Es ist etwas kompliziert, aber ich will dir zuerst erklären, was ein Sonnenjahr und was ein Mondjahr ist.
Ein Sonnenjahr, das ist das, was du als Jahr kennst: Die Erde dreht sich in ungefähr 365 Tage einmal um die Sonne.
Wenn die Erde sich also einmal um die Sonne gedreht hat, dann ist ein Sonnenjahr vorbei und man feiert Neujahr.
Man kann aber statt auf die Sonne auch auf den Mond schauen.
Der Mond dreht sich um die Erde.
Dafür braucht er ungefähr 29 Tage und einen halben Tag. Diese Zeit ist dann ein Monat.
Wenn der Mond 12 mal um die Erde gekreist ist, dann ist ein Jahr vorbei. Dieses Jahr nennt man Mondjahr. Wenn man das ausrechnet, also 29,5 mal 12 nimmt, dann kommt man auf 354 Tage.
Ein Mondjahr ist also ungefähr um 11 Tage kürzer als ein Sonnenjahr.
Die Feste im Islam richten sich nicht nach dem Sonnenjahr, sondern nach dem Mondjahr.
Das bedeutet: Nach unserem Kalender, der sich nach dem Sonnenjahr richtet, finden die islamischen Feste 11 Tage früher statt als im Jahr davor. In 34 Jahren wandern sie einmal durch unseren Kalender, vom Winter zum Herbst zum Sommer zum Frühling …
Der Ramadan
Ein Monat im Mondjahr: Neumond – zunehmender Mond als Mondsichel – zunehmender Halbmond – Vollmond – abnehmender Halbmond – abnehmender Mond als Mondsichel …
Bestimmt hast du schon bemerkt, dass der Mond jeden Tag etwas anders ausschaut: Manchmal ist er ganz, manchmal ist er halb und manchmal ist er gar nicht zu sehen.
Der Mond leuchtet nämlich nicht selbst, sondern wird von der Sonne angestrahlt und nur den Teil, der von der Sonne angestrahlt wird, können wir sehen.
Alle 29,5 Tage sehen wir den Mond also überhaupt nicht. Wenn eine ganz schmaler Teil des Mondes wieder zu sehen ist, man nennt das eine Mondsichel, dann beginnt im Mondjahr ein neuer Monat.
Nach dem Fastenmonat Ramadan feiern die Muslime das Ramadanfest. Manchmal wird es auch Zuckerfest oder Fest des Fastenbrechens genannt. Es wird drei Tage lang gefeiert.
Am ersten Tag wird eine Stunde nach dem Sonnenaufgang die Moschee besucht und ein besonderes Gebet gesprochen, davor ist jeder Muslim verpflichtet, eine bestimmte Summe zu spenden, nämlich so viel, dass ein erwachsener Mensch einen Tag davon leben kann.
Nach dem Gebet wird gefeiert. Die Familie besucht sich gegenseitig, wobei gilt, dass die jüngeren die älteren Verwandten besuchen müssen. Es werden viele Süßigkeiten gegessen und die Kinder bekommen Geschenke. Auch an die Bedürftigen wird gedacht.
Ungefähr zwei (unserer) Monate nach dem Ramadanfest findet das Opferfest statt. Es dauert vier Tage und ist das höchste Fest der Muslime. Zum Opferfest wallfahrten jedes Jahr Millionen Muslime nach Mekka, aber auch die Menschen zu Hause feiern es.
Am Morgen findet ein besonderes Gebet in der Moschee statt, dann besucht man sich gegenseitig und auch für die Kinder gibt es (wieder) Geschenke.
Das Besondere am Opferfest ist, dass in diesen Tagen ein Tier geschlachtet werden soll. Ein Drittel wird von der Familie verzehrt, ein Drittel an Bekannte verteilt und ein Drittel kommt Bedürftigen zu Gute. Wo es nicht möglich ist, ein Tier zu schlachten, darf auch Geld gespendet werden.
Die Muslime erinnern sich an Ibrahim, der Allah so sehr vertraute, dass er ihm seinen Sohn opfern wollte. Aber Allah schickte einen Widder anstelle des Sohnes vom Himmel.
Bei Säulen denkt man zunächst an ein Gebäude, nicht wahr?
Aber das Wort „Säulen“ wird hier nur in einem übertragenen Sinn verwendet: Eigentlich sind damit so etwas wie Pflichten gemeint, auf denen der Glaube und das Leben eines Muslims oder einer Muslimin beruhen soll.
Und das sind die fünf Säulen des Islam:
Schahada – das Glaubensbekenntnis
Die Muslime fassen ihren Glauben in einem Satz zusammen:
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.“
„Allah“ ist das arabische Wort für „Gott“ und kein Name, so wie „Gott“ in unserer Sprache auch kein Name ist.
Salat – das Gebet
Jeder Muslim soll fünfmal am Tag beten.
Vor dem Gebet soll er sich waschen. Die Haltungen und Gesten beim Waschen und auch beim Gebet sind genau festgelegt, auch der Wortlaut des Gebetes. Es wird auf Arabisch gebetet.
Die Gebetszeiten verändern sich im Laufe des Jahres, da im Winter die Tage kürzer sind und im Sommer länger, aber dies sind ungefähr die muslimischen Gebetszeiten: morgens, mittags, nachmittags, abends, nachts.
Zum Mittagsgebet am Freitag sollen die Muslime sich in der Moschee versammeln.
Zakat – die Pflichtabgabe
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Der Koran sagt, dass die Reichen von ihrem Besitz etwas für die Armen abgeben müssen.
Deswegen gehört es zu den Pflichten jedes Muslim und jeder Muslimin mit den Menschen zu teilen, die arm sind.
Der Mindestbetrag ist genau festgelegt und wird in manchen Ländern vom Staat als Steuer erhoben.
Saum – das Fasten
Viele Muslime brechen jeden Abend im Ramadan das Fasten, indem sie als Erstes eine Dattel essen. Die Tradition sagt nämlich, der Prophet Mohammed habe so sein Fasten beendet.
Im Monat Ramadan fasten die Gläubigen.
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dürfen sie nichts essen und trinken.
Kinder, alte und kranke Menschen und Schwangere müssen nicht fasten.
Jeden Abend feiern die Muslime, wenn sie wieder essen und trinken dürfen, das Fastenbrechen in ihren Familien oder in der Moschee.
Ich denke mal, die meisten von euch wissen: Die Bibel ist das heilige Buch der Christen und der Koran ist das heilige Buch der Muslime.
Und das ist so komplett richtig.
Aber: Für Muslime hat der Koran in ihrem Glauben und in ihrem Leben eine viel größere Bedeutung als für uns Christen!
Die Muslime glauben, dass der Koran dem Propheten Mohammed Wort für Wort durch den Engel Gabriel offenbart wurde. Er gilt als direktes Wort Gottes.
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Bestimmt weißt du, was ein Diktat ist. Jemand liest einen Text Wort für Wort vor und jemand anderer muss ihn Wort für Wort fehlerfrei aufschreiben.
Genau so, glauben die Muslime, ist der Koran dem Propheten Mohammed offenbart worden: Durch den Engel Gabriel verkündete Allah ihm den Koran Wort für Wort, sein ganzes Leben lang, immer wieder.
Mohammed konnte weder schreiben noch lesen wie viele Menschen zu seiner Zeit.
Er merkte sich alles, was ihm der Engel sagte, Wort für Wort. Andere Menschen schrieben es auf und so entstand kurz nach dem Tod Mohammeds der Koran.
Der Koran wurde in Arabisch geschrieben. In dieser Sprache wurde er auch dem Propheten Mohammed offenbart.
Und weil Mohammed den ganzen Koran auswendig konnte, deshalb lernen viele Muslime bis zum heutigen Tag den Koran auswendig.
Wie du weißt, ist das Alte Testament ursprünglich auf Hebräisch geschrieben worden und das Neue Testament auf Griechisch, aber wenn wir die Bibel lesen, dann benützen wir eine Übersetzung und lesen sie auf Deutsch.
Der Koran wird grundsätzlich in Arabisch gelesen und auch auswendig gelernt, auch von Muslimen, deren Muttersprache nicht Arabisch ist, sondern Deutsch, Türkisch oder Englisch …
Und du verstehst vielleicht, warum: In Arabisch wurde er Wort für Wort offenbart, nicht in Deutsch, Türkisch oder Englisch.
Arabisch wird übrigens von rechts nach links geschrieben. Und von oben nach unten.
Der Koran selbst ist in 114 Kapitel eingeteilt, die Suren genannt werden. Die erste Sure ist die Wichtigste. Die anderen 113 Suren sind der Länge nach geordnet: Die 2. Sure ist die längste Sure, die 114. Sure ist die kürzeste Sure.
Jede Sure hat einen Namen. Manchmal bezieht sich der Name nur auf einen einzigen Satz in der Sure, übrigens. Und jede Sure beginnt mit dem Vers“Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“ (außer der 9. Sure, um genau zu sein), der Bismillah genannt wird.
In einem Koran – und übrigens auch in einer Moschee – gibt es keine Bilder.
Das hat damit zu tun, dass die Muslime sich ganz streng an das Gebot halten wollen, dass man sich von Allah kein Bild machen darf.
Trotzdem ist jeder Koran schön gestaltet: Die Kalligraphie, das heißt die Kunst besonders schön zu schreiben, hat im Islam eine große Tradition.
Weil der Koran als direktes Wort Gottes gilt, ist er den Muslimen sehr heilig und er wird mit großem Respekt behandelt:
Man berührt ihn nur mit sauberen Händen und er darf nicht auf dem Boden liegen. Manche Muslime sprechen ein Gebet, bevor sie den Koran öffnen.
Und was steht im Koran?
Da gibt es viele Gemeinsamkeiten mit unserer Bibel.
Manche Suren tragen Namen von Personen, deren Geschichten auch in der Bibel vorkommen: Jona (Sure 10), Josef (und seine Brüder, Sure 12), Abraham (Sure 14), Maria (Sure 19) und Noah (Sure 71)
Im Koran finden sich Gebote, Geschichten und Gebete.
Viele Personen, die wir aus dem AT kennen, kommen auch im Koran vor, ebenso Jesus, der für die Muslime als Prophet gilt, und seine Mutter Maria.
Im Koran finden sich auch die Regeln, wie Muslime leben sollen.
Und wenn Muslime beten, dann sprechen sie die Gebete, die im Koran zu finden sind.
Du siehst: Für Muslime ist der Koran das Wichtigste in ihrem Leben.
Für den Islam ist Mohammed (manchmal wird sein Name auch Muhammad ausgesprochen) der letzte und wichtigste Prophet.
Vielleicht fällt dir etwas auf, wenn du die Bilder in diesem Beitrag anschaust, in dem ich dir etwas über das Leben des Propheten Mohammed erzähle.
Mohammed wurde im Jahre 571 in Mekka geboren.
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Sein Vater starb, bevor er geboren wurde. Seine Mutter starb, als er sechs Jahre alt war. Sein Onkel, Abu Talib, nahm ihn auf. Abu Talib nahm Mohammed auf seine Karawanenreisen mit und so bekam Mohammed eine gute Ausbildung als Karawanenführer.
In Mekka lebte eine Frau namens Kadidscha, die sehr reich war und Karawanen finanzierte. Für eine ihrer Karawanen stellte sie Mohammed als Karawanenführer an. Sie war beeindruckt von seiner Arbeit. Bald darauf heirateten sie.
Mohammed machte sich viele Gedanken: „Wie kommt es, dass ich, ein armes Waisenkind, nun reich und glücklich bin? Warum sind die Menschen nicht dankbar für das, was sie haben?“
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Mohammed zog sich jedes Jahr für einen Monat in die Einsamkeit des Berges Hira zurück um nachzudenken.
Als er 40 Jahre alt war, erschien ihm der Engel Gabriel und befahl ihm: „Sprich im Namen Allahs, der alles erschaffen hat: Es gibt nur einen Gott. Die Menschen sollen ihm dankbar sein. Die Reichen sollen den Armen helfen.“
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Mohammed kehrte nach Mekka zurück. Seine Frau glaubte ihm und wurde die erste Muslimin. Viele Menschen in Mekka glaubten Mohammed, noch mehr aber lachten ihn aus. Es war eine harte Zeit für ihn.
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Immer wieder sprach der Engel Gabriel zu Mohammed. Eines Nachts nahm in der Engel mit auf eine Reise durch das Paradies.
Der Koran, die Heilige Schrift der Muslime, erzählt, dass Mohammed auf der Flucht aus Mekka mit seinen Gefährten Schutz in einer Höhle suchte, weil er von Feinden verfolgt wurde. Eine Spinne webte vor den Eingang der Höhle ein Netz. Die Verfolger sahen das Netz und dachten, dass deshalb niemand in der Höhle sein könne und zogen weiter. So rettete die kleine Spinne Mohammed und seine Gefährten.
Es kam sogar zu Anschlägen auf Mohammeds Leben. Im Jahr 622 wanderte Mohammed mit seinen Anhängern nach Medina, das damals noch Yatrib hieß, aus. Die Menschen in Medina hatten ihn eingeladen und viele dort interessierten sich für seine Botschaft.
In Medina war Mohammed sicher und viele Menschen begannen sich zum Islam zu bekennen. Dort entstand auch die erste Moschee.
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Immer wieder aber kam es zu Kämpfen mit den Leuten aus Mekka. Mohammed und seine Anhänger zogen gegen sie in den Krieg. Tatsächlich gelang es ihnen, die Leute aus Mekka zum Aufgeben zu bringen.
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630 kehrte Mohammed nach Mekka zurück. Dort gab es ein Heiligtum, die Kaaba. Die Menschen hatten dort hunderte von Bildern verschiedenster Götter aufgestellt um sie zu verehren.
Aber die Botschaft Mohammeds war klar: „Es gibt keinen Gott außer Allah und von ihm sollst du dir kein Bild machen.“ Deshalb ließ Mohammed alle Götterbilder dort zerstören.
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So wie Mohammed machen die Menschen noch heute die Wallfahrt zur Kaaba.
Mohammed aber kehrte nach Medina zurück. Dort starb er im Jahre 632.
Für die Muslime ist Mohammed ein vorbildlicher Mensch. Sie reden mit höchstem Respekt von ihm. Aber sie beten ihn nicht an. Damit das niemand vergisst, ist es im Islam nicht üblich sein Gesicht darzustellen.
Und, ist dir an den Bildern etwas aufgefallen?
Genau, die Geschichte erzählt zwar aus dem Leben des Propheten Mohammed, aber sein Gesicht wird in keinem Bild dargestellt.
AdlerArztBärinBräutigamBurgEdelsteinFelsFeuerHenneHirteKönigKriegerLaugeLichtLöweMutterRegenRichterTöpferVaterFotoquelle für Adler, Bärin, Bräutigam, Burg, Fels, Krieger, Löwe, Mutter, Richter, Töpfer und Vater: Pixabay
Christen haben drei wichtige Bilder für Gott:
Gott ist wie ein Vater
Christen nennen Gott Vater, weil Jesus Gott seinen Vater genannt hat. In diesem Gottesbild steckt aber auch drin, dass Gott nicht ein Teil unseres Universums ist. Er ist für uns wirklich unvorstellbar.
Gott ist wie Jesus
Christen glauben, dass Jesus nicht nur ganz Mensch ist, sondern auch ganz Gott.
Kein halber Mensch und kein halber Gott. So ein halber Mensch wäre ziemlich seltsam und so ein halber Gott wäre auch Unfug.
Deshalb nennen die Christen Jesus den Sohn Gottes und glauben felsenfest, dass alles, was Jesus über Gott gesagt hat, wahr ist: Dass Gott eben wie ein Vater ist und alle Menschen liebt.
Gott ist wie der Heilige Geist
Christen glauben, dass Gott in dieser Welt da ist, dass er die Menschen führen und leiten will. Gott wirkt in den Herzen der Menschen.
Dieses Gottesbild nennen die Christen Heiliger Geist.
Vor vielen Hunderten von Jahren, im Mittelalter, beschrieb eine Frau, Hildegard von Bingen, ihr Gottesbild. Ein Maler hat es dann so wie oben gemalt. Fotoquelle: wikipedia commons
Ein Gott in drei Personen (Gottesbildern) – das nennen die Christen Dreifaltigkeit. Manchmal heißt es auch Dreieinigkeit oder Trinität.
Das Christentum hat nicht nur ein wesentlich längeres Glaubensbekenntnis als der Islam und das Judentum – es gibt im Christentum sogar mehrere Glaubensbekenntnisse!
Und dann gibt es das apostolische Glaubensbekenntnis, das sowohl in den evangelischen Kirchen als auch in der katholischen Kirche bei den Gottesdiensten von allen Gläubigen gemeinsam gesprochen wird.
Es ist also das bekannteste christliche Glaubensbekenntnis und bestimmt hast du es schon einmal gehört!
Dieses Glaubensbekenntnis will ich dir heute vorstellen.
Es heißt, die Apostel hätten es gemeinsam geschrieben und jeder der Zwölf hätte einen Satz dazu beigetragen, aber das ist nur eine Legende.
Die Geschichtswissenschaftler sind sich ziemlich sicher, dass es irgendwann so im 5. Jahrhundert in Gallien entstand.
Für ein christliches Glaubensbekenntnis ist das ziemlich jung, aber trotzdem: Es ist über 1500 Jahre alt!
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So toll es ist, dass dieses Glaubensbekenntnis Christen auf der ganzen Welt verbindet, leicht verständlich ist es nicht für Menschen unserer Zeit.
Deshalb versuche ich es jetzt mit einer Erklärung und hoffe, dass sie dir hilft, dieses Glaubensbekenntnis besser zu verstehen.
Ich glaube an Gott,
Christen glauben wie Muslime und Juden an einen einzigen Gott.
den Vater,
Von Gott können wir nur in Bildern sprechen, weil Gott für unsere Augen nicht zu sehen ist.
Wenn Jesus von Gott gesprochen hat, dann hat er ihn „Vater“ genannt, und wir Christen haben das natürlich von ihm übernommen.
Gott liebt uns wie ein Vater, das will uns dieses Gottesbild sagen.
den Allmächtigen,
Ich habe als Symbol einen Computer gewählt.
Computer können wirklich wahnsinnig viel, aber sie können nicht alles.
Christen glauben, dass Gott wirklich alles kann. Es gibt für ihn keine Grenzen.
Das bedeutet „allmächtig“.
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
Christen glauben, dass Gott der Ursprung aller Dinge ist und wirklich alles erschaffen hat.
Mit dem Himmel ist hier übrigens nicht das Universum gemeint, sondern der Ort, wo die Engel sind.
Ein Ort, der nicht Teil dieses Universums ist.
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
Christen glauben, dass sie durch die Taufe Jesus ähnlich geworden sind und Söhne und Töchter Gottes so wie Jesus sind.
Das Glaubensbekenntnis nennt Jesus den „eingeborenen Sohn Gottes“. Er ist ein ganz spezieller Sohn Gottes.
Christen glauben, dass Jesus Gott ist so wie der Vater im Himmel auch Gott ist.
Wenn du willst, dann stelle es dir so vor: Der Vater im Himmel ist ein Bild von Gott, Jesus ist ein weiteres Bild von Gott.
unseren Herrn,
Bestimmt ist dir schon aufgefallen, dass sich der Religionsunterricht, sowohl bei den Katholischen als auch bei den Evangelischen, ziemlich oft um Jesus dreht.
Auch das Glaubensbekenntnis erzählt ziemlich viel von Jesus.
Hast du dich schon mal gefragt, warum Jesus für Christen so wichtig ist?
Der Grund ist:
Wenn Christen überlegen, was richtig oder falsch ist, dann fragen sie: „Was würde Jesus sagen? Was würde Jesus tun?“
Das ist damit gemeint, wenn das Glaubensbekenntnis sagt, Jesus ist der Herr.
Für Christen ist Jesus einfach das Maß aller Dinge.
empfangen durch den heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
An Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus, schon klar, aber es ist für Christen ein bisschen mehr als ein normaler Geburtstag.
Christen glauben nämlich, dass Jesus Gott ist und von Gott gekommen ist, aber eben auch ein ganzer Mensch geworden ist mit allem, was zum Menschsein dazugehört.
gelitten unter Pontius Pilatus,
Eigentlich müsste es ja heißen „Jesus hat unter Pontius Pilatus gelitten“ und das wäre die Vergangenheitsform von „leiden“.
Warum überhaupt dieser Pontius Pilatus im Glaubensbekenntnis erwähnt wird, aber sonst niemand, nicht einmal Simon Petrus, das darf einen schon wundern, oder?
Die Erwähnung von Pontius Pilatus ist nichts anderes als eine ganz alte Form von Zeitangabe.
Damals, als Pontius Pilatus Statthalter des römischen Kaisers in Judäa war, damals hat Jesus gelebt und ist gestorben. Aber davon gleich mehr.
gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes,
Eigentlich muss man nicht glauben, dass Jesus tatsächlich gekreuzigt wurde und gestorben ist, denn das ist eine Tatsache.
Damals aber, als dieses Glaubensbekenntnis verfasst wurde, gab es Menschen, die sich dachten: Vielleicht war dieser Jesus nicht wirklich tot, immerhin ist er ja Gott.
Deswegen betont das Glaubensbekenntnis, dass Jesus wirklich gestorben ist.
Aber was er wohl im Reich des Todes gemacht hat?
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
Das ist die Botschaft von Ostern: Jesus lebt! Er hat den Tod besiegt!
Christen glauben, dass Jesus der „Erstgeborene der Auferstehung“ ist, erst mit seiner Auferstehung gibt es ein Leben nach dem Tod.
Christen glauben, dass Jesus den Menschen, die vor ihm gestorben sind, auch die Auferstehung gebracht hat.
Das hat er also im Reich des Todes gemacht.
aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
Christen glauben, dass Jesus gegenwärtig ist, wenn sie sich in seinem Namen versammeln, wenn sie Geschichten aus der Bibel von ihm hören und im Heiligen Brot.
Seine feste Adresse ist aber jetzt der Himmel, genauer gesagt der Sitzplatz rechts von Gott, dem Vater.
von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Christen glauben, dass Gott allen Menschen vergibt, besonders durch Jesus.
Aber sie glauben auch, dass Jesus am Ende der Zeit wiederkommen und für Gerechtigkeit sorgen wird.
Niemand kann sagen, wie Jesus das schaffen will, barmherzig und gerecht gleichzeitig zu sein, aber Christen vertrauen darauf, dass es so sein wird.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
Christen glauben, dass Gott zu den Menschen sprechen und sie leiten will.
Diese Kraft, mit der Gott in unseren Herzen wirken kann, nennen Christen den Heiligen Geist.
Und diese Kraft, mit der Gott in unserer Welt wirkt, die ist das dritte wichtige Gottesbild, das Christen haben.
die heilige katholische Kirche,
Ganz viele Menschen denken, es würde hier um Pfarrer, Bischöfe, Päpste und andere Autoritäten gehen, an die man glauben müsse.
Das stimmt nicht.
Christen glauben, dass alle Christen eigentlich eine einzige Gemeinschaft sein sollten, eine Gemeinschaft für alle, die niemanden ausschließt.
Das meint nämlich das Wort „katholisch“, es heißt übersetzt „allgemein“.
Die evangelischen Christen sagen statt „katholische Kirche“ übrigens hier „christliche Kirche“ und du verstehst jetzt, dass das nur ein anderes Wort ist, aber dasselbe damit gemeint ist.
Gemeinschaft der Heiligen,
Christen glauben, dass ihre Gemeinschaft nicht nur die lebenden Christen umfasst.
Auch die Verstorbenen gehören weiterhin zur Kirche dazu.
Das ist der Grund, warum viele Friedhöfe um Kirchen herum angelegt sind.
Vergebung der Sünden,
Gott verzeiht den Menschen ihre Schuld. Vergeben und Versöhnen sind besser als Rache und Gewalt.
Diese Botschaft Jesu ist so wichtig, dass sie im Glaubensbekenntnis extra noch einmal erwähnt wird.
Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.
Christen glauben, dass mit Jesus die Auferstehung ihren Anfang genommen hat, und sie glauben, dass es auch für sie eine Auferstehung geben wird und ein Leben nach dem Tod, das Gott schenken will.
Fotoquelle: pixabay
Jeder Christ und jede Christin hat ihren eigenen persönlichen Glauben und seine eigene persönliche Vorstellung von Gott.
Das apostolische Glaubensbekenntnis will diesen persönlichen Glauben nicht ersetzen.
Es ist das Glaubensbekenntnis, das alle Christen verbindet.
Was die Juden zurzeit des AT über ein Leben nach dem Tod dachten
Was für uns irgendwie ganz selbstverständlich zur Religion dazugehört, das war für die Juden zurzeit des AT undenkbar: Ein Leben nach dem Tod.
Bei ihren Nachbarn, den alten Ägyptern, glaubten alle an ein Leben nach dem Tod: Menschen, sogar Tiere wurden kunstvoll einbalsamiert, um ihnen ein Weiterleben zu ermöglichen.
Die Juden dagegen glaubten eben nicht daran. Als Erfüllung des Lebens galt für sie, alt und lebenssatt zu sterben und Nachkommen zu haben.
Die Frage nach der Gerechtigkeit
Die Juden glaubten an einen einzigen Gott, der gerecht ist.
Und deshalb glaubten sie, dass gute Menschen ein schönes Leben haben und böse Menschen ein schlechtes Leben. Wenn es jemand schlecht ging, dann meinten sie: Vielleicht hat er ja heimlich etwas Böses getan. Gott sieht es trotzdem und bestraft es.
Sicherlich nicht. Du musst ihn auch nicht kennen. Gut, Antiochus hat das anders gesehen: Er war ein König und hielt sich für einen Gott. Schließlich regierte er ein großes Reich. Zu diesem Reich gehörten auch die Juden. Das war ungefähr 150 Jahre, bevor Jesus lebte. Natürlich hielten ihn die Juden nicht für einen Gott. Es gab ja nur einen einzigen Gott für sie. Antiochus IV. versuchte, die Juden von ihrem Glauben abzubringen. Wer sich gegen ihn stellte, den ließ er hinrichten.
Da stimmt doch was nicht! Gute und tapfere Menschen müssen sterben und feige Menschen dürfen leben.
Aber Gott ist doch gerecht!
Damals begannen die Juden, an ein Leben nach dem Tod zu glauben: Gott wird, darauf vertrauten sie, für Gerechtigkeit sorgen über den Tod hinaus: Er würde die guten Menschen auferstehen lassen nach dem Tod.
Jetzt darfst du Antiochus IV. wieder vergessen, wenn du willst.
Der Glaube an die Auferstehung bei den Juden zurzeit Jesu
Jetzt weißt du, wo Christen ihren Glauben an die Auferstehung her haben. Und Jesus selbst gilt den Christen als „Erstgeborener der Auferstehung“. Deswegen ist seine Auferstehung für Christen so wichtig, dass sie deshalb Ostern feiern.
Ostern feiern
Für Christen ist ein Leben nach dem Tod keine Selbstverständlichkeit. Es ist ein Wunder, ein machtvolles Eingreifen Gottes.
Christen glauben: Das Ziel unseres Lebens ist nicht der Tod, sondern Gott. Gott, der alles erschaffen hat, wird alles gut machen.
Qafzeh-Höhle in Israel, südlich von Nazaret, Fotoquelle: wikipedia commons
In manchen Höhlen gibt es manchmal Spuren zu entdecken, wie die Menschen vor tausenden von Jahren gelebt haben. So auch in dieser Höhle: Die Forscher entdeckten Gräber, die ungefähr 120.000 Jahre alt sind. Das Besondere an diesen Gräbern war, dass die Toten nicht nur von anderen Menschen begraben wurden. Die Menschen, die diese Toten bestattet haben, gaben ihnen auch Geschenke mit, man nennt das Grabbeigaben.
Solche Geschenke sind ein Hinweis, dass die Menschen sich schon damals Gedanken darüber machten, wie es nach dem Tod weitergehen könnte. Diese Gräber und ihre Grabbeigaben gelten derzeit als ältester Fund dafür.
Fotoquelle: pixabay
Seit mindestens 120.000 Jahren denken Menschen also darüber nach, wie es nach dem Tod sein wird. Es hat damit zu tun, dass wir Pläne machen können und uns Gedanken machen über unsere Vergangenheit und unsere Zukunft.
Hast auch du eine Vorstellung, was nach dem Tod sein könnte?
Vielleicht denkst du, Pfarrer oder Religionslehrerinnen (oder Religionslehrer) wüssten, wie es nach dem Tod sein könnte.
Nein. Natürlich wissen wir es nicht.
Aber ich kann dir erklären, welche unterschiedlichen Vorstellungen es gibt von dem, was nach dem Tod kommt, und auch, zu welcher Religion oder Weltanschauung sie gehören.
Grundsätzlich kann man zwei verschiedene Ideen unterscheiden: Für die einen ist es so eine Art Naturgesetz, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, für die anderen eben nicht.
Aber sieh und höre selbst!
Es gibt ein Leben nach dem Tod – das ist ein Naturgesetz!
Naturreligionen
Viele Menschen glauben, dass die Seelen der Verwandten nach dem Tod weiterleben und dass man mit ihnen Kontakt aufnehmen kann. Die Verbindung bleibt also über den Tod hinaus bestehen.
Konfuzianismus
Im Konfuzianismus, der besonders in China verbreitet ist, verehren die Menschen ihre Vorfahren fast wie Götter. Sie sind in der Nähe des Wohnhauses in einem Ahnenschrein bestattet. Sie beschützen und beraten ihre Familie.
Hinduismus und Buddhismus
Der Hinduismus und Buddhismus lehrt, dass nur der Körper stirbt, die Seele aber nach dem Tod in einen anderen Körper wandert, der gerade geboren wird.
Ein Leben nach dem Tod – das ist ein Wunder!
Wissenschaft
Wenn das Herz und das Hirn der Menschen aufhört zu arbeiten, dann endet das menschliche Leben. Mit dem Tod ist alles aus, so sagt die Wissenschaft.
Judentum
Im Judentum dachte man zur Zeit des AT:
Mit dem Tod ist alles aus. Man lebt in seinen Kindern und Nachkommen weiter.
Das Judentum heute sieht das anders:
Die Toten ruhen in der Erde bis zum jüngsten Tag. Am Ende der Welt werden sie von Gott auferweckt.
Islam
Im Islam glauben die Menschen:
Nach dem Tod kommen alle Menschen vor das Gericht Gottes. Die Bösen kommen in die Hölle, die Guten in das Paradies, aber Gott ist barmherzig und verzeiht auch.
Christentum
Auch das Christentum hat eine Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, aber die möchte ich dir in einem eigenen Beitrag erklären.
Fotoquellen: wikipedia commons, pixabay, eigene Bilder
Dieses Kreuz wird das „Kreuz von San Damiano“ genannt, weil es mal in einer Kirche hing, die dem heiligen Damian geweiht war.
Wir in Neufahrn haben natürlich nur eine Kopie vom Originalkreuz. Aber trotzdem – Schau es dir genau an!
Es zeigt dir, wie viele Kreuze auf dieser Welt, Jesus. Seine Hände und Füße kann er nicht mehr bewegen. Er kann nichts mehr tun. Oft fühlen sich Menschen, vielleicht auch du, so machtlos wie Jesus am Kreuz.
Die Bibel erzählt, dass ein Soldat mit einer Lanze dem toten Jesus in die rechte Seite gestochen hat. Der Maler zeigt dir diese Wunde mit ein wenig Blut an. Jesus ist wirklich gestorben und war wirklich tot. Er war ein ganzer Mensch so wie du und ich und hat unser Leben von Anfang bis Ende geteilt.
Aber es sind noch mehr Figuren auf diesem Kreuz dargestellt, das ist dir sicher schon aufgefallen. Es sollen insgesamt 33 sein! Du darfst das gerne nachzählen.
Auf der linken Seite, von dir aus gesehen, stehen zwei große Figuren unter dem Kreuz. Sie zeigen dir Maria, die Mutter Jesu, und seinen Jünger Johannes.
Ihre Namen stehen übrigens jeweils unter ihrer Figur.
Auf der rechten Seite, von dir aus gesehen, stehen drei große Figuren unter dem Kreuz. Sie zeigen dir die Jüngerin Maria Magdalena, noch einmal eine Jüngerin Jesu, nämlich Maria, die Mutter des Jüngers Jakob, und den römischen Hauptmann, der den Befehl über die römischen Soldaten hatte, die Jesus gekreuzigt haben.
Ihre Namen stehen auch unter ihren Figuren, aber sie sind nicht ganz so einfach zu lesen. Unter dem Hauptmann steht „Centuriu“, das ist das lateinische Wort für Hauptmann. (In der lateinischen Schrift hier wird für das „U“ derselbe Buchstabe verwendet wie für das „V“).
Über der linken Schulter des Hauptmanns sieht man ein kleines Gesicht und über dem Gesicht noch einmal drei Halbkreise. Der Evangelist Johannes erzählt, dass Jesus den Sohn eines römischen Beamten von einer schweren Krankheit geheilt hat, und die Legende sagt, dieser Beamte sei der gleiche Hauptmann gewesen, der Jesus auf Befehl von Pontius Pilatus gekreuzigt hat. Das kleine Gesicht stellt diesen Sohn dar, die drei kleinen Halbkreise stehen für den Rest der Familie des Hauptmanns.
Ganz links und ganz rechts stehen unter dem Kreuz noch zwei andere Figuren. Die linke Figur, von dir aus gesehen, zeigt einen der römischen Soldaten, die Jesus gekreuzigt haben, nämlich genau den, der dem toten Jesus mit der Lanze in die Seite gestochen hat. Siehst du die Lanze, die er in der Hand hält? Die Legende sagt, dass er „Longinus“ geheißen haben soll. Man kann mit etwas Glück seinen Namen unter seiner Figur entziffern.
Die rechte Figur, von dir aus gesehen, zeigt einen der Menschen, die sich über den gekreuzigten Jesus lustig gemacht haben. Sie riefen: „Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Das soll ein König sein? Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann glauben wir an ihn!“
Von deiner Seite aus rechts bei den Füßen Jesu kannst du einen Hahn entdecken. Ganz genau weiß man nicht mehr, was dieser Hahn bedeuten soll. Einige meinen, der Hahn würde an Petrus erinnern, der dreimal verleugnet hat, Jesus zu kennen und sein Jünger gewesen zu sein. Andere meinen, der Hahn wäre ein Zeichen dafür, dass man wachsam sein soll.
Ganz unten, unter den Füßen Jesu, waren früher mal insgesamt sechs Figuren abgebildet. Leider sind sie heute nicht mehr so leicht zu erkennen, das Kreuz wurde vor fast 1000 Jahren gemalt. Auch hier weiß man nicht mehr genau, wen diese Figuren darstellen sollen. Einige meinen, es wären Heilige, die in Umbrien, wo das Kreuz gemalt wurde, besonders gerne verehrt wurden. Andere meinen, diese sechs Figuren ständen für alle Menschen auf der ganzen Welt, also auch für dich und für mich.
Kannst du die Inschrift über dem Kreuz entziffern?
„IHS“: Das sind die ersten drei Buchstaben für den Namen Jesus in der griechischen Schrift.
„NAZARE“: Das ist Lateinisch und bedeutet: von Nazaret
„REX“: Das ist Lateinisch und bedeutet: König
„IVDEORV“: Das ist Lateinisch und bedeutet: der Juden
Eine Tafel mit dieser Inschrift hatte Pilatus über dem gekreuzigten Jesus anbringen lassen. Jeder, der Jesus am Kreuz sah, sollte wissen, warum Jesus gekreuzigt wurde. Die Menschen aber, die dieses Kreuz anschauen, will diese Inschrift fragen:
Ist Jesus für dich tatsächlich ein König? Ist er für dich der König der ganzen Welt? Und was für eine Art König ist dieser Jesus? Er ist ja nicht vom Kreuz herabgestiegen, sondern tatsächlich am Kreuz gestorben.
Engel wissen mehr, so sagt die Bibel, und sie fehlen nicht auf diesem Kreuz. Je zwei findest du links und rechts unter den Händen Jesu, in ein Gespräch vertieft. Die Engel sagen: Wir glauben, dass dieser Jesus tatsächlich ein König ist, der König der ganzen Welt. Er liebt alle Menschen: Seine Mutter Maria, Johannes, Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakob, und auch den römischen Hauptmann, der ihn gekreuzigt hat, und dessen Familie.
Er liebt den Soldaten Longinus mit seiner Lanze und die Menschen, die ihn, Jesus, ausgelacht haben. Er liebt Petrus, der ihn verleugnet hat, und er liebt auch dich und mich.
Er hat allen vergeben, er kann allen vergeben. Er hat alle Schuld auf sich genommen. So ist er König der ganzen Welt.
Aber – Ist dieser Jesus ein schwacher König?
Die Augen Jesu auf diesem Kreuz sind geöffnet. Die Geschichte Jesu endet nicht mit dem Kreuz.
Hinter den ausgebreiteten Armen Jesu hat der Maler ein schwarzes Rechteck gemalt. Es stellt das Grab Jesu dar.
Zwei Frauen kommen links und rechts zum Grab. Sie erfahren: Das Grab ist leer!
Jesus lebt! Er hat den Tod besiegt! Engel empfangen ihn im Himmel. Ganz oben siehst du eine Hand. Sie stellt Gott, den Vater, dar, der den auferstandenen Jesus begrüßt. Gott hat das letzte Wort. Gott sagt Ja zu Jesus, Gott sagt Ja zu allen Menschen auf dieser Welt.
In Jesus hat der Vater im Himmel uns seine große Liebe gezeigt. Deshalb ist Jesus für uns Gottes Sohn.
Jeden Tag passieren schreckliche Dinge, noch heute, auf dieser Welt.
Aber nicht die Gewalt hat das letzte Wort, sondern Gott. Er wird eines Tages alles gut machen.
Jesus hat auf Gott, seinen Vater, vertraut. Er lädt alle Menschen ein, so auf Gott zu vertrauen wie er.