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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Du selbst bist dieser Mann!

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 24

Wenige Tage später kommt der Prophet Natan zu David. „Ich will dir eine Geschichte erzählen, mein König, du aber sollst urteilen!“ sagt der Prophet. „Sprich!“ antwortet David.

Natan erzählt: „In einer Stadt lebten zwei Männer, der eine war reich, der andere arm. Der Reiche besaß viele Schafe, der Arme nur ein einziges Lamm. Eines Tages hatte der Reiche Besuch. Er wollte seinem Gast eine Mahlzeit vorsetzen, aber er wollte dafür kein einziges seiner Schafe schlachten. Deshalb nahm er dem Armen sein einziges Lamm weg, schlachtete es und setzte es seinem Gast als Mahlzeit vor.“

„Ich habe genug gehört!“ rief David. „Mein Urteil lautet: Der Reiche verdient den Tod!“

„Du selbst bist dieser Mann!“ rief Natan, „So spricht Gott, der Herr: Ich habe dich zum König über Israel gemacht, dir Frauen gegeben und einen schönen Palast. Du aber hast das Wort und das Gebot Gottes missachtet und dir Batseba, die Frau des Urija. genommen und Urija durch das Schwert töten lassen. So soll das Schwert nicht weichen von deinem Haus und deiner Familie, Unfriede wird herrschen, weil du vergessen hast, dass die Gebote Gottes auch für Könige gelten!“

Da betet David zu Gott: „Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken.“

„Gott, ich erkenne meine bösen Taten, gegen dich allein habe ich gesündigt. Ich habe getan, was dir missfällt,“ betet David.

Dann ist es still.

Der Prophet Natan sagt: „Der Herr vergibt dir deine Schuld, David.“

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Die Macht eines Königs

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 23

Heute geht es weiter mit David, aber dieser Teil der Davidsgeschichte ist nur was für starke Nerven. Ihr seid hiermit gewarnt!

David wohnt mit seinen zahlreichen Frauen, Kindern und Dienern in seinem Palast in Jerusalem. Er ist ein mächtiger König mit einem großen Reich geworden. Seine Truppen erobern sogar andere Länder. David selbst muss und darf nicht mehr mitkämpfen. Er muss regieren. Als er eines Abends auf den Zinnen seines Palastes steht, da sieht er auf dem Dach eines Nachbarhauses …

„Wer ist diese Frau?“ fragt David einen Diener. „Es ist Batseba, die Frau des Urija. Er ist Soldat in deinem Heer und kämpft gerade mit Joab bei der Stadt Raaba gegen die Ammoniter,“ antwortet der Diener.

„Lass diese Frau holen!“ befiehlt David dem Diener. Und so geschah es.

„Du bist schön, Batseba, ja, du bist schön. Du bist wie eine Lilie unter den Disteln,“ sagt David. Und dann …

2015 wurde diese Szene von allen Zuschauer*innen als schlimmste Szene ever bei einem Kibiwe wahrgenommen …

„Was ist mit Urija, meinem Mann?“ fragt Batseba. „Er braucht es nicht zu erfahren,“ antwortet David. Batseba bleibt über Nacht bei König David.

Am nächsten Tag ist Batseba wieder in ihrem Haus …

„Batseba und ich, wir sind füreinander geschaffen. Sie muss meine Frau werden!“ sagt David.

Aber da ist Urija, der Mann von Batseba. Am einfachsten wäre es, wenn Urija tot wäre …

David schreibt einen Brief an Joab und befiehlt ihm, die Stadt Raaba anzugreifen und Urija in die vorderste Schlachtreihe zu stellen. Dann, so schreibt David, sollen sich Joab und seine Truppen schnell zurückziehen und die vorderste Schlachtreihe alleine im Pfeilhagel der Feinde zurücklassen …

„Ich bin der König und ich habe die Macht, über Leben und Tod zu entscheiden!“ sagt David.

Wenig später erfährt David: Joab hat getan, was David ihm befohlen hat. Viele Männer fanden bei dem Angriff den Tod. Unter ihnen war auch Urija.

„So etwas passiert,“ sagt David. „Männer sterben im Kampf. Aber ich will gerne helfen. Hinterlässt dieser Urija nicht eine junge Frau? Die soll man zu mir bringen! Ich will für sie sorgen und sie heiraten!“

Und so geschah es. David heiratete Batseba, die Witwe des Urija, den er selbst in den Tod geschickt hatte.

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Weihnachten im Lockdown 2020

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 22

Wann feiern die Menschen eigentlich Weihnachten? Darauf gibt es nur eine richtige Antwort:

Am 25. Dezember.

Das gilt für alle, auch für die, die ein Bisschen früher am Heiligen Abend starten, wir zum Beispiel, und es gilt auch für Leute, die heute Weihnachten feiern.

Denn heute ist der 25. Dezember.

Du glaubst mir nicht? Ok, es ist ein bisschen kompliziert, aber ich kann es erklären.

Fangen wir ganz einfach an.

Ein Jahr, das ist für uns normalerweise einfach die Zeit, die die Erde braucht, um einmal um die Sonne zu kreisen. Die Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – hängen davon ab.

Aber ganz so einfach ist es nicht, ein Jahr genau zu berechnen.

Vor über 2000 Jahren waren die Ägypter (genauer gesagt ein Mann namens Sosigenes) diejenigen, die das am Besten konnten.

Der Tag, der „dazugeschaltet“ wird, ist der 29. Februar

Sosigenes wusste, dass das Jahr 365 Tage und noch einen viertelten Tag lang ist. Also legte er fest, dass jedes Jahr 365 Tage lang ist, aber jedes vierte Jahr verlängerte er das Jahr um einen Tag, indem er einen Tag „dazuschaltete“.

Dieses Jahr heißt deshalb Schaltjahr.

Julius Cäsar, Quelle: Pixabay

Das war genial! Vor über 2000 Jahren, nämlich 45 Jahre vor dem Beginn unserer Zeitrechnung, führte Julius Cäsar für das ganze römische Weltreich diesen Kalender ein und man nannte diesen Kalender zu Ehren Julius Cäsars „julianischen Kalender“ (und nicht „sosigenetischen Kalender“, das Leben ist nicht fair).

11 Minuten und 14 Sekunden sind im Vergleich zu einem Jahr doch gar nichts, oder? Das ist ja kürzer als eine Pause in der Schule!

Der julianische Kalender hatte einen kleinen Fehler: Das Jahr war bei ihm im Durchschnitt 11 Minuten und 14 Sekunden zu lang. Jedes Jahr ging dieser Kalender also um 11 Minuten und 14 Sekunden nach.

Da kommt im Laufe der Jahrhunderte schon was zusammen. Man kann das ausrechnen. So nach 128 Jahren ging der julianische Kalender um 1 Tag nach, und nach 1280 Jahren um 10 Tage.

Langsam schien das wohl aufzufallen und eine Reform, das heißt, eine Verbesserung musste her. Es dauerte ein paar Jahrhunderte, bis ein Papst, Gregor XIII, sich mit ein paar Wissenschaftlern zusammentat und im Jahr 1582 einen neuen Kalender raus brachte.

Jetzt wird es kompliziert: Ab jetzt wurde alle 100 Jahre ein Schaltjahr ausgelassen, aber alle 400 Jahre wieder nicht. Das war der Trick. Dieser neue Kalender ist so exakt, dass er erst in 3236 Jahren um einen Tag nachgehen wird!

Dann wurde man kreativ und nannte den Kalender zu Ehren des Papstes „gregorianischer Kalender“ und so ist es bis heute geblieben.

Außerdem verfügte der Papst, dass man die Tage, die man hinterher war, wieder einholen müsse. Im Herbst des Jahres 1582 kam dann der große Sprung: Auf Donnerstag, den 4. Oktober, folgte sofort Freitag, der 15. Oktober.

Aber nicht alle machten bei diesem großen Sprung mit, viele Leute schon allein deshalb, weil sie mit dem Papst in Rom nichts zu tun haben wollten. Bayern war beim großen Sprung dabei, Freising folgte erst ein Jahr später (muss seltsam gewesen sein), aber Hannover zum Beispiel erst im Jahr 1700!

Hier kannst du nachschauen, wann der gregorianische Kalender wo eingeführt wurde.

Inzwischen sind es 13 Tage, die der julianische und der gregorianische Kalender auseinanderliegen. Alle Computersysteme dieser Welt, alle Wirtschaftsdaten und ähnliches orientieren sich am gregorianischen Kalender. Aber in manchen Ländern feiert man noch immer Weihnachten nach dem julianischen Kalender und das ist – rechne es nach – heute!

Nach dem julianischen Kalender ist heute der 25. Dezember und so wünschen wir allen Menschen in Serbien, Mazedonien und Russland (um die wichtigsten Vertreter zu nennen):

Frohe Weihnachten!

Ein Schnappschuss vom Mintrachinger Weihnachtsweg 2020
aufgenommen von Hans M.

(Viele Leute denken, dass die Russen am 6. Januar Weihnachten feiern. Das stimmt nicht und du weißt es jetzt besser. Tatsächlich gibt es nur eine christliche Kirche, die den 25. Dezember nicht feiert und am 6. Januar die Geburt und die Taufe Jesu als ein Fest feiert: Das sind die Armenier. Das nur, falls du es mal für die Quizshow „Wer wird Millionär?“ brauchst).

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Weihnachten im Lockdown 2020

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 21

Die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus

Heute und morgen geht es nicht mit der Geschichte von David weiter, weil heute der 6. Januar ist. Am 6. Januar feiern wir das Dreikönigsfest, offiziell heißt es „Erscheinung des Herrn“ und wir hören in der Kirche das Weihnachtsevangelium nach Matthäus.

Schaue und höre! Meine Krippenfiguren erzählen dir jetzt die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus.

Matthäus erzählt: Nachdem Jesus in Betlehem geboren worden war, kamen Männer aus einem Land weit im Osten nach Jerusalem, der Hauptstadt des Landes, in dem Maria und Josef lebten. Sie waren monatelang unterwegs gewesen. Von Beruf her waren sie Sterndeuter und genau deshalb hatten sie sich auf den langen Weg gemacht. Sie fragten die Menschen in Jerusalem: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben gesehen, dass ein neuer Stern, sein Stern, am Himmel aufgegangen ist, und wir sind gekommen, um ihn zu verehren!“

Für den König Herodes musste ich ein Bisserl improvisieren, da ich von ihm keine Krippenfigur habe …

In Jerusalem herrschte damals ein König namens Herodes. (Natürlich war der Kaiser in Rom der oberste Herrscher, aber der spielt bei Matthäus keine Rolle). König Herodes war überhaupt nicht begeistert, als er von diesen Sterndeutern und ihrer Suche nach einem neugeborenen König hörte, und er nahm die Sache ernst. Er rief seine Ratgeber zu sich und fragte sie: „Wo könnte dieser neugeborene König zu finden sein?“ Die Ratgeber antworteten: „Wenn es der neugeborene König ist, der von Gott kommt, dann muss er in Betlehem zu finden sein!“

Herodes ließ die Sterndeuter heimlich zu sich holen. Er fragte sie genau aus, wann dieser neue Stern erschienen war, dann sagte er ihnen: „Geht nach Betlehem und sucht dort dieses Kind. Wenn ihr es gefunden habt, dann kommt zurück zu mir nach Jerusalem und erzählt mir alles. Denn ich will auch nach Betlehem gehen und diesen neugeborenen König verehren.“

Tut mir leid, aber ich muss hier doch folgende Bemerkung machen: Die Sterndeuter waren sicher weise und kluge Leute, aber ich denke mir immer, wenn ich diese Stelle in der Bibel höre, dass sie ziemlich naiv und weltfremd waren. Nicht mal Erstklassler würden auf diesen Trick von Herodes hereinfallen.

Die Sterndeuter machten sich also auf den Weg nach Betlehem und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, der zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war.

Sie gingen in das Haus dort hinein und fanden Jesus und seine Mutter Maria. Sie freuten sich, als sie Jesus sahen, knieten sich hin und verehrten ihn als den neugeborenen König.

Sie hatten auch Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Die Münze links ist echtes Gold und derzeit knapp 400 Euro wert, dabei ist sie nur so groß wie das 20-Cent-Stück rechts

„Dieses Kind ist so wertvoll wie Gold,“ dachten sie.

Weihrauch riecht intensiver als alles andere, er kann jeden schlechten Geruch überdecken, besser als jedes Parfüm dieser Welt

„Dieses Kind verbindet uns mit Gott im Himmel so wie der Rauch des Weihrauchs zum Himmel aufsteigt,“ wollten sie damit sagen.

Wenn man Myrrhe erhitzt, dann riecht es so, als ob man in einer Arztpraxis wäre

„Dieses Kind wird die Menschen heilen so wie Myrrhe Menschen heilen kann,“ dachten sie.

Die Sterndeuter kehrten nicht zu Herodes zurück. Nachts im Traum wurde ihnen gesagt, dass sie nicht zu Herodes zurückkehren sollten, und so taten sie es auch nicht. Für ihre Heimreise wählten sie eine andere Route.

Auch Josef hatte einen Traum. Ein Engel warnte ihn vor dem König Herodes. Deswegen nahm Josef Maria und das Kind und floh mit ihnen in ein fernes Land, nach Ägypten. Dort blieben sie, bis König Herodes gestorben war. Danach zogen Josef, Maria und Jesus nach Nazaret.

Hmmm, Betlehem – wurde da nicht auch König David geboren? Und dieser Herodes, der hinter einem neugeborenen König her ist, erinnert der nicht an König Saul?

Lukas und Matthäus haben da ein Bisschen in der Davidsgeschichte abgeschaut, denke ich.

Dieses Jahr gehen die Sternsinger nicht von Haus zu Haus. Dieser Link führt dich auf die Sternsingeraktion 2021 in unserer Diözese München und Freising. Schaue sie dir mit deinen Eltern an, wenn du magst!

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Wer baut hier wem ein Haus?

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 20

Die Kinder Simon, Rut und Jakob

In Jerusalem haben sich die Leute auf der Straße versammelt. König David holt die Bundeslade nach Jerusalem! Die Kinder fragen sich: „Was ist die Bundeslade?“

In der Mitte ist der Prophet Natan zu sehen

„Ihr wisst doch, dass unsere Vorfahren Nomaden waren und mit ihren Viehherden von Ort zu Ort zogen. Sie glaubten, dass Gott immer mit ihnen geht,“ erklärt Hanna. „Ja, das wissen wir,“ sagt Jakob. „Aber was hat das mit dieser Bundeslade zu tun?“ fragt Simon. „Unsere Vorfahren trugen sie immer mit sich. Sie ist der Thron Gottes,“ erklärt Lea. „Ein tragbarer Stuhl für Gott?“ fragt Rut. „Genau,“ sagt Rahel. „Aber das Wichtigste ist: Gott selber kann man nicht sehen. Seht, da kommt sie!“

Die Leute bestaunen die prachtvolle Bundeslade und sie freuen sich: Gott ist immer bei uns, auch wenn wir ihn nicht sehen können.

Am meisten aber freut sich König David. Er tanzt vor der Bundeslade! Hat man so etwas schon mal gesehen? Ein König, der für Gott tanzt?

Nicht alle Leute finden das richtig. Prinzessin Michal, die Tochter Sauls und die erste Ehefrau des König David, ist wenig begeistert davon, was ihr Ehemann da gerade gemacht hat. „Wie würdevoll hat sich doch heute der König von Israel vor seinem Volk benommen! Du hast dich wie ein Narr aufgeführt!“ sagt Michal. „Für meinen Gott, der mich erwählt und zum König von Israel gemacht habe, mache ich mich gern zum Narren, für ihn habe ich getanzt,“ antwortet David.

„Die Bundeslade ist nicht nur ein Thron, sondern auch ein Kasten,“ bemerkt Jakob. „Was da wohl drin ist?“ „In der Bundeslade liegen die zehn Gebote, die Gott dem Mose gegeben hat,“ erklärt der Prophet Natan. „Gelten die zehn Gebote auch für Könige?“ fragt Simon. „Sie gelten für alle Menschen in Israel, auch für den König,“ antwortet Natan. Dann gehen alle um zu feiern, dass die Bundeslade jetzt in Jerusalem ihren Platz gefunden hat.

Wir erinnern uns: Das ist Mose mit den zehn Geboten

Doch David hat noch etwas auf dem Herzen: „Ich wohne in einem schönen Haus, mein Gott aber nur in einem Zelt. Ich will Gott einen Tempel bauen hier in Jerusalem!“ Natan antwortet David: „Gott spricht: Brauche ich einen Tempel, da ich im Himmel herrsche? Ich war immer bei dir, David. Nicht du wirst mir ein Haus bauen, ich baue dir ein Haus. Deine Söhne werden Könige sein in Jerusalem und dein Name wird nicht vergehen für alle Zeit.“

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

David wird König

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 19

David und seine Leute warten auf Neuigkeiten. Die Philister sind in Israel eingefallen und in der Ebene von Jesreel gibt es eine große Schlacht. „Diesmal ist es wirklich ernst. Die Philister könnten König Saul wirklich vernichten,“ sagt David. „Du hältst immer noch zu Saul?“ fragt Abinadab. „Zu ihm und zu meinem Freund Jonatan,“ antwortet David.

Ein Bote ist gekommen. Er hat berichtet, dass die Philister die Schlacht gewonnen haben und dass Saul und sein Sohn Jonatan im Kampf gefallen sind. David ist traurig: „Saul war der Gesalbte des Herrn und Jonatan war mir wie ein Bruder. Jubelt nicht, sondern weint, die tapferen Helden sind gefallen!“

„Du weißt aber, was das für dich bedeutet, oder?“ fragt Joab den David. „Das wissen wir schon lange!“ „Wir waren nämlich dabei!“ „ In der ersten Reihe, sozusagen!“ rufen seine Brüder.

„David soll unser König sein!“ ruft Joab. „Lange lebe König David!“ rufen seine Leute.

Und so geschah es. David wurde König über Israel, er vertrieb die Philister aus dem Land, eroberte Jerusalem und machte diese Stadt zur Hauptstadt seines Königreiches.

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Eine günstige Gelegenheit

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 18

David und seine Leute haben sich in die Wüste Juda zurück gezogen. In einer Höhle in En-Gedi machen sie Rast. „Seid leise,“ warnt Joab, „Saul und sein Heer sollen ganz in der Nähe sein!“ „Saul ist ein Versager,“ ruft Abischai, „Seit Jahren jagt er hinter uns her und nie hat er uns erwischt.“

Doch dann hören sie, wie sich Leute der Höhle nähern und das Geklirr von Waffen. Schnell verstecken sie sich tiefer in der Höhle.

Sie hören eine Stimme, die spricht: „Irgendwo hier in En-Gedi befindet sich David. Wir werden ihn finden und töten!“ „Sehr wohl, mein König!“ „Wie du befiehlst, mein König!“ – Es sind Saul mit seinem Waffenknecht und seinem Feldherrn Abner!

„Da vorn ist eine Höhle! Ich werde dort ein wenig von der Mittagshitze ausruhen!“ „Wir werden dich bewachen, mein König!“

David und seine Leute sind mucksmäuschenstill. Aber dann –

– zuerst macht Abischai das Zeichen, dann wiederholen es die anderen und nicken David auffordern zu: Kopf ab! Was sie damit sagen wollen, ist: Die Gelegenheit ist günstig, David. Jetzt kannst du deinen Feind, König Saul, ein für allemal erledigen!

David überlegt, dann steht er leise auf. Er zieht sein Schwert …

Bitte nicht wundern, dass Saul mal so, mal so auf den Bildern schläft. Die Bilder stammen aus zwei verschiedenen Aufführungen

… schleicht sich zu dem schlafenden Saul …

… und schneidet ihm ein Stück seines Umhanges ab. Dann schleicht David wieder zu seinen Leuten hinter dem Felsen. Die sind natürlich enttäuscht und fragen sich: Warum hat David diese Gelegenheit nicht genützt?

Wenig später erwacht Saul und verlässt mit seinem Waffenknecht und Abner die Höhle: „Lasst uns weiterziehen und David suchen!“ sagt er. Aber als Saul und seine Leute schon etwas weiter von der Höhle weg sind, da …

… ruft ihm David nach: „Saul, mein König!“ Saul und seine Leute bleiben stehen. „David?“ fragt Saul erstaunt. Er sieht das Stück Stoff in der Hand Davids und greift an seinen Umhang. Da sieht er, dass ein Stück davon abgeschnitten wurde. David ruft: „Warum verfolgst du mich? Dein Leben lag in meiner Hand, aber ich habe dich verschont. Dein Leben ist kostbar in meinen Augen, denn du bist der Gesalbte des Herrn. So möge auch mein Leben dir kostbar sein.“ Saul antwortet: „Ich habe dir Unrecht getan, David. Ich und meine Leute werden abrücken und dich nicht mehr verfolgen.“ Und so geschah es.

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Robin Hood in der Bibel

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 17

Die Frauen haben wir Rahel, Lea und Hanna genannt.
Joab, Abischai und David

Kennst du die Geschichte von Robin Hood? So ein bisschen darfst du dir David jetzt vorstellen. Er, seine Brüder und seine Freunde und ihre Familien lebten illegal und verborgen in Israel. Sie halfen den Bauern und beschützten ihre Höfe vor Überfällen, aber sie erwarteten dafür auch, dass die Bauern sie dafür mit Lebensmitteln bezahlen würden. Gerade hatte David seine Brüder zu einem Bauern namens Nabal geschickt, dessen Felder und Viehherden er und seine Leute vor den Philistern beschützt hatten. Seine Brüder sollten bei Nabal die Bezahlung abholen.

Links Eliab, Abinadab und Schima, die Brüder Davids

Aber seine Brüder kamen mit leeren Händen von Nabal zurück. Nabal hatte zu ihnen gesagt: „Wer ist dieser David? Ich kenne ihn nicht. Heutzutage laufen doch überall Streuner, Nichtsnutze und Tagediebe herum.“ David zog sein Schwert und seine Männer machten es ihm nach. David sagte: „Noch in dieser Nacht wird der Besitz Nabals vernichtet werden und Nabal und jeder, der zu ihm gehört, wird sterben!“

Der Esel heißt übrigens Lotta

Da kam ihnen eine Frau entgegen. Sie hatte einen Esel dabei, der mit Lebensmitteln beladen war. „Wer bist du, Frau?“ herrschte Joab sie an.

Die Frau sagte: „Ich bin Abigaijl, die Frau Nabals. Ich bringe euch das, was euch zusteht.“

Dieses Bild stammt von der Probe, wie man unschwer erkennt

„Und wer schickt dich, Frau?“ fragte David. „Schickt dich dein Mann Nabal?“ „Achte nicht auf meinen Mann,“ antwortete Abigaijl. „Du hast diesen Esel mit Lebensmitteln bepackt?“ fragt David. Aber eigentlich wusste er es bereits: Abigaijl hatte die Initiative ergriffen. Denn sie wusste, dass David und seinen Leuten dieser Lohn zustand, und sie wusste, was er Nabal antun wollte.

Nabal heißt übrigens „Depp“ auf Deutsch und David heißt „Liebling“.

Abigaijl sagte: „David, wir setzen große Hoffnungen in dich. Man sagt, du hättest das Zeug zu einem König. Lade keine Schuld auf dich und vergieße kein Blut um dich zu rächen. Vertraue auf Gott, er wird dir Recht verschaffen.“

David antwortete: „Gepriesen sei deine Klugheit und gepriesen seist du, Abigaijl, denn du hast mich heute davor bewahrt, Schuld auf mich zu laden. Ich danke dir!“

Als Nabal erfuhr, in welcher Gefahr er gewesen war, blieb vor Schreck sein Herz stehen und er war tot. Jetzt war Abigaijl Witwe und David nahm sie sich zur Frau.

Die Bibel erzählt uns immer wieder Geschichten, in denen die Helden Fehler machen. Diese gehört auch dazu. Zum Glück gab es die kluge Abigaijl, sie ist die wahre Heldin in dieser Geschichte.

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Willst du unser Anführer sein?

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 16

David ging wieder zurück nach Israel und versteckte sich in einer Höhle in Adullam. Er war verzweifelt: „Gott, du hast mich zum König gesalbt mitten unter meinen Brüdern und wo bin ich jetzt? Versteckt in einer Höhle, der König der Ratten und Fledermäuse!“ Da hörte er Stimmen. Wer war das? Waren das die Soldaten des Saul, die ihn gefunden hatten und töten würden?

Es waren seine eigenen Brüder und Freunde, die ihn gesucht und gefunden hatten. „Tolle Höhle hast du hier, echt gemütlich!“ scherzten sie. „Was wollt ihr hier?“ fragte David. „Wir haben dich gesucht und gefunden. König Saul ist nicht gut auf uns zu sprechen und die Steuern, die er erhebt, die können wir nicht zahlen!“ „Wir wollen, dass du uns anführst, David. Wir müssen die Bauern beschützen, weil die Philister ihre Höfe und Felder überfallen und ausplündern. Wenn wir das tun, dann werden sie uns mit Getreide, Oliven und Fleisch belohnen!“ Und so geschah es. Immer mehr Männer und Frauen schlossen sich David und seinen Männern und Frauen an. David war nicht mehr allein.

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Wer ist hier der Depp?

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 15

Es gibt nicht viele Geschichten in der Bibel, die einfach nur lustig sind. Aber es gibt sie tatsächlich und diese gehört dazu.

Das ist Achisch. Er ist König von Gat, einer der fünf Städte der Philister. Wir erinnern uns: Die Philister und die Israeliten waren Feinde.

Und wir erinnern uns, dass David nirgendwo in Israel mehr sicher war. Deshalb floh er in das Land der Philister. Er hoffte, dass er dort in Sicherheit sein würde. In der Nähe der Stadt Gat aber wurde er aufgegriffen und vor König Achisch gebracht.

Und so es kam, wie es kommen musste: David war kein Niemand mehr. Die Wachen der Philister erkannten ihn und sagten: „Das ist David, der Schwiegersohn des König Saul!“ „Er hat den Riesen Goliat erschlagen!“ „Er ist unser schlimmster Feind!“ „Sollen wir ihn töten, mein König?“ Für David war die Situation brandgefährlich. Was sollte er bloß tun?

David hatte eine Idee. „Hahahahaha!“ rief David. Er streckte den Wachen die Zunge heraus, er sprang herum wie jemand, der komplett verrückt ist.

Und diese Taktik funktionierte! „Wer hat diesen Idioten hier zu mir gebracht? Von denen gibt es schon genug! Schafft ihn weg und schmeißt ihn raus!“ rief König Achisch.

Den Wachen war es peinlich, dass sie diesen Verrückten vor König Achisch gebracht hatten. Schnell schafften sie David wieder weg. Das war ja gerade mal gut gegangen!

Einen guten Rutsch wünsche ich euch allen!