Manchmal kommen Tempel in Filmen oder in Computerspielen vor.
In Neufahrn gibt es keinen Tempel.
Sie sind, ehrlich gesagt, etwas aus der Mode gekommen.
Zur Zeit Jesu gab es überall Tempel:
Die alten Griechen hatten welche, die Römer hatten welche und die alten Ägypter sowieso.
Ist eine Kirche so etwas wie ein Tempel? Nein!
Ist eine Synagoge so was wie ein Tempel? Nein!
Kirchen und Synagogen sind Häuser, wo Menschen zusammenkommen.
Man erkennt es daran, dass es viel Platz und auch Bänke und Stühle zum Sitzen darin gibt.
Tempel dagegen sind so etwas wie vornehme Paläste.
Sie wurden nämlich als Wohnungen für die Götter erbaut.
Zutritt hatten deshalb nur besondere Menschen, die ihnen dienten.
Man nannte sie Priester.
Römische Soldaten
Manche Leute wie die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter glaubten an viele Götter.
Deshalb hatten sie viele Tempel.
Lange Zeit hatten die Juden, die Nachfahren Abrahams, Isaaks und Jakobs, das Volk, das Gott aus Ägypten befreit hatte, keine Tempel.
Sie sagten: „Gott ist überall! Wir können ihn überall verehren! Und wir glauben auch nur an diesen einzigen Gott unserer Väter, der uns aus Ägypten befreit hat.“
Ein paar Jahrhunderte nach Mose wurde dann doch ein Tempel gebaut.
Die Juden hatten nur einen einzigen Tempel, weil sie nur an diesen einzigen Gott glaubten.
Der Tempel befand sich in der Hauptstadt in Jerusalem.
Ich habe ihn aus Lego-Steinen nachgebaut. Machen wir einen Rundgang!
Das ganze Gelände war von einer Säulenhalle umgeben.
Wenn man das Gelände betrat, dann kam man auf einen riesigen Hof.
Auf diesem Hof befand sich ein Markt und Händler.
Hier konnte man alles kaufen, was man brauchte, um Gott ein Opfer darzubringen.
Das kennen wir so heute nicht mehr, aber damals wurden die meisten Tiere nicht einfach so geschlachtet, sondern fast immer als Dank für Gott.
Die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter machten das genauso.
In Jerusalem musste man übrigens, bevor man sein Opfer kaufte, das Geld wechseln lassen.
Wer jetzt weitergehen wollte ins Innere des Tempels, der musste Jude sei.
Für alle anderen, also die Heiden (das sind die grünen Figuren), war der Zutritt streng verboten.
Jüdische Frauen (das sind die roten Figuren) durften nicht so weit hineingehen wie jüdische Männer (das sind die blauen Figuren).
Ganz nahe am Tempel stehen oder gar in den Tempel hineingehen, das durften nur Priester ( das sind die gelben Figuren).
Aber du möchtest jetzt trotzdem wissen, was in dem Tempel war?
Bei meinem Lego-Tempel kann man das Dach aufklappen – also dann!
Ein Vorhang trennte im Tempel den vorderen Bereich vom hinteren Bereich.
Im vorderen Bereich verrichteten die Priester ihren Dienst.
Hinter dem Vorhang hatten sie nichts verloren.
Dieser Bereich wird Allerheiligstes genannt und er war – leer.
War er wirklich leer?
Er war, nach dem Glauben der Juden, von Gottes Gegenwart erfüllt.
Hier wohnte Gott.
Das war das Besondere an diesem Tempel: Die Juden wussten, dass man Gott mit unseren Augen nicht sehen kann.
In allen anderen Tempeln der alten Griechen, der Römer und der alten Ägypter gab es Statuen von Göttern voller Gold und Edelsteine.
Aber die Juden wussten: Gott ist auch dann da, wenn man ihn nicht sehen kann.
Das hatten schon ihre Vorfahren, die Nomaden, geglaubt.
Das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.
Römische Soldaten gab es auch beim Tempel in Jerusalem (das sind die schwarzen Figuren).
Zur Zeit Jesu bewachten die Römer den Tempel in Jerusalem, auch wenn sie das mit dem Gott, den man nicht sehen kann, nicht ganz verstanden.
Von der Tora und was in ihr drin steht, davon habe ich überhaupt keine Ahnung!
Das ist nicht richtig.
Denn du hast im Religionsunterricht schon oft Geschichten gehört, die in der Tora stehen.
In der Tora findest du die Geschichte, wie Gott in sieben Tage die Welt erschaffen hat.
Die Geschichte von Adam und Eva steht in der Tora.
Dort wird die Geschichte von der Arche Noach erzählt.
In der Tora findest du die Geschichte von Abraham, seiner Frau Sara und ihrem Sohn Isaak.
Und auch die Geschichte von Jakob, dem Sohn Isaaks, findest du in der Tora.
In der Tora wird auch von Jakobs Söhnen erzählt, die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern.
Die wichtigste Geschichte in der Tora ist die Erzählung, wie Gott sein Volk Israel aus Ägypten befreit hat.
Die Tora erzählt auch, wie Gott das Volk Israel in der Wüste geführt hat und einen Bund mit Israel schloss.
In der Tora stehen die zehn Gebote und alle Gesetze, an die sich das Volk Israel, die Juden, noch heute hält.
Die Tora ist nämlich der erste Teil des AT, des Alten Testamentes.
Und deswegen stehen die Geschichten aus der Tora auch in deiner Kinderbibel.
Aber nicht nur die Tora, das ganze AT ist die Heilige Schrift der Juden. Die Juden nennen das AT nicht Altes Testament, sondern Tanach.
Nicht alle Geschichten des Alten Testamentes, also des Tanach, stehen in der Tora.
Die Geschichte von Rut, die ihre Schwiegermutter Noemi nicht im Stich gelassen hat, findest du im Tanach (AT).
Auch von König David erzählt der Tanach (AT).
Im Tanach (AT) findest du viele Geschichten von Propheten, das sind Menschen, die im Namen Gottes zum Volk Israel gesprochen haben, zum Beispiel die Geschichte vom Propheten Elija.
Und die Geschichte vom Propheten Jona und dem großen Fisch.
Wir Christen haben das Alte Testament von den Juden als Heilige Schrift nur übernommen.
Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen waren nämlich Juden.
Was kann man am Sonntag machen, was man an anderen Tagen nicht macht oder nicht tun kann?
In die Kirche gehen, ausschlafen und etwas gemeinsam mit der Familie unternehmen.
Warum das so ist: Am Sonntag wird in der Regel nicht gearbeitet und es ist auch keine Schule. Natürlich, manchmal haben Erwachsene am Sonntag nicht frei und dann können sie und ihre Familien nicht den Sonntag feiern.
Den Sonntag als Tag, an dem man nicht arbeiten soll, den haben wir Christen nicht erfunden. Eingeführt hat ihn vor 1700 Jahren ein römischer Kaiser namens Konstantin.
Aber erfunden hat Kaiser Konstantin den gemeinsamen freien Tag in der Woche auch nicht.
Die Idee, dass der Sonntag arbeitsfrei sein soll, die hatte er von den Juden und ihrer Feier des Sabbat abgeschaut.
Ein Mann namens Herman Wouk hat in einem Buch einmal beschrieben, wie er mit seiner Familie den Sabbat feiert. Lass es dir erzählen!
„Man kann sich gar nicht vorstellen, wie es in einem Theater zugeht. Ich arbeite in New York, am Broadway, und schreibe Theaterstücke. Die ganze Woche über sind alle komplett nervös – der Regisseur, der Produzent, die Schauspieler, die Bühnenarbeiter und natürlich auch ich. 24 Stunden am Tag denken alle nur daran, was alles schief geht oder noch schief gehen könnte, die Nerven sind zum Zerreißen angespannt und ständig leben wir zwischen Wutanfällen und Tränenausbrüchen.“
„Während dieser Proben wird es dann Freitagnachmittag und meistens scheint es immer so, als ob die ganze Aufführung gerade zusammenbrechen würde. Ich fühle mich jedes Mal wie ein Verräter, wenn ich mich dann von allen verabschiede um den Sabbat zu feiern.“
Fotoquelle: Pixabay
„Ich lasse das Theater hinter mir mit seinen Kaffeetassen, die überall herumstehen, den halbzerfetzten Rollenbüchern, den gereizten Schauspielern, den schimpfenden Bühnenarbeitern, dem verrückten Regisseur und dem nervösen Produzenten, dem Lärm und dem Geschrei und ich bin daheim.“
Fotoquelle: Eva-Maria Englert
„Meine Frau und meine beiden Söhne empfangen mich, festlich gekleidet und froh gestimmt. Wir setzen uns zu einem feierlichen Mahl und auf dem Tisch stehen die alten Symbole für den Sabbat: Zwei brennende Kerzen, geflochtene Weißbrote und der Silberpokal meines Großvaters, in dem der Wein funkelt. Ich spreche über meine Söhne den Segen und wir singen die fröhlichen Sabbatlieder.“
Fotoquelle: Eva-Maria Englert
„Die Unterhaltung dreht sich nicht um die Arbeit oder die Schule. Die Jungs stellen Fragen an uns, dazu ist der Sabbat die beste Gelegenheit. Wir suchen die Antworten in Atlanten und Lexika, auch in der Bibel, denn die Kinder kommen ebenfalls mit Fragen nach Gott, die wir so gut wie möglich zu beantworten versuchen.“
„Auf ähnliche Weise verbringen wir auch den Samstag. Die Jungs kennen sich in der Synagoge aus und es gefällt ihnen dort. Noch mehr gefällt ihnen, dass sie ihre Eltern ganz für sich haben. Unter der Woche kommt es wegen der Arbeit ganz oft vor, dass wir wenig voneinander sehen. Am Sabbat sind wir immer da und das wissen sie. Dieser Tag gehört ihnen.“
„Dieser Tag gehört auch mir. Das Telefon klingelt nicht. Ich habe Zeit zum Nachdenken, zum Lesen, Lernen, Spazierengehen oder Nichtstun. Der Sabbat ist eine Oase der Ruhe.“
„Wenn ich am Samstagabend zum Broadway zurückkehre, dann hat sich dort nicht viel verändert, aber oft kommen mir dann die besten Einfälle für unser neues Stück. Ob ein Theaterstück erfolgreich war oder nicht, das lag niemals daran, dass ich den Sabbat gehalten habe.
Mein Regisseur sagte einmal zu mir: Ich beneide Sie nicht um Ihre Religion, ich beneide Sie um Ihren Sabbat.“
erzählt nach: Herman Wouk (1915-2019) in: „Er ist mein Gott“, 1961, vorgelesen von meiner Freundin Elke
Jetzt weißt du:
Für Juden ist es absolut wichtig, den Sabbat zu halten. Jede Art von Arbeit ist am Sabbat verboten. Das gilt übrigens auch für Hausarbeit wie Kochen, Aufräumen oder Abspülen.
Und Ausreden wie „Ach muss das jetzt noch schnell machen“ oder „Ich mache das aber gerne“ gelten auch nicht.
Das klingt im ersten Moment ziemlich streng.
Aber ein Tag, an dem man weder über die Arbeit noch über die Schule sprechen darf und an dem die Eltern nicht ans Handy dürfen, der hat doch auch etwas, oder?
Vermisst du irgendwelche Anlaute im hebräischen Alphabet?
Richtig, es gibt keine Großbuchstaben oder Kleinbuchstaben. Einige Buchstaben haben aber zwei Schreibweisen, das hast du schon bemerkt. Und sonst?
Genau, es fehlen die Vokale, also a, e, i, o, u. Die werden in der hebräischen Schrift nicht aufgeschrieben, aber natürlich werden sie gesprochen, wenn man hebräisch spricht.
Es ist nicht so, dass sie immer fehlen, manchmal springt auch ein anderer Buchstabe ein und steht da, wo ein Vokal sein soll. Beim Wort „Schalom“, das du hier siehst, muss man das „A“ ohne Hinweis sprechen, für das „O“ hat sich das Waw als Ersatzmann gemeldet.
SCH-L-W-M, gesprochen: Schalom
Also dann, lass uns versuchen, einen Satz zu lesen. Übrigens einen der wichtigsten Sätze im Judentum:
Hast du alle Buchstaben mit Hilfe des hebräischen Alphabets entschlüsseln können?
Das hier wäre die Lösung:
Ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass man hebräisch von rechts nach links liest …
Die Buchstabenfolge ist also folgende:
SCH-M-(Vokal) J-S-R-(Vokal)-L
J-H-W-H (Vokal)-L-H-J-N-W J-H-W- H (Vokal)-CH-D
Vielleicht kannst du schon das eine oder andere Wort verstehen.
Tatsächlich! Der Gottesname – JHWH – kommt zweimal vor und die Buchstabenfolge J-S-R-(Vokal)-L heißt „Israel“.
Wenn wir jetzt den Satz lesen wollen, müssen wir aber noch folgende Regel beachten:
Juden sprechen aus Ehrfurcht vor Gott den Gottesnamen JHWH nicht aus!
Stattdessen sagen sie „Herr“, auf Hebräisch heißt das „Adonai“.
Also dann, wir lesen diesen Satz:
Auf Deutsch heißt dieser Satz:
„Höre, Israel, der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig.“
Mit diesem Satz beginnt das jüdische Glaubensbekenntnis. Die Juden bekennen damit das Wichtigste in ihrem Glauben:
Sie bekennen, dass es für sie nur einen einzigen Gott gibt, den Gott, der sich Abraham, Isaak und Jakob offenbart hat, den Gott, der das Volk Israel aus Ägypten befreit hat, den Gott, von dem die Bibel erzählt.
Tatsächlich haben Leute irgendwann festgestellt, dass sie schon gerne Hinweise hätten, wie man das jetzt genau ausspricht. Und so haben ein paar Leute vor langer Zeit, man nennt sie Masoreten, die Vokale als Pünktchen und Striche dazugesetzt. Das sieht dann so aus:
Aber in Israel lernen die Kinder Hebräisch lesen und schreiben ohne die Pünktchen und Striche!
Es stimmt übrigens nicht, dass wir uns Sachen aufschreiben, damit wir sie uns merken.
Wir schreiben sie auf, damit wir uns erinnern können, falls wir sie vergessen haben.
Aber was kann man tun, wenn man den Zettel verloren hat, auf dem man die wichtigen Dinge aufgeschrieben hat?
Oder wenn man einfach vergisst, dass man sich aufgeschrieben hat, an welche wichtigen Dinge man sich erinnern will?
Ein Trick ist, es sich auf die Hand zu schreiben.
Manchmal sagt man: Schreibe es dir hinter die Ohren! Keine gute Idee. Man braucht dann ja einen Spiegel, um das zu lesen!
(Und es ist richtig schwer, das eigene Ohr zu fotografieren. Probiert es doch selber mal aus!)
falsch
falsch
richtig
Türen sind ein guter Ort, um so einen Zettel aufzuhängen.
Zimmerecken oder der Spalt hinter dem Kleiderschrank eher nicht.
Überhaupt: Wichtige Informationen werden grundsätzlich gerne an Türen aufgehängt.
Schau dich mal aufmerksam um, wenn du durch deine Schule gehst!
Damit wären wir wieder bei den Händen, den Armen und dem Kopf als Möglichkeiten, wichtige Dinge dort zu platzieren, damit man sie nicht vergisst.
Ringe, Armbänder und Kopfbedeckungen dienen oft dazu, an wichtige Dinge zu erinnern.
So ein wichtiger Satz, den man auf alle Fälle nicht vergessen sollte, ist für die Juden ihr Glaubensbekenntnis.
Es steht übrigens in der Tora, wie man sich denken kann.
Und dort, in der Tora, steht auch, was Juden tun sollen, um diesen wichtigen Satz, ihr Glaubensbekenntnis, ja nicht zu vergessen, sondern sich immer daran zu erinnern:
Die Juden beten das Glaubensbekenntnis mehrmals am Tag und natürlich kann es auch jedes jüdische Kind auswendig.
Und außerdem …
Fotoquelle: pixabay. Eine Mesusa
… bringen Juden an den Eingängen ihrer Häuser und Wohnungen und an den Türen zu jedem Raum, in dem gegessen oder geschlafen wird, eine winzig kleine Schriftrolle an, die ihr Glaubensbekenntnis enthält.
Die Schriftrolle befindet sich in einer kunstvoll gestalteten Kapsel, die ganz unterschiedlich aussehen kann.
Viel Juden tragen zum Gebet nicht nur ihren Gebetsmantel, sondern binden sich auch kleine Kapseln auf die Stirn und an den linken Arm, die eine kleine Schriftrolle mit ihrem Glaubensbekenntnis enthält.
Diese Kapseln werden Gebetsriemen oder auch Teffilin genannt.
Linkshänder übrigens tragen die Teffilin am rechten Arm, habe ich mir sagen lassen.
Heutzutage lassen wir uns übrigens vom Handy darin unterstützen, das wir wichtige Dinge nicht vergessen.
Das funktioniert auch wunderbar, so lange man das Handy nicht verliert …
(Disclaimer an alle Expert*innen: Die Bilder sind noch teilweise suboptimal, da ist noch Luft nach oben)
FrühlingSommerHerbstWinter
Feste im Jahreskreis kannst du bestimmt nennen:
Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Halloween …
Feste im Jahreskreis, das sind Feste, die einmal im Jahr gefeiert werden.
Die meisten Feste, die wir kennen, haben einen christlichen Ursprung und erinnern uns an Jesus.
Auch im Judentum gibt es Feste im Jahreskreis. Manches wird dir bekannt vorkommen und ein Fest kennst du bereits!
Rosch ha schana: Das Neujahrsfest
Das Neujahrsfest der Juden fällt in die Monate September oder Oktober. Die Juden erinnern sich an diesem Tag an die Erschaffung der Welt. Deshalb beginnt die jüdische Zeitrechnung mit der Erschaffung der Welt. Berechnet wurde der Zeitpunkt mit Zahlen, die man der Bibel entnahm.
Zum Neujahrstag werden Äpfel und viel Honig gegessen, damit es ein süßes Jahr wird.
Welches Jahr haben die Juden jetzt nach ihrem Kalender? Du musst 3761Jahre zu unserer Zeitrechnung dazu zählen!
Jom Kippur: Der Versöhnungstag
10 Tage nach dem Neujahrsfest begehen die Juden den Versöhnungstag. An diesem Tag wird streng gefastet und viel gebetet. Es ist ein Tag der Versöhnung mit Gott und den Menschen untereinander.
Am Neujahrstag und am Versöhnungstag wird das Schofar geblasen, ein Widderhorn. Es erinnert daran, dass Gott am Ende der Welt für Gerechtigkeit sorgen wird.
Wo gibt es in Neufahrn ein Bild mit zwölf Engeln, die in Posaunen blasen?
Sukkot: Das Laubhüttenfest
Eine Woche lang im Oktober lebt und isst die Familie in einer Laubhütte, die im Garten oder auf der Terrasse errichtet wird.
Fotoquelle: wikipedia commons
Das Fest erinnert an die Vorfahren der Juden, die Nomaden waren und in Zelten lebten.
Du weißt doch, wie die drei Stammväter Israels heißen!
Chanukka: Das Lichterfest
Im Dezember wird dieses Fest gefeiert um an den Tempel in Jerusalem zu erinnern. Diesen Tempel gibt es nicht mehr, denn die Römer haben ihn zerstört. An einem Leuchter mit acht Kerzen wird jeden Tag eine weitere Kerze angezündet.
Das Fest erinnert daran, dass wie durch ein Wunder bei der Einweihung des Tempels die Öllampen acht Tage lang brannten, obwohl eigentlich gar nicht genug Öl in ihnen war.
An welchen christlichen Brauch erinnert dich der Chanukkaleuchter?
Purim: Das Losfest
Dieses Fest im Februar oder März erinnert daran, dass vor langer Zeit Haman, ein persischer Fürst die Vernichtung aller Juden plante. Aber die Königin Esther setzte sich beim König ein und so ließ der König Haman hinrichten und die Juden waren gerettet. In der Synagoge, wenn diese Geschichte vorgelesen wird, lässt man jedes Mal, wenn der Name „Haman“ vorkommt, Rasseln ertönen. Die Kinder ziehen verkleidet von Haus zu Haus und erhalten Süßigkeiten.
In welcher Zeit verkleiden wir uns gerne?
Pessach: Das Paschafest
An diesem Fest im März oder im April erinnern sich die Juden an den Auszug aus Ägypten. Acht Tage lang darf nur ungesäuertes Brot gegessen werden. Das Fest beginnt mit dem Sederabend, an dem zu einem festlichen Mahl ungesäuertes Brot, Bitterkräuter, grüne Kräuter gegessen werden. Auch Salzwasser und Wein gehören dazu. An diesem Abend wird die Geschichte vom Auszug in den Familien gelesen.
Wie nennen wir den Abend, an dem Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen das Paschafest feierte?
Schawuot: Das Wochenfest
Im Mai oder im Juni wird dieses Fest gefeiert zur Erinnerung daran, dass Mose am Sinai von Gott für das Volk Israel die zehn Gebote und die Tora erhielt.
Es heißt Wochenfest, weil es sieben Wochen und einen Tag, also 50 Tage, nach dem Paschafest gefeiert wird. An Schawuot werden viele Speisen gegessen, die aus Milch hergestellt werden. Die Tora ist für die Juden so wichtig wie die Milch für ein kleines Baby.
Wie viele Tage sind es eigentlich zwischen Ostern und Pfingsten?
Manches ist dir sicher neu und unbekannt gewesen.
Bei manchen Sachen aber wirst du vielleicht gedacht haben: Das kommt mir doch bekannt vor!