In der Bibel finden wir noch eine Erzählung von der Geburt Jesu.
Diese Geschichte geht so:
Nachdem Jesus in Betlehem geboren worden war, kamen Männer aus einem Land weit im Osten nach Jerusalem, der Hauptstadt von Israel.
Sie waren monatelang unterwegs gewesen.
Von Beruf her waren sie Sterndeuter und genau deshalb hatten sie sich auf den langen Weg gemacht.
Sie fragten die Menschen in Jerusalem:
„Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihn zu verehren!“
In Jerusalem herrschte damals ein König namens Herodes.
König Herodes war überhaupt nicht begeistert, als er von diesen Sterndeutern und ihrer Suche nach einem neugeborenen König hörte, und er nahm die Sache ernst.
Er rief seine Ratgeber zu sich und fragte sie:
„Wo könnte dieser neugeborene König zu finden sein?“
Die Ratgeber antworteten:
„Wenn es der neugeborene König ist, der von Gott kommt, dann muss er in Betlehem zu finden sein!“
Herodes ließ die Sterndeuter heimlich zu sich holen.
Er fragte sie genau aus, wann dieser neue Stern erschienen war, dann sagte er ihnen:
„Geht nach Betlehem und sucht dort dieses Kind.
Wenn ihr es gefunden habt, dann kommt zurück zu mir nach Jerusalem und erzählt mir alles.
Denn ich will auch nach Betlehem gehen und diesen neugeborenen König verehren.“
Die Sterndeuter machten sich also auf den Weg nach Betlehem.
Und siehe …
Der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her!
Der Stern blieb genau über einem Haus stehen.
Die Sterndeuter gingen in das Haus hinein und fanden Jesus und seine Mutter Maria.
Sie freuten sich, als sie Jesus sahen, knieten sich hin und verehrten ihn als den neugeborenen König.
Sie hatten auch Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
„Dieses Kind ist so wertvoll wie Gold,“ sagten sie.
„Dieses Kind verbindet uns mit Gott im Himmel so wie der Rauch des Weihrauchs zum Himmel aufsteigt,“ sagten sie.
Wenn man Myrrhe erhitzt, dann riecht es so, als ob man in einer Arztpraxis wäre
„Dieses Kind wird die Menschen heilen so wie Myrrhe Menschen heilen kann,“ sagten sie.
Die Sterndeuter gingen nicht noch einmal zu König Herodes.
Nachts im Traum wurde ihnen gesagt, dass sie nicht nach Jerusalem zurückkehren sollten, und so taten sie es auch nicht.
Für ihre Heimreise wählten sie eine andere Route.
Auch Josef hatte einen Traum.
Ein Engel warnte ihn vor dem König Herodes.
Deswegen nahm Josef Maria und das Kind und floh mit ihnen in ein fernes Land, nach Ägypten.
Dort blieben sie, bis König Herodes gestorben war.
Ich bin deine Pfarrkirche Sankt Franziskus in Neufahrn.
Bestimmt kennst du mich bereits.
Trotzdem: Komm herein und schau dich genauer bei mir um.
Es gibt Vieles zu entdecken!
Ein Blick in den Innenraum der Kirche am Sonntagabend im Advent kurz vor dem Gottesdienst.
Von 1961 bis 1963 wurde ich erbaut und am 17. Juni 1963 geweiht.
Das ist zwar schon eine Weile her, aber für eine Kirche bin ich ein relativ modernes Gebäude.
Fotoquelle links: wikipedia commons
Benannt bin ich nach dem heiligen Franz von Assisi.
Seine Statue vor meinem Eingang ist eines der Wahrzeichen Neufahrns.
Außerdem gab es zum Franz schon dreimal ein Kibiwe – 1999, 2011 und das Sommer-Kibiwe 2021.
Der Altar
Ich bin das Wichtigste in der ganzen Kirche und der Mittelpunkt.
Zu mir gehören eine Tischdecke, Kerzen und Blumen.
Auf mir stehen Brot und Wein, wenn der Priester beim Gottesdienst das Hochgebet spricht.
Der Ambo (Lesepult)
Ich bin genauso wichtig!
Ich trage die Bibel, wenn im Gottesdienst daraus vorgelesen wird.
Ich bin der Ort, von dem aus das Wort Gottes, das ist die Bibel, verkündet wird.
Der Vorstehersitz
Ich bin ein besonderer Sitzplatz.
Hier sitzt der Leiter des Gottesdienstes, meistens unser Pfarrer.
Weißt du, wie der Pfarrer in Neufahrn zur Zeit heißt?
Wegen Corona ist die Sitzordnung in der Pfarrkirche verändert.
Der Kerzenständer in der Mitte steht dort nicht nur zur Dekoration, sondern sorgt auch dafür, dass der Mindestabstand im Altarraum überbrückt werden kann.
Das ist notwendig, wenn bei einer Wortgottesfeier zwei Personen den Gottesdienst leiten oder unsere Pastoralreferentin beim Gottesdienst rechts neben unserem Pfarrer sitzt, zum Beispiel bei der Erstkommunionsfeier.
Der Tabernakel
Ich bewahre das Wertvollste auf, das es in der Kirche gibt, nämlich das heilige Brot.
Mich erkennst du an dem roten Kerzenlicht, das man ewiges Licht nennt, weil es immer brennen soll.
Die Ministranten und Ministrantinnen
Die Kinder und Jugendlichen, die dem Priester beim Gottesdienst helfen, heißen so.
Das Kreuz
Mich siehst du in jeder Kirche.
An mir ist Jesus gestorben.
Weil Jesus auferstanden ist und alle Menschen erlöst hat, bin ich für die Christen das Symbol der Erlösung.
Die Osterkerze
Ich erinnere an die Auferstehung.
In der Osternacht habe ich das erste Mal geleuchtet. Die Taufkerzen werden an mir angezündet.
Das ganze Jahr über stand unsere Osterkerze in der Mitte der Kirche, rechts neben dem Vorstehersitz.
Jetzt ist sie schon ziemlich abgebrannt. Das Bild entstand in der Sakristei.
Die Bänke
Wir sind auch wichtig!
In uns sitzen die Leute.
Ohne Menschen gäbe es keine Kirche, das weißt du doch!
Die gelben Reiter zeigen den Leuten, wo sie jetzt, während Corona, sitzen sollen.
Der Gabenbereitungstisch
Auf mir steht alles, was irgendwann im Gottesdienst gebraucht wird.
Ich gebe es zu:
Ich bin nicht so wichtig, aber ohne mich wäre der Gottesdienst nicht so ordentlich!
Die Glocken
Wir sind zu hören, wenn der Gottesdienst beginnt.
Wir haben noch große „Schwestern“ im Kirchenturm!
Das Weihwasser
Ich bin an jedem Eingang zur Kirche zu finden und erinnere an die Taufe.
Nimm von meinem Wasser, mache ein Kreuzzeichen und sprich:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Schon seit dem Aschermittwoch 2020 wurde wegen Corona der Brauch, sich mit Weihwasser aus diesen Becken zu bekreuzigen, vorübergehend aufgegeben.
Das Altarbild
In jeder Kirche gibt es mich, aber ich sehe überall anders aus.
Du kannst mich gar nicht übersehen, denn ich bin groß und bunt.
In deiner Kirche zeige ich dir Jesus und 12 Engel mit Posaunen.
Ohne mich würden die Kirchen langweilig aussehen!
Sankt Franziskus
Ich zeige den Heiligen, nach dem deine Kirche benannt ist.
Kannst du die Sonne sehen, über die er sich freut?
Der Kreuzweg
In deiner Kirche bestehe ich aus 16 Bildern, in vielen anderen nur aus 14 Bildern.
Ich erinnere an das Leiden und den Tod Jesu.
Wenn Menschen heute leiden, dann dürfen wir nicht einfach wegschauen.
Auch daran will ich erinnern.
Die Orgel
Ich bin oben auf der Empore und bestehe aus vielen Pfeifen, die Musik machen können.
Das Taufbecken
Ich bin neben dem Eingang zur Kirche und erinnere an die Taufe.
Maria mit ihrem Kind Jesus
Ich zeige dir ein Bild von Maria mit ihrem Kind Jesus.
Jeden Tag kommen Menschen in die Kirche um still zu beten.
Manche stellen eine Kerze bei mir auf.
Ich erinnere daran, dass Gott uns immer zuhört und wir ihm vertrauen dürfen.
Dieses Bild entstand im Sommer 2021, als der Turm der Pfarrkirche eingerüstet war. Ein Blick von der Höhe des goldenen Kreuzes auf der Kirchturmspitze hinunter auf den Marktplatz von Neufahrn.
Willst du genau wissen, wie viele Pfeifen meine Orgel hat, oder wie der Architekt heißt, der mich erbaut hat?
Bestimmt erinnerst du dich noch daran, was bildhafte Sprache ist!
Wir brauchen bildhafte Sprache, um unsere Gefühle auszudrücken und um über Gott zu sprechen.
In der Bibel finden wir viele Geschichten, die bildhaft zu verstehen sind.
Das gilt meistens sogar für Geschichten, die ungefähr das erzählen, was mal passiert ist.
Und es gilt auch für die Weihnachtsgeschichten der Bibel.
Aus der Weihnachtsgeschichte nach Lukas
Lukas erzählt, dass Maria Jesus in eine Krippe gelegt hat. Eine Krippe, das ist ein Futtertrog für Tiere. Meistens enthält sie Heu zum Fressen.
Welche Tiere fressen Heu?
Esel, Kühe, Pferde, Rehe, Schafe, Ziegen …
Das sind alles Tiere, die von Natur aus Vegetarier sind. Sie fressen keine anderen Tiere und gelten als friedlich.
Zurzeit Jesu war eine Krippe deshalb ein Symbol des Friedens.
Symbol, das ist ein anderes Wort für bildhafte Sprache.
„Jesus will den Menschen den Frieden bringen!“ will Lukas seinen Lesern und Leserinnen damit sagen.
Der Engel, der den Hirten verkündet, dass der Retter geboren ist, ist auch ein Symbol.
Engel werden nämlich von Gott geschickt.
Damit will uns Lukas sagen: „Gott und niemand sonst schickt diesen Retter!„
Die Hirten erfahren von der Geburt Jesu, so erzählt Lukas.
Manche denken, vielleicht deshalb, weil sie sowieso noch wach waren und auf ihre Herden aufpassten, oder?
Hirten, das erinnert so ein Bisschen an den Vater Jakob, der wie sein Großvater Abraham und sein Vater Isaak ja auch vor langer Zeit als Nomade lebte und von Ort zu Ort zog.
Zurzeit Jesu waren Hirten arme Leute.
Lukas will damit sagen: „Bei Jesus werden die Armen ganz vorne stehen und die Ersten sein, nicht die Letzten!“
Aus der Weihnachtsgeschichte nach Matthäus
Matthäus macht selber klar, wofür der Stern ein Symbol ist.
Die Sterndeuter fragen nämlich: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen ihm zu huldigen.“
Und so einen König, so denken die Sterndeuter, findet man ja in einem Palast, weshalb sie ihn zuerst in Jerusalem, der Hauptstadt von Israel, suchen.
„Jesus ist ein König!“ will uns Matthäus mit diesem Stern sagen.
Aber auch bei den Geschenken der Sterndeuter, von denen er uns erzählt, hat er sich etwas gedacht.
Die Münze links ist echtes Gold und derzeit knapp 400 Euro wert, dabei ist sie nur so groß wie das 20-Cent-Stück rechts
Gold ist nämlich ziemlich wertvoll.
Das macht als Geschenk natürlich Sinn, denn Gold kann man gut brauchen, oder?
Darum geht es hier aber nicht.
Ein wertvolles Geschenk wie Gold sagt nämlich: Du bist wertvoll und in diesem Fall will Matthäus uns sagen:
„Jesus ist wertvoll!„
Weihrauch für ein neugeborenes Baby ist ein sehr seltsames Geschenk.
Weihrauch besteht aus dem Harz eines Baumes, der – Überraschung! – Weihrauchbaum heißt.
Wenn man Weihrauch verbrennt, dann entsteht ein sehr intensiver Duft, der alle anderen Gerüche komplett überdecken kann.
Die Menschen benützen ihn schon seit Tausenden von Jahren um schlechte Gerüche zu vertreiben und beim Gottesdienst als Opfergabe für Gott.
Der Rauch, der beim Verbrennen aufsteigt, erinnert an das Gebet, das zu Gott aufsteigt.
„Jesus ist Gottes Sohn!“ will Matthäus sagen, wenn er von diesem Geschenk erzählt.
Auch Myrrhe ist Harz, aber es gibt verschiedene Sträucher, aus denen sie gewonnen wird.
Und wie der Weihrauch wird auch Myrrhe gerne verbrannt.
Dann riecht es ziemlich streng wie in einer Arztpraxis und man weiß:
Myrrhe ist Medizin!
Und tatsächlich: Noch heute wird Myrrhe bei der Zahnpflege verwendet.
Als Geschenk für ein neugeborenes Baby ist das doch etwas seltsam.
Darum geht es aber nicht.
Myrrhe ist ein Mittel zum Heilen, darum geht es.
„Jesus wird die Menschen heilen!“ will uns Matthäus damit sagen.
Lukas und Matthäus ging es bei ihren Weihnachtsgeschichten nicht so sehr darum zu erzählen, was da genau passiert ist, sondern sie wollten mit ihren Geschichten über die Geburt Jesu gleich am Beginn ihrer Evangelien sagen, was für ein besonderer Mensch Jesus sein wird.
Welche Geschichten über Jesus kennst du? Ganz schön viele, oder?
Und wo du die Geschichten findest, das weißt du auch:
Im Neuen Testament, also im NT, dem zweiten Teil der Bibel.
Und das bedeutet, dass sie logischerweise jemand aufgeschrieben haben muss.
Die Jünger und Jüngerinnen Jesu kamen aber nicht gleich nach Jesu Tod und Auferstehung auf die Idee, sich mal aufzuschreiben, was Jesus so alles gesagt hatte und was sie mit ihm erlebt hatten.
Nein!
Sie erzählten allen Menschen von Jesus.
Viele Menschen begannen deshalb auch an Jesus zu glauben.
Auch sie erzählten wieder anderen Menschen von Jesus.
Auch diese Menschen begannen an Jesus zu glauben und erzählten wieder anderen Menschen von Jesus und so wäre das vermutlich ewig weitergegangen.
Kennst du das Spiel „Stille Post“?
Falls nicht, das Spiel geht so:
Jemand denkt sich einen Satz aus und flüstert ihn seinem Nachbarn ins Ohr.
Der Nachbar flüstert jetzt den Satz dem nächsten Nachbarn ins Ohr, der wieder dem nächsten, bis alle dran waren.
Der Letzte darf dann laut sagen, was ihm ins Ohr geflüstert wurde.
Bei diesem Spiel passiert meistens folgendes:
Das, was der Letzte ins Ohr geflüstert bekommen hat, ist nicht das, was der Erste sich ausgedacht hat.
Der Satz hat sich verändert!
Entweder es wurde nicht richtig verstanden, was einem ins Ohr geflüstert wurde, oder man hat einfach beim Weitersagen etwas von dem Satz vergessen.
Manchmal verändern Mitspieler auch mit Absicht den Satz.
Das passiert ganz oft auch im Alltag, aber es gibt ein gutes Hilfsmittel dagegen:
Man schreibt sich auf, was wichtig ist und was man sich merken will.
Nun, natürlich wäre das mit den Jesusgeschichten auch passiert, wären sie nicht irgendwann aufgeschrieben worden.
Dafür zum Glück gleich von vier verschiedenen Leuten:
Wir nennen sie Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
Ihre Geschichten nennt man Evangelium und die vier Jesusgeschichtenschreiber nennt man Evangelisten.
Ohne die vier Evangelisten geht gar nichts!
Im Pfarrzentrum im Kleinen Saal hängt dieses Kreuz.
Oben, unten, rechts und links findest du seltsame Gestalten mit Flügeln.
Wenn du genau hinschaust, dann siehst du, dass jede Gestalt ein Buch hält.
Diese Gestalten sind Symbole für die Evangelisten.
Der Adler oben steht für Johannes, der Löwe links steht für Markus, der Mensch rechts steht für Matthäus und der Stier unten steht für Lukas.
Ohne Matthäus, Markus, Lukas und Johannes wüssten wir heute nichts mehr über Jesus, niemand, kein einziger Mensch auf der Welt.
Bonusmaterial
Der erste Evangelist
Markus war der erste, der auf die Idee kam, eine Geschichte von allem über Jesus aufzuschreiben.
Er kam auch auf die Idee, diese Geschichte „Evangelium“ zu nennen.
Hier kannst du sehen und hören, wie Markus sein Evangelium geschrieben hat.
Tipp: Drücke auf beide Pfeile schnell hintereinander, dann laufen das Video und das Audio gleichzeitig ab und du kannst die Information gleichzeitig sehen und hören.
Für alle Fachleute: Die Bilder sind nicht exakt Geschichten von MarkusAudio zum Video
So würde das wohl in der Schule ausschauen, wenn man abschreibt. Markus, Matthäus und Lukas saßen nicht an einem Tisch nebeneinander, selbstverständlich.
Hoppla – da schreibt doch wer ab?
Markus, Matthäus und Lukas haben ziemlich viele Geschichten gleich.
Oft stimmen sogar der Wortlaut und die Reihenfolge überein.
Vielleicht kommt ihr selber drauf, was da passiert ist?
Ja, richtig!
Matthäus und Lukas haben bei Markus abgeschrieben!
Lukas hatte Kopien seiner Quellen. Er hat auch ein Kopie von Markus.
Beim Kibiwe 2017 haben wir Lukas bei der Arbeit zugeschaut.
Seht ihr die vielen Rollen an seinem Schreibpult?
Er hat sie „Quellen“ genannt: Quellen, das hat hier gar nichts mit Wasser zu tun.
Das sind Schriften, bei Lukas sind das Schriften über Jesus, die er gesammelt hat und von denen er abgeschrieben hat.
Eine davon war auch der Markus.
So hat es auch Matthäus gemacht, unabhängig von Lukas.
Auch Matthäus hat Quellen gesammelt und von ihnen abgeschrieben.
Eine davon war auch der Markus.
Inzwischen haben die Forscher eine Idee, wie die Evangelien von Matthäus und Lukas entstanden sind.
Schaut und hört selbst!
Tipp: Drücke auf beide Pfeile schnell hintereinander, dann laufen das Video und das Audio gleichzeitig ab und du kannst die Information gleichzeitig sehen und hören.
Audio zum Video
Schau mal, welche Geschichte von welchem Evangelist stammt!
Von Markus stammt zum Beispiel die Geschichte, wie Jesus seine Jünger und Jüngerinnen berufen hat.
(Und natürlich haben das Matthäus und Lukas von ihm abgeschrieben)
Von Matthäus stammt zum Beispiel die Geschichte von den Weisen aus dem Osten, die Jesus kurz nach seiner Geburt besucht haben.
Sie gehört zu seinem Sondergut.
Von Lukas stammt zum Beispiel die Geschichte vom Zöllner Zachäus.
Sie gehört zu seinem Sondergut.
Jetzt fragst du vielleicht – stop, da fehlt doch Johannes! Was ist mit dem?
Johannes kannte wahrscheinlich die anderen Evangelien, aber er hat seinen ganz speziellen Stil und seine ganz eigenen Geschichten über Jesus.
Von Johannes stammt zum Beispiel die Geschichte vom großen Fischfang.
Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.
Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.
Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.
Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.
Der Engel sagte zu ihnen:
Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.
Und das soll euch als Zeichen dienen:
Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.
Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander:
Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat!
So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.
Die richtige Antwort lautet: Wir wissen es nicht, denn in den Evangelien findet sich kein Hinweis, an welchem Tag Jesus geboren wurde, wir wissen nicht einmal das Jahr!
Es kann jeder Tag des Jahres gewesen sein!
Übrigens:
Heute nimmt man an, dass Jesus irgendwann zwischen 7 bis 3 vor unserer Zeitrechnung geboren wurde, das ist nicht besonders genau.
Aber es gibt doch die Erzählungen von Jesu Geburt in den Evangelien?
LukasMatthäusNur diese beiden Evangelisten erzählen uns etwas über Jesu Geburt.
Erinnere dich: Es gibt vier Evangelisten.
Markus und Johannes erzählen uns nichts von Jesu Geburt, Lukas und Matthäus aber schon.
Das war auch Lukas und Matthäus wichtiger …
Trotzdem wissen wir eigentlich nichts über Jesu Geburt und Kindheit.
Warum?
Niemand, der etwas von Jesu Geburt mitbekommen haben könnte, setzte sich gleich danach hin und schrieb es auf.
Auch Lukas und Matthäus wollen uns nicht erzählen, was genau passierte, sondern sie wollen mit den Erzählungen von Jesu Geburt ihre Evangelien eröffnen und gleich zu Anfang sagen, was der erwachsene Jesus für ein Mensch sein würde.
Haben die frühen Christen Weihnachten gefeiert?
Maria Magdalena hätte lieber einen Baum ohne Lametta, aber Petrus und Johannes schon.
Nein.
Kannst du dir vorstellen, Petrus und die anderen Jünger hätten einen Weihnachtsbaum aufgestellt?
Siehst du.
Wann entstand das erste Weihnachtsfest?
Mit 300 Jahren Warten wäre das ein ziemlich langer Adventskalender geworden, aber natürlich gab es damals noch keine Adventskalender.
Erst 300 Jahre nach Jesu Geburt tauchte so etwas wie ein erstes Weihnachtsfest auf, aber es war der 6. Januar.
In Rom begann man etwas später, Weihnachten zu feiern, es wird das erste Mal für das Jahr 336 erwähnt und es ist der 25. Dezember.
Die Menschen hatten das Bedürfnis, die Geburt Jesu zu feiern und weil man nicht wusste, an welchem Tag, suchte man sich einen passenden Termin aus.
Im Winter, wenn die Nächte lang sind, wollte man Jesus feiern, der das Licht der Menschen ist.
Im Winter, wenn die Nächte lang sind, wollte man Jesus feiern, der das Licht der Menschen ist.
Noch heute feiern wir „zweimal“ Weihnachten: Am 25. Dezember lesen wir die Weihnachtsgeschichte nach Lukas, am 6. Januar die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus.
Aber – Weihnachten ist doch am 24. Dezember?
Nein!
Ist dir eigentlich mal aufgefallen, dass am 24. Dezember die Geschäfte noch aufhaben und der ganze Tag Heiliger Abend heißt?
Feste beginnen in der Kirche schon am Abend vorher und dauern manchmal mehrere Tage, weil ein Tag nicht genug ist:
Der 24. Dezember, der 25. Dezember und der 26. Dezember sind ein großes Fest.
Was ist mit den Geschenken, dem Weihnachtsbaum und der Weihnachtskrippe?
Geschenke brachte früher der heilige Nikolaus am 6. Dezember.
Die evangelischen Christen führten ein, dass es die Geschenke erst an Weihnachten gibt.
Seit ungefähr 150 Jahren halten es die Katholischen genauso.
Auch Weihnachtsbäume gibt es noch nicht so lange.
Früher konnten sich nur reiche Menschen so einen leisten.
Die einfacheren Menschen feierten Weihnachten eben ohne Weihnachtsbaum – das geht.
Franz von Assisi ist der Patron unserer Pfarrei und schon dreimal gab es in Neufahrn ein Kibiwe über ihn. Das letzte Mal im Sommer 2021, das Bild stammt aber vom Kibiwe 2011
Eine Weihnachtskrippe stellte als erster Franz von Assisi im 13. Jahrhundert auf.
Wann beginnt eigentlich die Weihnachtszeit?
Frisch aus dem Sommerurlaub freut man sich doch besonders über Weihnachtsgebäck, oder?
Schon seit Anfang September gibt es in den Geschäften Lebkuchen zu kaufen und im Fernseher laufen schon seit Wochen Werbespots, die einem sagen, mit welchem Pullover, Parfüm oder Festessen das Weihnachtsfest am besten gelingen kann.
Zumindest ist noch niemand auf die Idee gekommen, schon im September mit den Kerzen am Adventskranz anzufangen …
Die Adventszeit beginnt am Samstag vor dem 1. Adventssonntag um genau drei Uhr und sie endet am Heiligen Abend um drei Uhr.
Dann beginnt die Weihnachtszeit, die mit dem Sonntag nach dem 6. Januar erst zu Ende ist.
Was ein Held ist, das weißt du sicher, und bestimmt hast du sogar schon mal von Superhelden gehört.
Helden, das sind Menschen, die andere Menschen retten.
Superhelden haben meist noch irgendwelche Superkräfte und es gibt ganz viele Filme, in denen Superhelden die Welt oder gleich das ganze Universum retten.
Jeder Mensch mag Superhelden und findet ganz toll, was sie machen.
Vielleicht wärst du sogar gerne selber ein Held oder sogar ein Superheld, der die Welt rettet?
Aber hast du dich schon einmal gefragt, was die Mütter von Superhelden dazu sagen, dass ihr Sohn oder ihre Tochter nie zu Hause ist und ständig Kopf und Kragen riskiert?
In der Bibel wird erzählt, dass die Mutter von Jesus sehr wohl gefragt wurde, ob sie die Mutter eines Helden werden will.
Die Geschichte will ich dir heute erzählen. Ein Mann namens Lukas hat sie aufgeschrieben.
Lukas erzählt: Damals lebte in dem kleinen Dorf Nazaret eine junge Frau. Sie hieß Maria.