Evangelische und katholische Kinder gehen nicht in gemeinsame Schulen.
Katholische und evangelische Menschen dürfen einander nicht heiraten.
Wer in Bayern lebt, der muss katholisch sein, wer in Hamburg lebt, der muss evangelisch sein.
So war das jahrhundertelang geregelt.
Aber die Zeiten haben sich geändert und das ist gut so.
Denn es gibt mehr, was Christen verbindet, als das, was sie trennt.
Für das, was evangelische, katholische und orthodoxe Christen verbindet, gibt es ein Wort: ökumenisch.
Eine evangelische Pfarrerin und eine katholische Pastoralassistentin leiten gemeinsam den Abschlussgottesdienst des ökumenischen Kibiwes in Neufahrn
Und ökumenisch ist:
Jugendliche, Kinder und Erwachsene, katholisch und evangelisch, bekennen ihren gemeinsamen Glauben beim ökumenischen Kibiwe 2016 und führen so die Geschichte von Martin Luther zu einem guten Ende
Wir glauben alle an einen Gott, der alles erschaffen hat.
Wir glauben alle, dass Jesus von Gott gekommen ist und uns erlöst hat.
Wir glauben alle, dass der Geist Gottes, der Heilige Geist, in unseren Herzen wirkt.
Wir glauben alle, dass wir im Wasser der Taufe zu neuem Leben wieder geboren wurden.
Wir glauben alle, dass Gott in der Bibel zu uns spricht.
Die Darsteller von Johannes Tetzel und Martin Luther in der Ökumene vereint
Wir glauben alle, dass wir die Schöpfung Gottes bewahren müssen.
Hier signalisieren auch die T-Shirts die ökumenische Gesinnung
Wir glauben alle, dass wir allen Menschen als unseren Brüdern und Schwestern begegnen sollen.
Wir beten alle gemeinsam so, wie Jesus es uns gelehrt hat, nämlich das Vater unser.
Die Schlosskirche in Wittenberg; Fotoquelle: wikipedia commons
Damit endet das, was ich euch über Martin Luther erzählen wollte und warum es katholische und evangelische Christen gibt.
Martin Luther selbst starb 1546 und ist in der Schlosskirche zu Wittenberg begraben.
Scherben finden sich fast überall: Große Stücke und kleine Stücke liegen verteilt auf dem Fußboden.
Die ist nicht mehr zu retten.
Was hat die Tasse mit der Geschichte von Martin Luther zu tun?
Du erinnerst dich sicher, womit unsere Geschichte von Martin Luther angefangen hat:
Warum gibt es verschiedene Kirchen?
Warum sind wir nicht eine Tasse, ähh Kirche?
Fotoquelle: wikipedia commons
Das sind Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg, Papst Leo X. und Kaiser Karl V.
Sie (und viele andere) waren der Meinung, in der Kirche müsse sich nichts verändern oder erneuern.
Und das sind Martin Luther, die Bürgerinnen und Bürger von Wittenberg, die Kellnerin, Professor Karlstadt und Professor Melanchthon, Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen und die Schwestern aus dem Kloster Nimbschen.
Sie (und viele andere) waren der Meinung, dass sich sehr wohl etwas in der Kirche verändern und erneuern müsse.
Diese Menschen wollten nicht mehr warten, bis Kaiser, Papst und Bischöfe endlich in die Gänge kämen.
Sie hatten Martin Luthers Schriften gelesen, sie begannen die Bibel zu lesen und dann begannen sie, die Kirche zu verändern.
Die Karte zeigt Europa. Grün sind die katholischen Gebiete, blau sind die Gebiete, die nicht mehr katholisch sein wollten; Quelle: wikipedia commons
Direkt vor Ort, da wo sie wohnten.
Fürsten und Stadträte in Deutschland und Europa beschlossen, in ihrem Fürstentum oder in ihrer Stadt die Kirche zu erneuern.
Sie schafften das Latein als Sprache im Gottesdienst ab.
Sie schafften die Klöster ab, in denen die Mönche und Nonnen durch gute Werke sich und anderen den Himmel verdienen wollten.
Sie entfernten aus den Kirchen alle Bilder der Heiligen, die zwischen den Menschen und Jesus stehen könnten.
Sie nahmen das Bilderverbot nämlich sehr genau, du erinnerst dich an das 1. Gebot, hoffe ich.
Sie zwangen die Menschen sogar, sich zu verändern und im Glauben neue Wege zu gehen.
Auch in Wittenberg ist das der Fall.
Dort zwingt Professor Karlstadt die Menschen dazu, die Bilder aus den Kirchen zu entfernen und die Mönche, das Kloster zu verlassen.
Er macht den Menschen dort Angst.
Martin Luther verlässt die Wartburg und kehrt nach Wittenberg zurück.
Er weiß: So lange er im Kurfürstentum Sachsen bleibt, so lange ist er vor der Reichsacht sicher.
Und so sorgt er in Wittenberg und im Kurfürstentum Sachsen dafür, dass die Menschen dort nicht mit Gewalt zu diesen neuen Formen des Glaubens gezwungen wurden.
Aber – das, was in ganz Deutschland, ja in ganz Europa geschieht, das hat er nicht unter Kontrolle.
Es entsteht nicht eine neue Kirche, es entstehen viele neue Kirchen.
Und so geht es für Martin Luther weiter:
Die Schwestern aus dem Kloster Nimbschen fliehen aus ihrem Kloster und schließen sich Martin Luther an.
Bei ihrer Flucht versteckt sie Leonhard Kappe in leeren Heringsfässern, die auf einem Wagen transportiert werden.
Die Schwestern heiraten.
Katharina von Bora sucht sich einen ganz besonderen Mann aus:
Sie heiratet Martin Luther.
Mit ihr führt Martin Luther eine glückliche Ehe und sie haben viele Kinder.
Was ist mit Maximilian und Leonhard los?
Streiten die mal wieder?
Diesmal ist es ernst.
Leonhard will katholisch bleiben.
Ihn verwirrt, dass an jeder Straßenecke jemand eine neue Botschaft verkündet.
Er ist traurig, weil die Einheit der Kirche zerbrochen ist.
Er hält zum Papst und hofft, dass auch die katholische Kirche sich erneuern wird.
Die Situation ist bierernst, aber warum hat Maximilian einen Löffel in der Hand? Ich sage nur: Foto von einer Probe. Weitere Erklärungen gibt es nur auf Nachfrage.
Maximilian spürt den Wind der neuen Zeit.
Er verlässt das Kloster.
Mit dem Papst will er nichts mehr zu tun haben.
Er folgt dem Ruf des Evangeliums und lässt sich von niemanden mehr Vorschriften machen.
Weil das Evangelium in der Mitte steht, nennt man die Evangelischen evangelisch, manchmal aber auch reformiert (Reform bedeutet Erneuerung) oder auch Protestanten, weil sie gegen den Papst protestiert haben.
„Dein Weg führt in die Irre!“ schreit Leonhard Maximilian an.
„Und dein Weg führt in die Hölle!“ antwortet Maximilian.
Und so trennen sich die Wege von Maximilian und Leonhard endgültig.
Ein gutes Ende gab es nicht zu Luthers Zeiten.
Auch die katholische Kirche erneuerte sich, aber da war es zu spät.
Die Trennung war nicht mehr rückgängig zu machen.
Der Streit zwischen den evangelischen Kirchen und der katholischen Kirche hielt an, jahrhundertelang.
Es gab sogar Krieg zwischen evangelischen und katholischen Ländern.
Die Versöhnung begann erst vor 50 Jahren, 450 Jahre nach Martin Luther.
Das ist die Zeit, in der du lebst.
Wenn du wissen möchtest, wie es davor war, musst du deine Großeltern fragen, und das solltest du auch wirklich tun.
Frage sie, wie es damals war zwischen den Katholiken und den Evangelischen.
Martin Luther ist nicht von Soldaten des Kaisers entführt worden.
Aber von welchen Soldaten dann?
Das gibt‘s doch nicht – Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hat Martin Luther entführen lassen!
Aber warum?
Ganz einfach.
Mit was für einer Botschaft sind Maximilian und Leonhard nach Wittenberg geeilt?
„Martin Luther ist von Soldaten des Kaisers entführt und getötet worden!“
Und das ist Absicht.
Ganz Deutschland glaubt jetzt, dass Martin Luther tot sei.
Und wer tot ist, den will niemand mehr umbringen.
Kurfürst Friedrich hat Martin Luther in Sicherheit gebracht.
Das ist ziemlich schlau, nicht wahr?
Er heißt ja nicht umsonst „Friedrich der Weise“.
Die Wartburg; Fotoquelle: wikipedia commons
„Willkommen auf der Wartburg!“ sagen die Soldaten.
Dort, auf der Wartburg, wird Martin Luther versteckt.
Die ersten Wochen muss er in „social distancing“ verbringen und sich die Haare länger wachsen lassen und zusätzlich einen Bart.
Niemand, auch nicht die Knechte und Mägde auf der Wartburg, soll ihn erkennen.
Dann darf er sich in der Wartburg frei bewegen.
Er hat sogar einen Decknamen: Junker Jörg.
In diesem Raum lebte Martin Luther auf der Wartburg. Über dem Schreibtisch hängt heute ein Bild, dass ihn als Junker Jörg mit Bart zeigt; Fotoquelle: wikipedia commons
Trotzdem ist Martin Luther langweilig, er wird depressiv.
Er vermisst seine Freunde in Wittenberg.
Zum Glück darf er ihnen schreiben.
So erfahren sie, dass er noch lebt.
Nur wo er sich aufhält, dass darf er nicht verraten.
Der Anfang des Markusevangeliums in der Übersetzung nach Martin Luther. So sprach und schrieb man damals Deutsch; Fotoquelle: wikipedia commons
Philipp Melanchthon gibt ihm den Rat, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen.
Luther macht sich ans Werk.
In 11 Wochen übersetzt er das ganze NT in die deutsche Sprache.
Und er macht das richtig gut.
„Nicht nur gebildete Menschen sollen die Bibel verstehen, auch einfache Leute!“
Und das gelingt ihm.
Endlich können alle Menschen in ihrer Muttersprache verstehen, was Jesus ihnen zu sagen hat.
Heute möchte ich mit Euch einen Blick in die Bibel werfen.
Die grandiose Geschichte von der Rettung am Schilfmeer kennt ihr ja jetzt, aber leider ist die Geschichte nicht so einfach, wenn man sie in der Bibel liest.
Und wir lesen heute mal richtig genau:
Der Text aus der Bibel. Den liest übrigens meine Freundin Elke für euch. Vielen Dank!
Zuerst heißt es, dass die Israeliten am Rand der Wüste lagern, dann heißt es, sie wären Tag und Nacht unterwegs gewesen.
Das passt doch nicht zusammen, oder?
Lesen wir weiter:
Der Text aus der Bibel
Auch hier passen zwei Sachen nicht zusammen:
Wenn ein Gefangener flieht, dann ist das etwas anderes, als wenn er entlassen wird.
Sind die Israeliten geflohen oder entlassen worden?
Lesen wir weiter:
Der Text aus der Bibel
Hier passt nicht zusammen, dass die Israeliten zu Gott rufen und sich gleichzeitig bei Mose beschweren.
Das ist aber, zugegebenermaßen, kein so gewaltiger Widerspruch.
Lesen wir weiter:
Der Text aus der Bibel
Mose sagt den Israeliten, sie sollen stehen bleiben, Gott sagt ihnen, sie sollen aufbrechen.
Das fällt normalerweise nicht so auf, aber wir sind jetzt richtig pingelig.
Lesen wir weiter:
Der Text aus der Bibel
Diesmal habt ihr es selber gemerkt, oder?
Die Bibel kann sich nicht entscheiden, ob das Meer durch einen Ostwind fort getrieben wird oder ob es sich spaltet!
Lesen wir weiter:
Der Text aus der Bibel
Diesmal haben die Ägypter das Problem:
Setzen sie den Israeliten nach oder lagern sie gerade?
Lesen wir weiter:
Der Text aus der Bibel
Wir aufmerksamen Leser und Leserinnen fragen uns da:
Sind die Ägypter verwirrt ins Meer gelaufen oder ist das Meer über ihnen eingestürzt?
Und wird da nicht alles irgendwie zweimal erzählt?
Lesen wir weiter:
Der Text aus der Bibel
Ist das jetzt ein Gesangswettbewerb zwischen Mose und Mirijam?
Sehr seltsam!
Bist du schon drauf gekommen, warum die Geschichte so verwirrend ist?
Die Erklärung ist denkbar einfach:
Diese Geschichte wurde lange Zeit immer wieder und wieder erzählt, bevor jemand auf die Idee kam, die Geschichte aufzuschreiben.
Als man die Geschichte aufschreiben wollte, da gab es mehrere Versionen davon.
Die Verfasser der Bibel fanden alle Versionen schön und haben einfach alle zu diesem Text zusammengestrickt.
Zwei Versionen kann man ziemlich einfach im Text erkennen.
Du hast ja schon erkannt, dass alles irgendwie zweimal im Text erzählt wird.
Wie die Verfasser der Bibel die zwei Versionen zusammengestrickt haben, das möchte ich dir an einem Vers, so nennt man eine kleine Stelle in der Bibel, erklären:
Der Text aus der Bibel
In diesem Vers stecken beide Versionen.
Ich habe sie farbig markiert.
Ursprünglich waren das die zwei Versionen der Geschichte:
Der Text aus der Bibel
Der Text aus der Bibel
Aber welche Version ist historisch? (historisch bedeutet, dass es exakt so passiert ist)
Leider keine.
Ganz am Anfang war es vermutlich nur eine kleine Gruppe von Sklaven, denen die Flucht aus Ägypten gelang und die an der Grenze einem Trupp ägyptischer Soldaten entkam.
Die Sklaven sagten:
Unser Gott hat uns gerettet.
Mit dieser Geschichte kamen sie zurück zu ihren Verwandten im Land Israel.
Die Jahrhunderte vergingen, die Geschichte wurde ausgeschmückt.
Auch die Nachkommen derer, die niemals in Ägypten waren, behaupteten felsenfest:
Unsere Vorfahren waren damals auch dabei!
Gott hat auch sie gerettet!
Fotoquelle: wikipedia commons
Erinnerst du dich, dass diese Geschichte beim Paschafest so erzählt wird, als wäre man selbst dabei gewesen und aus Ägypten befreit worden?
Die Geschichte von der Befreiung aus Ägypten lädt jeden ein, auch dich:
Du darfst dich den hebräischen Sklaven anschließen und mit durchs Schilfmeer ziehen.
Gott will, dass alle Menschen frei sind, damals und heute.
Beim Kibiwe 2019 sind alle, alle mit durchs Schilfmeer gezogen. Sieh selbst!
Du hast vermutlich schon gemerkt, dass die ganze Sache mit Martin Luther ziemlich politisch geworden ist.
Also dann, reden wir über Politik.
Fotoquelle: Pixabay
Das ist das Reichstagsgebäude in Berlin.
Hier kommen die Abgeordneten des deutschen Bundestages zusammen und hier werden die wichtigen Entscheidungen für Deutschland gefällt.
Das Gebäude ist ungefähr 130 Jahre alt.
Davor konnte so ein Reichstag überall in Deutschland stattfinden.
Der Kaiser lud die Fürsten zu einem Reichstag ein und bestimmte eine Stadt, in der der Reichstag stattfinden sollte.
Eine richtige Hauptstadt gab es nicht, auch nicht zur Zeit Martin Luthers, und natürlich auch noch keine Demokratie.
Im Jahre 1521 lädt der Kaiser seine Fürsten in die Stadt Worms zum Reichstag ein.
Es gibt Wichtiges zu besprechen.
Uns interessiert aber nur ein einzige Sache von diesem Reichstag zu Worms: Die Verhandlung über Martin Luther.
Der Kaiser hat ihn nach Worms zum Reichstag zitiert und so ist Martin Luther nach Worms gegangen.
Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, Kaiser Karl V., der Herold, Markgraf Joachim von Brandenburg, Erzbischof Richard von Trier, Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg Natürlich waren hunderte von Fürsten auf diesem Reichstag, aber dafür ist unsere Bühne zu klein. Stellt sie euch einfach vor.
Da sind ja die Fürsten und der Kaiser selbst!
Zwei Dinge fallen auf:
Ganz links sitzen zwei Bischöfe.
Damals hatten Bischöfe auch politische Aufgaben.
Und natürlich ist unser alter Bekannter dabei, Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg.
Aber auch Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ist da.
Dann fällt auf, dass der Kaiser der Jüngste auf dem Reichstag ist.
Kaiser Karl V. war erst 21 Jahre alt, als ihn die Fürsten zum Kaiser von Deutschland gewählt haben.
Sie haben ihn gewählt, weil seine Familie schon seit Jahrhunderten den deutschen Kaiser stellt.
Kaiser Karl V. spricht kein Deutsch.
Sein ganzes Leben hat er bisher in Spanien verbracht.
Dort ist er übrigens auch König.
Er hat auch Gebiete in Südamerika, über die er herrscht.
„In meinem Reich geht die Sonne nie unter!“ sagt Karl V.
Er sagt das natürlich auf Spanisch.
Und jetzt ist er das erste Mal in Deutschland.
Er will diese Sache mit Martin Luther schnell und einfach in Ordnung bringen und dann möglichst bald wieder nach Spanien zurückkehren.
Screenshot aus dem Video von Harald Renz
Auch Kaiser Karl V. stammt logischerweise aus einer adligen Familie mit Macht und Geld.
So jemand diskutiert nicht mit einem Mönch, dessen Vater von armen Bauern abstammt.
Deshalb fordert auch der Kaiser Martin Luther nur auf, alles zu widerrufen und zurückzunehmen, was er geschrieben und gelehrt hat.
Screenshot aus dem Video von Harald Renz
Martin Luther antwortet:
„So lange ich nicht durch die Bibel oder durch vernünftige Argumente widerlegt werden kann, ist mein Gewissen nur Gottes Wort verpflichtet.
Ich kann nicht widerrufen.
Hier stehe ich, ich kann nicht anders.
Gott helfe mir.“
Kurze Zwischenfrage:
Wer kannte sich damals am Besten in der Bibel aus?
Der Bischof?
Der Kaiser?
Der Papst?
Keiner von ihnen.
Im Jahr 1521 kannte sich niemand in der Bibel besser aus als Martin Luther.
Niemand war in der Lage, ihn durch die Bibel zu widerlegen, weil niemand beim Thema Bibel so fit war wie er.
Man konnte beim Diskutieren gegen ihn also nur verlieren, weil man gar keine Argumente aus der Bibel hatte.
Kennst du das auch, dass dir die Argumente fehlen?
Was machst du dann?
Nachgeben?
Ehrlich?
Screenshot aus dem Video von Harald Renz
Der Kaiser verurteilt Martin Luther zum Tod.
Aber er lässt das Urteil nicht vollstrecken.
Er hat nämlich Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen etwas versprochen:
Martin Luther dürfe nichts geschehen, so lange er in Worms sei und so lange, bis Luther wieder ins Kurfürstentum Sachsen zurückgekehrt sei.
Und der Kaiser hält Wort.
Aber der Kaiser sagt:
„In wenigen Wochen werde ich die Reichsacht über Euch verhängen, Martin Luther.
Dann darf Euch jeder Mensch in meinem Reich umbringen und Euer Leben wird nichts mehr wert sein.“
Bei unserem Kibiwe haben Maximilian und Leonhard Martin Luther nach Worms und zurück begleitet; Screenshot aus dem Video von Harald Renz
Martin Luther verlässt Worms als freier Mann und macht sich auf den Heimweg nach Wittenberg.
Wenige Wochen später ist er wieder im Kurfürstentum Sachsen angekommen.
Nahe der Burg Altenstein werden sie von Soldaten überfallen.
„Wer von euch ist Martin Luther?“ ruft einer der Soldaten.
Leonhard schreit: „ Es sind Soldaten des Kaisers. Sie wollen Bruder Martin töten!“
„Der hier ist es,“ ruft einer der Soldaten und packt Martin Luther. „Ich kenne ihn. Haben wir dich, du Irrlehrer, dein letztes Stündlein hat geschlagen.“
Die Soldaten nehmen Martin Luther mit.
Leonhard und Maximilian lassen sie laufen.
Die Beiden machen sich schnell auf den Weg nach Wittenberg mit der Nachricht:
„Martin Luther ist von Soldaten des Kaisers entführt und getötet worden!“
Am nächsten Tag lässt der Pharao die Israeliten ziehen.
Die Israeliten machen sich sofort auf den Weg, hinaus aus Ägypten.
„Ich wundere mich noch immer, dass der Pharao uns hat gehen lassen,“ sagt Chaja.
„Gott ist mit uns,“ antwortet Mose.
Alle sind froh gelaunt und guter Dinge, bis sie ans Schilfmeer kommen.
„Ist das das Land, das Gott uns geben will?“
fragt Chaja und Ahira ruft:
„Wir kommen nicht weiter, das ist eine Sackgasse!“
Bitte nicht irritieren lassen! Diese Aufnahme stammt vom Theaterabend
Da hören sie hinter sich Hufgetrappel.
Der Pharao ist mit seiner ganzen Streitmacht hinter ihnen her.
Er hat seine Meinung geändert und will die Israeliten wieder eingefangen.
„Was hast du uns angetan, Mose?“
ruft Elizur und Ahira schreit:
„Ich habe schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe. Mose! Wir hätten Sklaven der Ägypter bleiben sollen. Es ist besser, als Sklave zu leben als hier zu sterben!“
Mose antwortet: „Bleibt hier und schaut zu, wie Gott euch rettet!“
Dann streckt Mose seinen Stab aus.
Das Wasser des Meeres spaltet sich.
Die Israeliten können trockenen Fußes durch das Meer ziehen.
Es ist ein Wunder.
Der Pharao und seine Streitmacht sind ihnen gefolgt.
Aber das Wasser schließt sich wieder, nachdem Mose den Stab noch einmal ausgestreckt hat.
Die Ägypter ertrinken im Meer, die Israeliten sind gerettet.
Die Israeliten erfahren:
Unser Gott hat uns gerettet und endgültig aus Ägypten befreit.
Unser Gott ist der ICH-BIN-FÜR-EUCH.
Er will, dass wir frei sind.
Die Israeliten wissen:
Bei uns soll und darf es nie mehr so sein, dass die Starken die Schwachen unterdrücken.
Aber wie soll das gehen?
Die Geschichte geht weiter, aber die erzähle ich euch in der 4. Klasse.
Ganz offensichtlich geht es hier um ein gemeinsames Essen.
Auf dem Tisch sieht man Salat, Radieschen, Schüsseln, in denen verschiedene Sachen drin sind, und in der Mitte … etwas Flaches, das gebacken aussieht.
Unten im Bild sind viele gefüllte Gläser.
Alle haben ein Buch in der Hand und scheinen intensiv zu lesen.
(Bis auf den älteren Herrn in der Mitte. Er hat sein Buch zur Seite gelegt und ist abgelenkt)
Ganz rechts ist ein Mann mit Brille, der gerade etwas zu erklären scheint.
Das erinnert doch extrem an diese Feier bei den Israeliten damals beim Auszug aus Ägypten, oder?
Diese Dinge gehören zu einem Sederabend: Ein Sederteller mit bitteren Kräutern, grünen Kräutern, Fruchtmus, Ei und einem gebratenen Stück Knochen mit Fleisch, Matzen (flaches Brot), Salzwasser, Wein und die Erzählung vom Auszug aus Ägypten, die Haggadah genannt wird.
Vor über 3000 Jahren feierten die Israeliten, so sagt es die Bibel, das erste Mal ein Fest, weil Gott sie aus Ägypten befreit hat.
Seit dieser Zeit wird jedes Jahr im Frühjahr zur Erinnerung daran dieses Fest gefeiert.
Das Fest wird Pascha genannt oder Pessach, in Amerika nennt man es Passover.
Das Fest dauert eine Woche.
Eine Woche lang wird statt „normalem“ Brot dieses flache Brot gegessen, das Matzen genannt wird.
Das Fest beginnt mit einem gemeinsamen Festmahl am Abend, das Seder genannt wird.
Das Bild zeigt den damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Barack Obama, der mit seiner Familie 2011 an einem Seder zu Beginn des Paschafestes teilnimmt; Fotoquelle: wikipedia commons
Es sind die Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob, die Juden, die heute noch das Paschafest feiern.
Die Juden feiern jedes Jahr das Paschafest so, als wären sie selbst aus Ägypten befreit worden.
Das Alte Testament, in dem die Geschichte von Mose steht, ist ihr Heiliges Buch.
Wir Christen haben das Alte Testament nur von den Juden übernommen und zusammen mit dem Neuen Testament zur Bibel gemacht.
Das folgende Video gibt dir einen Einblick, wie das Paschafest gefeiert wird.
Viele Juden leben in den USA und die wirklich guten Videos sind auf Englisch.
Auch dieses Video ist auf Englisch, aber darunter befindet sich ein Audio mit der Übersetzung.
Du kannst das Video auf stumm schalten und das Audio gleichzeitig mit dem Video starten, dann hast du Beides gleichzeitig.