Der Evangelist Johannes hat sein Evangelium als Letzter geschrieben und auch in der Bibel ist sein Evangelium das Vierte in der Reihe.
Und Johannes überrascht uns mit einem Post-Credit. Es könnte sein, ja, ich hoffe es, dass euch die Geschichte wohlbekannt ist.
Ich vermute ganz stark, dass ihr wisst, wer der Mann sein könnte, oder?
Jetzt wisst ihr zwar, warum man beim Spiel „Volles Netz“ 153 Fische sammeln muss – klar, die Zahl kommt aus dieser Geschichte! – aber ihr wisst nicht, warum es ausgerechnet 153 Fische waren.
Beruhigt euch, das weiß keiner. Vermutlich konnten die Leute damals, für die Johannes geschrieben hat, was damit anfangen. Heute weiß es keiner mehr. Sorry.
Stopp – das hatten wir doch schon einmal, oder? Warum hat sich das gerade wiederholt?
Siehst du das Kohlenfeuer? Erinnerst du dich daran, was Petrus gemacht hat, als er am Kohlenfeuer im Hof des Hohenpriesters stand? Dann weißt du auch, wie oft Jesus den Petrus fragen wird, ob er ihn lieb hat.
Petrus ist wirklich nicht der Superjünger. Aber vermutlich hat Jesus ihn wirklich zum Chef der Jünger und Jüngerinnen gemacht. Und im Großen und Ganzen hat er das auch recht gut gemacht.
Die Jünger und Jüngerinnen sind nicht mehr fischen gegangen. Sie haben die gute Nachricht von Jesus in der ganzen Welt verkündet.
Der große Fisch, den sie in ihrem Leben gefangen haben, der ist Jesus.
Auf der Kindergottesdienstkerze ist auch ein Fisch als Symbol für Jesus. Erinnerst du dich?
Dann beendet Johannes endgültig sein Evangelium und damit alle vier Evangelien. Er schreibt:
Das Ende der Evangelien ist nicht das Ende der Geschichte Jesu!
Im neuen Testament, da, wo wir in der Bibel die Geschichten von Jesus, die Evangelien, finden, gibt es auch Geschichten, wie es mit den Jünger von Jesus nach seiner Auferstehung weiterging.
Von einem dieser Jesusjünger will ich euch in den nächsten Tagen erzählen. Er heißt Paulus.
Die Fotos dazu stammen vom Kibiwe 2013. Gabi Neubauer hat sie gemacht (Vielen Dank an Gabi)!
Rut, Rebekka, Esther, Jakob, Simeon und Jakobus. Stephanus liegt am Boden.
Du hast es wohl schon gemerkt: Da sind viele, viele neue Leute dazu gekommen, die jetzt auch Jesusjünger und Jesusjüngerinnen sind.
Gamaliel, Hannas und der HohepriesterDa ist Paulus!
Paulus war zu Fuß unterwegs. Von Jerusalem nach Damaskus sind es knapp 300 Kilometer, übrigens.
Du weißt es bereits, wer hier mit Paulus spricht, oder?
Simeon, Rebekka und Hananias
Was hier mit Geist gemeint ist, das ist nicht schnell erklärt. Vermutlich hast du schon ungefähr eine Ahnung. Ich erkläre das ein andermal, in Ordnung?
Und so war es. Paulus war wie ausgewechselt. Weil er jetzt auch ein Jesusjünger war, wurde er jetzt verfolgt und musste er sogar nachts heimlich aus Damaskus fliehen. Er wurde, so erzählt die Bibel, in einem Korb von der Stadtmauer heruntergelassen.
Danach ging Paulus dorthin zurück, wo seine Heimat war: Nach Kilikien. Das liegt im Süden der heutigen Türkei. Dort liegt Tarsus, der Ort, von dem Paulus her stammte.
Zehn Jahre gehen ins Land. Paulus bleibt eine Zeitlang in Damaskus, dann lebt er in Kilkilien, seiner Heimat. Aber dort bekommt er Besuch.
Rebekka, Daphne, Simeon, Rut und AlexandrosDaphne, Rebekka und SusannaLuzius, Alexandros, Simeon und MänaenRebekka, Daphne, Simeon, Susanna, Helena, Luzius und Mänaen. Vorne die Kinder Jakob, Philos, Zoe und Rut Ganz rechts steht Barnabas, der Paulus mitgebracht hat. Übrigens: Das Bild stammt leider von der Probe. Die Frau zwischen Philos und Zoe hat dort eigentlich nichts zu suchen …
Menschen, die keine Juden sind, glauben an Jesus! Diese Menschen nennen die Juden „Heiden“. Und in Antiochia sieht man darin überhaupt kein Problem. Antiochia ist sehr modern.
In unserem Theater tragen die Heiden ein weißes Gewand im griechischen Stil, denn die meisten Heiden damals waren Griechen. Die Juden tragen Gewänder in braunen Tönen.
Und so bleibt Paulus in Antiochia und lernt: Jesus geht alle Menschen an, Heiden und Juden! Vor ihm und in ihm sind alle Menschen gleich.
Gemeinsam Gottesdienst zu feiern, dass war für die Christen von Anfang an das Wichtigste.
Wenn wir wieder gemeinsam und normal Gottesdienst feiern können, dann werden wir es richtig krachen lassen.
Die Gemeinde in Antiochia – mal andersPetrus spricht
Apostel – so nannte man Menschen, die damals unterwegs waren um anderen Menschen von Jesus erzählten.
Screenshot vom Video über Paulus von Harald Renz Dieser Bruder von Jesus, Jakobus, leitete die Gemeinde in Jerusalem. Wie genau er mit Jesus verwandt war, das wissen wir nicht.Jakob darf nicht mehr neben Philos sitzen Screenshot vom Video über Paulus von Harald RenzRut darf nicht mehr neben Zoe sitzen Screenshot vom Video über Paulus von Harald RenzDer Tisch wird getrennt Screenshot vom Video über Paulus von Harald RenzMänaen will gerade mit dem Gottesdienst anfangen, aber dann … Screenshot vom Video über Paulus von Harald RenzScreenshot vom Video über Paulus von Harald RenzScreenshot vom Video über Paulus von Harald Renz
Was würde Jesus sagen? Das ist wirklich eine wichtige Frage. Du kannst ja selber überlegen: Was sagt Jesus, der wirklich ein ganz überzeugter Jude war, zur Gemeinde von Antiochia?
Die Geschichte vom sogenannten antiochenischen Zwischenfall findet man übrigens, von Paulus selbst erzählt, im Brief an die Gemeinden in Galatien im neuen Testament.
Erinnerst du dich? Hananias hat zu Paulus gesagt: „Jesus legt seinen Geist in unser Herz“ und dann darum gebetet, dass Jesus Paulus seinen Geist schenkt.
Aber was ist dieser Geist?
Den meisten Leuten fällt bei Geist erst mal das ein:
Huhu – ein Gespenst!
Hat Hananias also für Paulus um ein Gespenst gebetet?
Ja, ich weiß, ihr findet das jetzt furchtbar witzig.
Na dann, passt mal auf:
Was ist gemeint, wenn man sagt, dass jemand begeistert ist? Das da?
Ist man begeistert, wenn man von Gespenstern umgeben ist?Oder meint begeistert nicht eher, dass man glücklich und aufgeregt ist?
Wartet, ich habe noch ein Beispiel:
Was ist gemeint, wenn es heißt, eine Klasse hätte einen guten Teamgeist?
Gehört dann ein Gespenst zur Klasse? Sitzt es vorne oder hinten, wohnt es im Schrank und macht es auch seine Hausaufgaben?Oder heißt das nicht eher, dass alle zusammen halten und ein gutes Team sind?
Es gibt einen Unterschied zwischen Geist und Geist. Wenn wir ins Englische schauen, dann stellen wir fest: Da gibt es zwei Wörter für Geist (im Französischen und im Italienischen auch, btw)
Wenn man also nachts um 12.00 in einem Schloss spazieren geht und hinter einem rasseln Ketten, dann ist das ein ghost.
Wenn man aber begeistert ist oder in einer Klasse alle gut zusammenhalten, dann ist das spirit.
Spirit, das ist der Geist im Herzen eines Menschen. Und um diesen Geist geht es, wenn vom Geist Jesu die Rede ist. Er wird übrigens auch heiliger Geist genannt.
Manchmal wird der heilige Geist mit Atem verglichen. Erinnerst du dich an die Anti-Corona-Geschichte, wo Jesus die Jünger und Jüngerinnen anhaucht?
Man infiziert sich praktisch mit Jesus.
Manchmal wird der heilige Geist mit einer Taube verglichen, weil er von Gott gesandt wird und unsere Verbindung mit Gott und Jesus ist, die niemals abreißt.
Manchmal wird er mit Feuer verglichen, weil er uns antreibt zu tun, was Jesus uns aufgetragen hat.
Das wichtigste: Der heilige Geist ist ein Geschenk Jesu an seine Jünger und Jüngerinnen.
Es ist nicht so einfach zu erklären, ich weiß. Merk dir einfach dieses Bild:
Der Geist, der im Herzen wohnt
Die Geschichte von Paulus ist noch nicht zu Ende, übrigens!
Und dann war ich noch in Neufahrn unterwegs
In der evangelischen Kirche fliegen diese Woche Adler durch die Kirche.
Was es damit auf sich hat, das erfährt man in diesem Video:
Ok, denkst du, und was hat das bitte mit Religion zu tun?
Wir sind ja derzeit alle recht allein und machen brav #stayathome, da vergisst man gerne, dass es Leute gibt, für die ist dieser Neumond der Beginn einer wichtigen Zeit:
Mit dem neuen Mond beginnt für unsere muslimischen Mitbürger und Mitbürgerinnen der Monat Ramadan!
Natürlich weißt du, was Muslime im Ramadan tun, oder?
Falls nicht oder falls schon, ich stelle dir jetzt hier ein Video rein, schaue es einfach an, wenn du Zeit hast.
Warum der Ramadan im Vergleich zu unserem Jahr jedes Jahr 11 bis 12 Tage früher dran ist …
… ist sehr schwierig zu beantworten. Ganz kurz gesagt:
Es hängt damit zusammen, dass wir nach dem Sonnenjahr leben, die Muslime in der Religion aber nach dem Mondjahr, das um 11 bis 12 Tage kürzer ist.
Schau in diesen Tagen nach dem Mond! Nach dem nächsten Neumond wird der Ramadan für unsere muslimischen Mitbürger*innen vorbei sein.
Unsere muslimischen Mitbürger*innen treffen im Ramadan diese ganzen Beschränkungen wegen Corona noch härter als uns an Ostern. Denn der Ramadan ist eben auch ein Monat der Gemeinschaft, so wie für uns Weihnachten.
Trotz allem, für unsere muslimischen Freunde: Gesegneter Ramadan!
Schaut mal, was ich heute gefunden habe! Eine Landkarte – die ging uns doch ab, oder?
Spätestens jetzt brauchen wir die, um mit Paulus Schritt zu halten!
(Ja, heute geht es wieder um Paulus)
Ganz rechts – das ist Lydia
Purpur wird übrigens aus Schnecken gemacht. Natürlich nicht aus irgendwelchen Schnecken. Aus Purpurschnecken, der Name liegt auf der Hand.
Und – ihr habt es euch hoffentlich gemerkt – die Leute mit den weißen Gewändern sind Heiden. Lydia und ihre Leute sind also alle Heiden, wie ihr seht.
Die Sklavin hat übrigens dem Herrn mit dem roten Schal einen Sieg des FC Bayern vorausgesagt – also wirklich, das ist doch keine Kunst, oder?
Screenshot vom Video über Paulus von Harald Renz
Vielleicht habt ihr gemerkt, worauf Paulus sich „spezialisiert“ hat: Allen Menschen, auch und besonders den Heiden, von Jesus zu erzählen.
Zusammen mit seinen Freunden (Er hatte mehr als nur den Silas, der in Wirklichkeit viel tapferer war als in unserem Theater) hatte er Erfolg, wie ihr gesehen habt.
Aber nicht alle waren mit dem einverstanden, was Paulus so machte (habt ihr auch gesehen).
Hast du dich eigentlich nicht ein Bisserl gewundert, dass Paulus nirgendwo Probleme mit der Landessprache hatte? Oder konnte der so viele Sprachen?
Die Erklärung ist ganz einfach: Es gab damals eine Weltsprache!
Gibt es heute übrigens auch. Das ist der Grund, warum du schon ab der 3. Klasse Englisch lernst.
Englisch ist also die Weltsprache heute. Aber damals?
Magst du dir die Weltsprache damals mal anhören? Aber bitte nicht lachen, ich kann es nicht sooo gut:
Hast du sie erkannt?
Die Weltsprache war damals Griechisch. Ich habe einen Satz aus dem Evangelium nach Matthäus vorgelesen, auf Deutsch heißt er so und die Geschichte kennst du:
Der Name „Alphabet“ kommt übrigens aus dem Griechischen.
Wenn du Griechisch auf dem PC schreiben willst, dann wähle die Schriftart „Symbol“. Du musst aber ein Bisserl rumprobieren.
Übrigens: Noch heute wird Griechisch gesprochen und geschrieben, in Griechenland natürlich, es klingt aber anders als das Griechisch zur Zeit des Paulus.
Zum Paulus gibt es heute ein Suchsel für dich, das du ausdrucken und machen kannst, wenn du magst. Die Wörter sind in allen acht möglichen Richtungen versteckt, btw!
Schaut mal, was da bei mir gelandet ist. Das scheint irgendwie durch ein Wurmloch im Universum hier angekommen zu sein:
Ich lese es euch vor:
Da ist von einem Prediger die Rede. Das kann nur Paulus sein!
Silas, hinter ihm ist Paulus, Priska und Aquila, hinter Aquila ist Timotheus
In Ephesus stand ein großer Tempel zu Ehren der Göttin Artemis. Jedes Jahr kamen Tausende von Menschen nach Ephesus um den Tempel zu besuchen (Solche Leute nennt man Pilger). Zur Erinnerung kauften sie kleine Nachbildungen des Tempels und der Göttin.
Paulus und Silas bringen Priska, Aquila und Timotheus zum Hafen von Ephesus, denn die Drei werden mit dem Schiff fahren. Währenddessen …
Paulus hört das Geschrei und will mit Demetrius und den Silberschmieden reden, aber Silas hält ihn zurück.
Habe ich nicht schon mal erwähnt, dass die Römer Aufruhr und Demonstrationen überhaupt nicht schätzten. Stayathome war ihre Lieblingsregel in dem Punkt.
Aber die ruhige Zeit in Ephesus ist für Paulus jetzt vorbei.
Soweit die Geschichte von Paulus für heute.
PS: Ich habe Screenshots aus dem Video über Paulus von Harald Renz verwendet und ich darf sie benützen. Danke, Harald!
News – News – News
Heute, am Sonntag Vormittag, haben wir den Kinder- und Familiengottesdienst mit Kardinal Marx mitgefeiert. Er hat dabei besonders an die Ertskommunionskinder und ihre Familien gedacht.
Ich habe ein Bild vom Bildschirm gemacht. Vielleicht könnt ihr erkennen, was da vor dem Altar liegt?
Eigentlich hätte ich das gar nicht photographieren müssen. Den Gottesdienst gibt es auch auf youtube:
Die Dame rechts unten ist übrigens kein Bemo. Sie übersetzt den ganzen Gottesdienst in Gebärdenspreche für Leute, die schlecht oder gar nicht hören können. Ich kann jetzt schon Jesus und Halleluja in Gebärdensprache!