Nachts, wenn es dunkel ist und keine Wolken am Himmel, kann man das Universum sehen.
Natürlich nicht das Ganze, aber doch so viel, dass man staunen muss.
Es funktioniert alles so wunderbar!
Das Licht mancher Sterne, die du siehst, war so lange unterwegs, dass es sie inzwischen schon gar nicht mehr gibt.
Machst du dir darüber Gedanken?
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Das hat damit zu tun, dass du ein Mensch bist.
Du machst dir Gedanken.
Du kannst dich erinnern und du kannst Pläne für die Zukunft machen.
Tiere tun das nicht.
Tiere können Sachen spüren, manchmal sogar besser als wir Menschen, aber sie haben es nicht so mit dem Erinnern.
Ein Beispiel: Als mein Kater einmal eine Woche wieder mit seiner Schwester zusammen war, erkannte sie ihn nicht mehr.
Sie hatte gerade Junge bekommen und mein Kater, der sich für die Jungen interessierte, verbrachte die Woche im sicheren Keller, weil seine Schwester ihn angriff.
Sie erinnerte sich nicht mehr daran, dass mein Kater ihr Bruder war.
Und ich glaube auch nicht, dass mein Kater sich dachte: „He, ich bin doch dein Bruder und der nette Onkel von den Kleinen!“
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Tiere führen auch keinen Terminkalender und denken: „Morgen Vormittag, wenn die Nachbarin nicht da ist, werde ich ihre Katze auf den Baum jagen!“
Das meine ich, wenn ich sage, dass Tiere die Zukunft nicht planen können.
Sie machen sich ja auch keine Gedanken darüber, wie morgen das Wetter wird.
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Es hat etwas mit der Struktur unseres Hirns zu tun.
Und es hat etwas damit zu tun, dass wir sprechen können und Geschichten erzählen.
Und es hat etwas damit zu tun, dass wir ganz klar „Ich“ sagen können.
Man nennt das auch Bewusstsein.
Kannst du dich an alles erinnern, als du noch ein Baby warst?
Vermutlich nicht.
Auch Babys können sich verständigen, aber sie denken definitiv nicht nach.
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Warst du traurig, als du daran gedacht hast, dass du einen Stern siehst, denn es gar nicht mehr gibt?
Du warst vielleicht traurig, weil du ein Mensch bist.
Der Stern ist nicht traurig.
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Etwas, das nur ein Mensch denken kann, ist:
Warum ist es auf der Welt nicht so, wie es sein sollte?
Warum gibt es Krankheit?
Warum gibt es Katastrophen?
Und was denkt Gott sich überhaupt dabei?
Die Menschen haben sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Antworten überlegt. Ich stelle dir vier davon vor:
1. Antwort: „Das Leid ist eine Strafe Gottes für das Böse, das Menschen getan haben.“
Manchmal findet man diese Antwort in Geschichten der Bibel.
Es klingt zuerst auch logisch: Wenn man zum Beispiel zu schnell in der Schule die Treppe runter läuft und hinfällt, dann ist man selber schuld.
Aber stimmt diese Antwort wirklich für alles Schlimme, was auf der Welt passiert?
2. Antwort: „Es gibt gute Mächte und böse Mächte. Wenn das Böse stärker ist, dann entsteht Leid.“
Klingt auch irgendwie logisch, aber ich finde diese Antwort ziemlich unheimlich.
Das müssen sich auch die Menschen, die die Bibel geschrieben haben, gedacht haben.
Sie glaubten lieber, dass Gott über alles die Kontrolle hat.
3. Antwort: „Gott gibt es nicht. Alles ist Zufall.“
Viele Menschen sagen, dass diese Antwort stimmt.
Man muss sich einfach damit abfinden, dass die Welt nicht so ist, wie wir sie gerne hätten.
Ich kenne viele Leute, die so denken.
Einfach ist es nicht.
Man muss dann akzeptieren, dass es keine Gerechtigkeit gibt.
4. Antwort: „Wir können Gott nicht immer verstehen. Wir können ihm nur trotzdem vertrauen.“
Zugegeben, das ist zunächst eigentlich keine Antwort, die uns erklärt, warum die Welt nicht so ist, wie wir sie uns vorstellen.
Aber wenn so schlimme Sachen passieren wie Corona, dann würde man sagen:
Menschen, die Corona haben, sind nicht krank, weil sie böse waren.
Wer glaubt denn so einen Blödsinn?
Dahinter steckt auch keine finstere Macht.
Das ist doch total unheimlich und macht mir Angst.
So etwas glaube ich nicht!
Corona ist wirklich doof und ich kann es nicht erklären und ich muss es auch nicht.
Aber wenn irgendjemand hinter all dem steckt, dann ist es mir am liebsten, es ist Gott und niemand sonst.
Ich verstehe ihn nicht, aber ich will ihm trotzdem vertrauen.
Du hast schon gemerkt:
Alle Antworten sind nicht eine Sache des Wissens, sondern des Glaubens.
Niemand kann sagen: „Ich weiß die Antwort!“ (Und das gilt auch für Religionslehrerinnen.)
Jeder muss sagen: „Ich glaube, dass das die Antwort für mich ist!“
Hast du eigentlich raus gefunden, welche die Antwort Jesu ist?
Jesus feierte dieses Paschamahl, von dem ich dir erzählt habe, am Abend vor seinem Tod am Kreuz.
Deswegen sagte Jesus, es wäre das letzte Mal, dass er mit seinen Jüngern und Jüngerinnen gemeinsam essen würde.
Und als Jesus sagte: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ wollte er, dass sie sich an ihn erinnern, wenn sie gemeinsam Brot essen und Wein trinken würden.
Aber hat das wirklich geklappt?
Es hat geklappt.
Nach Jesu Auferstehung erinnerten sich seine Jünger und Jüngerinnen an das, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und sie versammelten sich jeden Sonntag um miteinander Gottesdienst zu feiern.
Auch heute noch, 2000 Jahre später, versammeln sich die Christen jeden Sonntag, um zu tun, was Jesus ihnen aufgetragen hat:
Beim Gottesdienst erinnern wir uns an Jesu Worte und Taten.
Geschichten von Jesus aus der Bibel werden vorgelesen.
Dann wird wiederholt, was Jesus damals beim letzten Abendmahl getan hat.
Gabenbereitung
Das Brot und der Kelch werden genommen …
Hochgebet
… das Dankgebet wird gesprochen …
Brotbrechung
… das Brot wird gebrochen …
Kommunion
… und das Brot und der Kelch wird den Menschen gegeben mit den Worten: „Leib Christi“ und „Blut Christi“.
Diesen Gottesdienst nennen wir „Eucharistiefeier“.
Eucharistie ist ein griechisches Wort und heißt „Danke“.
In jeder Eucharistiefeier danken wir Gott für alles, was er für uns Menschen tut.
Besonders aber danken wir ihm für Jesus und erinnern uns an ihn.
In jedem Gottesdienst wird auch immer erzählt, was Jesus beim letzten Abendmahl getan und gesagt hat.
Die Geschichte von Jesus, der mit seinen Jüngern und Jüngerinnen das Paschafest feiert, ist fest verbunden mit der Geschichte von Jesu Tod und Auferstehung.
Der Tag ist gekommen, an dem das Paschamahl gefeiert werden soll.
Die Jünger und Jüngerinnen fragen Jesus: „Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?“
Jesus hat einen Plan und schickt zwei Jünger los, die das Paschamahl vorbereiten sollen.
Das hat Jesus den Jüngern gesagt:
„Geht nach Jerusalem hinein.
Dort werdet ihr einen Mann treffen, der einen Wasserkrug trägt.
Folgt ihm, und wenn er in ein Haus hineingeht, dann sagt:
Jesus lässt fragen, wo der Raum ist, in dem er das Paschamahl feiern kann?
Dann wird euch der Mann einen Raum zeigen, der schon hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist.“
Das ist der erste Teil des Auftrages.
Der zweite Teil des Auftrages Jesu lautet: „Bereitet alles vor!“
Was müssen die Jünger vorbereiten?
Weißt du noch, was zu einem Paschamahl dazugehört?
Die Jünger gehen einkaufen.
Dann müssen sie das Essen zubereiten.
Sie decken den Tisch.
Sie stellen Wurzelgemüse und grüne Kräuter und auch bittere Kräuter auf den Tisch.
Sie stellen Salzwasser und Fruchtmus auf den Tisch.
Sie stellen einfaches Brot und Wein auf den Tisch.
Sie stellen ein gebratenes Lamm auf den Tisch.
Am Abend kommt Jesus mit den anderen Jüngern und Jüngerinnen und sie setzen sich zu Tisch.
Jesus sagt: „Das ist das letzte Mal, dass ich mit euch zusammen esse, bis das Reich Gottes gekommen ist.“
Dann nimmt Jesus das Brot …
… spricht das Dankgebet …
… bricht das Brot …
und gibt es seinen Jüngern und Jüngerinnen mit den Worten:
„Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird!“
Dann wird die Geschichte erzählt, wie Gott sein Volk aus Ägypten befreit hat.
Auch Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen erzählen und hören die Geschichte so, als wären sie selbst dabei gewesen!
Jesus und die Jünger und Jüngerinnen trinken Wein und essen das einfache Brot, die grünen Kräuter und das Wurzelgemüse, die bitteren Kräuter, das gebratene Lamm und tauchen alles immer wieder in das Fruchtmus und in das Salzwasser.
Nach dem Essen nimmt Jesus den Kelch …
… spricht das Dankgebet …
… und gibt den Kelch den Jüngern und Jüngerinnen und sie trinken alle daraus.
Jesus sagt: „Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch vergossen wird.“
Und Jesus sagt: „Tut dies, so oft ihr es tut, zu meinem Gedächtnis!“
Warum du und ich keine Juden sind
Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen waren Juden.
Nach Jesu Tod und Auferstehung verkündeten die Jünger und Jüngerinnen:
Jesus lebt! Jesus ist der Retter, den Gott uns gesandt hat.
Diese Botschaft hörten auch Menschen, die keine Juden waren.
Menschen, die keine Juden waren, nannte man Heiden.
Viel Heiden glaubten auch, dass Jesus lebt und der Retter ist, den Gott gesandt hat.
Die Jünger und Jüngerinnen waren zunächst ratlos: Müssen die Heiden auch Juden werden, damit sie an Jesus glauben dürfen?
Dann entschieden sie: Man kann den Menschen nicht verbieten an Jesus zu glauben, auch wenn sie keine Juden sind. Wir denken, dass Gott will, dass auch Heiden an Jesus glauben ohne dass sie Juden werden müssen.
Bald gab es mehr Heiden, die an Jesus glaubten, als Juden, die an Jesus glaubten.
Für die Juden, die nicht an Jesus glaubten, wurde das zu einem Problem.
Und so sagten sie nach ein paar Jahrzehnten: Die Menschen müssen sich entscheiden. Entweder sie glauben an Jesus oder sie sind Juden. Beides geht nicht und das gilt für alle.
Du und ich, wir sind Heiden, die an Jesus glauben ohne jemals Jude gewesen zu sein.
Menschen, die an Jesus glaubten, erhielten einen neuen Namen: Christen.
Christen glauben, dass Jesus von Gott gesandt wurde.
Als Gesandter von Gott erhielt er den Titel Christus.
Daher kommt der Name Christen für Menschen, die an Jesus glauben.
Jesus hat sich ganz oft und gerne von anderen Menschen zum Essen einladen lassen.
In unserer Geschichte heute lädt sich Jesus sogar selber zum Essen ein.
Aber bevor ich euch die Geschichte erzählen kann, muss ich euch noch etwas erklären:
Wenn du im Supermarkt einkaufst, dann bekommst du an der Kasse immer so einen Zettel.
Da steht alles Mögliche drauf und normalerweise schmeißt man den weg.
Aber diesmal schauen wir ihn uns genauer an.
Auf dem Zettel steht nämlich nicht nur drauf, was man gekauft hat und wie viel man gezahlt hat.
Auf dem Zettel steht auch drauf, dass man Steuern gezahlt hat, und sogar ganz genau, wie viel Steuern man gezahlt hat.
Ich habe den Betrag auf dem Zettel grün markiert: 76 Cent sind es.
Steuern sind also Geld, das man bezahlen muss.
Das Geld bekommt nicht der Supermarkt, sondern der Staat.
Damit werden Schulen, Straßen und Vieles mehr bezahlt.
Natürlich gibt es immer wieder Diskussionen, ob die Steuern nicht zu hoch wären und der Staat das Geld richtig ausgibt, aber das ist ein anderes Thema.
Ich wollte dir nur erklären, was Steuern sind, und dass du auch schon Steuern gezahlt hast.
Auch zur Zeit Jesu gab es schon Steuern.
Damals wurden die Steuern nicht automatisch eingezogen wie heute.
Es gab Leute, deren Beruf es war, die Steuern einzutreiben.
Diese Leute nannte man Zöllner.
Die Steuern bekamen damals die Römer und der Kaiser in Rom, denn das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.
Weil die Menschen in Israel die Römer nicht mochten, mochten sie die Zöllner auch nicht.
Es gab aber noch einen weiteren Grund, warum die Menschen die Zöllner nicht mochten.
Die Zöllner nutzen es aus, dass sie von den Leuten die Steuern eintreiben durften.
Sie verlangten oft das Doppelte von dem, was die Leute eigentlich an Steuern zahlen mussten.
Das Geld, das sie zu viel verlangten, steckten sie in die eigene Tasche.
Das ist Betrug, nicht wahr?
Die Menschen konnten sich nicht dagegen wehren.
Deswegen mochten sie die Zöllner nicht und sie hatten allen Grund dazu.
In Jericho lebt so ein Zöllner mit Namen Zachäus.
Zachäus ist zwar von der Körpergröße kleiner als andere Leute, dafür ist er im Betrügen ganz groß und sehr reich.
Und natürlich mag ihn niemand in Jericho.
Kein Wunder.
Es ist Frühling und Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen sind auf dem Weg nach Jerusalem.
Dort, in Jerusalem, findet nämlich ein großes Fest statt.
Wenn man vom See Gennesaret nach Jerusalem geht, dann kommt man auch durch Jericho.
In Jericho wollen viele Menschen Jesus sehen oder mit ihm sprechen.
Wie du siehst, ist von Jesus fast nichts zu sehen bei diesem Gedränge.
Zachäus will Jesus auch sehen.
Aber er hat keine Chance.
Er ist zu klein dafür und natürlich lässt ihn keiner vor, dafür ist er zu unbeliebt.
Zachäus hat eine Idee.
Er läuft voraus und klettert auf einen Maulbeerfeigenbaum.
Zachäus weiß: Jesus wird auf seinem Weg hier vorbei kommen.
Oben vom Baum aus kann er Jesus sehen.
Der Plan funktioniert.
Vom Baum aus hat Zachäus eine wunderschöne Aussicht auf Jesus, der jetzt an dem Baum vorbei kommt.
Aber dann …
Jesus schaut hinauf und sieht Zachäus im Baum sitzen.
Jetzt schauen alle Menschen zu Zachäus hinauf.
„Das ist ja Zachäus, der Zöllner!“ rufen die Leute.
„Was sagst du zu diesem Betrüger, Jesus?“
Was wollen die Menschen in Jericho, dass Jesus zu Zachäus sagt?
Aber ist es auch das, was Jesus sagen wird?
Jesus sagt:
„Zachäus, steig schnell vom Baum herunter.
Ich will heute bei dir in deinem Haus zu Gast sein.“
Zachäus steigt schnell vom Baum herunter.
Zachäus lädt Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen voller Freude in sein Haus ein.
Die Menschen in Jericho sind empört:
„Jesus hat sich bei diesem Betrüger eingeladen.“
Die Menschen sagen:
„Zachäus ist ein schlechter Mensch.
Wenn Jesus Zachäus besucht, dann ist Jesus auch ein schlechter Mensch.“
Zachäus ist glücklich, Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen als Gäste in seinem Haus zu bewirten.
Schon lange ist niemand mehr so freundlich zu ihm gewesen wie Jesus.
Dabei weiß Jesus, dass Zachäus ein Zöllner und ein Betrüger ist!
Zachäus will kein Betrüger mehr sein.
Er sagt: „Jesus, ich bin ein Zöllner und habe Menschen betrogen.
Aber ab heute wird das anders sein.
Ich gebe die Hälfte meines Vermögens den Armen.
Den Menschen, die ich betrogen habe, gebe ich das Vierfache von dem zurück, was ich verlangt habe!“
„Heute ist dir und deinem Haus das Heil geschenkt worden, weil Gott alle Menschen liebt.
Dafür bin ich da,“ sagt Jesus.
Jesus sagt: „Gott ist wie ein Vater. Er liebt alle Menschen.“
Das klingt ganz einfach, oder?
Aber Gott liebt auch die Menschen, die schlimme Sachen machen.
Das ist die Botschaft von Jesus und das ist manchmal ganz schön schwer zu akzeptieren.
Evangelische und katholische Kinder gehen nicht in gemeinsame Schulen.
Katholische und evangelische Menschen dürfen einander nicht heiraten.
Wer in Bayern lebt, der muss katholisch sein, wer in Hamburg lebt, der muss evangelisch sein.
So war das jahrhundertelang geregelt.
Aber die Zeiten haben sich geändert und das ist gut so.
Denn es gibt mehr, was Christen verbindet, als das, was sie trennt.
Für das, was evangelische, katholische und orthodoxe Christen verbindet, gibt es ein Wort: ökumenisch.
Eine evangelische Pfarrerin und eine katholische Pastoralassistentin leiten gemeinsam den Abschlussgottesdienst des ökumenischen Kibiwes in Neufahrn
Und ökumenisch ist:
Jugendliche, Kinder und Erwachsene, katholisch und evangelisch, bekennen ihren gemeinsamen Glauben beim ökumenischen Kibiwe 2016 und führen so die Geschichte von Martin Luther zu einem guten Ende
Wir glauben alle an einen Gott, der alles erschaffen hat.
Wir glauben alle, dass Jesus von Gott gekommen ist und uns erlöst hat.
Wir glauben alle, dass der Geist Gottes, der Heilige Geist, in unseren Herzen wirkt.
Wir glauben alle, dass wir im Wasser der Taufe zu neuem Leben wieder geboren wurden.
Wir glauben alle, dass Gott in der Bibel zu uns spricht.
Die Darsteller von Johannes Tetzel und Martin Luther in der Ökumene vereint
Wir glauben alle, dass wir die Schöpfung Gottes bewahren müssen.
Hier signalisieren auch die T-Shirts die ökumenische Gesinnung
Wir glauben alle, dass wir allen Menschen als unseren Brüdern und Schwestern begegnen sollen.
Wir beten alle gemeinsam so, wie Jesus es uns gelehrt hat, nämlich das Vater unser.
Die Schlosskirche in Wittenberg; Fotoquelle: wikipedia commons
Damit endet das, was ich euch über Martin Luther erzählen wollte und warum es katholische und evangelische Christen gibt.
Martin Luther selbst starb 1546 und ist in der Schlosskirche zu Wittenberg begraben.
Scherben finden sich fast überall: Große Stücke und kleine Stücke liegen verteilt auf dem Fußboden.
Die ist nicht mehr zu retten.
Was hat die Tasse mit der Geschichte von Martin Luther zu tun?
Du erinnerst dich sicher, womit unsere Geschichte von Martin Luther angefangen hat:
Warum gibt es verschiedene Kirchen?
Warum sind wir nicht eine Tasse, ähh Kirche?
Fotoquelle: wikipedia commons
Das sind Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg, Papst Leo X. und Kaiser Karl V.
Sie (und viele andere) waren der Meinung, in der Kirche müsse sich nichts verändern oder erneuern.
Und das sind Martin Luther, die Bürgerinnen und Bürger von Wittenberg, die Kellnerin, Professor Karlstadt und Professor Melanchthon, Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen und die Schwestern aus dem Kloster Nimbschen.
Sie (und viele andere) waren der Meinung, dass sich sehr wohl etwas in der Kirche verändern und erneuern müsse.
Diese Menschen wollten nicht mehr warten, bis Kaiser, Papst und Bischöfe endlich in die Gänge kämen.
Sie hatten Martin Luthers Schriften gelesen, sie begannen die Bibel zu lesen und dann begannen sie, die Kirche zu verändern.
Die Karte zeigt Europa. Grün sind die katholischen Gebiete, blau sind die Gebiete, die nicht mehr katholisch sein wollten; Quelle: wikipedia commons
Direkt vor Ort, da wo sie wohnten.
Fürsten und Stadträte in Deutschland und Europa beschlossen, in ihrem Fürstentum oder in ihrer Stadt die Kirche zu erneuern.
Sie schafften das Latein als Sprache im Gottesdienst ab.
Sie schafften die Klöster ab, in denen die Mönche und Nonnen durch gute Werke sich und anderen den Himmel verdienen wollten.
Sie entfernten aus den Kirchen alle Bilder der Heiligen, die zwischen den Menschen und Jesus stehen könnten.
Sie nahmen das Bilderverbot nämlich sehr genau, du erinnerst dich an das 1. Gebot, hoffe ich.
Sie zwangen die Menschen sogar, sich zu verändern und im Glauben neue Wege zu gehen.
Auch in Wittenberg ist das der Fall.
Dort zwingt Professor Karlstadt die Menschen dazu, die Bilder aus den Kirchen zu entfernen und die Mönche, das Kloster zu verlassen.
Er macht den Menschen dort Angst.
Martin Luther verlässt die Wartburg und kehrt nach Wittenberg zurück.
Er weiß: So lange er im Kurfürstentum Sachsen bleibt, so lange ist er vor der Reichsacht sicher.
Und so sorgt er in Wittenberg und im Kurfürstentum Sachsen dafür, dass die Menschen dort nicht mit Gewalt zu diesen neuen Formen des Glaubens gezwungen wurden.
Aber – das, was in ganz Deutschland, ja in ganz Europa geschieht, das hat er nicht unter Kontrolle.
Es entsteht nicht eine neue Kirche, es entstehen viele neue Kirchen.
Und so geht es für Martin Luther weiter:
Die Schwestern aus dem Kloster Nimbschen fliehen aus ihrem Kloster und schließen sich Martin Luther an.
Bei ihrer Flucht versteckt sie Leonhard Kappe in leeren Heringsfässern, die auf einem Wagen transportiert werden.
Die Schwestern heiraten.
Katharina von Bora sucht sich einen ganz besonderen Mann aus:
Sie heiratet Martin Luther.
Mit ihr führt Martin Luther eine glückliche Ehe und sie haben viele Kinder.
Was ist mit Maximilian und Leonhard los?
Streiten die mal wieder?
Diesmal ist es ernst.
Leonhard will katholisch bleiben.
Ihn verwirrt, dass an jeder Straßenecke jemand eine neue Botschaft verkündet.
Er ist traurig, weil die Einheit der Kirche zerbrochen ist.
Er hält zum Papst und hofft, dass auch die katholische Kirche sich erneuern wird.
Die Situation ist bierernst, aber warum hat Maximilian einen Löffel in der Hand? Ich sage nur: Foto von einer Probe. Weitere Erklärungen gibt es nur auf Nachfrage.
Maximilian spürt den Wind der neuen Zeit.
Er verlässt das Kloster.
Mit dem Papst will er nichts mehr zu tun haben.
Er folgt dem Ruf des Evangeliums und lässt sich von niemanden mehr Vorschriften machen.
Weil das Evangelium in der Mitte steht, nennt man die Evangelischen evangelisch, manchmal aber auch reformiert (Reform bedeutet Erneuerung) oder auch Protestanten, weil sie gegen den Papst protestiert haben.
„Dein Weg führt in die Irre!“ schreit Leonhard Maximilian an.
„Und dein Weg führt in die Hölle!“ antwortet Maximilian.
Und so trennen sich die Wege von Maximilian und Leonhard endgültig.
Ein gutes Ende gab es nicht zu Luthers Zeiten.
Auch die katholische Kirche erneuerte sich, aber da war es zu spät.
Die Trennung war nicht mehr rückgängig zu machen.
Der Streit zwischen den evangelischen Kirchen und der katholischen Kirche hielt an, jahrhundertelang.
Es gab sogar Krieg zwischen evangelischen und katholischen Ländern.
Die Versöhnung begann erst vor 50 Jahren, 450 Jahre nach Martin Luther.
Das ist die Zeit, in der du lebst.
Wenn du wissen möchtest, wie es davor war, musst du deine Großeltern fragen, und das solltest du auch wirklich tun.
Frage sie, wie es damals war zwischen den Katholiken und den Evangelischen.