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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Eine günstige Gelegenheit

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 18

David und seine Leute haben sich in die Wüste Juda zurück gezogen. In einer Höhle in En-Gedi machen sie Rast. „Seid leise,“ warnt Joab, „Saul und sein Heer sollen ganz in der Nähe sein!“ „Saul ist ein Versager,“ ruft Abischai, „Seit Jahren jagt er hinter uns her und nie hat er uns erwischt.“

Doch dann hören sie, wie sich Leute der Höhle nähern und das Geklirr von Waffen. Schnell verstecken sie sich tiefer in der Höhle.

Sie hören eine Stimme, die spricht: „Irgendwo hier in En-Gedi befindet sich David. Wir werden ihn finden und töten!“ „Sehr wohl, mein König!“ „Wie du befiehlst, mein König!“ – Es sind Saul mit seinem Waffenknecht und seinem Feldherrn Abner!

„Da vorn ist eine Höhle! Ich werde dort ein wenig von der Mittagshitze ausruhen!“ „Wir werden dich bewachen, mein König!“

David und seine Leute sind mucksmäuschenstill. Aber dann –

– zuerst macht Abischai das Zeichen, dann wiederholen es die anderen und nicken David auffordern zu: Kopf ab! Was sie damit sagen wollen, ist: Die Gelegenheit ist günstig, David. Jetzt kannst du deinen Feind, König Saul, ein für allemal erledigen!

David überlegt, dann steht er leise auf. Er zieht sein Schwert …

Bitte nicht wundern, dass Saul mal so, mal so auf den Bildern schläft. Die Bilder stammen aus zwei verschiedenen Aufführungen

… schleicht sich zu dem schlafenden Saul …

… und schneidet ihm ein Stück seines Umhanges ab. Dann schleicht David wieder zu seinen Leuten hinter dem Felsen. Die sind natürlich enttäuscht und fragen sich: Warum hat David diese Gelegenheit nicht genützt?

Wenig später erwacht Saul und verlässt mit seinem Waffenknecht und Abner die Höhle: „Lasst uns weiterziehen und David suchen!“ sagt er. Aber als Saul und seine Leute schon etwas weiter von der Höhle weg sind, da …

… ruft ihm David nach: „Saul, mein König!“ Saul und seine Leute bleiben stehen. „David?“ fragt Saul erstaunt. Er sieht das Stück Stoff in der Hand Davids und greift an seinen Umhang. Da sieht er, dass ein Stück davon abgeschnitten wurde. David ruft: „Warum verfolgst du mich? Dein Leben lag in meiner Hand, aber ich habe dich verschont. Dein Leben ist kostbar in meinen Augen, denn du bist der Gesalbte des Herrn. So möge auch mein Leben dir kostbar sein.“ Saul antwortet: „Ich habe dir Unrecht getan, David. Ich und meine Leute werden abrücken und dich nicht mehr verfolgen.“ Und so geschah es.

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David wird König

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 19

David und seine Leute warten auf Neuigkeiten. Die Philister sind in Israel eingefallen und in der Ebene von Jesreel gibt es eine große Schlacht. „Diesmal ist es wirklich ernst. Die Philister könnten König Saul wirklich vernichten,“ sagt David. „Du hältst immer noch zu Saul?“ fragt Abinadab. „Zu ihm und zu meinem Freund Jonatan,“ antwortet David.

Ein Bote ist gekommen. Er hat berichtet, dass die Philister die Schlacht gewonnen haben und dass Saul und sein Sohn Jonatan im Kampf gefallen sind. David ist traurig: „Saul war der Gesalbte des Herrn und Jonatan war mir wie ein Bruder. Jubelt nicht, sondern weint, die tapferen Helden sind gefallen!“

„Du weißt aber, was das für dich bedeutet, oder?“ fragt Joab den David. „Das wissen wir schon lange!“ „Wir waren nämlich dabei!“ „ In der ersten Reihe, sozusagen!“ rufen seine Brüder.

„David soll unser König sein!“ ruft Joab. „Lange lebe König David!“ rufen seine Leute.

Und so geschah es. David wurde König über Israel, er vertrieb die Philister aus dem Land, eroberte Jerusalem und machte diese Stadt zur Hauptstadt seines Königreiches.

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Wer baut hier wem ein Haus?

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 20

Die Kinder Simon, Rut und Jakob

In Jerusalem haben sich die Leute auf der Straße versammelt. König David holt die Bundeslade nach Jerusalem! Die Kinder fragen sich: „Was ist die Bundeslade?“

In der Mitte ist der Prophet Natan zu sehen

„Ihr wisst doch, dass unsere Vorfahren Nomaden waren und mit ihren Viehherden von Ort zu Ort zogen. Sie glaubten, dass Gott immer mit ihnen geht,“ erklärt Hanna. „Ja, das wissen wir,“ sagt Jakob. „Aber was hat das mit dieser Bundeslade zu tun?“ fragt Simon. „Unsere Vorfahren trugen sie immer mit sich. Sie ist der Thron Gottes,“ erklärt Lea. „Ein tragbarer Stuhl für Gott?“ fragt Rut. „Genau,“ sagt Rahel. „Aber das Wichtigste ist: Gott selber kann man nicht sehen. Seht, da kommt sie!“

Die Leute bestaunen die prachtvolle Bundeslade und sie freuen sich: Gott ist immer bei uns, auch wenn wir ihn nicht sehen können.

Am meisten aber freut sich König David. Er tanzt vor der Bundeslade! Hat man so etwas schon mal gesehen? Ein König, der für Gott tanzt?

Nicht alle Leute finden das richtig. Prinzessin Michal, die Tochter Sauls und die erste Ehefrau des König David, ist wenig begeistert davon, was ihr Ehemann da gerade gemacht hat. „Wie würdevoll hat sich doch heute der König von Israel vor seinem Volk benommen! Du hast dich wie ein Narr aufgeführt!“ sagt Michal. „Für meinen Gott, der mich erwählt und zum König von Israel gemacht habe, mache ich mich gern zum Narren, für ihn habe ich getanzt,“ antwortet David.

„Die Bundeslade ist nicht nur ein Thron, sondern auch ein Kasten,“ bemerkt Jakob. „Was da wohl drin ist?“ „In der Bundeslade liegen die zehn Gebote, die Gott dem Mose gegeben hat,“ erklärt der Prophet Natan. „Gelten die zehn Gebote auch für Könige?“ fragt Simon. „Sie gelten für alle Menschen in Israel, auch für den König,“ antwortet Natan. Dann gehen alle um zu feiern, dass die Bundeslade jetzt in Jerusalem ihren Platz gefunden hat.

Wir erinnern uns: Das ist Mose mit den zehn Geboten

Doch David hat noch etwas auf dem Herzen: „Ich wohne in einem schönen Haus, mein Gott aber nur in einem Zelt. Ich will Gott einen Tempel bauen hier in Jerusalem!“ Natan antwortet David: „Gott spricht: Brauche ich einen Tempel, da ich im Himmel herrsche? Ich war immer bei dir, David. Nicht du wirst mir ein Haus bauen, ich baue dir ein Haus. Deine Söhne werden Könige sein in Jerusalem und dein Name wird nicht vergehen für alle Zeit.“

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Die Macht eines Königs

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 23

Heute geht es weiter mit David, aber dieser Teil der Davidsgeschichte ist nur was für starke Nerven. Ihr seid hiermit gewarnt!

David wohnt mit seinen zahlreichen Frauen, Kindern und Dienern in seinem Palast in Jerusalem. Er ist ein mächtiger König mit einem großen Reich geworden. Seine Truppen erobern sogar andere Länder. David selbst muss und darf nicht mehr mitkämpfen. Er muss regieren. Als er eines Abends auf den Zinnen seines Palastes steht, da sieht er auf dem Dach eines Nachbarhauses …

„Wer ist diese Frau?“ fragt David einen Diener. „Es ist Batseba, die Frau des Urija. Er ist Soldat in deinem Heer und kämpft gerade mit Joab bei der Stadt Raaba gegen die Ammoniter,“ antwortet der Diener.

„Lass diese Frau holen!“ befiehlt David dem Diener. Und so geschah es.

„Du bist schön, Batseba, ja, du bist schön. Du bist wie eine Lilie unter den Disteln,“ sagt David. Und dann …

2015 wurde diese Szene von allen Zuschauer*innen als schlimmste Szene ever bei einem Kibiwe wahrgenommen …

„Was ist mit Urija, meinem Mann?“ fragt Batseba. „Er braucht es nicht zu erfahren,“ antwortet David. Batseba bleibt über Nacht bei König David.

Am nächsten Tag ist Batseba wieder in ihrem Haus …

„Batseba und ich, wir sind füreinander geschaffen. Sie muss meine Frau werden!“ sagt David.

Aber da ist Urija, der Mann von Batseba. Am einfachsten wäre es, wenn Urija tot wäre …

David schreibt einen Brief an Joab und befiehlt ihm, die Stadt Raaba anzugreifen und Urija in die vorderste Schlachtreihe zu stellen. Dann, so schreibt David, sollen sich Joab und seine Truppen schnell zurückziehen und die vorderste Schlachtreihe alleine im Pfeilhagel der Feinde zurücklassen …

„Ich bin der König und ich habe die Macht, über Leben und Tod zu entscheiden!“ sagt David.

Wenig später erfährt David: Joab hat getan, was David ihm befohlen hat. Viele Männer fanden bei dem Angriff den Tod. Unter ihnen war auch Urija.

„So etwas passiert,“ sagt David. „Männer sterben im Kampf. Aber ich will gerne helfen. Hinterlässt dieser Urija nicht eine junge Frau? Die soll man zu mir bringen! Ich will für sie sorgen und sie heiraten!“

Und so geschah es. David heiratete Batseba, die Witwe des Urija, den er selbst in den Tod geschickt hatte.

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Du selbst bist dieser Mann!

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 24

Wenige Tage später kommt der Prophet Natan zu David. „Ich will dir eine Geschichte erzählen, mein König, du aber sollst urteilen!“ sagt der Prophet. „Sprich!“ antwortet David.

Natan erzählt: „In einer Stadt lebten zwei Männer, der eine war reich, der andere arm. Der Reiche besaß viele Schafe, der Arme nur ein einziges Lamm. Eines Tages hatte der Reiche Besuch. Er wollte seinem Gast eine Mahlzeit vorsetzen, aber er wollte dafür kein einziges seiner Schafe schlachten. Deshalb nahm er dem Armen sein einziges Lamm weg, schlachtete es und setzte es seinem Gast als Mahlzeit vor.“

„Ich habe genug gehört!“ rief David. „Mein Urteil lautet: Der Reiche verdient den Tod!“

„Du selbst bist dieser Mann!“ rief Natan, „So spricht Gott, der Herr: Ich habe dich zum König über Israel gemacht, dir Frauen gegeben und einen schönen Palast. Du aber hast das Wort und das Gebot Gottes missachtet und dir Batseba, die Frau des Urija. genommen und Urija durch das Schwert töten lassen. So soll das Schwert nicht weichen von deinem Haus und deiner Familie, Unfriede wird herrschen, weil du vergessen hast, dass die Gebote Gottes auch für Könige gelten!“

Da betet David zu Gott: „Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken.“

„Gott, ich erkenne meine bösen Taten, gegen dich allein habe ich gesündigt. Ich habe getan, was dir missfällt,“ betet David.

Dann ist es still.

Der Prophet Natan sagt: „Der Herr vergibt dir deine Schuld, David.“

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Was macht einen guten König aus?

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 25

David hat viele Söhne und Töchter. Auch seine Frau Batseba hat ihm einen Sohn geschenkt: Salomo. „Komm her, mein Sohn Salomo,“ sagt David, „setz dich zu mir.“

Salomo fragt: „Wer wird einmal König nach dir, Papa?“ David antwortet: „Du wirst einmal nach mir König sein, Salomo. Von allen meinen Söhnen bist du derjenige, der ein guter König sein wird.“

„Aber wie wird man ein guter König, Papa?“ fragt Salomo. „Du weißt doch, was ein Hirte macht, oder?“ fragt David zurück. „Ein Hirte passt auf die Schafe auf, dass ihnen nichts passiert,“ antwortet Salomo. „Und was macht dann ein König?“ fragt David noch einmal. Salomo antwortet: „Der passt auf die Menschen auf, dass ihnen nichts passiert.“

Salomo fragt weiter: „Könige sind mächtig. Dürfen sie alles tun, was sie wollen?“ „Wer ist der König der Welt?“ fragt David zurück. „Gott ist der König der Welt,“ antwortet Salomo. „Gott müssen die Könige und Mächtigen gehorchen. Wenn wir uns nicht an die Gebote Gottes halten, warum sollten es dann die Menschen tun?“ sagt David.

Und David betet: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen? Nur eines erbitte ich vom Herrn: Im Hause des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens.“

Eines Tages werden wir wieder richtig Kibiwe feiern!

Nach David wurde Salomo König über Israel und über 400 Jahre regierten in Jerusalem Könige, die aus dem Hause Davids waren. Das war damals gar nicht so oft der Fall.

David ist der große Held des AT und bis zum heutigen Tag gilt seine Herrschaft als eine Zeit des Friedens und der Gerechtigkeit, als das goldene Zeitalter Israels.

Tatsächlich wissen wir nicht, welche Namen man so als Philister hatte. Deswegen sind die Namen „Albert“ und „Erol“ als Namen für Philister so gut wie alle anderen.

Damit ist die Geschichte von David hier zu Ende erzählt. Wenn du magst, kannst du dir folgende Datei herunterladen und ausmalen:

Damit ist auch die Reihe „Weihnachten-im-Lockdown“ beendet, aber die Beiträge auf dieser Seite werden weitergehen!

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2. Klasse

Jesus und Johannes

Hast du dir schon einmal überlegt, wer dein Vorbild ist?

Vielleicht sollten wir zuerst klären, was ein Vorbild überhaupt ist.

Vorbilder, das sind Menschen, meistens übrigens ältere oder größere Menschen.

Das hat damit zu tun, dass wir ja älter werden und nicht jünger.

Wenn man einen anderen Menschen zum Vorbild hat, dann denkt man sich:

So wie der oder die will ich auch sein oder mal werden!

Jeder Mensch hat andere Vorbilder.

Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass Menschen in unterschiedlichen Familien leben und unterschiedliche Menschen kennen.

Jetzt kannst du noch einmal überlegen:

Wer ist dein Vorbild?

Heute will ich dir von dem Mann erzählen, der ein Vorbild für Jesus war.

Pass auf, es geht los!

Der Fluss Jordan, Aufnahme von Daniel Ventura

Viele Menschen kommen jeden Tag zum Jordan.

Normalerweise ist dort nicht viel los.

Der Jordan fließt durch die Wüste und es wohnen dort nicht viele Menschen.

Die folgenden Fotos stammen vom Kibiwe 2017, Gabi Neubauer hat sie gemacht

Doch Johannes lebt dort am Jordan in der Wüste und die Menschen kommen um ihm zuzuhören.

Johannes ist nicht nett zu den Menschen, die zu ihm kommen.

Er schimpft sie.

Er redet ihnen ins Gewissen:

„Seht ihr nicht, wie viel Böses ihr tut?

Ihr führt Krieg, ihr stehlt und betrügt und lasst die armen Menschen verhungern.

Das muss sofort aufhören!

Ihr müsst euch bessern!

Bald kommt das Ende der Welt!

Dann wird Gott die Guten belohnen und die Bösen bestrafen!“

Die Menschen sagen:

„Johannes spricht die Wahrheit.

Er ist glaubwürdig.

Er lebt das, was er verkündet.

Er isst nur, was er in der Wüste findet, wilden Honig und Heuschrecken.

Er kleidet sich in einfache, grobe Gewänder.“

Die Menschen fragen: „Was sollen wir tun?“

Johannes antwortet:

„Hört auf Böses zu tun!

Wendet keine Gewalt mehr an, betrügt nicht mehr und teilt mit den armen Menschen!

Lasst euch von mir hier im Wasser des Jordans taufen als Zeichen, dass es euch ernst ist mit eurer Umkehr und dass ihr euch bessern wollt!“

Viele lassen sich taufen.

Manche bleiben bei Johannes, leben wie er und helfen ihm beim Taufen.

Das sind seine Jünger.

Unter ihnen ist einer, der sich gern von Johannes taufen ließ … Jesus.

Als Jesus sich von Johannes taufen lässt, da spürt er:

„Gott ist mein Vater!

Auf Gott will ich vertrauen und seinen Willen tun so wie Johannes.“

Johannes ist sein Vorbild.

Johannes lebt gefährlich.

Nicht die Wüste wird ihm zum Verhängnis.

Es sind die Mächtigen im Land.

Denn er kritisiert auch sie und ihr schlechtes Leben.

Das lassen sie sich nicht gefallen.

Herodes Antipas, ein Sohn von Herodes dem Großen, lässt Johannes ins Gefängnis werfen und den Kopf abschlagen.

Johannes ist tot.

Kannst du dir vorstellen, wie sich Jesus fühlt?

Es war nicht einfach für Jesus in der Wüste, aber die Bibel erzählt, dass er dort seinen Weg gefunden hat

Jesus geht ganz weit in die Wüste hinein.

Er bleibt dort 40 Tage und Nächte.

In der Wüste erfährt Jesus:

Das Gute ist stärker als das Böse.

Das Leben ist stärker als der Tod.

Gott wird alles gut machen.

Das Reich Gottes hat schon begonnen.

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1. Klasse

Kommt und seht! – Jesus beruft seine Jünger und Jüngerinnen

Bild von dozemode auf Pixabay

Das ist der See Gennesaret. Er befindet sich im Norden des Landes Israel.

Dort, am Ufer des Sees, liegt die Stadt Kafarnaum. Kafarnaum ist eine sehr kleine Stadt. Dort leben einfache Menschen. Sie sind Bauern, Handwerker und …

… Fischer.

Abends fahren die Fischer mit ihren Booten los.

Fast die ganze Nacht werfen sie auf dem See ihre Netze aus und hoffen, dass sie viele Fische fangen.

Am frühen Morgen fahren sie wieder nach Kafarnaum zurück.

Dann sortieren sie die Fische, die sie gefangen haben.

Die kleinen Fische setzen sie wieder zurück in den See. Die müssen erst noch wachsen und größer werden.

Die großen Fische werden ausgenommen und verkauft.

Von dem Geld, das sie dafür bekommen, leben die Fischer und ihre Familien.

Dann waschen die Fischer ihre Netze und hängen sie zum Trocknen auf.

Sie kontrollieren die Netze, ob sie gerissen sind.

Wenn das Netz ein Loch hat, dann flicken sie es mit Nadel und Faden.

Dann gehen sie heim, ruhen sich aus, essen etwas und warten, bis es Abend ist.

Abends fahren sie wieder mit ihren Booten hinaus auf den See.

Eines Tages kommt Jesus nach Kafarnaum.

Er erzählt den Menschen dort: Gott ist wie ein Vater. Er liebt alle Menschen.

Jesus heilt Kranke.

Die Menschen in Kafarnaum sehen: Gott meint es gut mit uns.

Jesus sagt zu den Fischern: Kommt mit mir mit und folgt mir nach.

Hört, was ich den Menschen zu sagen habe, und seht, was ich tue.

Ich will, dass ihr meine Jünger seid.

(Ein Jünger ist so etwas wie ein Schüler und ein Freund.)

Was sagst du? Was sollen die Fischer machen? Weiterfischen oder mit Jesus mitgehen?

Vielleicht sagen sie: Wir kennen diesen Jesus noch nicht gut genug.

Oder vielleicht sagen sie: Alles besser als jeden Tag Fische fangen. Ich kann die Fische schon nicht mehr riechen!

Jesus und seine Jünger Andreas, Jakob, Johannes und Petrus.

Einige Fischer sind mit Jesus mitgegangen und seine Jünger geworden.

Ganz links der Jünger namens Thomas

Jesus hat nicht nur Fischer zu seinen Jüngern berufen, übrigens. Und …

Ganz links die Jüngerin namens Susanna, rechts neben Jesus die Jüngerin Maria Magdalena

… Jesus hat nicht nur Männer als seine Jünger berufen.

Jesus hatte auch Jüngerinnen.

Übrigens: Kaum hatte ich die Landschaft aufgebaut, kam unser Kater des Weges.

Er interessierte sich sehr für das Boot, …

… dann machte er es sich auf den Stoffen gemütlich.

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1. Klasse

Was ist dieser Jesus für ein Mensch?

Wir Leute in Neufahrn haben alle möglichen Sachen, um in die Schule oder in die Arbeit zu kommen: Roller, Fahrräder, Motorräder, Autos …

… aber niemand fährt dafür mit dem Boot.

Das liegt, das weiß jedes Kind, daran, dass uns so was fehlt:

Bild von dozemode auf Pixabay

Wenn wir Bootfahren, dann im Urlaub oder im Sommer zum Spaß auf dem Mühlsee.

Wir sind Landratten.

Jesus in Nazaret. Weit und breit kein See oder Fluss.

Jesus war auch eine Landratte.

Dort, wo er aufgewachsen ist, in Nazaret, gibt es auch keinen See oder Fluss in der Nähe.

Aber Jesus hat coole Freunde.

Die wohnen am See Gennesaret und haben ein Boot, sogar ein richtig großes Segelboot.

Die sind ja Fischer und im Gegensatz zu Jesus wissen sie auch, wie diese ganzen Segel heißen, wie man so ein Boot steuert und so weiter, und so weiter …

Jesus liebt Bootfahren.

Uns so bittet er eines Tages seine Jünger: „Lasst uns über den See fahren!“

Die Jünger sagen: „Natürlich, Jesus, für dich machen wir gerne das Boot startklar!“

Und schon geht es los.

Jesus und die Jünger steigen ein, das Boot legt ab und die Jünger setzen die Segel.

Das Boot gleitet auf den See hinaus.

Auf dem See ist es wunderbar ruhig. Die Jünger steuern das Boot und Jesus …

Jesus liegt ganz vorne und schläft

… hat es sich hinten im Boot auf einem Kissen bequem gemacht und schläft.

„Psst!“ sagen die Jünger zueinander. „Seid ganz leise! Jesus schläft!“

Wovor hast du Angst?

Vor der Dunkelheit? Vor Tieren? Vor Krankheiten? Vor Alpträumen?

Ich weiß, das ist eine sehr persönliche Frage.

Alle Menschen haben Angst. Manche haben sogar Angst davor, zuzugeben, dass sie Angst haben.

Weißt du wovor die Jünger, die Fischer waren und jede Nacht auf dem See waren, am meisten Angst hatten?

Ich sage es dir: Vor einem Sturm.

Wenn ein Sturm kommt, dann können die Jünger das Boot nicht mehr kontrollieren.

Dann bestimmt der Sturm, wohin das Boot fährt.

Der Sturm fährt ins Wasser und plötzlich ist der See nicht mehr ruhig und glatt.

Riesige Wellen, größer als das Boot, türmen sich auf.

Der Sturm wirft das Boot hin und her und die riesigen Wellen schlagen in das Boot hinein.

Und das ist passiert.

Plötzlich ist ein gewaltiger Sturm gekommen.

Das Boot wird hoch gehoben und wieder runtergedrückt, und im Boot sammelt sich eine gefährliche Menge an Wasser.

Die Jünger sind gegen diesen Sturm machtlos. Sie haben Todesangst.

Und Jesus …

… liegt hinten im Boot und schläft.

Die Jünger wecken ihn: „Jesus, siehst du nicht, dass wir ertrinken?“

Jesus fragt: „Warum habt ihr solche Angst? Ich bin doch bei euch!“

Bug ist bei einem Boot vorne und Heck ist bei einem Boot hinten.

Jesus steht auf und geht an den Bug des Bootes.

Er ruft: „Sturm, sei still!“

Und sofort tritt Stille ein.

Die Jünger fragen sich gegenseitig: „Was ist dieser Jesus für ein Mensch, dass ihm der Sturm und die Wellen gehorchen?“

Hat dieser Jesus etwa Superkräfte? Kann er zaubern?

Nein, das ist nicht die richtige Antwort.

Eine Schülerin in der 1. Klasse hat diese Frage mal so beantwortet: „Jesus kann heilen und er kann den Sturm beruhigen, weil Gott ihm hilft.“

Das ist die richtige Antwort.

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2. Klasse

Darum folgen wir Jesus! – die Jünger und Jüngerinnen Jesu stellen sich vor

Eine weite Reise

Das Flugzeug braucht normalerweise 3 Stunden und 30 Minuten (Aber momentan kann man da wegen Corona nicht direkt hin und und muss mindestens einmal umsteigen. Deshalb dauert es zurzeit länger …); Screenshot von Googlemaps

Heute war ich in Googlemaps und habe eine Landkarte ausgedruckt.

Wenn man vom Flughafen München nach Israel fliegen will, dann sind das nicht ganz 3000 Kilometer und der Flughafen, auf dem wir landen, liegt in Tel Aviv.

Man fliegt über Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina (aber nur ganz kurz), Serbien, Kosovo und Griechenland. Dann ist man über dem Mittelmeer. Anschließend fliegt man über die Türkei, dann noch einmal über das östliche Mittelmeer und schon ist man in Tel Aviv in Israel gelandet.

Tel Aviv; Foto: Pixabay

Am Flughafen merkt man schon beim Aussteigen:

Hier ist es viel wärmer als in Deutschland!

Hier gibt es Palmen!

Aber wo kommen die ganzen Hochhäuser her?

Israel ist ein modernes Land genauso wie Deutschland.

Du bist immer noch im 21. Jahrhundert.

Vor 2000 Jahren, zur Zeit Jesu, sah es natürlich etwas anders in Israel aus.

Auf alle Fälle gab es damals noch keine Hochhäuser.

Bei uns natürlich auch nicht, das nur der Vollständigkeit wegen.

Komm, wir reisen jetzt noch 2000 Jahre in die Vergangenheit in die Zeit Jesu!

Wir machen eine Zeitreise!

Neufahrn gab es zur Zeit Jesu noch nicht, aber ich habe dir trotzdem angezeigt in welcher Richtung und Entfernung Neufahrn liegen wird.

Auf dieser Landkarte sind die Hochhäuser verschwunden.

Tel Aviv gibt es noch gar nicht (und auch noch keinen Flughafen), nur eine kleine Stadt namens Joppe liegt da, wo heute Tel Aviv ist.

See Gennesaret; Foto: Pixabay

Komm schnell mit mir mit in den Norden zum See Gennesaret!

Dort finden wir Jesus.

Kafarnaum

Jesus hat die Wüste verlassen und ist jetzt in Kafarnaum, einer kleinen Stadt am See Gennesaret.

Dort verkündet Jesus den Menschen die frohe Botschaft:

„Das Gute ist stärker als das Böse, das Leben ist stärker als der Tod.

Gott wird alles gut machen.

Das Reich Gottes hat schon begonnen.“

Aber wer sind die ganzen Menschen um Jesus herum?

Das sind seine Jünger und Jüngerinnen.

Einige von ihnen möchte ich dir gerne vorstellen.

Das ist Andreas.

Von Beruf her ist er ein Fischer.

Er gehörte zu den ersten Jüngern Jesu.

Andreas glaubt: Jesus ist der Retter, den Gott uns gesandt hat.

Diese Botschaft sagt er gerne weiter.

Das ist Simon Petrus.

Er ist übrigens der Bruder von Andreas und ebenfalls Fischer.

Petrus ist so etwas wie der Chef unter den Jüngern.

Er ist felsenfest davon überzeugt, dass Jesus immer Recht hat. Deswegen hat ihm Jesus den Spitznamen „Petrus“ gegeben.

Petrus heißt „Felsen“ auf Deutsch.

Petrus sagt: „Jesus kann sich immer auf mich verlassen!“

Das ist Johannes.

Auch er ist ein Fischer am See Gennesaret und gehört mit Andreas zu den ersten, die Jesus nachfolgten.

Johannes sagt:

„Jesus macht, dass Blinde wieder sehen können.

Seit ich Jesus kenne, sehe auch ich die Welt mit neuen Augen.

Jesus ist das Licht der Welt.“

Das ist Jakob.

Er ist der Bruder des Johannes und auch ein Fischer.

Jesus schätzt Jakob sehr.

Bei ganz besonderen Gelegenheiten lässt Jesus alle anderen Jünger und Jüngerinnen zurück und nimmt nur Petrus, Johannes und Jakob mit.

Übrigens: Jesus nannte Jakob und Johannes „Donnersöhne“.

Vielleicht waren die beiden besondere Hitzköpfe?

Das ist Thomas.

Was er von Beruf war, das wissen wir leider nicht, aber sein Name bedeutet „Zwilling“.

Das ist eigentlich seltsam, denn es gibt nur einen Thomas …

Er ist ein Jünger, der gerne nachfragt.

Und er ist ganz bestimmt keiner, der alles leichtfertig glaubt, was ihm andere erzählen.

Thomas glaubt nur das, was Jesus sagt.

Das ist Philipp.

Er fällt mit seinem Namen ein bisschen aus der Reihe.

Philipp hat nämlich einen griechischen Namen und der Name bedeutet „Freund der Pferde“.

Philipp hat viele Freunde und die Menschen mögen ihn.

Manchmal versteht Philipp nicht alles, was Jesus sagt.

Dann fragt er nach und Jesus erklärt es gerne noch einmal.

(Vielleicht sind die anderen froh, dass Philipp nachfragt.

Dann müssen sie nicht zugeben, dass sie nicht alles verstanden haben).

Das ist Levi.

Früher haben ihn alle gehasst.

Er war ein Zöllner und hat für die Römer die Steuern eingetrieben.

Dabei hat er seine Mitmenschen betrogen und Geld in seine eigene Tasche gesteckt.

Dann kam Jesus und sagte zu ihm: Folge mir als mein Jünger nach!

Mit Jesus hat Levi ein neues Leben angefangen.

Jetzt weiß er, dass Jesus zu seiner Botschaft steht: Gott liebt alle Menschen.

Das ist Maria Magdalena.

Magdalena bedeutet „Frau aus Magdala“.

Maria war krank, aber Jesus hat sie geheilt.

Maria sagt: „Jesus ist das Heil der Welt!“

Wenn Petrus der Chef der Jünger ist, dann, so kann man sagen, ist Maria Magdalena die Chefin unter den Jüngerinnen.

Maria hilft mit, dass Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen was zum Essen und ein Dach über dem Kopf haben, wenn sie unterwegs sind.

Auf ihre Treue kann Jesus sich verlassen.

Jesus hatte auch mehr Jünger und Jüngerinnen als du auf diesem Bild siehst

Jesus hatte mehr als nur 12 Jünger und ich kann sie dir nicht alle vorstellen.

Von manchen kennen wir nur die Namen, mehr wissen wir nicht.

Doch einen muss ich noch erwähnen.

Das ist Judas.

Er kommt aus Kariot, aus dem Süden des Landes Israel.

Die Geschichten von Jesus erzählen uns, dass Judas ein Jünger Jesu war und am Ende eine wichtige Rolle spielte, als Jesus verhaftet und zum Tod verurteilt wurde.

Warum er das getan hat, das lässt sich nicht mehr mit Sicherheit sagen.