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erste Klasse

Jesus in Jerusalem

Jesus zieht in Jerusalem ein

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen sind auf dem Weg nach Jerusalem.

Auch viele andere Menschen sind auf dem Weg, um das große Fest in Jerusalem zu feiern.

Kurz vor Jerusalem bleibt Jesus stehen.

Er ruft zwei Jünger zu sich und sagt zu ihnen:

„Geht in das nächste Dorf. Dort werdet ihr einen jungen Esel finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn zu mir.“

Die Jünger fragen nicht, wozu Jesus einen Esel braucht oder woher er weiß, dass da ein Esel sein wird.

Sie machen sich eher Gedanken, was die Leute im Dorf sagen werden, wenn sie einfach den Esel losbinden.

Jesus sagt:

„Wenn euch jemand fragt, warum ihr den Esel losbindet, dann antwortet: Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“

Tatsächlich finden die Jünger im nächsten Dorf einen jungen Esel, der angebunden ist.

Die Jünger binden den Esel los und werden gefragt: „Warum bindet ihr den Esel los?“

Sie antworten: „Jesus braucht den Esel. Wir bringen ihn bald wieder zurück.“

Daraufhin dürfen sie den Esel mitnehmen.

Die Jünger bringen den Esel zu Jesus und, weil sie keinen Sattel haben, zieht Petrus sein Obergewand aus und legt es auf den Esel.

Dann setzt sich Jesus auf den Esel und so machen sich Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen weiter gemeinsam auf den Weg nach Jerusalem.

Als sie in der Nähe von Jerusalem sind, da legen die Jünger und Jüngerinnen ihre Kleider auf die Straße direkt vor den Esel, auf dem Jesus sitzt.

Die Menschen beginnen Blätter von den Bäumen zu reißen und auf den Weg zu streuen.

Die Menschen begrüßen Jesus und rufen:

„Hosanna! Gesegnet sei er, der im Namen Gottes zu uns kommt! Gesegnet sei das Reich Davids, das jetzt zu uns kommt! Hosanna in der Höhe!“

Andere finden das unmöglich: „Jesus, sag diesen Menschen, sie sollen sofort damit aufhören!“

Aber Jesus antwortet ihnen: „Wenn diese Menschen schweigen, dann werden die Steine Hosanna rufen!“

Was sich die Jünger und Jüngerinnen wohl von Jesus erwartet haben, jetzt, da er in die Hauptstadt Jerusalem gekommen ist?

Sie erinnern sich an den großen König David, der vor langer Zeit in Israel König war.

Aber was für eine Art König ist Jesus?

Die Salbung in Betanien

Heute werfen wir zunächst einen Blick ins Badezimmer.

Salben sind ja eher eine Frauensache, speziell wenn es darum geht, der Haut ein jugendliches Aussehen zu geben.

Aber auch Männer brauchen gelegentlich Creme: Sie helfen gegen Sonnenbrand und können sogar heilen.

Ach ja, die Haarpflege!

Das ist wirklich ein Thema.

Auch zurzeit Jesu galt es als vornehm, nicht unbedingt wie ein Yeti auszuschauen.

Damals galt es als Haarpflege, duftendes Öl im Haar zu verteilen.

Andere Länder – andere Sitten!

Aber das duftende Öl im Haar hatte in dem Land, in dem Jesus lebte, noch eine tiefere Bedeutung …

Während der Zeit, zu der Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen wegen des großen Festes in Jerusalem ist, kommen sie bei Freunden in Betanien unter.

Betanien ist ein kleiner Ort ganz in der Nähe von Jerusalem.

Jeden Morgen geht Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Jerusalem.

Jeden Abend kehrt Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Betanien zurück.

Der Weg führt über den Ölberg.

Eines Abends sitzen Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen in Betanien zusammen mit ihren Freunden beim Abendessen, da passiert Folgendes:

Eine fremde Frau betritt das Haus.

In den Händen hält sie ein Gefäß aus Alabaster.

Die Frau geht direkt auf Jesus zu.

Was hat sie vor?

Die Frau öffnet das Gefäß aus Alabaster und ein wunderbarer Duft erfüllt das ganze Haus.

„Das ist Nardenöl“, flüstert Susanna. „Es ist furchtbar teuer. Das hat bestimmt 300 Denare gekostet!“

„Das ist ja so viel, wie ein Mensch in einem Jahr verdient,“ bemerkt Magdalena.

Die Frau hebt das Gefäß und lässt das ganze teure Nardenöl über Jesu Haare fließen.

Da geht es nicht mehr um Haarpflege, das spüren die Jünger und Jüngerinnen.

In Israel, dem Land in dem Jesus lebte, wurde man nicht König, indem man eine Krone auf den Kopf gesetzt bekam.

Man wurde König, wenn man mit duftendem Öl gesalbt wurde.

Der Duft des Öles erinnert an Gott, den man nicht sehen kann und der trotzdem bei den Menschen ist.

Und: „Christus“ bedeutet: „Der Gesalbte“, der König.

Die Frau hat große Erwartungen an Jesus.

„Was machst du da, Frau! Das ist Verschwendung! Du hättest das Öl verkaufen und es den Armen geben können,“ sagt Judas, einer der Jünger.

Andere Jünger murmeln zustimmend.

„Lasst sie in Ruhe! Sie hat mir etwas Gutes getan,“ antwortet Jesus.

„Natürlich sollt ihr den Armen Gutes tun. Das könnt ihr tun so oft ihr wollt. Aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein.“

„Sie hat mich für mein Begräbnis vorbereitet und gesalbt,“ sagt Jesus.

Jesus nimmt das Geschenk dieser Frau an, die ihn zum König gesalbt hat.

Aber er wird ihre Erwartungen anders erfüllen, als sie es sich vorstellt.

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vierte Klasse

Ein Mensch in größter Not

Darf man sich bei Gott beklagen?

Die Bibel sagt: Ja. Wenn Gott für alles verantwortlich ist, so der Glaube der Bibel, dann ist er die erste Adresse für Klagen aller Art.

Und tatsächlich: Im AT gibt es eine große Anzahl von Gebeten, in denen sich jemand ziemlich drastisch bei Gott beklagt.

Eines dieser Gebete ist der Psalm 22. Psalm heißt auf Deutsch übrigens „Lied“. In der Bibel ist ein Psalm immer ein Gebet.

Der Psalm 22 ist über 2500 Jahre alt.

Der Beter, also derjenige, der diesen Psalm geschrieben hat, verwendet ganz oft bildhafte Sprache. Zum Beispiel verwendet er Tiervergleiche, wenn er von sich oder anderen Menschen spricht.

Was demjenigen damals passiert ist, das weiß heute leider niemand mehr.

Es muss wohl ziemlich heftig gewesen sein, aber höre und lies selbst.

(Meine Freundin Elke liest euch den Psalm Stück für Stück vor und ich habe mir dazu ein paar Gedanken überlegt).

Fotoquelle: pixabay

Hier scheint wohl jemand in der Anrufwarteschlange zu Gott zu sein.

Aufgegeben hat er noch nicht.

Selbst nachts wählt er, modern gesprochen, ständig die Nummer von Gott, der aber nicht ans Handy geht.

Der Beter erinnert sich an die Befreiung der Israeliten aus Ägypten.

Damals war Gott doch auch erreichbar, oder?

Fotoquelle: pixabay

Oh oh, das hört sich echt schlimm an, so wie bei Hiob.

Offensichtlich geht es dem Menschen nicht nur sehr schlecht, er wird auch noch von anderen Menschen ausgelacht.

Ist er in einem Zoo mit Stieren, Büffeln und Löwen?

Nein, er verwendet wieder bildhafte Sprache: Die Menschen um ihn herum greifen ihn an und er vergleicht sie mit angriffslustigen Tieren wie Stieren, Büffeln oder Löwen.

Nichts gibt ihm mehr Halt.

Das beschreibt, wie kraftlos er sich fühlt.

Schon wieder denkt er, dass Tiere ihn angreifen. Auch das ist bildhafte Sprache für Menschen, die ihn einsperren und die Freiheit nehmen.

(Ich habe ein Bild aus der Geschichte von Joseph und seinen Brüdern gewählt. Dem Joseph ging es in dem Moment vermutlich auch so wie dem Beter dieses Psalms).

Fotoquelle: pixabay; Original etwas verkleinert

Weißt du, was Privatsphäre ist?

Für unseren Beter gilt die auf alle Fälle nicht mehr.

Seine Gegner scheinen jetzt so etwas wie einen Röntgenblick zu haben und können sogar seine Knochen sehen.

Seine Gegner haben ihm alles weggenommen, sogar seine Kleidung.

Der Beter muss zusehen, wie die Gegner untereinander seinen Besitz verteilen.

Voll Vertrauen wendet sich der Beter an Gott.

Bestimmt hast du beim Lesen dieses Psalms an Hiob denken müssen.

Vielleicht hast du bei dem einen oder anderen Satz an Menschen in unserer Zeit gedacht, denen es nicht gut geht.

Vielleicht hast du dich sogar selber schon einmal so gefühlt.

Die frühen Christen haben, als sie diesen Psalm gelesen haben, an Jesus gedacht.

In den nächsten Tagen erzähle ich dir die Geschichte von Jesu Tod am Kreuz, an die wir uns jedes Jahr besonders erinnern, wenn wir Ostern feiern.

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vierte Klasse

Die Geschichte von Hiob

Zurzeit des AT gab es in Israel Leute, die glaubten:

Menschen, die Gutes tun, haben ein schönes und langes Leben, Menschen, die Schlechtes tun, haben kein schönes Leben.

Es gibt viele Geschichten im AT, da wird diese Ansicht vertreten (Das habe ich ja schon erwähnt).

Und dann gibt es im AT das Buch Hiob.

Ein Mann, der anders dachte, hat es geschrieben.

Eine Zahl stimmt leider nicht …

Im Lande Uz lebte ein Mann namens Hiob.

Er war rechtschaffen und tat nichts Böses.

Hiob ging es gut.

Er hatte eine Frau, sieben Söhne und drei Töchter, 7000 Schafe, 3000 Kamele, 500 Rinder und 500 Esel.

In Uz gab es keinen Menschen, der ein höheres Ansehen hatte.

Aber eines Tages geschah es:

Räuber kamen und stahlen alle seine Rinder und Esel, ein Feuer verbrannte alle seine Schafe, andere Räuber stahlen alle seine Kamele und zu guter Letzt stürzte das Haus ein, in dem seine sieben Söhne und seine drei Töchter gerade beim Essen und Trinken beisammen waren.

Da sagte Hiob:

„Gott hat es mir gegeben, Gott hat es mir genommen, der Name Gottes sei gelobt!“

Bald darauf wurde Hiob krank.

Seine Haut war vom Kopf bis zu den Füßen mit bösartigen Geschwüren bedeckt.

Seine Frau sagte:

„Verfluche Gott, er ist schuld!“

Aber Hiob antwortete:

„Wir nehmen das Gute von Gott an, warum dann nicht auch das Böse?“

Einige Zeit später besuchten ihn seine Freunde, sie hießen Elifas, Bildad und Zofar.

Da verlor Hiob doch seine Geduld.

Er klagte:

„Warum bin ich nur geboren worden? Mein Leben ist ein einziges Elend!“

Da sagte Elifas:

„Denk doch einmal nach.

Gott bestraft diejenigen, die Böses getan haben.

Also musst du irgendetwas angestellt haben.“

Hiob antwortete:

„Ihr seid keine guten Freunde!

Gott weiß, dass ich nichts Böses getan habe.“

Aber auch Bildad und Zofar erklärten Hiob:

„Leid ist eine Strafe für Böses.

Wir kennen uns aus!

Gott ist gerecht und bestraft die Bösen und beschützt die Guten, das weiß doch jeder.“

Hiob wurde richtig wütend:

„Ich habe nichts Unrechtes getan!

Ich habe mich an alle zehn Gebote gehalten und ich habe den Armen geholfen.

Schaut euch doch um auf der Welt:

Die Bösen haben ein langes und schönes Leben und die Guten nicht.

Gott ist ungerecht.

Ich will eine Antwort von Gott!“

Und er bekam sie.

Gott sprach aus einem mächtigem Sturm zu ihm:

„Ich will dich fragen und du belehre mich.

Wo warst du, als ich das Universum erschaffen habe?

Hast du die Naturgesetze festgelegt?

Kennst du jeden Winkel des Universums?

Hast du die Sonne, den Mond und die Sterne gemacht?

Kannst du die ganze Welt überblicken?

Kennst du alle Tiere?

Willst du mich schuldig sprechen, damit du Recht behältst?

Bist du so groß und allmächtig wie ich?“

Hiob antwortete:

„Ich bin nur ein Mensch.

Jetzt habe ich verstanden, dass du unbegreiflich bist.

Ich will dich fragen und du belehre mich.“

Und Gott sprach zu Elifas, Bildad und Zofar:

„Gegen euch aber ist mein Zorn entbrannt.

Ihr habt euch an meine Stelle gesetzt und so getan, als würdet ihr meine Gedanken kennen und verstehen.

Falsches habt ihr zu Hiob über mich geredet.

Aber ihr seid Hiobs Freunde.

Deswegen vergebe ich euch!“

Hiob wurde wieder gesund.

Er bekam noch einmal sieben Söhne und drei Töchter und wurde wieder reich.

Er besaß 1000 Rinder und 1000 Esel, 6000 Kamele und 14000 Schafe.

Er lebte lange und starb alt und lebenssatt.

Der Mann, der diese Geschichte schrieb, erzählt uns nicht etwas, das tatsächlich passiert ist.

Er hat sich die Geschichte ausgedacht.

Ja, so etwas gibt es auch in der Bibel.

Er wollte damit sagen: Hört auf, so zu tun, als könntet ihr wissen, was Gott denkt!

Erinnerst du dich, welche der zehn Gebote im AT den Menschen sagen wollen, dass man Gott nicht immer verstehen kann und vorsichtig sein soll, wenn man in seinem Namen spricht?

Dann gehe zurück zum Padlet.

Unter dem Link auf diese Seite findest du dort die Möglichkeit, einen Kommentar zu schreiben.

Schreibe dort, welche der zehn Gebote im AT den Menschen sagen wollen, dass man Gott nicht immer verstehen kann und vorsichtig sein soll, wenn man in seinem Namen spricht?

Ich freue mich, wenn du etwas Schönes schreibst!

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zweite Klasse

Der Tempel in Jerusalem

Weißt du, was ein Tempel ist?

Manchmal kommen Tempel in Filmen oder Computerspielen vor.

In Neufahrn gibt es keinen Tempel.

Sie sind, ehrlich gesagt, etwas aus der Mode gekommen.

Zur Zeit Jesu gab es überall Tempel:

Die alten Griechen hatten welche, die Römer hatten welche und die alten Ägypter sowieso.

Ist eine Kirche so etwas wie ein Tempel? Nein!

Ist eine Synagoge so etwas wie ein Tempel? Nein!

Kirchen und Synagogen sind Häuser, wo Menschen zusammenkommen.

Man erkennt es daran, dass es viel Platz und auch Bänke und Stühle zum Sitzen darin gibt.

Tempel dagegen sind vornehme Paläste.

Sie wurden nämlich als Wohnungen für die Götter erbaut.

Zutritt hatten deshalb nur besondere Menschen, die ihnen dienten.

Man nannte sie Priester.

Römische Soldaten

Manche Leute wie die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter glaubten an viele Götter.

Deshalb hatten sie viele Tempel.

Die Menschen in dem Land, in dem Jesus lebte, glaubten nur an einen einzigen Gott.

Deshalb hatten sie nur einen einzigen Tempel.

Der Tempel befand sich in der Hauptstadt in Jerusalem.

Ich habe ihn aus Lego-Steinen nachgebaut.

Machen wir einen Rundgang durch diesen besonderen Tempel!

Das ganze Gelände war von einer Säulenhalle umgeben.

Wenn man das Gelände betrat, dann kam man auf einen riesigen Hof.

Auf diesem Hof befand sich ein Markt und Händler.

Hier konnte man alles kaufen, was man brauchte, um Gott ein Opfer darzubringen.

Das kennen wir so heute nicht mehr, aber damals wurden die meisten Tiere nicht einfach so geschlachtet, sondern fast immer als Dank für Gott.

Die alten Griechen, die Römer und die alten Ägypter machten das genauso.

In Jerusalem musste man übrigens, bevor man sein Opfer kaufte, das Geld wechseln lassen.

Wer jetzt weitergehen wollte ins Innere des Tempels, der musste zum Volk der Juden gehören.

Die Juden waren die Menschen, die in dem Land lebten, in dem auch Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen lebten.

Jesus, seine Jünger und Jüngerinnen waren auch Juden, sie lebten ja in dem Land.

Für alle anderen (das sind die grünen Figuren) war der Zutritt streng verboten.

Jüdische Frauen (das sind die roten Figuren) durften nicht so weit hineingehen wie jüdische Männer (das sind die blauen Figuren).

Ganz nahe am Tempel stehen oder gar in den Tempel hineingehen, das durften nur Priester (das sind die gelben Figuren).

Aber du möchtest jetzt trotzdem wissen, was in dem Tempel war, oder?

Bei meinem Lego-Tempel kann man das Dach aufklappen – also dann!

Ein Vorhang trennte im Tempel den vorderen Bereich vom hinteren Bereich.

Im vorderen Bereich verrichteten die Priester ihren Dienst.

Hinter dem Vorhang hatten sie nichts verloren.

Dieser Bereich wurde Allerheiligstes genannt und er war – leer.

War er wirklich leer?

Er war, nach dem Glauben der Juden, von Gottes Gegenwart erfüllt.

Hier wohnte Gott.

Das war das Besondere an diesem Tempel:

Die Juden wussten, dass man Gott mit unseren Augen nicht sehen kann.

In allen anderen Tempeln der alten Griechen, der Römer und der alten Ägypter gab es Statuen von Göttern voller Gold und Edelsteine.

Aber die Juden wussten: Gott ist da, auch wenn man ihn nicht sehen kann.

Das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.

Römische Soldaten gab es auch beim Tempel in Jerusalem (das sind die schwarzen Figuren).

Zur Zeit Jesu bewachten die Römer den Tempel in Jerusalem, auch wenn sie das mit dem Gott, den man nicht sehen kann, nicht ganz verstanden.

Fotoquelle: David Holt London, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Einige Jahrzehnte nach Jesu Tod und Auferstehung hatten die Juden genug von den Römern.

Sie machten einen Aufstand und es gab einen Krieg.

Dabei zündeten die Römer aus Versehen auch den Tempel in Jerusalem an und er brannte ab.

Seitdem gibt es diesen Tempel nicht mehr, der zur Zeit Jesu noch stand.

Eine Seitenmauer blieb erhalten.

An dieser Mauer, die Klagemauer genannt wird, treffen sich noch heute viele Menschen aus dem Volk der Juden, um dort zu Gott zu beten.

Du siehst oben davon ein Bild.

Der Felsendom in Jerusalem heute; Fotoquelle: wikipedia commons

Dort, wo der Tempel stand, steht heute ein anderes Gebäude, nämlich der Felsendom.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn du sehen möchtest, wie Jerusalem zur Zeit Jesu aussah, ohne Lego-Steine, dann klicke hier.

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erste Klasse

Menschen sind für Jesus und gegen Jesus

Du hast in den letzten Wochen einiges über Jesus erfahren.

Die Jünger und Jüngerinnen Jesu haben erlebt, wie er den Sturm beruhigt hat.

Sie sagen:

Jesus ist mächtig!

Wenn Jesus bei uns ist, dann müssen wir keine Angst haben!

Du hast gehört, wie Jesus den blinden Bartimäus geheilt hat.

Bartimäus sagt:

Jesus hat mich geheilt!

Gott hilft ihm!

Du hast gesehen, wie Jesus beim Zöllner Zachäus zu Gast war.

Zachäus sagt:

Jesus ist mein Freund!

Er hat mich nicht geschimpft!

Jetzt will ich ein neues Leben anfangen!

Du hast gehört, wie Jesus von Gott erzählt hat.

Jesus sagt:

Gott ist wie ein Vater.

Er liebt alle Menschen.

Wir dürfen Gott vertrauen wie ein Kind.

Er wird alles gut machen.

Du hast erfahren, dass nicht alle Menschen einverstanden waren mit dem, was Jesus sagte und tat.

Zum Beispiel ärgerte es sie, dass Jesus mit so Leuten wie Zöllnern befreundet war.

Sie sagten:

Jesus ist mit Zöllnern befreundet.

Deswegen kann er nicht richtig über Gott reden.

Er ist selbst ein Betrüger.

Jesus muss weg!

Du weißt, wie die Geschichte von Jesus weitergehen wird.

Jesus wird gefangen genommen, vor Gericht gestellt und zum Tod am Kreuz verurteilt werden.

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vierte Klasse

Eine der großen Fragen der Menschheit

Fotoquelle: pixabay

Nachts, wenn es dunkel ist und keine Wolken am Himmel, kann man das Universum sehen.

Natürlich nicht das Ganze, aber doch so viel, dass man staunen muss.

Es funktioniert alles so wunderbar!

Das Licht mancher Sterne, die du siehst, war so lange unterwegs, dass es sie inzwischen schon gar nicht mehr gibt.

Machst du dir darüber Gedanken?

Fotoquelle: pixabay

Das hat damit zu tun, dass du ein Mensch bist.

Du machst dir Gedanken.

Du kannst dich erinnern und du kannst Pläne für die Zukunft machen.

Tiere tun das nicht.

Tiere können Sachen spüren, manchmal sogar besser als wir Menschen, aber sie haben es nicht so mit dem Erinnern.

Ein Beispiel: Als mein Kater einmal eine Woche wieder mit seiner Schwester zusammen war, erkannte sie ihn nicht mehr.

Sie hatte gerade Junge bekommen und mein Kater, der sich für die Jungen interessierte, verbrachte die Woche im sicheren Keller, weil seine Schwester ihn angriff.

Sie erinnerte sich nicht mehr daran, dass mein Kater ihr Bruder war.

Und ich glaube auch nicht, dass mein Kater sich dachte: „He, ich bin doch dein Bruder und der nette Onkel von den Kleinen!“

Fotoquelle: pixabay

Tiere führen auch keinen Terminkalender und denken: „Morgen Vormittag, wenn die Nachbarin nicht da ist, werde ich ihre Katze auf den Baum jagen!“

Das meine ich, wenn ich sage, dass Tiere die Zukunft nicht planen können.

Sie machen sich ja auch keine Gedanken darüber, wie morgen das Wetter wird.

Es hat etwas mit der Struktur unseres Hirns zu tun.

Und es hat etwas damit zu tun, dass wir sprechen können und Geschichten erzählen.

Und es hat etwas damit zu tun, dass wir ganz klar „Ich“ sagen können.

Man nennt das auch Bewusstsein.

Kannst du dich an alles erinnern, als du noch ein Baby warst?

Vermutlich nicht.

Auch Babys können sich verständigen, aber sie denken definitiv nicht nach.

Fotoquelle: pixabay

Warst du traurig, als du daran gedacht hast, dass du einen Stern siehst, denn es gar nicht mehr gibt?

Du warst vielleicht traurig, weil du ein Mensch bist.

Der Stern ist nicht traurig.

Etwas, das nur ein Mensch denken kann, ist:

Warum ist es auf der Welt nicht so, wie es sein sollte?

Warum gibt es Krankheit?

Warum gibt es Katastrophen?

Und was denkt Gott sich überhaupt dabei?

Die Menschen haben sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Antworten überlegt. Ich stelle dir vier davon vor:

1. Antwort: „Das Leid ist eine Strafe Gottes für das Böse, das Menschen getan haben.“

Manchmal findet man diese Antwort in Geschichten der Bibel.

Es klingt zuerst auch logisch: Wenn man zum Beispiel zu schnell in der Schule die Treppe runter läuft und hinfällt, dann ist man selber schuld.

Aber stimmt diese Antwort wirklich für alles Schlimme, was auf der Welt passiert?

2. Antwort: „Es gibt gute Mächte und böse Mächte. Wenn das Böse stärker ist, dann entsteht Leid.“

Klingt auch irgendwie logisch, aber ich finde diese Antwort ziemlich unheimlich.

Das müssen sich auch die Menschen, die die Bibel geschrieben haben, gedacht haben.

Sie glaubten lieber, dass Gott über alles die Kontrolle hat.

3. Antwort: „Gott gibt es nicht. Alles ist Zufall.“

Viele Menschen sagen, dass diese Antwort stimmt.

Man muss sich einfach damit abfinden, dass die Welt nicht so ist, wie wir sie gerne hätten.

Ich kenne viele Leute, die so denken.

Einfach ist es nicht.

Man muss dann akzeptieren, dass es keine Gerechtigkeit gibt.

4. Antwort: „Wir können Gott nicht immer verstehen. Wir können ihm nur trotzdem vertrauen.“

Zugegeben, das ist zunächst eigentlich keine Antwort, die uns erklärt, warum die Welt nicht so ist, wie wir sie uns vorstellen.

Aber wenn so schlimme Sachen passieren wie Corona, dann würde man sagen:

Menschen, die Corona haben, sind nicht krank, weil sie böse waren.

Wer glaubt denn so einen Blödsinn?

Dahinter steckt auch keine finstere Macht.

Das ist doch total unheimlich und macht mir Angst.

So etwas glaube ich nicht!

Corona ist wirklich doof und ich kann es nicht erklären und ich muss es auch nicht.

Aber wenn irgendjemand hinter all dem steckt, dann ist es mir am liebsten, es ist Gott und niemand sonst.

Ich verstehe ihn nicht, aber ich will ihm trotzdem vertrauen.

Du hast schon gemerkt:

Alle Antworten sind nicht eine Sache des Wissens, sondern des Glaubens.

Niemand kann sagen: „Ich weiß die Antwort!“ (Und das gilt auch für Religionslehrerinnen.)

Jeder muss sagen: „Ich glaube, dass das die Antwort für mich ist!“

Hast du eigentlich raus gefunden, welche die Antwort Jesu ist?

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Andere Religionen entdecken - Das Judentum Miteinander den Glauben feiern - der Gottesdienst

Das Gotteshaus im Judentum – die Synagoge

Heute zeige ich dir ein Bild von der wunderschönen Synagoge in Ansbach, mitten in Bayern.

Wenn du mehr über die Synagoge in Ansbach erfahren willst, dann klicke hier.

Fotoquelle: Alexander Biernoth; Das Lesepult ist in der Mitte der Synagoge unter dem Baldachin, der Toraschrein ist an der Wand rechts im Bild

Man sieht Bänke und in der Mitte ein Lesepult. Auf der rechten Seite an der Wand befindet sich der Toraschrein.

Am Sabbat, dem heiligen Tag der Juden, ist Gottesdienst. Dann wird die Tora feierlich aus ihrem Schrein geholt und daraus vorgelesen.

Der Sabbat, das ist der Samstag, und er ist älter als heiliger Tag der Woche als unser Sonntag.

Das ist nur ein Modell einer Torarolle in klein

Gleich zwei Dinge werden dir auffallen:

Die Tora ist in einer anderen Schrift geschrieben. Und in einer anderen Sprache, nämlich hebräisch.

Und die Tora ist auf eine Rolle geschrieben.

Ist das überhaupt ein Buch?

Das ist ein Buch in der Form eines Codex

Früher wurden alle Bücher auf Rollen geschrieben, bis jemand unsere Form des Buches erfand.

Die nennt man Codex.

Schriftrolle und Codex sind also zwei verschiedene Formen von Büchern.

Die Torarollen, die im jüdischen Gottesdienst verwendet werden, sind sehr kostbar. Sie werden von Hand auf echtes Pergament geschrieben.

Und natürlich wird die Tora auf Hebräisch vorgelesen.

Hebräisch wird von rechts nach links und von oben nach unten geschrieben.

Wenn du etwas darüber erfahren willst, wie die Schrift entstand und warum manche Schriften von rechts nach links geschrieben werden, dann klicke hier.

Wenn du ein Bisschen etwas über das Hebräische erfahren möchtest, dann klicke hier.

Fotoquelle: wikipedia commons

Im Toraschrein in der Synagoge werden die Torarollen aufbewahrt.

Viele Synagogen besitzen mehrere Torarollen.

In der Synagoge müssen alle Jungen und Männer eine Kopfbedeckung tragen.

Viele jüdische Männer ziehen außerdem einen Gebetsmantel zum Gebet an.

In den meisten Synagogen sitzen Männer und Frauen getrennt.

Wenn du nachdenkst, dann kannst du sicher jetzt schon diese Frage beantworten:

Welche Religion ist älter – das Judentum oder das Christentum?

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Miteinander den Glauben feiern - der Gottesdienst

Der Gottesdienst am Sonntag

Jesus feierte dieses Paschamahl, von dem ich dir erzählt habe, am Abend vor seinem Tod am Kreuz.

Deswegen sagte Jesus, es wäre das letzte Mal, dass er mit seinen Jüngern und Jüngerinnen gemeinsam essen würde.

Und als Jesus sagte: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ wollte er, dass sie sich an ihn erinnern, wenn sie gemeinsam Brot essen und Wein trinken würden.

Aber hat das wirklich geklappt?

Es hat geklappt.

Nach Jesu Auferstehung erinnerten sich seine Jünger und Jüngerinnen an das, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und sie versammelten sich jeden Sonntag um miteinander Gottesdienst zu feiern.

Auch heute noch, 2000 Jahre später, versammeln sich die Christen jeden Sonntag, um zu tun, was Jesus ihnen aufgetragen hat:

Beim Gottesdienst erinnern wir uns an Jesu Worte und Taten.

Geschichten von Jesus aus der Bibel werden vorgelesen.

Dann wird wiederholt, was Jesus damals beim letzten Abendmahl getan hat.

Gabenbereitung

Das Brot und der Kelch werden genommen …

Hochgebet

… das Dankgebet wird gesprochen …

Brotbrechung

… das Brot wird gebrochen …

Kommunion

… und das Brot und der Kelch wird den Menschen gegeben mit den Worten: „Leib Christi“ und „Blut Christi“.

Diesen Gottesdienst nennen wir „Eucharistiefeier“.

Eucharistie ist ein griechisches Wort und heißt „Danke“.

In jeder Eucharistiefeier danken wir Gott für alles, was er für uns Menschen tut.

Besonders aber danken wir ihm für Jesus und erinnern uns an ihn.

In jedem Gottesdienst wird auch immer erzählt, was Jesus beim letzten Abendmahl getan und gesagt hat.

Deshalb könnte es sein, dass dir die Erzählung vom letzten Abendmahl bekannt vorgekommen ist.

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dritte Klasse

Jesus feiert mit seinen Jüngern und Jüngerinnen das letzte Abendmahl

Die Geschichte von Jesus, der mit seinen Jüngern und Jüngerinnen das Paschafest feiert, ist fest verbunden mit der Geschichte von Jesu Tod und Auferstehung.

Der Tag ist gekommen, an dem das Paschamahl gefeiert werden soll.

Die Jünger und Jüngerinnen fragen Jesus: „Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?“

Jesus hat einen Plan und schickt zwei Jünger los, die das Paschamahl vorbereiten sollen.

Das hat Jesus den Jüngern gesagt:

„Geht nach Jerusalem hinein.

Dort werdet ihr einen Mann treffen, der einen Wasserkrug trägt.

Folgt ihm, und wenn er in ein Haus hineingeht, dann sagt:

Jesus lässt fragen, wo der Raum ist, in dem er das Paschamahl feiern kann?

Dann wird euch der Mann einen Raum zeigen, der schon hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist.“

Das ist der erste Teil des Auftrages.

Der zweite Teil des Auftrages Jesu lautet: „Bereitet alles vor!“

Was müssen die Jünger vorbereiten?

Weißt du noch, was zu einem Paschamahl dazugehört?

Die Jünger gehen einkaufen.

Dann müssen sie das Essen zubereiten.

Sie decken den Tisch.

Sie stellen Wurzelgemüse und grüne Kräuter und auch bittere Kräuter auf den Tisch.

Sie stellen Salzwasser und Fruchtmus auf den Tisch.

Sie stellen einfaches Brot und Wein auf den Tisch.

Sie stellen ein gebratenes Lamm auf den Tisch.

Am Abend kommt Jesus mit den anderen Jüngern und Jüngerinnen und sie setzen sich zu Tisch.

Jesus sagt: „Das ist das letzte Mal, dass ich mit euch zusammen esse, bis das Reich Gottes gekommen ist.“

Dann nimmt Jesus das Brot …

… spricht das Dankgebet …

… bricht das Brot …

und gibt es seinen Jüngern und Jüngerinnen mit den Worten:

„Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird!“

Dann wird die Geschichte erzählt, wie Gott sein Volk aus Ägypten befreit hat.

Auch Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen erzählen und hören die Geschichte so, als wären sie selbst dabei gewesen!

Jesus und die Jünger und Jüngerinnen trinken Wein und essen das einfache Brot, die grünen Kräuter und das Wurzelgemüse, die bitteren Kräuter, das gebratene Lamm und tauchen alles immer wieder in das Fruchtmus und in das Salzwasser.

Nach dem Essen nimmt Jesus den Kelch …

… spricht das Dankgebet …

… und gibt den Kelch den Jüngern und Jüngerinnen und sie trinken alle daraus.

Jesus sagt: „Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch vergossen wird.“

Und Jesus sagt: „Tut dies, so oft ihr es tut, zu meinem Gedächtnis!“

Warum du und ich keine Juden sind

Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen waren Juden.

Nach Jesu Tod und Auferstehung verkündeten die Jünger und Jüngerinnen:

Jesus lebt! Jesus ist der Retter, den Gott uns gesandt hat.

Diese Botschaft hörten auch Menschen, die keine Juden waren.

Menschen, die keine Juden waren, nannte man Heiden.

Viel Heiden glaubten auch, dass Jesus lebt und der Retter ist, den Gott gesandt hat.

Die Jünger und Jüngerinnen waren zunächst ratlos: Müssen die Heiden auch Juden werden, damit sie an Jesus glauben dürfen?

Dann entschieden sie: Man kann den Menschen nicht verbieten an Jesus zu glauben, auch wenn sie keine Juden sind. Wir denken, dass Gott will, dass auch Heiden an Jesus glauben ohne dass sie Juden werden müssen.

Bald gab es mehr Heiden, die an Jesus glaubten, als Juden, die an Jesus glaubten.

Für die Juden, die nicht an Jesus glaubten, wurde das zu einem Problem.

Und so sagten sie nach ein paar Jahrzehnten: Die Menschen müssen sich entscheiden. Entweder sie glauben an Jesus oder sie sind Juden. Beides geht nicht und das gilt für alle.

Du und ich, wir sind Heiden, die an Jesus glauben ohne jemals Jude gewesen zu sein.

Menschen, die an Jesus glaubten, erhielten einen neuen Namen: Christen.

Christen glauben, dass Jesus von Gott gesandt wurde.

Als Gesandter von Gott erhielt er den Titel Christus.

Daher kommt der Name Christen für Menschen, die an Jesus glauben.

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1. Klasse

Jesus lädt sich ein

Jesus hat sich ganz oft und gerne von anderen Menschen zum Essen einladen lassen.

In unserer Geschichte heute lädt sich Jesus sogar selber zum Essen ein.

Aber bevor ich euch die Geschichte erzählen kann, muss ich euch noch etwas erklären:

Wenn du im Supermarkt einkaufst, dann bekommst du an der Kasse immer so einen Zettel.

Da steht alles Mögliche drauf und normalerweise schmeißt man den weg.

Aber diesmal schauen wir ihn uns genauer an.

Auf dem Zettel steht nämlich nicht nur drauf, was man gekauft hat und wie viel man gezahlt hat.

Auf dem Zettel steht auch drauf, dass man Steuern gezahlt hat, und sogar ganz genau, wie viel Steuern man gezahlt hat.

Ich habe den Betrag auf dem Zettel grün markiert: 76 Cent sind es.

Steuern sind also Geld, das man bezahlen muss.

Das Geld bekommt nicht der Supermarkt, sondern der Staat.

Damit werden Schulen, Straßen und Vieles mehr bezahlt.

Natürlich gibt es immer wieder Diskussionen, ob die Steuern nicht zu hoch wären und der Staat das Geld richtig ausgibt, aber das ist ein anderes Thema.

Ich wollte dir nur erklären, was Steuern sind, und dass du auch schon Steuern gezahlt hast.

Auch zur Zeit Jesu gab es schon Steuern.

Damals wurden die Steuern nicht automatisch eingezogen wie heute.

Es gab Leute, deren Beruf es war, die Steuern einzutreiben.

Diese Leute nannte man Zöllner.

Die Steuern bekamen damals die Römer und der Kaiser in Rom, denn das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.

Weil die Menschen in Israel die Römer nicht mochten, mochten sie die Zöllner auch nicht.

Es gab aber noch einen weiteren Grund, warum die Menschen die Zöllner nicht mochten.

Die Zöllner nutzen es aus, dass sie von den Leuten die Steuern eintreiben durften.

Sie verlangten oft das Doppelte von dem, was die Leute eigentlich an Steuern zahlen mussten.

Das Geld, das sie zu viel verlangten, steckten sie in die eigene Tasche.

Das ist Betrug, nicht wahr?

Die Menschen konnten sich nicht dagegen wehren.

Deswegen mochten sie die Zöllner nicht und sie hatten allen Grund dazu.

In Jericho lebt so ein Zöllner mit Namen Zachäus.

Zachäus ist zwar von der Körpergröße kleiner als andere Leute, dafür ist er im Betrügen ganz groß und sehr reich.

Und natürlich mag ihn niemand in Jericho.

Kein Wunder.

Es ist Frühling und Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen sind auf dem Weg nach Jerusalem.

Dort, in Jerusalem, findet nämlich ein großes Fest statt.

Wenn man vom See Gennesaret nach Jerusalem geht, dann kommt man auch durch Jericho.

In Jericho wollen viele Menschen Jesus sehen oder mit ihm sprechen.

Wie du siehst, ist von Jesus fast nichts zu sehen bei diesem Gedränge.

Zachäus will Jesus auch sehen.

Aber er hat keine Chance.

Er ist zu klein dafür und natürlich lässt ihn keiner vor, dafür ist er zu unbeliebt.

Zachäus hat eine Idee.

Er läuft voraus und klettert auf einen Maulbeerfeigenbaum.

Zachäus weiß: Jesus wird auf seinem Weg hier vorbei kommen.

Oben vom Baum aus kann er Jesus sehen.

Der Plan funktioniert.

Vom Baum aus hat Zachäus eine wunderschöne Aussicht auf Jesus, der jetzt an dem Baum vorbei kommt.

Aber dann …

Jesus schaut hinauf und sieht Zachäus im Baum sitzen.

Jetzt schauen alle Menschen zu Zachäus hinauf.

„Das ist ja Zachäus, der Zöllner!“ rufen die Leute.

„Was sagst du zu diesem Betrüger, Jesus?“

Was wollen die Menschen in Jericho, dass Jesus zu Zachäus sagt?

Aber ist es auch das, was Jesus sagen wird?

Jesus sagt:

„Zachäus, steig schnell vom Baum herunter.

Ich will heute bei dir in deinem Haus zu Gast sein.“

Zachäus steigt schnell vom Baum herunter.

Zachäus lädt Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen voller Freude in sein Haus ein.

Die Menschen in Jericho sind empört:

„Jesus hat sich bei diesem Betrüger eingeladen.“

Die Menschen sagen:

„Zachäus ist ein schlechter Mensch.

Wenn Jesus Zachäus besucht, dann ist Jesus auch ein schlechter Mensch.“

Zachäus ist glücklich, Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen als Gäste in seinem Haus zu bewirten.

Schon lange ist niemand mehr so freundlich zu ihm gewesen wie Jesus.

Dabei weiß Jesus, dass Zachäus ein Zöllner und ein Betrüger ist!

Zachäus will kein Betrüger mehr sein.

Er sagt: „Jesus, ich bin ein Zöllner und habe Menschen betrogen.

Aber ab heute wird das anders sein.

Ich gebe die Hälfte meines Vermögens den Armen.

Den Menschen, die ich betrogen habe, gebe ich das Vierfache von dem zurück, was ich verlangt habe!“

„Heute ist dir und deinem Haus das Heil geschenkt worden, weil Gott alle Menschen liebt.

Dafür bin ich da,“ sagt Jesus.

Jesus sagt: „Gott ist wie ein Vater. Er liebt alle Menschen.“

Das klingt ganz einfach, oder?

Aber Gott liebt auch die Menschen, die schlimme Sachen machen.

Das ist die Botschaft von Jesus und das ist manchmal ganz schön schwer zu akzeptieren.