Kategorien
Warum es mehr als eine Kirche gibt - die Geschichte von Martin Luther

Ein Datum, das man sich merken sollte

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Unsere Geschichte heute spielt am 31.10.1517, und dieses Datum solltest du dir merken.

Viele Historiker (das sind die Leute, die sich mit der Vergangenheit gut auskennen) sagen, dass an diesem Tag das Mittelalter endete und die Neuzeit begann.

Manche sagen, es wäre schon der 22. 10. 1492 gewesen, der Tag, an dem Kolumbus Amerika „entdeckte“, nur der Vollständigkeit halber.

Da reicht es aber, wenn du dir das Jahr 1492 merkst.

Natürlich wussten die Menschen an dem Tag nicht, dass sie gerade auf dem Sprung vom Mittelalter zur Neuzeit sein würden.

So etwas weiß man immer erst im Nachhinein.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Das ist die Türe der Schlosskirche von Wittenberg.

Sie dient der Universität dort als „schwarzes Brett“.

Neuigkeiten werden an dieser Türe aufgehängt.

Heute ist ihr großer Tag.

Sie wird in die Weltgeschichte eingehen.

Florian und Sigismund schwänzen gerade eine Vorlesung, natürlich keine von Martin Luther.

Professor Karlstadt, der Chef der Universität, erwischt sie dabei.

Aber kaum ist der vielbeschäftigte Professor Karlstadt wieder weg, schwänzen Florian und Sigismund einfach weiter.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Und so sehen sie, dass Martin Luther zur Türe der Schlosskirche kommt.

Er hat ein großes Blatt Papier, das eng beschrieben ist, einen Hammer und Nägel dabei.

Er scheint sehr aufgeregt zu sein.

„Ich habe 95 Thesen gegen den Ablasshandel geschrieben und sie heute früh an unseren Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg geschickt. Gewiss wird er dem Ablasshandel des Johannes Tetzel sofort ein Ende setzen,“ sagt Luther.

Thesen, das ist so etwas Ähnliches wie ein Argument.

95 Argumente gegen den Ablasshandel hat Martin Luther gefunden!

Den ganzen Sommer über hat er daran gearbeitet.

Martin Luther will seine 95 Thesen auch an die Türe der Schlosskirche hängen.

Deswegen nimmt er nun den Hammer und die Nägel und hängt damit seine 95 Thesen an der Türe auf.

Martin Luther hat geschrieben:

„Jesus will, dass wir immer wieder Reue zeigen, wenn wir Schlechtes getan haben.

Jedem Christ, dem seine schlechten Taten leid tun, vergibt Gott vollkommen und umsonst, auch ohne Ablassbriefe.

Man muss die Christen lehren: Den Armen zu helfen ist besser als Ablassbriefe zu kaufen.

Der wahre Schatz der Kirche ist die Bibel, die heilige Schrift.“

Den Studenten ruft Luther zu:

„Lest meine 95 Thesen und diskutiert darüber.

Lest die Bibel!

Kein Sterbenswörtchen vom Ablass findet man darin!“

Martin Luther geht.

Die Bürger und Bürgerinnen von Wittenberg und die beiden Studenten versammeln sich sofort neugierig um das Plakat.

„Wir können das nicht lesen, es ist auf Latein geschrieben!“ sagt Teresa.

Die Studenten können es natürlich lesen und übersetzen es gerne:

„Es muss streng verboten werden, die Christen zu lehren, dass man durch Ablassbriefe sicher in den Himmel kommt!

Wenn der Papst die Macht hat, Eintrittskarten in den Himmel zu verteilen – warum verschenkt er sie denn nicht aus Liebe?

Warum verlangt er dafür Geld?

Und warum baut der Papst, der unermesslich reich ist, die Peterskirche nicht von seinem eigenen Geld?“

Leonhard Kappe sagt: „Lest weiter, wir wollen alles hören!“

„Da habt Ihr Recht, guter Mann, Ihr sollt es alle hören und lesen,“ sagt Florian.

„Wir werden diese 95 Thesen ins Deutsche übersetzen und zum Drucker bringen, noch heute Abend.

Schon in den nächsten Tagen werden sie tausendfach gedruckt sein und in ganz Deutschland und Europa verteilt werden.

Wir werden sehen, was der Papst dazu zu sagen hat!“ fügt Sigismund hinzu.

Und so geschah es.

Die Studenten übersetzten die Thesen ins Deutsche und brachten sie zum Drucker.

Schon bald wurden die 95 Thesen in ganz Deutschland gelesen.

Viele Menschen gaben Martin Luther Recht.

Sie hörten auf Ablässe zu kaufen.

Und sie sagten:

Wer ist dieser Martin Luther?

Hat er noch andere Sachen geschrieben?

Diese Ablässe wurden fürs Kibiwe 2016 mit viel Phantasie gefälscht.

Von den Ablässen, die Johannes Tetzel damals verkaufte, gibt es heute keinen einzigen mehr.

Meine Vermutung ist:

Die Menschen haben sie einfach weggeschmissen.

Kategorien
1. Klasse

Jesus erzählt vom Reich Gottes

Weißt du, was ein Reich ist?

Vielleicht musst du ganz kurz überlegen, weil wir dieses Wort heutzutage kaum noch benutzen.

Ein Reich ist nämlich so etwas wie ein Land.

Tatsächlich gibt es noch heute Länder, in denen das Wort „Reich“ vorkommt:

Frankreich und Österreich.

Damit es ein richtiges Reich ist, braucht es auch einen Herrscher. Meistens war das früher ein König.

Dann war es ein Königreich.

Jesus hat den Menschen vom Reich Gottes erzählt.

Schon klar, wer in diesem Reich Gottes das Sagen hat, oder?

Gott natürlich.

Er bestimmt in diesem Reich und ist da so etwas wie der König.

Jetzt wird es schwierig, denn jetzt müssten wir zusammen überlegen, wie es im Reich Gottes zugeht.

Ich würde euch fragen und ihr würdet nachdenken und gute Antworten geben.

Das geht jetzt nicht.

Also muss ich alleine nachdenken …

Jesus sagt:

Gott liebt alle Menschen.

Im Reich Gottes geschieht, was Gott will.

Gott will, dass es allen Menschen gut geht.

Im Reich Gottes muss niemand hungern.

Alle bekommen genug zu essen.

Im Reich Gottes stiehlt niemand dem anderen etwas und niemand ist arm.

Die Menschen teilen miteinander.

Fotoquelle: Pixabay

Im Reich Gottes macht niemand die Umwelt oder das Klima kaputt.

Im Reich Gottes führt niemand Krieg und niemand muss sich fürchten.

Fotoquelle: Pixabay

Im Reich Gottes wird niemand ausgeschlossen und muss allein sein, wenn er das nicht will.

Im Reich Gottes herrscht Friede und alle spielen friedlich miteinander.

Im Reich Gottes gibt es keine Krankheiten.

Fotoquelle: Pixabay

Im Reich Gottes sind alle frei und glücklich.

Die Menschen zur Zeit Jesu sehnten sich nach dem Reich Gottes.

Es gab so viele Probleme!

Hunger, Armut, Gewalt und Krankheiten gab es.

Die Umwelt war weitgehend intakt, dafür hatten sie ein ganz anderes Problem:

Die Römer beherrschten das Land Israel.

Die Menschen waren nicht frei.

Jesus erzählt den Menschen von diesem Reich Gottes.

Die Menschen fragen: „Wann kommt das Reich Gottes?“

Jesus sagt: „Das Reich Gottes ist schon da, es ist mitten unter uns!“

Die Jünger und Jüngerinnen fragen sich:

„Das Reich Gottes ist schon da, es ist mitten unter uns?

Da sollte man doch etwas davon gemerkt haben!“

Jesus antwortet:

„Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?

Das Reich Gottes ist so klein wie ein Senfkorn.“

Jesus erzählt weiter:

„Ein Mann sät das Senfkorn in seinem Garten ein.“

Die Jünger und Jüngerinnen finden das komisch.

Sie sagen:

„Senf, das ist doch Unkraut.

Den muss man gar nicht säen, der wächst von allein, wie Gänseblümchen oder Löwenzahn.“

Und Jesus erzählt:

„Das Senfkorn wuchs zu einem großen Baum und die Vögel des Himmels bauten ihre Nester darin.“

Jesus erzählt noch eine Geschichte:

„Das Reich Gottes ist wie eine kleine Menge Sauerteig.

Eine Frau nimmt den Sauerteig und mischt ihn in ihren Teig um Brot zu backen.“

Die Jünger und Jüngerinnen nicken.

Das stimmt!

In ein Brot gehört eine kleine Menge Sauerteig.

Wir nehmen heute Hefe oder Backpulver.

Wozu das in das Brot oder in den Kuchen gehört, erfährst du gleich.

Jesus erzählt weiter:

„Die Frau wartet einen ganzen Tag.

Der kleine Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.

Der Sauerteig hat den Teig wachsen und aufgehen lassen und das Brot kann gebacken werden.“

Deswegen kommt Sauerteig, Hefe oder Backpulver in den Teig:

Der Teig wächst und geht auf damit.

Die Jünger und Jüngerinnen verstehen, was Jesus ihnen sagen will:

Das Reich Gottes ist vielleicht ganz klein, aber es wächst!

Jesus vergleicht es mit einem Senfkorn, das garantiert wächst.

Er sagt, dass wir Geduld haben müssen wie die Frau mit dem Sauerteig.

Und das Reich Gottes ist schon da und mitten unter uns, wenn …

Kategorien
2. Klasse

Was ist wertvoll?

Jesus erzählt seinen Jüngern und Jüngerinnen folgende Geschichte:

„Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Mann, der einen Schatz in einem Acker fand.

Er grub den Schatz wieder ein und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, um den Acker zu besitzen.“

Das ist die ganze Geschichte.

Der Mann hat alles verkauft, was er besaß und hat jetzt nur noch den Schatz.

Er will den Schatz auch nicht ausgeben, er will ihn nur besitzen.

Diese Geschichte ist übrigens ein Gleichnis.

Das Wort „Gleichnis“ hängt mit dem Wort „vergleichen“ zusammen.

Das kennt ihr bestimmt.

Jesus hat ganz oft Gleichnisse erzählt.

In diesem Gleichnis vergleicht er das Reich Gottes mit einem Schatz.

Hör noch einmal genau hin!

„Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Mann, der einen Schatz in einem Acker fand.

Er grub den Schatz wieder ein und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, um den Acker zu besitzen.“

Jesus will mit diesem Gleichnis sagen:

Das Reich Gottes ist wertvoller als alles andere auf der Welt!

Ob das stimmt?

Schauen wir doch in die Schatzkiste hinein!

Was da wohl drinnen ist?

Das Wort „selig“ bedeutet so etwas ähnliches wie „glücklich“.

Das soll so wertvoll sein, dass man alles dafür hergibt?

Und sich beschimpfen lassen soll auch noch toll sein?

Das meint Jesus nicht ernst, oder?

Du brauchst jetzt deinen Schnellhefter für Religion.

Hole ihn und schau dir das Deckblatt an.

Ganz am Anfang des Schuljahres hast du dort aufgeschrieben, was du dir für die Welt, die Tiere und die Menschen wünschst.

Lies es durch.

Wenn kein Mensch auf der Welt mehr arm wäre – wie viel wäre das wert?

Wenn kein Mensch mehr Hunger hätte – wie viel wäre das wert?

Fotoquelle: Pixabay

Wenn kein Mensch mehr traurig wäre – wie viel wäre das wert?

Fotoquelle: Pixabay

Wenn es der Natur und dem Klima gut gehen würde – wie viel wäre das wert?

Wenn niemand mehr krank werden würde – wie viel wäre das wert?

Wenn es keinen Streit und keinen Krieg mehr gäbe – wie viel wäre das wert?

Das wäre das Wertvollste auf der ganzen Welt.

Jesus nennt es das Reich Gottes.

Das Reich Gottes ist da, wo Gottes Wille geschieht und es allen Menschen und auch der Umwelt gut geht.

Aber Jesus ist ehrlich.

Er weiß, dass es nicht einfach ist, sich für dieses Reich Gottes einzusetzen.

Ich erkläre es dir an einem Beispiel.

Diese Kinder sind Sternsinger.

Am Anfang jeden Jahres (dieses Jahr wegen Corona leider nicht) verkleiden sie sich als Sternsinger, gehen von Haus zu Haus, singen Lieder, sagen Gedichte auf und bekommen dafür Geld.

Das Geld behalten sie nicht für sich.

Das Geld bekommen Kinder, die arm sind und Hunger haben, irgendwo auf der Welt.

Andere Kinder sagen vielleicht:

„Was, ihr zieht komische Klamotten an?

Ihr lauft den ganzen Tag von Haus zu Haus?

Ihr singt freiwillig?

Das ist ja peinlich!

Ihr habt Gedichte auswendig gelernt?

Und das Ganze macht ihr in euren Ferien?

Und dann gebt ihr das Geld an irgendwelche Kinder irgendwo auf der Welt, die ihr gar nicht kennt?

Wie dämlich ist so was!

Ich bin schlauer:

Ich bleibe bequem zu Hause, schlafe aus, spiele gemütlich, gebe auch kein Geld für andere aus und mache mich nicht lächerlich.“

Das meint Jesus, wenn er sagt, dass jemand „beschimpft wird um meinetwillen“.

Ich hoffe, du hast es verstanden.

Es ist nicht immer einfach sich für das Reich Gottes einzusetzen, aber es ist wirklich das Wertvollste auf der ganzen Welt.

Zu der Geschichte gibt es ein Brettspiel.

Du kannst es dir hier gerne herunterladen und ausdrucken.

Dann brauchst du nur noch Spielfiguren und einen Würfel.

Viel Spaß!

Kategorien
Der Auszug aus Ägypten - Die Geschichte von Mose

Plagen über Ägypten

Und so gehen Mose und Aaron ein weiteres Mal zum Pharao.

Aaron überbringt die Botschaft:

„So spricht der Gott unseres Volkes: Lass mein Volk gehen, sonst werde ich mit erhobenem Arm meine Macht in Ägypten beweisen.“

Aber der Pharao ist nicht bereit, die Israeliten gehen zu lassen und sagt unbeeindruckt:

„Warum sollte ich mich dem Gott eines Sklavenvolkes beugen?“

Da hebt Mose seinen Stab hoch und verlässt mit Aaron den Palast des Pharao.

Und das geschieht:

Der Nil ist drei Tage lang voller Blut, dann kommen Frösche über das ganze Land und danach Stechmücken.

„Es war ein Alptraum!“ sagt Tachat.

Lapis, der Pharao, Oseye, Tachat, Sinuhe, Rehema

Der oberste Priester Rehema bleibt ganz entspannt:

„Das ist nichts Ungewöhnliches, mein Pharao. Wenn du willst, dann können wir, deine ergebenen Priester, auch solche Plagen beschwören!“

„Nein, danke,“ sagt der Pharao.

Sinuhe fragt: „Hast du vor, mein Pharao, die Hebräer ziehen zu lassen?“

„Nein,“ antwortet der Pharao.

Und das geschieht:

Wilde Tiere und Ungeziefer durchziehen Ägypten, dann sterben die Tiere in den Ställen und auf der Weide an einer Seuche, danach werden die Menschen von Geschwüren an der Haut geplagt.

„Es war entsetzlich!“ sagt Lapis.

„Wo ist Rehema, der oberste Priester, wenn man ihn braucht?“ ruft der Pharao.

„Er leidet an Geschwüren an der Haut,“ sagt Sinuhe, „und er lässt dich fragen, mein Pharao, ob du …“

„Was?“ fragt der Pharao.

„… du vielleicht die Hebräer ziehen lassen willst?“ stammelt Sinuhe.

„Niemals,“ sagt der Pharao.

Und das geschieht:

Hagel zerstört die Felder Ägyptens und das, was noch übrig bleibt, fressen Heuschrecken.

Dann liegt drei Tage lang Dunkelheit über Ägypten.

„Es war furchtbar,“ sagt Oseye.

Mose und Aaron kommen. Wie wird der Pharao entscheiden?

Der Pharao sagt: „Ich lasse das Volk ziehen, aber euer Vieh und eure Besitz muss in Ägypten bleiben.“

Das klingt doch gut, oder?

Aaron will schon zustimmen, da sagt Mose: „Nein.“

Mose weiß: Ohne ihre Tiere und ohne Ausrüstung können die Israeliten in der Wüste nicht überleben.

„Ich will euch beide nie wiedersehen!“ ruft der Pharao.

„Du hast Recht,“ antwortet Mose, „wir werden dir nie mehr vor die Augen treten.“

Aaron regt sich auf, weil der Pharao so starrsinnig ist:

„Unser Gott, der über alles gebietet, hat dich und dein Volk mit neun Plagen geschlagen.

Er gebietet über Leben und Tod!“

„Das soll er beweisen, dann werde ich sein Volk ziehen lassen,“ antwortet der Pharao.

Wenn du magst, kannst du hier die ersten drei Plagen mit Animation anschauen
Kategorien
Der Auszug aus Ägypten - Die Geschichte von Mose

Mose hat’s nicht leicht

Es ist spät abends und die hebräischen Männer sind noch immer nicht von der Arbeit an der Baustelle zurück.

Verständlich, sie müssen noch mehr arbeiten wie früher!

Mose macht sich Vorwürfe: „Es ist meine Schuld!“

Mirijam versucht ihn zu trösten: „Nein, das ist es nicht!“

Die Männer kommen endlich von der Baustelle.

Aaron fängt an: „Vielleicht sollten wir uns alle erst mal beruhigen …“

Aber Ahira fällt ihm ins Wort: „Wenn ihr zwei Wichtigtuer nicht zum Pharao gegangen wärt mit einer angeblichen Botschaft von Gott, dann wäre der Pharao nicht sauer auf uns und würde uns nicht noch schlimmer unterdrücken als bisher.“

Oholiab ist hinter Mose versteckt

Auch Elizur und Chaja sind wütend, und selbst Oholiab meint:

„Eure Absichten mögen gut gewesen sein, aber ihr habt unsere Situation verschlimmert.“

Ganz rechts ist Bezaliel

Oh, oh, jetzt wird Zippora sauer!

„Ihr habt euch damit abgefunden Sklaven zu sein.

Vielleicht ist das auch bequemer für euch. Freiheit gibt es nicht umsonst.

Ich verstehe nicht, warum sich euer Gott überhaupt um euch kümmern sollte!“

„Weil er ein treuer Gott ist,“ sagt Mirijam. „Er wird uns befreien.“

„Ich gehe heim. Der Tag war echt anstrengend,“ sagt Bezaliel.

Auch die anderen gehen alle.

Mose betet:

„Herr, wozu hast du mich aus Midian geholt?

Warum behandelst du dein Volk so schlecht?

Seitdem ich zum Pharao gegangen bin, geht es ihm noch schlechter und du hast das Volk nicht gerettet.“

Gott antwortet:

„Ich werde mein Volk aus Ägypten herausführen. Es wird erkennen, dass ich der bin, der ICH-BIN-FÜR-EUCH.“

Kategorien
Warum es mehr als eine Kirche gibt - die Geschichte von Martin Luther

Wie man auf die Idee kommen kann, Ablässe zu kaufen

Hast du auch den Kopf geschüttelt und dich gefragt, wie man nur so dumm sein kann, Geld für einen Ablass auszugeben?

Oder hättest du auch einen gekauft, so wie die Kellnerin und alle anderen in Jüterbog?

Woher kommt eigentlich die Idee mit den Ablässen?

Gott vergibt doch den Menschen ihre Sünden, nicht wahr?

Stell dir vor, ein Mann hat eine goldene Uhr geklaut.

Stehlen ist nicht in Ordnung, deshalb geht dieser Mann zur Beichte und bekennt, dass er die Uhr gestohlen hat.

Die Sünde wird ihm von Gott vergeben und alles ist gut.

Wirklich?

Irgendetwas stimmt nicht … richtig!

Er kann die Uhr nicht einfach behalten, er muss sie zurückgeben.

Das nennt man Wiedergutmachung.

Für den Uhrendieb ist es recht einfach, die Sache wieder in Ordnung zu bringen, aber wie ist es, wenn man jemanden umgebracht hat?

Ein krasses Beispiel, zugegeben, aber es ist sofort klar: Uhren kann man zurückgeben, Leben nicht.

Wie kann man das wieder in Ordnung bringen?

Wie kann man das wieder gut machen?

Fotoquelle: Pixabay

In früheren Zeiten bestand dann die Strafe darin, dass man für eine gewisse Zeit aus der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen wurde und nicht zur Kommunion gehen durfte.

Diese Strafe nennt man Ex-Kommunikation.

Die berühmte Wallfahrtskirche Santiago di Compostella. Noch heute gehen Menschen wochenlang den Jakobsweg, der durch Frankreich bis nach Spanien führt, wo dieser Ort liegt. Aber im Gegensatz zu den Menschen im Mittelalter machen sie das, um „einfach mal weg zu sein“ und nicht, um ihre Sünden wieder gut zu machen;
Fotoquelle: Pixabay

Jahrelang aus der Kirche ausgeschlossen zu sein, das war damals sehr unangenehm.

(Stell dir einfach vor, du dürftest vier Wochen nicht zur Schule gehen, weil du etwas angestellt hast.)

Deshalb gab es irgendwann die Regel:

Wenn man eine Wallfahrt zu einem heiligen Ort macht, dann kann man damit die Zeit verkürzen, die man aus der Kirche ausgeschlossen ist.

Viele Menschen nutzten diese Möglichkeit, aber wieder war es doch nicht so gerecht, wie man im ersten Moment gedacht hatte:

Was ist mit Leuten, die zu schwach sind um so eine lange Wallfahrt zu überstehen?

Deshalb gab es nun eine neue Regel:

Wenn man Geld hatte, dann durfte man einen anderen Menschen bezahlen, der die Wallfahrt für einen selbst übernahm.

Und damit war die Idee geboren, dass man ja, um seine Sünden wieder gut zu machen, einfach etwas Gutes tun konnte:

Ein Krankenhaus stiften, für die Renovierung einer Kirche bezahlen, eine Kirche bauen oder ein Kloster gründen.

Ein handgeschriebener Ablassbrief; Fotoquelle: wikipedia commons

Damit das Geld besser und gerechter verteilt werden konnte und in wirklich wichtige Projekte floss, entwickelte sich der Ablassbrief.

Man kaufte, um seine Sünden wieder gut zu machen, einen Ablassbrief.

Das Geld für den Ablass bekam der Papst, der dafür sorgen sollte, dass es an die richtigen Stellen kam.

So viel schönes Geld ist auch für Päpste eine große Versuchung und viele Päpste kamen auf die schlaue Idee, das Geld aus dem Verkauf der Ablassbriefe wäre auch in einem prunkvollen Papstpalast gut angelegt.

Als Johannes Gutenberg die Druckerpresse erfand, da nahm die Sache mit den Ablassbriefen erst richtig Fahrt auf.

Jetzt musste man die nämlich nicht mehr mit der Hand schreiben, man konnte sie drucken!

Leo X., der Papst zur Zeit Martin Luthers, hatte ein besonderes Bauprojekt, für das er sehr viel Geld brauchte: Die Peterskirche in Rom.

Der Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg schuldete dem Papst sowieso Geld.

(Damals musste man Geld an den Papst zahlen, wenn man Bischof werden wollte, schreckliche Sache, ich weiß).

Der Papst erlaubte dem Erzbischof im Jahr 1517 in seinem Namen Ablassbriefe zu verkaufen um die Schulden zu bezahlen.

Der Erzbischof beauftragte Johannes Tetzel, der ein sehr erfolgreicher Ablasshändler war.

Tetzel hatte die Idee, dass man Ablassbriefe auch für Menschen kaufen konnte, die schon verstorben waren, und, dass man sich damit auch von Sünden frei kaufen könnte, die man erst noch begehen würde.

„Schaden kann es ja nicht!“ sagte die Kellnerin.

Luther aber erkannte:

„Ablässe schaden!

Die Menschen verlassen sich nicht mehr darauf, dass Jesus uns erlöst hat und – es tut ihnen nicht mehr leid, wenn sie etwas angestellt haben!“

Menschen machen immer wieder Fehler.

Vielleicht streiten Maximilian und Leonhard in der nächsten Woche wieder und müssen sich wieder versöhnen.

Aber zur Versöhnung gehört der kurze Moment, in dem man sagt: Es tut mir leid.

Denn Gott vergibt so tausend Mal am Tag.

Fotoquelle: Pixabay

Ablasshandel ist inzwischen in der Kirche verboten, aber die Idee, böse Taten einfach mit guten Taten auszugleichen, die gibt es heute noch.

Ein Beispiel:

Mit dem Flugzeug fliegen ist schlecht fürs Klima, aber man will nicht darauf verzichten.

Also zahlt man einen Betrag, den man sich sogar berechnen lassen kann, an eine Organisation, die sich fürs Klima einsetzt, und alles ist wieder gut.

Wirklich?

Kategorien
Warum es mehr als eine Kirche gibt - die Geschichte von Martin Luther

Eintrittskarten in den Himmel

Jüterbog (Sommer 1517)

Da sind ja Bruder Maximilian und Bruder Leonhard wieder!

Was machen die Beiden denn da in der Stadt Jüterbog?

30 Kilometer sind sie von Wittenberg aus dorthin zu Fuß gelaufen.

Jetzt schnorren sie erst mal die Kellnerin in der Schänke an: „Ein kleines Bier für uns arme, gottesfürchtige Mönche, Gott wird es Euch lohnen!“

Widerwillig bringt die Kellnerin ihnen einen Krug: „Ihr solltet euch schämen, anständigen Menschen, die hart arbeiten, das Geld aus der Tasche zu ziehen!“

Noch mehr Bürgerinnen und Bürger aus Wittenberg sind gekommen.

Was wollen die denn alle in Jüterbog?

„Wir sind wegen Johannes Tetzel gekommen. Uns wurde gesagt, er würde heute hier in Jüterbog Ablässe verkaufen,“ erzählt Leonhard Kappe.

Barbara, Teresa, Ulrich, Leonhard Kappe, Bruder Leonhard, Bruder Maximilian und die Kellnerin

„Was ist denn ein Ablass?“ fragt Ulrich.

„Sei still, mein Kind, und höre nachher dem lieben Johannes Tetzel zu!“ ermahnt ihn seine Mutter.

„Es war unser ehrwürdiger Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg, der uns diesen Ablass beim Papst in Rom erwirkt hat!“ sagt Teresa.

„Weil er Geld braucht, der gierige Erzbischof. Das ist doch alles Lug und Betrug!“ schimpft die Kellnerin.

„Seht, da kommt er!“ ruft Teresa. Und so ist es tatsächlich.

Bruder Hieronymus (nicht der, der die Bibel ins Lateinische übersetzt hat!), Johannes Tetzel

„Ihr braven Leute, die ihr gekommen seid um meine Predigt zu hören,“ ruft Johannes Tetzel, „ich grüße Euch im Namen unseres Papstes in Rom und im Namen Eures frommen Erzbischofs Albrecht von Mainz und Magdeburg.

Sie haben mich zu Euch gesandt, weil sie um das Heil Eurer unsterblichen Seelen fürchten und Euch ein wahrhaft himmlisches Geschenk machen wollen.

Nie mehr müsst Ihr Euch fürchten vor dem Teufel und den schrecklichen Dämonen der Finsternis.

Denn in seinem unendlichen Erbarmen gewährt Euch der Papst aus dem Gnadenschatz der Kirche einen vollkommenen Ablass.“

„Seht ihr das Wappen seiner Heiligkeit, des Papstes Leos X.?

Er selbst bürgt dafür, dass ihr, wenn ihr diesen Ablass in Händen haltet, trotz eurer zahlreichen Sünden, die ihr begangen habt, direkt und ohne Umwege in die Herrlichkeit des Himmels gelangen werdet.

Lüge, Diebstahl, Raub, sogar Mord – jede Sünde wird euch durch diesen Ablass vergeben!

Und nicht nur das: Dieser Ablass ist so mächtig, dass er auch alle Sünden einschließt, die ihr noch begehen werdet!

Ihr könnt machen, was Ihr wollt!

Die ewige Seligkeit des Himmels ist euch gewiss!“

„Nur eine kleine Bitte richtet der Papst an euch:

Die Kirche des heiligen Peters in Rom liegt fast in Trümmern.

Um sie zum Ruhme des heiligen Apostelfürsten wieder aufzuerbauen, erbittet sich der Papst von euch zwei kleine Silbermünzen.

Nur zwei kleine Silbermünzen und dieser Ablass, die sichere Eintrittskarte in den Himmel, gehört euch!“

„Und, liebe Christenmenschen, denkt auch an eure lieben Verstorbenen, die gerade in diesem Augenblick nie endende Qualen im Fegefeuer erleiden:

Habt Mitleid mit euren Eltern und Eheleuten!

Erwerbt auch in ihrem Namen diesen Ablass und schenkt ihnen das ewige Heil und die himmlische Glückseligkeit, denn:

Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegfeuer springt!“

Was denkst du?

So ein Ablass ist doch ein tolles Angebot, oder?

Man sieht es diesem Bild nicht an, aber es stammt von der Probe. Eine Schauspielerin war nicht da und jemand anderes ist als Ersatz eingesprungen …

Die Leute aus Wittenberg sind begeistert:

„Wir können uns von all unseren Sünden freikaufen!“ ruft Teresa.

„Ich kaufe einen für meinen verstorbenen Mann, mein Kind und mich,“ sagt Barbara.

„Ein Ablass ist eine Eintrittskarte in den Himmel, nicht wahr, Mama?“ fragt Ulrich.

„Ganz recht, mein Kind, und jetzt sei still!“

Während Bruder Hieronymus die Ablässe verkauft, spricht Tetzel die Kellnerin persönlich an:

„Und Ihr, gute Frau, wollt nicht auch Ihr Eure Seele vor dem Feuer der Hölle bewahren? So ein Ablass ist wie eine Lebensversicherung, nur für das ewige Leben!“

Die Kellnerin zögert, dann meint sie: „Nun, schaden kann es ja nicht …“

„Gibt es für Mönche keinen Preisnachlass?“ fragt Leonhard und Maximilian ergänzt: „Wir Mönche sündigen doch nicht so viel.“

„Da kann ich nichts machen,“ antwortet Tetzel. „Ich habe Anweisungen von oben.“

„Dann müssen wir wohl tief in die Tasche greifen,“meint Leonhard und Maximilian sagt: „Immerhin haben wir das Bier umsonst bekommen.“

Zurück in Wittenberg (Sommer 1517, am Abend desselben Tages)

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Was ist denn da los?

Leonhard und Maximilian streiten sich!

Todmüde sind sie spätabends in Wittenberg angekommen.

Ein Wort hat das andere gegeben und jetzt raufen sie miteinander, direkt vor der Pforte des Klosters.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Martin Luther geht dazwischen und trennt die Beiden:

„Auseinander, ihr Raufbolde!“ ruft er. „Schämt ihr euch nicht? Wer hat angefangen?“

„Er!“ rufen Maximilian und Leonhard gleichzeitig.

Luther seufzt:

„Keiner will es gewesen sein, das ist ja mal was ganz Neues.

Jetzt sagt, dass es euch Leid tut, entschuldigt euch und versprecht, dass ihr in Zukunft friedlich sein wollt.“

Weder Maximilian noch Leonhard tun, was Martin Luther von ihnen verlangt.

Kannst du dir denken, was die Beiden als nächstes tun werden?

Die kommen geradewegs aus Jüterbog …

„Ich muss mich nicht entschuldigen und bei der nächsten Gelegenheit schlag ich ihn zusammen, denn ich habe einen vollkommenen Ablass,“ sagt Leonhard und zieht seinen Ablass aus der Tasche.

„Ich auch!“ sagt Maximilian und zeigt Luther seinen Ablass.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

„Um Himmels willen, was bildet sich dieser Johannes Tetzel eigentlich ein?

Was für einen bodenlosen Blödsinn hat euch dieser Schwindler denn erzählt?

Glaubt ihr beiden Esel wirklich, dass man sich Eintrittskarten in den Himmel kaufen kann?

Für diesen Fetzen Papier seid ihr bis nach Jüterbog gelaufen?“ poltert Luther los und zerreißt die Ablässe in kleine Fetzen.

Jetzt ist Martin Luther richtig wütend:

„Ja, Gott vergibt euch eure Sünden tausendmal am Tag, er schenkt euch den Himmel, weil Jesus für euch Holzköpfe am Kreuz gestorben ist und nicht wegen der zwei Silbermünzen, die ihr diesem Betrüger gezahlt habt und jetzt tut, was ich euch gesagt habe, zum Donnerwetter noch einmal!“

„Tut mir leid, Bruder Maximilian,“ sagt Leonhard und Maximilian antwortet:

„Kommt nicht wieder vor, Bruder Leonhard.“ Sie geben sich die Hand.

„Gott vergibt euch eure Sünden durch unseren Herrn und Bruder Jesus Christus. Der Friede sei mit euch,“ sagt Luther. Dann schimpft er noch einmal los:

„Aber dieser Johannes Tetzel kann was erleben, der Ablasshandel muss ein Ende haben!“

Kategorien
2. Klasse

Darum folgen wir Jesus! – die Jünger und Jüngerinnen Jesu stellen sich vor

Eine weite Reise

Das Flugzeug braucht normalerweise 3 Stunden und 30 Minuten (Aber momentan kann man da wegen Corona nicht direkt hin und und muss mindestens einmal umsteigen. Deshalb dauert es zurzeit länger …); Screenshot von Googlemaps

Heute war ich in Googlemaps und habe eine Landkarte ausgedruckt.

Wenn man vom Flughafen München nach Israel fliegen will, dann sind das nicht ganz 3000 Kilometer und der Flughafen, auf dem wir landen, liegt in Tel Aviv.

Man fliegt über Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina (aber nur ganz kurz), Serbien, Kosovo und Griechenland. Dann ist man über dem Mittelmeer. Anschließend fliegt man über die Türkei, dann noch einmal über das östliche Mittelmeer und schon ist man in Tel Aviv in Israel gelandet.

Tel Aviv; Foto: Pixabay

Am Flughafen merkt man schon beim Aussteigen:

Hier ist es viel wärmer als in Deutschland!

Hier gibt es Palmen!

Aber wo kommen die ganzen Hochhäuser her?

Israel ist ein modernes Land genauso wie Deutschland.

Du bist immer noch im 21. Jahrhundert.

Vor 2000 Jahren, zur Zeit Jesu, sah es natürlich etwas anders in Israel aus.

Auf alle Fälle gab es damals noch keine Hochhäuser.

Bei uns natürlich auch nicht, das nur der Vollständigkeit wegen.

Komm, wir reisen jetzt noch 2000 Jahre in die Vergangenheit in die Zeit Jesu!

Wir machen eine Zeitreise!

Neufahrn gab es zur Zeit Jesu noch nicht, aber ich habe dir trotzdem angezeigt in welcher Richtung und Entfernung Neufahrn liegen wird.

Auf dieser Landkarte sind die Hochhäuser verschwunden.

Tel Aviv gibt es noch gar nicht (und auch noch keinen Flughafen), nur eine kleine Stadt namens Joppe liegt da, wo heute Tel Aviv ist.

See Gennesaret; Foto: Pixabay

Komm schnell mit mir mit in den Norden zum See Gennesaret!

Dort finden wir Jesus.

Kafarnaum

Jesus hat die Wüste verlassen und ist jetzt in Kafarnaum, einer kleinen Stadt am See Gennesaret.

Dort verkündet Jesus den Menschen die frohe Botschaft:

„Das Gute ist stärker als das Böse, das Leben ist stärker als der Tod.

Gott wird alles gut machen.

Das Reich Gottes hat schon begonnen.“

Aber wer sind die ganzen Menschen um Jesus herum?

Das sind seine Jünger und Jüngerinnen.

Einige von ihnen möchte ich dir gerne vorstellen.

Das ist Andreas.

Von Beruf her ist er ein Fischer.

Er gehörte zu den ersten Jüngern Jesu.

Andreas glaubt: Jesus ist der Retter, den Gott uns gesandt hat.

Diese Botschaft sagt er gerne weiter.

Das ist Simon Petrus.

Er ist übrigens der Bruder von Andreas und ebenfalls Fischer.

Petrus ist so etwas wie der Chef unter den Jüngern.

Er ist felsenfest davon überzeugt, dass Jesus immer Recht hat. Deswegen hat ihm Jesus den Spitznamen „Petrus“ gegeben.

Petrus heißt „Felsen“ auf Deutsch.

Petrus sagt: „Jesus kann sich immer auf mich verlassen!“

Das ist Johannes.

Auch er ist ein Fischer am See Gennesaret und gehört mit Andreas zu den ersten, die Jesus nachfolgten.

Johannes sagt:

„Jesus macht, dass Blinde wieder sehen können.

Seit ich Jesus kenne, sehe auch ich die Welt mit neuen Augen.

Jesus ist das Licht der Welt.“

Das ist Jakob.

Er ist der Bruder des Johannes und auch ein Fischer.

Jesus schätzt Jakob sehr.

Bei ganz besonderen Gelegenheiten lässt Jesus alle anderen Jünger und Jüngerinnen zurück und nimmt nur Petrus, Johannes und Jakob mit.

Übrigens: Jesus nannte Jakob und Johannes „Donnersöhne“.

Vielleicht waren die beiden besondere Hitzköpfe?

Das ist Thomas.

Was er von Beruf war, das wissen wir leider nicht, aber sein Name bedeutet „Zwilling“.

Das ist eigentlich seltsam, denn es gibt nur einen Thomas …

Er ist ein Jünger, der gerne nachfragt.

Und er ist ganz bestimmt keiner, der alles leichtfertig glaubt, was ihm andere erzählen.

Thomas glaubt nur das, was Jesus sagt.

Das ist Philipp.

Er fällt mit seinem Namen ein bisschen aus der Reihe.

Philipp hat nämlich einen griechischen Namen und der Name bedeutet „Freund der Pferde“.

Philipp hat viele Freunde und die Menschen mögen ihn.

Manchmal versteht Philipp nicht alles, was Jesus sagt.

Dann fragt er nach und Jesus erklärt es gerne noch einmal.

(Vielleicht sind die anderen froh, dass Philipp nachfragt.

Dann müssen sie nicht zugeben, dass sie nicht alles verstanden haben).

Das ist Levi.

Früher haben ihn alle gehasst.

Er war ein Zöllner und hat für die Römer die Steuern eingetrieben.

Dabei hat er seine Mitmenschen betrogen und Geld in seine eigene Tasche gesteckt.

Dann kam Jesus und sagte zu ihm: Folge mir als mein Jünger nach!

Mit Jesus hat Levi ein neues Leben angefangen.

Jetzt weiß er, dass Jesus zu seiner Botschaft steht: Gott liebt alle Menschen.

Das ist Maria Magdalena.

Magdalena bedeutet „Frau aus Magdala“.

Maria war krank, aber Jesus hat sie geheilt.

Maria sagt: „Jesus ist das Heil der Welt!“

Wenn Petrus der Chef der Jünger ist, dann, so kann man sagen, ist Maria Magdalena die Chefin unter den Jüngerinnen.

Maria hilft mit, dass Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen was zum Essen und ein Dach über dem Kopf haben, wenn sie unterwegs sind.

Auf ihre Treue kann Jesus sich verlassen.

Jesus hatte auch mehr Jünger und Jüngerinnen als du auf diesem Bild siehst

Jesus hatte mehr als nur 12 Jünger und ich kann sie dir nicht alle vorstellen.

Von manchen kennen wir nur die Namen, mehr wissen wir nicht.

Doch einen muss ich noch erwähnen.

Das ist Judas.

Er kommt aus Kariot, aus dem Süden des Landes Israel.

Die Geschichten von Jesus erzählen uns, dass Judas ein Jünger Jesu war und am Ende eine wichtige Rolle spielte, als Jesus verhaftet und zum Tod verurteilt wurde.

Warum er das getan hat, das lässt sich nicht mehr mit Sicherheit sagen.

Kategorien
Der Auszug aus Ägypten - Die Geschichte von Mose

Schlimmer kann es doch nicht werden, oder?

Beratung bei den Hebräern

Mose, Zippora und Aaron sind in Ägypten angekommen.

Unsere Geschichte beginnt heute gleich mitten in einer Versammlung der Israeliten.

Das schaut gar nicht harmonisch aus.

Hören wir mal rein.

„Der Pharao wird uns niemals gehen lassen,“ sagt Elizur.

„Und was soll das sein – ein sprechender Was-auch-immer-Busch?“ ruft Ahira dazwischen.

Aaron, Chaja, Elizur und Ahira

„Mose ist kein Hebräer, er ist im Palast aufgewachsen, was weiß der schon von Sklaverei?“ fragt Chaja.

„Muss man Sklave sein, damit man gegen Sklaverei ist?“ hält Aaron dagegen. „Leute, unser Gott will uns befreien, aber ihr wollt gar nicht frei sein? Macht es euch Spaß unterdrückt zu werden?“

Yael fragt Mose: „Gott hat dir seinen Namen offenbart? Ich wusste gar nicht, dass Gott einen Namen hat.“

„Gott sprach zu mir: Ich bin der ICH-BIN-FÜR-EUCH!“ sagt Mose.

„Bedeutet das, unser Gott ist für uns da, immer und überall?“ fragt Hanna.

„Wir müssen Gott vertrauen. Er hat unser Elend gesehen und unsere Klage gehört,“ sagt Mirijam.

Josua und Kaleb haben sich auf die Seite von Mose gestellt

Josua und Kaleb stellen sich auf die Seite von Mose:

„Wir wollen, dass Mose zum Pharao geht. Sollen wir Kinder wirklich weiterhin als Sklaven leben?“

Die Erwachsenen geben nach.

„Einen Versuch ist es wert,“ sagt Ahira.

„Dann ist ja alles geklärt,“ meint Aaron. „Morgen gehen Mose und ich zum Pharao.“

Die Audienz beim Pharao

Lapis, der Pharao, Oseye, Tachat, Sinuhe und der oberste Priester Rehema.

Der Sohn des Pharao, mit dem Mose aufgewachsen ist, ist jetzt selbst Pharao.

Zu ihm müssen Mose und Aaron gehen.

Aaron fängt an: „Erhabener Pharao, wir sind hier, nicht nur im Auftrag des hebräischen Volkes, sondern auch im Auftrag unseres Gottes. Er hat eine Botschaft für dich.“

Mose sagt: „Unser Gott, der sich ICH-BIN-FÜR-EUCH nennt, hat uns zu dir gesandt.“

Und Aaron ergänzt: „Seine Botschaft lautet: Lass mein Volk frei.“

Es ist nicht der gleiche Pharao wie in der Josephsgeschichte, sondern nur der gleiche Darsteller, der sehr, sehr gerne die Rolle eines Pharaos spielt. Lasst euch deshalb nicht verwirren!

Die Ägypter lachen Mose und Aaron aus.

„Was ist das für ein Gott, der sich „Ich bin für euch“ nennt? Hat irgendjemand schon einmal von diesem Gott gehört?“ fragt Tachat, die Ehefrau des Pharao.

Der Pharao fragt: „Wer ist dieser Gott, dass ich auf ihn hören sollte?“

Aaron erwidert: „Er ist der Gott unserer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“

Der Pharao antwortet:

„Dann ist er ein Gott von Sklaven. Er hat mir, dem Liebling der ägyptischen Götter, nichts zu befehlen. Offensichtlich haben die Hebräer zu viel Zeit.

Wachen!

Geht zu den Aufsehern über die hebräischen Sklaven und richtet ihnen aus:

Die Hebräer müssen genauso viel Lehmziegel herstellen wie bisher. Das Stroh aber, das sie dafür brauchen, wird ihnen nicht mehr geliefert, das müssen sie sich jetzt selbst beschaffen!“

Die Wachen machen sich auf, den Aufsehern den Befehl des Pharaos zu überbringen.

Und so geschah es.

Der Pharao ließ die Hebräer noch härter arbeiten.

Lehmziegel sind zerbrechlich. Deshalb wird unter den Lehm Stroh gemischt, das ganz klein geschnitten ist. Das ist heute noch so, wenn Häuser mit Lehmziegeln gebaut werden.

Die Hebräer mussten die gleiche Menge Lehmziegel herstellen wie bisher.

Das Stroh dafür aber mussten sie jetzt selbst auf den Feldern Ägyptens sammeln.

Kategorien
Der Auszug aus Ägypten - Die Geschichte von Mose

Ein unbequemer Gott

Hast du auch Aufgaben, die unbequem sind?

Und verwendest du auch manchmal Ausreden, warum du diese Aufgaben wirklich nicht machen kannst?

Dann, so vermute ich, wirst du volles Verständnis für Mose haben.

Denn: Es kommt etwas Unbequemes auf Mose zu.

Dabei hat er es doch gerade so schön!

Wo genau dieser Horeb liegen soll, das weiß eigentlich niemand. Heute sagt man, es wäre der Berg Sinai in einer Wüste, die auch Sinai heißt; Fotoquelle: Pixabay

Mose genießt das ruhige Leben in Jitros großer Familie.

Oft ist er tagelang allein in der Wüste mit den Schaf – und Ziegenherden seines Schwiegervaters unterwegs.

Mose ist jetzt nämlich ein Hirte und er liebt diesen Beruf!

So kommt er eines Tages zum Gottesberg Horeb.

Dort ruht er sich im Schatten eines Felsen aus.

„Wie schön das Leben sein kann! Ich bin glücklich und zufrieden! Nach Ägypten gehe ich nie wieder zurück,“ denkt Mose.

Mose sieht in der Nähe einen Dornbusch, der brennt.

„Kein Wunder, bei der Hitze,“ denkt er, „So etwas sieht man gelegentlich.“

Wenig später schaut Mose noch einmal in die Richtung, wo der Dornbusch steht.

Und was sieht er?

Der Dornbusch brennt immer noch.

„Der müsste eigentlich schon längst abgebrannt sein,“ denkt Mose, „ich will mir das mal aus der Nähe anschauen.“

Mose steht auf und geht zu dem brennenden Dornbusch.

Da hört er eine Stimme, die ihn anspricht: „Mose!“

„Hier bin ich,“ antwortet Mose.

„Zieh deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig!“ sagt die Stimme.

Verwundert zieht Mose seine Schuhe aus.

Dann fragt er: „Wer bist du?“

„Ich bin der Gott deiner Väter Abraham, Isaak und Jakob. Ich habe das Klagen meines Volkes in Ägypten gehört und sein Elend gesehen.

Ich bin herabgekommen, um sie aus Ägypten zu befreien und in das Land zu führen, das ich ihnen geben will.

Und jetzt geh! Du sollst mein Volk aus Ägypten herausführen!“

Gott spricht zu Mose aus diesem Dornbusch, der brennt, aber nicht verbrennt!

Leider zu einem komplett ungünstigen Zeitpunkt.

Mose hatte doch mit dieser ganzen Sache in Ägypten abgeschlossen.

„Wer bin ich, dass ich das Volk aus Ägypten herausführen könnte?“ fragt Mose.

Ein Bild von der Probe. Da behielt der Darsteller des Mose die Socken an, der Boden ist nämlich sehr kalt.

„Ich bin mit dir und ich sende dich,“ sagt Gott.

Mose ist überhaupt nicht davon überzeugt, dass er der Richtige für diese Aufgabe ist:

„Gut, ich gehe also zu den Israeliten und sage ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich gesandt, ich soll euch aus Ägypten herausführen.

Dann werden sie mich fragen: Wie heißt dieser Gott?“ entgegnet Mose.

Ganz unten steht auf diesem Windlicht vom Kibiwe 2019 der Gottesname

Da antwortet Gott:

„Ich bin der ICH-BIN-FÜR-EUCH.

Das ist mein Name für alle Zeit: ICH-BIN-FÜR-EUCH!

Wenn die Israeliten auf dich hören, dann geh zum Pharao und sage ihm: Lass mein Volk frei!“

Mose startet einen neuen Versuch:

„Herr, ich bin keiner, der gut reden kann. Das konnte ich nie von Kindheit an!“

„Wer hat den Menschen die Sprache gegeben, wenn nicht ich, der ICH-BIN-FÜR-EUCH?“ fragt Gott.

Mose versucht es mit Bitten:

„Herr, bitte, schick doch einen anderen!“

Kann die Stimme Gottes genervt klingen?

Ich weiß es nicht, aber Gott antwortet:

„Hast du nicht einen Bruder Aaron? Er ist bereits auf dem Weg zu dir. Du wirst ihm sagen, was er zum Volk zu reden hat.

Und nimm deinen Stab mit, du wirst ihn brauchen!“

Als Mose mit seinen Herden zu den Zelten seines Schwiegervaters zurückkehrt, ist tatsächlich sein Bruder Aaron schon da.

Aaron ist ein guter Erzähler.

Seba, Jitro und Zippora hören ihm gerne zu.

Jitro und Zippora merken sofort, dass mit Mose irgendetwas nicht stimmt.

„Warum bist du schon so früh zurück?“ fragt Jitro.

Mose schaut Aaron an:

„Der Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Jakob hat zu mir gesprochen.

Er hat gesagt: Geh! Du sollst mein Volk aus Ägypten herausführen.

Und du, Aaron, sollst für mich zum Volk und zum Pharao sprechen.“

So machen sich Mose, Zippora und Aaron auf den Weg nach Ägypten.

Du weißt ja, dass wir von Gott nur in Bildern sprechen können.

Ein Dornbusch, der brennt, aber nicht verbrennt, das ist schon ein seltsames Bild für Gott, oder?

Dornen und Feuer sind unbequem: Man sollte sie nicht anfassen und Abstand halten.

Etwas, das brennt, aber nicht verbrennt, das brennt für immer und ewig.

Gott hat eine unbequeme Aufgabe für Mose und er lässt seine Ausreden nicht gelten.

Kibiwe 2019

Aber eine gute Sache hatte es doch, dass Mose mit Gott dort am Horeb rumdiskutiert hat.

Gott nannte ihm seinen Namen: ICH-BIN-FÜR-EUCH.

Das klingt in meinen Ohren nach einer echt guten Botschaft.

Quelle: Pixabay