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2. Klasse

Was ist wertvoll?

Jesus erzählt seinen Jüngern und Jüngerinnen folgende Geschichte:

„Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Mann, der einen Schatz in einem Acker fand.

Er grub den Schatz wieder ein und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, um den Acker zu besitzen.“

Das ist die ganze Geschichte.

Der Mann hat alles verkauft, was er besaß und hat jetzt nur noch den Schatz.

Er will den Schatz auch nicht ausgeben, er will ihn nur besitzen.

Diese Geschichte ist übrigens ein Gleichnis.

Das Wort „Gleichnis“ hängt mit dem Wort „vergleichen“ zusammen.

Das kennt ihr bestimmt.

Jesus hat ganz oft Gleichnisse erzählt.

In diesem Gleichnis vergleicht er das Reich Gottes mit einem Schatz.

Hör noch einmal genau hin!

„Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Mann, der einen Schatz in einem Acker fand.

Er grub den Schatz wieder ein und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, um den Acker zu besitzen.“

Jesus will mit diesem Gleichnis sagen:

Das Reich Gottes ist wertvoller als alles andere auf der Welt!

Ob das stimmt?

Schauen wir doch in die Schatzkiste hinein!

Was da wohl drinnen ist?

Das Wort „selig“ bedeutet so etwas ähnliches wie „glücklich“.

Das soll so wertvoll sein, dass man alles dafür hergibt?

Und sich beschimpfen lassen soll auch noch toll sein?

Das meint Jesus nicht ernst, oder?

Du brauchst jetzt deinen Schnellhefter für Religion.

Hole ihn und schau dir das Deckblatt an.

Ganz am Anfang des Schuljahres hast du dort aufgeschrieben, was du dir für die Welt, die Tiere und die Menschen wünschst.

Lies es durch.

Wenn kein Mensch auf der Welt mehr arm wäre – wie viel wäre das wert?

Wenn kein Mensch mehr Hunger hätte – wie viel wäre das wert?

Fotoquelle: Pixabay

Wenn kein Mensch mehr traurig wäre – wie viel wäre das wert?

Fotoquelle: Pixabay

Wenn es der Natur und dem Klima gut gehen würde – wie viel wäre das wert?

Wenn niemand mehr krank werden würde – wie viel wäre das wert?

Wenn es keinen Streit und keinen Krieg mehr gäbe – wie viel wäre das wert?

Das wäre das Wertvollste auf der ganzen Welt.

Jesus nennt es das Reich Gottes.

Das Reich Gottes ist da, wo Gottes Wille geschieht und es allen Menschen und auch der Umwelt gut geht.

Aber Jesus ist ehrlich.

Er weiß, dass es nicht einfach ist, sich für dieses Reich Gottes einzusetzen.

Ich erkläre es dir an einem Beispiel.

Diese Kinder sind Sternsinger.

Am Anfang jeden Jahres (dieses Jahr wegen Corona leider nicht) verkleiden sie sich als Sternsinger, gehen von Haus zu Haus, singen Lieder, sagen Gedichte auf und bekommen dafür Geld.

Das Geld behalten sie nicht für sich.

Das Geld bekommen Kinder, die arm sind und Hunger haben, irgendwo auf der Welt.

Andere Kinder sagen vielleicht:

„Was, ihr zieht komische Klamotten an?

Ihr lauft den ganzen Tag von Haus zu Haus?

Ihr singt freiwillig?

Das ist ja peinlich!

Ihr habt Gedichte auswendig gelernt?

Und das Ganze macht ihr in euren Ferien?

Und dann gebt ihr das Geld an irgendwelche Kinder irgendwo auf der Welt, die ihr gar nicht kennt?

Wie dämlich ist so was!

Ich bin schlauer:

Ich bleibe bequem zu Hause, schlafe aus, spiele gemütlich, gebe auch kein Geld für andere aus und mache mich nicht lächerlich.“

Das meint Jesus, wenn er sagt, dass jemand „beschimpft wird um meinetwillen“.

Ich hoffe, du hast es verstanden.

Es ist nicht immer einfach sich für das Reich Gottes einzusetzen, aber es ist wirklich das Wertvollste auf der ganzen Welt.

Zu der Geschichte gibt es ein Brettspiel.

Du kannst es dir hier gerne herunterladen und ausdrucken.

Dann brauchst du nur noch Spielfiguren und einen Würfel.

Viel Spaß!

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1. Klasse

Jesus erzählt vom Reich Gottes

Weißt du, was ein Reich ist?

Vielleicht musst du ganz kurz überlegen, weil wir dieses Wort heutzutage kaum noch benutzen.

Ein Reich ist nämlich so etwas wie ein Land.

Tatsächlich gibt es noch heute Länder, in denen das Wort „Reich“ vorkommt:

Frankreich und Österreich.

Damit es ein richtiges Reich ist, braucht es auch einen Herrscher. Meistens war das früher ein König.

Dann war es ein Königreich.

Jesus hat den Menschen vom Reich Gottes erzählt.

Schon klar, wer in diesem Reich Gottes das Sagen hat, oder?

Gott natürlich.

Er bestimmt in diesem Reich und ist da so etwas wie der König.

Jetzt wird es schwierig, denn jetzt müssten wir zusammen überlegen, wie es im Reich Gottes zugeht.

Ich würde euch fragen und ihr würdet nachdenken und gute Antworten geben.

Das geht jetzt nicht.

Also muss ich alleine nachdenken …

Jesus sagt:

Gott liebt alle Menschen.

Im Reich Gottes geschieht, was Gott will.

Gott will, dass es allen Menschen gut geht.

Im Reich Gottes muss niemand hungern.

Alle bekommen genug zu essen.

Im Reich Gottes stiehlt niemand dem anderen etwas und niemand ist arm.

Die Menschen teilen miteinander.

Fotoquelle: Pixabay

Im Reich Gottes macht niemand die Umwelt oder das Klima kaputt.

Im Reich Gottes führt niemand Krieg und niemand muss sich fürchten.

Fotoquelle: Pixabay

Im Reich Gottes wird niemand ausgeschlossen und muss allein sein, wenn er das nicht will.

Im Reich Gottes herrscht Friede und alle spielen friedlich miteinander.

Im Reich Gottes gibt es keine Krankheiten.

Fotoquelle: Pixabay

Im Reich Gottes sind alle frei und glücklich.

Die Menschen zur Zeit Jesu sehnten sich nach dem Reich Gottes.

Es gab so viele Probleme!

Hunger, Armut, Gewalt und Krankheiten gab es.

Die Umwelt war weitgehend intakt, dafür hatten sie ein ganz anderes Problem:

Die Römer beherrschten das Land Israel.

Die Menschen waren nicht frei.

Jesus erzählt den Menschen von diesem Reich Gottes.

Die Menschen fragen: „Wann kommt das Reich Gottes?“

Jesus sagt: „Das Reich Gottes ist schon da, es ist mitten unter uns!“

Die Jünger und Jüngerinnen fragen sich:

„Das Reich Gottes ist schon da, es ist mitten unter uns?

Da sollte man doch etwas davon gemerkt haben!“

Jesus antwortet:

„Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?

Das Reich Gottes ist so klein wie ein Senfkorn.“

Jesus erzählt weiter:

„Ein Mann sät das Senfkorn in seinem Garten ein.“

Die Jünger und Jüngerinnen finden das komisch.

Sie sagen:

„Senf, das ist doch Unkraut.

Den muss man gar nicht säen, der wächst von allein, wie Gänseblümchen oder Löwenzahn.“

Und Jesus erzählt:

„Das Senfkorn wuchs zu einem großen Baum und die Vögel des Himmels bauten ihre Nester darin.“

Jesus erzählt noch eine Geschichte:

„Das Reich Gottes ist wie eine kleine Menge Sauerteig.

Eine Frau nimmt den Sauerteig und mischt ihn in ihren Teig um Brot zu backen.“

Die Jünger und Jüngerinnen nicken.

Das stimmt!

In ein Brot gehört eine kleine Menge Sauerteig.

Wir nehmen heute Hefe oder Backpulver.

Wozu das in das Brot oder in den Kuchen gehört, erfährst du gleich.

Jesus erzählt weiter:

„Die Frau wartet einen ganzen Tag.

Der kleine Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.

Der Sauerteig hat den Teig wachsen und aufgehen lassen und das Brot kann gebacken werden.“

Deswegen kommt Sauerteig, Hefe oder Backpulver in den Teig:

Der Teig wächst und geht auf damit.

Die Jünger und Jüngerinnen verstehen, was Jesus ihnen sagen will:

Das Reich Gottes ist vielleicht ganz klein, aber es wächst!

Jesus vergleicht es mit einem Senfkorn, das garantiert wächst.

Er sagt, dass wir Geduld haben müssen wie die Frau mit dem Sauerteig.

Und das Reich Gottes ist schon da und mitten unter uns, wenn …

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2. Klasse

Beten wie Jesus

Die Jünger und Jüngerinnen Jesu sehen sehr oft, dass Jesus mit Gott spricht.

Wenn Menschen mit Gott sprechen, dann nennt man das Gebet.

Jesus betet leise und die Jünger und Jüngerinnen hören nicht, was Jesus Gott sagt.

Die Jünger und Jüngerinnen wollen so beten und mit Gott sprechen wie Jesus.

Deshalb fragen sie ihn: „Was sagst du zu Gott, Jesus? Wir wollen so wie du zu Gott beten!“

Jesus antwortet ihnen: „Wenn ihr betet, dann sprecht:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen,

denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“

Die Jünger und Jüngerinnen haben sich dieses Gebet gemerkt und so beten wir es noch heute.

Magst du auch so beten wie Jesus?

Vater unser im Himmel,

Jesus hat seinen Jüngern und Jüngerinnen beigebracht, Gott „Vater“ zu nennen.

Deshalb sagen wir zu Gott „Unser Vater im Himmel“.

geheiligt werde dein Name.

Wenn man etwas heiligt, dann ist das so ähnlich wie etwas loben.

Die Bitte meint also, dass der Name Gottes gelobt werden soll.

In der Bibel im AT gibt es eine Geschichte, in der Gott den Menschen seinen Namen sagt.

Was der Name bedeutet, das kannst du auf dem Bild lesen.

Dein Reich komme.

Das Reich Gottes soll wachsen wie ein kleines Senfkorn, dass zu einem großen Baum wird.

Darum beten wir.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Gottes Wille ist, dass es allen Menschen gut geht und alle Menschen gut miteinander umgehen.

So wie im Himmel soll es auch auf der Erde sein.

Bei dieser Bitte geht es auch darum, dem Vater im Himmel ganz zu vertrauen, egal was geschieht.

Das ist nicht immer einfach.

Unser tägliches Brot gib uns heute

Brot, das steht für alles, was wir zum Leben brauchen:

Essen, Trinken, Kleidung, eine Wohnung, andere Menschen, die Luft zum Atmen, die Natur und Vieles, Vieles mehr.

und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Ein Schuldiger, dass ist jemand, der uns etwas Schlimmes angetan hat.

Wir sollen ihm vergeben so wie unser Vater im Himmel auch uns unsere Schuld vergibt.

und führe uns nicht in Versuchung,

Versuchung, das ist alles, was man tun will, aber besser nicht machen sollte.

sondern erlöse uns von dem Bösen,

Das Böse, das ist alles, was uns Angst macht:

Krankheiten, der Klimawandel, die Ungerechtigkeit in der Welt, Krieg und Gewalt und Vieles, Vieles mehr.

denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Die Bibel erzählt:

Gott ist stark, er kann alles!

Jesus glaubt das auch und so endet das Vater unser.

Das Vater unser ist das wichtigste Gebet der Christen, weil Jesus so gebetet hat.

Deshalb wird das Vater unser auch „Gebet des Herrn“ genannt.

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1. Klasse

Suchen und Finden

Jesus erzählte den Menschen von Gott.

Dabei sprach er gerne in Gleichnissen.

Das Wort „Gleichnis“ ist dir vielleicht nicht bekannt, aber es lässt sich einfach erklären:

Das Wort „Gleichnis“ hat mit dem Wort „vergleichen“ zu tun.

Also, Jesus erzählte folgendes Gleichnis:

Ein Hirte hatte 100 Schafe.

Er führte sie jeden Tag auf die Weide, wo die Schafe frisches, saftiges Gras fressen konnten.

Eines Tages stellte der Hirte fest:

Es sind nur noch 99 Schafe.

Da fehlt ein Schaf!

Was sollte der Hirte tun?

99 Schafe, das ist ja auch nicht schlecht.

Ein Schaf mehr oder weniger ist doch nicht so wichtig, oder?

Dieser Hirte ließ seine 99 Schafe zurück und machte sich auf die Suche nach dem verlorenen Schaf.

Als der Hirte das Schaf endlich gefunden hatte, nahm er es auf den Arm und trug es zurück zu den anderen 99 Schafen.

Und der Hirte freute sich mehr über das verlorene Schaf, das er gefunden hatte, als über die anderen 99 Schafe.

Dieses Gleichnis habe ich euch schon am Anfang des Schuljahres erzählt.

Aber Jesus hat noch ein Gleichnis erzählt, das so ähnlich ist.

Diesmal geht es um eine Frau:

Eine Frau hatte 10 Drachmen

(Drachmen, das ist so etwas Ähnliches wie ein Euro, also Geld.

Damals gab es den Euro natürlich noch nicht).

Eines Tages stellte die Frau fest, dass eine Drachme verschwunden war.

Die Frau durchsuchte das ganze Haus von oben bis unten, bis sie die verlorene Drachme wieder gefunden hatte.

Und die Frau holte ihre Freundinnen herbei und feierte mit ihnen ein Fest, weil sie die verlorene Drachme wieder gefunden hatte.

Jesus sagt:

Gott ist wie ein Hirte, der seine 99 Schafe zurücklässt, um das verlorene Schaf zu suchen.

Gott ist wie eine Frau, die das ganze Haus durchsucht, wenn von ihrem ersparten Geld etwas fehlt.

Gott liebt alle Menschen.

Er will, dass keiner verloren geht.

Das will Jesus mit diesen Gleichnissen sagen.

99 Schafe
100 Schafe

Ich habe mir sagen lassen, dass eine Hirte wirklich jedes Schaf in seiner Herde kennt.

Findest du das verlorene Schaf?

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1. Klasse

Eine Geschichte vom Sehen können

Weißt du eigentlich, was Blindheit bedeutet?

Genau, es bedeutet, dass man nichts sieht.

Wie das genau ist, das kann man sich nur ganz schwer vorstellen.

Du kannst ja mal kurz einfach die Augen schließen.

Um dich herum ist es hell, aber für dich ist es jetzt dunkel.

Du kannst keine Farben erkennen.

Wenn du wissen möchtest, was direkt vor dir ist, dann musst du deine Hände benützen.

Mit ihnen kannst du ertasten, was um dich herum ist.

Unordnung ist gar nicht gut für blinde Menschen. Fotoquelle: Pixabay

Wenn du jetzt aufstehen und herumgehen willst, dann musst du das langsam tun.

Mit deinen Füßen und mit deinen Händen musst du erfühlen, ob du gerade gegen ein Hindernis läufst.

Fotoquelle: Pixabay

Auf der Straße wirst du das bestimmt nicht ausprobieren.

Das ist viel zu gefährlich.

Sicher kannst du dich nur in einer Umgebung bewegen, die du kennst.

Fotoquelle: Pixabay

Weißt du, was das Tolle an unseren Augen ist?

Hast du schon einmal nachts in den Himmel geschaut?

Die Sterne sind weit, weit weg.

Du kannst sie nicht berühren.

Aber obwohl sie so weit weg sind, können deine Augen sie sehen.

Deine Augen können Dinge entdecken, die ganz weit weg sind.

Schau doch einmal ganz bewusst aus dem Fenster.

Was kannst du alles sehen, weil du Augen hast?

Heutzutage gibt es viele Hilfsmittel für blinde Menschen:

Mit einem Blindenstock kann man ertasten, ob vor einem ein Hindernis liegt.

Blindenhunde haben gelernt, für blinde Menschen zu sehen.

Ampeln machen Geräusche und helfen so blinden Fußgängern zu erkennen, wann die Ampel auf Rot oder auf Grün ist.

Es gibt auch eine Schrift, die blinde Leute lesen können und Vieles mehr.

Zur Zeit Jesu im Land Israel war das ganz anders.

Damals gab es keine Hilfsmittel für blinde Menschen.

Für blinde Menschen gab es keine Arbeit.

Vielen von ihnen blieb nichts anderes übrig, als zu betteln.

Möchtest du ein Bettler sein?

Das ist Bartimäus.

Bartimäus wohnt in der Stadt Jericho.

Jeden Tag geht er mit langsamen und vorsichtigen Schritten zur Hauptstraße von Jericho.

Dort setzt er sich an den Straßenrand und stellt eine Schale vor sich auf den Boden.

Er hüllt sich in seinen Mantel und sitzt da, stundenlang.

Er wartet darauf, dass ihm die Menschen Geld oder etwas zum Essen in seine Schale legen.

Bartimäus ist ein Bettler.

Bartimäus ist blind.

Bartimäus hört, was die Menschen sagen, die jeden Tag an ihm vorbei gehen.

Sie reden von ihrer Arbeit und ihren Sorgen und davon, dass er, der Blinde, nur ein nutzloser Bettler ist.

Sie reden von Dingen, die Bartimäus nicht kennt:

Der Sonne, dem Himmel, den Früchten an den Bäumen, von fremden Städten in der weiten Ferne.

Eines Tages reden die Menschen davon, dass Jesus in die Stadt kommen wird.

Die Menschen sagen: „Jesus heilt Menschen! Gott hilft ihm!“

Bartimäus hört aufmerksam zu, wenn die Menschen von Jesus sprechen.

Bartimäus will diesem Jesus begegnen.

Dann hört er, wie die Menschen rufen: „Schaut mal, da ist Jesus!“

Irgendwo in Jericho ist Jesus.

Aber Bartimäus kann ihn nicht sehen.

Bartimäus ist blind.

Was kann Bartimäus tun, damit Jesus nicht einfach vorbeigeht?

Bartimäus ruft laut: „Jesus, hilf mir!

Bartimäus hört Menschen, die zu ihm sagen:

„Sei still! Schrei nicht so laut!“

Was tut Bartimäus?

Bartimäus schreit noch viel lauter: „Jesus, hilf mir!

Jesus hört Bartimäus.

Er sagt: „Da ruft mich jemand. Holt ihn her!“

Die Menschen sagen zu Bartimäus:

„Jesus ruft dich!“

Da steht Bartimäus auf.

Er wirft den Mantel ab.

Er geht vorsichtig und langsam los.

Er geht auf Jesus zu.

Jesus fragt Bartimäus: „Was willst du von mir?“

Bartimäus sagt: „Jesus, ich möchte sehen können!“

Jesus sagt: „Dein Vertrauen auf Gott heilt dich, Bartimäus.“

Bartimäus kann sehen.

Er sieht die Sonne, den Himmel, die Bäume und die Menschen.

Bartimäus sieht Jesus.

Bartimäus muss nicht mehr betteln.

Die ganze Welt steht ihm offen.

Aber Bartimäus weiß, was er jetzt sein will:

Er ist ein Jünger Jesu und folgt Jesus nach.

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2. Klasse

Jesus erklärt, was für ihn in der Mitte steht

Bestimmt gibt es Dinge in deinem Leben, die sind dir wichtiger als andere Dinge.

Stell dir einen Kreis vor.

Das was dir wichtig ist, das stellst du in die Mitte.

Ist es deine Familie?

Ist es ein Computerspiel?

Ist es ein Sport, den du gerne ausübst?

Ist es die Schule?

Sind es deine Freunde oder Freundinnen?

Oder etwas komplett anderes?

Heute wird Jesus etwas in die Mitte stellen.

Aber vorher muss ich dir noch die Situation erklären, in der das passiert ist.

Die Geschichte ist nämlich in einem Gotteshaus passiert.

Ein Gotteshaus ist so was wie eine Kirche.

Aber die Gotteshäuser, in die Jesus ging, die nennt man nicht Kirche, sondern Synagoge.

In einer Synagoge trifft man sich an einem Tag in der Woche.

Dieser Tag ist heilig.

Der heilige Tag heißt Sabbat, für uns ist das der Samstag.

Wir haben auch einen heiligen Tag, den Sonntag.

Diese Idee von einem heiligen Tag haben wir vom Sabbat abgeguckt.

Das Wichtigste an einem heiligen Tag ist:

Man muss nicht arbeiten und man soll nicht arbeiten.

Das Arbeitsverbot am Sabbat ist besonders streng:

„Gott hat uns geboten, am Sabbat nicht zu arbeiten!“

sagen die Menschen und nehmen das ganz genau an diesem Tag.

Was also steht im Mittelpunkt am Sabbat?

Was ist das Wichtigste?

Genau!

Nicht arbeiten.

Logischerweise spielt unsere Geschichte an einem Sabbat in einer Synagoge.

Und, das kann man sich denken, in dieser Synagoge sind ganz viele Menschen, die das mit dem Arbeitsverbot am Sabbat supergenau nehmen.

Auch Jesus ist mit seinen Jüngern und Jüngerinnen am Sabbat in der Synagoge.

Und dann, fast hätte ich es vergessen, ist da noch ein Mann.

Er hat eine „verdorrte Hand“, so erzählt die Bibel.

Das bedeutet, dass er seine rechte Hand nicht bewegen kann.

Als Arbeiter taugt er kaum, er kann ja nur mit der linken Hand etwas tun.

Der Mann gilt nicht viel, auch nicht am Sabbat.

Er steht ganz hinten in der Synagoge, am Rand.

Jesus aber holt den Mann mit der verdorrten Hand in die Mitte.

Und er fragt die Menschen in dieser Synagoge:

„Was ist wichtig?

Was sollten wir an diesem heiligen Tag in die Mitte stellen?“

Du weißt, was Jesus tun wird?

Er wird den Mann mit der verdorrten Hand heilen.

Jesus heilt, weil es bedeutet, dass das Reich Gottes da ist.

Aber Heilen ist Arbeit und das ist am Sabbat verboten.

Deshalb fragt Jesus die Menschen:

„Was ist wichtiger?

Das Reich Gottes und das Heilen von Menschen oder das Verbot am Sabbat nicht zu arbeiten?“

Die Menschen in der Synagoge müssen sich entscheiden.

Sie erschrecken.

Sie denken: „Das darf Jesus nicht tun.

Gott hat uns geboten, am Sabbat nicht zu arbeiten.

Jesus kann doch bis morgen warten um diesen Mann zu heilen.“

Vielleicht denken sie auch:

„Jesus, warum heilst du den Mann mit der verdorrten Hand nicht heimlich?

Warum machst du das hier mitten in der Synagoge, wo es alle sehen?“

Aber Jesus kennt in der Frage nach dem Reich Gottes keine Kompromisse.

Für ihn steht das Reich Gottes und das Heil der Menschen im Mittelpunkt.

Er ist ein bisschen traurig, weil ihn die Menschen nicht verstehen.

Er heilt den Mann mit der verdorrten Hand mitten in der Synagoge am Sabbat.

Ganz viele Menschen damals haben das nicht ausgehalten:

„Jesus bringt alles durcheinander mit seiner Botschaft vom Reich Gottes!

Es wäre besser, Jesus würde einfach Ruhe geben und aufhören zu provozieren!“

Und manche Menschen dachten:

„Am besten, dieser Jesus verschwindet wieder.“

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1. Klasse

Eine Geschichte von ganz besonderen Menschen

Wer ist ein besonderer Mensch?

Jemand, der berühmt ist?

Ein großer Politiker?

Ein Fußballstar?

Jemand, dessen Fotos und Videos im Internet von ganz vielen Menschen angeklickt werden?

Für die Jünger und Jüngerinnen ist Jesus natürlich was ganz Besonderes.

Und sie sind sehr stolz darauf, dass ausgerechnet sie mit Jesus unterwegs sein dürfen.

Das ist manchmal ganz schön anstrengend.

Aber weil sie so viel mit Jesus zusammen sind, fühlen sich die Jünger und Jüngerinnen auch besonders.

Eines Tages kommen Eltern mit ihren Kindern und wollen zu Jesus.

„Das hier ist kein Spielplatz!“ raunzt Jakob sie an.

„Für Kinder hat Jesus keine Zeit.“

„Verschwindet,“ sagt Johannes.

„Ihr stört hier nur.“

Andreas und Petrus schieben die Eltern und die Kinder weg:

„Da könnte ja jeder daherkommen und was von Jesus wollen.

Aber man muss sich schon anstrengen, um in der Nähe von Jesus zu sein.“

Das ist ziemlich unhöflich.

Aber die Jünger und Jüngerinnen denken:

„Wir sind mit Jesus die ganze Zeit unterwegs.

Einfach ist das nicht.

Wir sind etwas besonderes, die nicht!“

Jesus hat das mitbekommen.

Er ist wütend auf seine Jünger und Jüngerinnen:

„Wie kommt ihr auf die Idee, ausgerechnet Kinder abzuweisen?

Das geht ja gar nicht.

Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes!“

Boah, das hat gesessen.

Äußerst peinlich für die Jünger und Jüngerinnen, dass Jesus sie so zusammenstaucht.

Und jetzt legt Jesus noch nach:

„Ich habe euch doch gesagt:

Gott ist wie ein Vater und ihr seid seine Kinder.“

Die Jünger und Jüngerinnen haben das schon öfters von Jesus gehört.

Es dämmert ihnen plötzlich, was Jesus ihnen sagen will.

Jesus sagt:

„Nehmt euch die Kinder zum Vorbild.

Ihr sollt eurem Vater im Himmel vertrauen wie ein Kind seinen Eltern vertraut.

Wenn ihr nicht auf Gott vertraut wie ein Kind, dann ist das Reich Gottes nichts für euch und ihr seid nicht dabei.“

Jesus spricht mit den Eltern und mit den Kindern.

Die Eltern bitten Jesus darum, dass er die Kinder segnet.

Jesus tut das gerne.

Jesus legt den Kindern die Hände auf den Kopf und die Kinder spüren:

„Du bist etwas besonderes.

Gott liebt dich so wie du bist!“

Die Jünger und Jüngerinnen haben sich diese Geschichte zum Glück gemerkt.

Ich könnte sie euch nämlich nicht erzählen, wenn sie die Geschichte vergessen hätten.

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1. Klasse

Jesus lädt sich ein

Jesus hat sich ganz oft und gerne von anderen Menschen zum Essen einladen lassen.

In unserer Geschichte heute lädt sich Jesus sogar selber zum Essen ein.

Aber bevor ich euch die Geschichte erzählen kann, muss ich euch noch etwas erklären:

Wenn du im Supermarkt einkaufst, dann bekommst du an der Kasse immer so einen Zettel.

Da steht alles Mögliche drauf und normalerweise schmeißt man den weg.

Aber diesmal schauen wir ihn uns genauer an.

Auf dem Zettel steht nämlich nicht nur drauf, was man gekauft hat und wie viel man gezahlt hat.

Auf dem Zettel steht auch drauf, dass man Steuern gezahlt hat, und sogar ganz genau, wie viel Steuern man gezahlt hat.

Ich habe den Betrag auf dem Zettel grün markiert: 76 Cent sind es.

Steuern sind also Geld, das man bezahlen muss.

Das Geld bekommt nicht der Supermarkt, sondern der Staat.

Damit werden Schulen, Straßen und Vieles mehr bezahlt.

Natürlich gibt es immer wieder Diskussionen, ob die Steuern nicht zu hoch wären und der Staat das Geld richtig ausgibt, aber das ist ein anderes Thema.

Ich wollte dir nur erklären, was Steuern sind, und dass du auch schon Steuern gezahlt hast.

Auch zur Zeit Jesu gab es schon Steuern.

Damals wurden die Steuern nicht automatisch eingezogen wie heute.

Es gab Leute, deren Beruf es war, die Steuern einzutreiben.

Diese Leute nannte man Zöllner.

Die Steuern bekamen damals die Römer und der Kaiser in Rom, denn das Land, in dem Jesus lebte, gehörte zum römischen Weltreich.

Weil die Menschen in Israel die Römer nicht mochten, mochten sie die Zöllner auch nicht.

Es gab aber noch einen weiteren Grund, warum die Menschen die Zöllner nicht mochten.

Die Zöllner nutzen es aus, dass sie von den Leuten die Steuern eintreiben durften.

Sie verlangten oft das Doppelte von dem, was die Leute eigentlich an Steuern zahlen mussten.

Das Geld, das sie zu viel verlangten, steckten sie in die eigene Tasche.

Das ist Betrug, nicht wahr?

Die Menschen konnten sich nicht dagegen wehren.

Deswegen mochten sie die Zöllner nicht und sie hatten allen Grund dazu.

In Jericho lebt so ein Zöllner mit Namen Zachäus.

Zachäus ist zwar von der Körpergröße kleiner als andere Leute, dafür ist er im Betrügen ganz groß und sehr reich.

Und natürlich mag ihn niemand in Jericho.

Kein Wunder.

Es ist Frühling und Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen sind auf dem Weg nach Jerusalem.

Dort, in Jerusalem, findet nämlich ein großes Fest statt.

Wenn man vom See Gennesaret nach Jerusalem geht, dann kommt man auch durch Jericho.

In Jericho wollen viele Menschen Jesus sehen oder mit ihm sprechen.

Wie du siehst, ist von Jesus fast nichts zu sehen bei diesem Gedränge.

Zachäus will Jesus auch sehen.

Aber er hat keine Chance.

Er ist zu klein dafür und natürlich lässt ihn keiner vor, dafür ist er zu unbeliebt.

Zachäus hat eine Idee.

Er läuft voraus und klettert auf einen Maulbeerfeigenbaum.

Zachäus weiß: Jesus wird auf seinem Weg hier vorbei kommen.

Oben vom Baum aus kann er Jesus sehen.

Der Plan funktioniert.

Vom Baum aus hat Zachäus eine wunderschöne Aussicht auf Jesus, der jetzt an dem Baum vorbei kommt.

Aber dann …

Jesus schaut hinauf und sieht Zachäus im Baum sitzen.

Jetzt schauen alle Menschen zu Zachäus hinauf.

„Das ist ja Zachäus, der Zöllner!“ rufen die Leute.

„Was sagst du zu diesem Betrüger, Jesus?“

Was wollen die Menschen in Jericho, dass Jesus zu Zachäus sagt?

Aber ist es auch das, was Jesus sagen wird?

Jesus sagt:

„Zachäus, steig schnell vom Baum herunter.

Ich will heute bei dir in deinem Haus zu Gast sein.“

Zachäus steigt schnell vom Baum herunter.

Zachäus lädt Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen voller Freude in sein Haus ein.

Die Menschen in Jericho sind empört:

„Jesus hat sich bei diesem Betrüger eingeladen.“

Die Menschen sagen:

„Zachäus ist ein schlechter Mensch.

Wenn Jesus Zachäus besucht, dann ist Jesus auch ein schlechter Mensch.“

Zachäus ist glücklich, Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen als Gäste in seinem Haus zu bewirten.

Schon lange ist niemand mehr so freundlich zu ihm gewesen wie Jesus.

Dabei weiß Jesus, dass Zachäus ein Zöllner und ein Betrüger ist!

Zachäus will kein Betrüger mehr sein.

Er sagt: „Jesus, ich bin ein Zöllner und habe Menschen betrogen.

Aber ab heute wird das anders sein.

Ich gebe die Hälfte meines Vermögens den Armen.

Den Menschen, die ich betrogen habe, gebe ich das Vierfache von dem zurück, was ich verlangt habe!“

„Heute ist dir und deinem Haus das Heil geschenkt worden, weil Gott alle Menschen liebt.

Dafür bin ich da,“ sagt Jesus.

Jesus sagt: „Gott ist wie ein Vater. Er liebt alle Menschen.“

Das klingt ganz einfach, oder?

Aber Gott liebt auch die Menschen, die schlimme Sachen machen.

Das ist die Botschaft von Jesus und das ist manchmal ganz schön schwer zu akzeptieren.

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Karfreitagsweg 2021 in Neufahrn, 1. Station

Mit Jesus und untereinander in Verbindung bleiben

Fotoquelle: pixabay

Wusstest du, dass Essen uns an andere Menschen erinnern kann?

Hast du das vielleicht sogar schon einmal erlebt?

Bei uns in der Familie, zum Beispiel, essen wir einmal im Jahr Bonbons und erinnern uns dabei an die verstorbene Oma.

Die hatte nämlich immer welche in ihrem Auto dabei und schenkte sie ihren Enkeln.

Wenn du nun auf den Tisch schaust, an den du dich gerade gesetzt hast, dann siehst du Brot und einen Becher mit Wein.

An wen denkst du dabei?

Das Paschamahl

Jesus war ja mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach Jerusalem hinaufgezogen um dort das Paschafest zu feiern.

Jetzt war der Tag gekommen, an dem das Paschamahl gefeiert werden sollte.

Deshalb fragten die Jünger und Jüngerinnen Jesus: „Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?“

Jesus schickte zwei Jünger los, die das Paschamahl vorbereiten sollten.

Das hatte Jesus den Jüngern gesagt:

„Geht nach Jerusalem hinein.

Dort werdet ihr einen Mann treffen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, und wenn er in ein Haus hineingeht, dann sagt:

Jesus lässt fragen, wo der Raum ist, in dem er das Paschamahl feiern kann?

Dann wird euch der Mann einen Raum zeigen, der schon hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist.

Bereitet dort alles für das Paschamahl vor.“

Wie bereitet man ein Essen vor? Man muss einkaufen gehen, kochen und den Tisch decken.

Das taten die Jünger.

Am Abend kam Jesus mit den anderen Jüngern und Jüngerinnen und sie setzten sich zu Tisch.

Während des Mahles nahm Jesus das Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und gab es seinen Jüngern und Jüngerinnen mit den Worten:

„Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“

Nach dem Mahl nahm Jesus den Kelch, sprach das Dankgebet, gab den Kelch seinen Jüngern und Jüngerinnen und sie tranken alle daraus.

Jesus sagte: „Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird.

Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

An wen hast du gedacht, als du das Brot und den Becher Wein gesehen hast?

Auch an Jesus?

Dann hat es funktioniert.

Noch heute erinnern sich die Christen an Jesus, an seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung, wenn sie das Brot miteinander teilen.

Dann wissen sie:

Jesus ist bei uns. Wir sind mit ihm und untereinander in Verbindung.

Die Geschichte vom Weizenkorn

Das wichtigste am Brot ist das Getreide.

Damit Getreide wachsen kann, muss man aber Getreidekörner säen.

Und so denken die Christen auch an Jesu Tod und an seine Auferstehung, wenn sie Getreidekörner säen.

Fotoquelle: pixabay

Jesus sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, dann bleibt es allein; wenn es aber stirbt, dann bringt es reiche Frucht.“ Joh 12,24

Das Abendmahl beim Kibiwe 2017

Bevor du dein Weizenkorn in die Erde pflanzt und zur nächsten Station weitergehst …

Schreib ein Gebet oder einen Gedanken auf das Tischtuch!

Bleibt mit Jesus und untereinander in Verbindung!

Danke an Manuela, Johannes und Christina, dass ihr die Musik mit uns teilt!
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Karfreitagsweg 2021 in Neufahrn, 4. Station

Du am Kreuz

Danke an Manuela, Johannes und Christina