Jakob war der Sohn von Isaak und Rebekka.
Aber – Jakob hatte noch einen Bruder, der Esau hieß.
Das war aber noch nicht alles.
Jakob und Esau waren nämlich Zwillinge und wie du weißt, gibt es auch bei Zwillingen, die ja am gleichen Tag geboren werden, trotzdem einen Älteren und einen Jüngeren.
Und Jakob war der jüngere Bruder. Sein Bruder Esau war der Ältere, der Erstgeborene, weil er als erster geboren wurde.
Bei der Geburt, so erzählt die Bibel, soll Jakob seinen Bruder Esau an der Ferse festgehalten haben.
Deshalb nannte man ihn Jakob, was „Fersenhalter“ bedeuten kann.
Isaak und Rebekka waren Nomaden. Sie zogen mit ihren Schafen und Ziegen durch das Land Kanaan.
Und bei Nomaden damals galt die Regel: Eines Tages wird der Erstgeborene praktisch alles erben und seine jüngeren Geschwister müssen ihm gehorchen und ihm dienen.
Was wird also Esau erben? Alles.
Und was erbt Jakob? Nichts.
Und das Ganze, obwohl sie doch Zwillinge waren!
Jakob passte das überhaupt nicht.
Es passte auch Rebekka, der Mutter, nicht.
Jakob kümmerte sich um die Zelte, die Schafe und die Ziegen. Jakob konnte auch sehr gut kochen, deshalb mochte Rebekka Jakob lieber.
Esau kümmerte sich wenig um die Herden der Familie.
Er war nämlich ein toller Jäger und ging lieber auf die Jagd. Von der Jagd brachte er sehr oft Wild mit, das er erlegt hatte.
Isaak, der Vater, aß sehr gerne Wild, deshalb mochte er Esau lieber.
Aber eines Tages hatte Esau kein Glück bei der Jagd. Er kam müde und hungrig abends heim.
Und was sah er da?
Sein Bruder Jakob saß ganz entspannt vor dem Zelt und kochte über dem offenen Feuer einen großen Topf mit Suppe.
„Gib mir was von dem Roten da, dem Roten in deinem Topf“, sagte Esau zu Jakob.
„Du willst etwas von meiner Linsensuppe?“, fragte Jakob. „Ich habe Zwiebeln angebraten, die Linsen stundenlang gekocht und alles mit Gewürzen verfeinert. Es ist eine wirklich gute Suppe.“
Jakob probierte etwas davon. Es duftete wirklich köstlich!
„Tja, diese Linsensuppe gibt es nicht umsonst. Du bekommst etwas von meiner Suppe, wenn du mir dein Recht als Erstgeborener verkaufst“, sagte Jakob.
„Ich sterbe vor Hunger, was nützt mir da mein Erstgeburtsrecht?“, antwortete Esau.
„Schwöre, dass du mir dein Erstgeburtsrecht verkaufst und heb dazu die Hand!“ forderte Jakob seinen Bruder auf.
Esau tat, was Jakob ihm gesagt hatte.
„Ich schwöre, dass ich Jakob mein Erstgeburtsrecht verkaufe“, sagte Esau, „und jetzt gib mir was von der Suppe da!“
Jakob gab Esau einen großen Teller Suppe und ein Stück Brot dazu.
Als Esau mit seinem Teller Suppe weg war, freute sich Jakob: „Jetzt gehört Esaus Erstgeburtsrecht mir und von der Suppe habe ich auch noch etwas übrig.“