heilen.
Ach ja, die Haarpflege! Das ist wirklich ein Thema.
Auch zurzeit Jesu galt es als vornehm, nicht unbedingt wie ein Yeti auszuschauen.
Damals galt es als Haarpflege, duftendes Öl im Haar zu verteilen.
Andere Länder – andere Sitten!
Aber das duftende Öl im Haar hatte in dem Land, in dem Jesus lebte, noch eine tiefere Bedeutung …
Während der Zeit, zu der Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen wegen des großen Festes in Jerusalem ist, kommen sie bei Freunden in Betanien unter.
Betanien ist ein kleiner Ort ganz in der Nähe von Jerusalem.
Jeden Morgen geht Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Jerusalem.
Jeden Abend kehrt Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Betanien zurück.
Der Weg führt über den Ölberg.
Eines Abends sitzen Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen in Betanien zusammen mit ihren Freunden beim Abendessen, da passiert Folgendes:
Eine fremde Frau betritt das Haus.
In den Händen hält sie ein Gefäß aus Alabaster.
Die Frau geht direkt auf Jesus zu.
Was hat sie vor?
Die Frau öffnet das Gefäß aus Alabaster und ein wunderbarer Duft erfüllt das ganze Haus.
„Das ist Nardenöl“, flüstert Susanna. „Es ist furchtbar teuer. Das hat bestimmt 300 Denare gekostet!“
„Das ist ja so viel, wie ein Mensch in einem Jahr verdient,“ bemerkt Magdalena.
Die Frau hebt das Gefäß und lässt das ganze teure Nardenöl über Jesu Haare fließen.
Da geht es nicht mehr um Haarpflege, das spüren die Jünger und Jüngerinnen.
In Israel, dem Land in dem Jesus lebte, wurde man nicht König, indem man eine Krone auf den Kopf gesetzt bekam.
Man wurde König, wenn man mit duftendem Öl gesalbt wurde.
Der Duft des Öles erinnert an Gott, den man nicht sehen kann und der trotzdem bei den Menschen ist.
Und: „Christus“ bedeutet: „Der Gesalbte“, der König.
Die Frau hat große Erwartungen an Jesus.
„Was machst du da, Frau! Das ist Verschwendung! Du hättest das Öl verkaufen und es den Armen geben können,“ sagt Judas, einer der Jünger.
Andere Jünger murmeln zustimmend.
„Lasst sie in Ruhe! Sie hat mir etwas Gutes getan,“ antwortet Jesus.
„Natürlich sollt ihr den Armen Gutes tun. Das könnt ihr tun so oft ihr wollt. Aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein.“
„Sie hat mich für mein Begräbnis vorbereitet und gesalbt,“ sagt Jesus.
Jesus nimmt das Geschenk dieser Frau an, die ihn zum König gesalbt hat.
Aber er wird ihre Erwartungen anders erfüllen, als sie es sich vorstellt.