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Herr, segne mich! - Die Geschichte von Jakob

Drei Väter statt einem Vater – wie geht denn das?

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In der Bibel wird immer wieder von den drei Vätern Abraham, Isaak und Jakob gesprochen.

Das ist äußerst seltsam, denn normalerweise hat man doch nur einen Vater, oder?

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Ist das vielleicht so eine Art bildhafte Sprache?

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Nein. Wenn in der Bibel von den drei Vätern gesprochen wird, dann ist das wörtlich gemeint.

Es geht in der Bibel nämlich um eine sehr, sehr wichtige Familie, die etwas größer ist als das, was für uns als Familie gilt.

Diese Familie ist so groß, dass sie eigentlich ein ganzes Volk ist: Das Volk Israel.

Die Bibel erzählt, wie es mit dieser Familie angefangen hat, und an diesem Anfang stehen die drei Väter.

Beim Kibiwe 2000 haben wir die Geschichte von Abraham und Sara gespielt. Links Pfarrer Otto Stangl, rechts Abraham und Sara. Bildquelle: unbekannt

Die Geschichte der Familie beginnt mit Abraham und seiner Frau Sara.

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Abraham und Sara waren Nomaden und sie glaubten, wie alle Nomaden, an einen eigenen Gott, den Gott ihrer Familie, der sie immer begleitet und für die Augen nicht sichtbar ist.

Deshalb hieß dieser Gott: Gott unseres Vaters Abraham.

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Abraham vertraute ganz fest auf seinen Gott.

Deshalb zog er mit seinen Schafen und Ziegen, mit seinen Knechten und Mägden und mit seiner Frau Sara in ein fernes Land, weil Gott es ihm sagte und ihm versprach: Ich werde dich segnen und du wirst so viel Nachkommen haben wie Sterne am Himmel sind. Durch dich sollen alle Menschen der Erde Segen erlangen.

So zog Abraham von Haran, wo er zu Hause war, nach Kanaan, in ein fremdes Land.

Dort bekamen Abraham und Sara einen Sohn, den nannten sie Isaak. Und Isaak glaubte auch an diesen Gott, den Gott der Familie, der ihn begleitete und für die Augen unsichtbar ist.

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Als Isaak erwachsen war, heiratete er Rebekka.

Auch Isaak versprach Gott: Ich werde dich segnen und du wirst so viel Nachkommen haben, wie Sterne am Himmel sind. Durch dich sollen alle Menschen der Erde Segen erhalten. Isaak vertraute ganz fest auf seinen Gott.

Deshalb nannte man diesen Gott: Gott unseres Vaters Abraham und unseres Vaters Isaak.

Kannst du dir jetzt vorstellen, wie die Sache weitergeht?

Genau.

Aber jetzt mal langsam!

Denn die Geschichte von Jakob, dem Sohn von Isaak und dem Enkelsohn von Abraham, die würde ich dir gerne ausführlich erzählen.

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Was würdest du für einen Teller Linsensuppe bezahlen?

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Jakob war der Sohn von Isaak und Rebekka.

Aber – Jakob hatte noch einen Bruder, der Esau hieß.

Das war aber noch nicht alles.

Jakob und Esau waren nämlich Zwillinge und wie du weißt, gibt es auch bei Zwillingen, die ja am gleichen Tag geboren werden, trotzdem einen Älteren und einen Jüngeren.

Und Jakob war der jüngere Bruder. Sein Bruder Esau war der Ältere, der Erstgeborene, weil er als erster geboren wurde.

Bei der Geburt, so erzählt die Bibel, soll Jakob seinen Bruder Esau an der Ferse festgehalten haben.

Deshalb nannte man ihn Jakob, was „Fersenhalter“ bedeuten kann.

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Isaak und Rebekka waren Nomaden. Sie zogen mit ihren Schafen und Ziegen durch das Land Kanaan.

Und bei Nomaden damals galt die Regel: Eines Tages wird der Erstgeborene praktisch alles erben und seine jüngeren Geschwister müssen ihm gehorchen und ihm dienen.

Was wird also Esau erben? Alles.

Und was erbt Jakob? Nichts.

Und das Ganze, obwohl sie doch Zwillinge waren!

Fotoquelle: Gabi Neubauer; Die Bilder stammen vom Kibiwe 2008

Jakob passte das überhaupt nicht.

Es passte auch Rebekka, der Mutter, nicht.

Jakob kümmerte sich um die Zelte, die Schafe und die Ziegen. Jakob konnte auch sehr gut kochen, deshalb mochte Rebekka Jakob lieber.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Esau kümmerte sich wenig um die Herden der Familie.

Er war nämlich ein toller Jäger und ging lieber auf die Jagd. Von der Jagd brachte er sehr oft Wild mit, das er erlegt hatte.

Isaak, der Vater, aß sehr gerne Wild, deshalb mochte er Esau lieber.

Aber eines Tages hatte Esau kein Glück bei der Jagd. Er kam müde und hungrig abends heim.

Und was sah er da?

Fotoquelle: Gabi Neibauer

Sein Bruder Jakob saß ganz entspannt vor dem Zelt und kochte über dem offenen Feuer einen großen Topf mit Suppe.

„Gib mir was von dem Roten da, dem Roten in deinem Topf“, sagte Esau zu Jakob.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

„Du willst etwas von meiner Linsensuppe?“, fragte Jakob. „Ich habe Zwiebeln angebraten, die Linsen stundenlang gekocht und alles mit Gewürzen verfeinert. Es ist eine wirklich gute Suppe.“

Jakob probierte etwas davon. Es duftete wirklich köstlich!

„Tja, diese Linsensuppe gibt es nicht umsonst. Du bekommst etwas von meiner Suppe, wenn du mir dein Recht als Erstgeborener verkaufst“, sagte Jakob.

„Ich sterbe vor Hunger, was nützt mir da mein Erstgeburtsrecht?“, antwortete Esau.

„Schwöre, dass du mir dein Erstgeburtsrecht verkaufst und heb dazu die Hand!“ forderte Jakob seinen Bruder auf.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Esau tat, was Jakob ihm gesagt hatte.

„Ich schwöre, dass ich Jakob mein Erstgeburtsrecht verkaufe“, sagte Esau, „und jetzt gib mir was von der Suppe da!“

Jakob gab Esau einen großen Teller Suppe und ein Stück Brot dazu.

Als Esau mit seinem Teller Suppe weg war, freute sich Jakob: „Jetzt gehört Esaus Erstgeburtsrecht mir und von der Suppe habe ich auch noch etwas übrig.“

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Ein Segen wechselt den Besitzer

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Einige Jahre gingen ins Land und Isaak, der Vater, war alt und blind geworden.

Deshalb rief er seinen Sohn Esau zu sich und sagte: „Ich weiß nicht, ob ich nicht bald sterben werde. Deshalb geh auf die Jagd, erlege ein Wild und bereite mir daraus ein gutes Essen, wie ich es mag. Bring es mir und lass mich davon essen, dann werde ich dir meinen Segen erteilen.“

Sofort tat Esau, was ihm sein Vater befohlen hatte. Er holte seinen Bogen und den Köcher mit den Pfeilen und machte sich auf die Jagd.

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Aber Rebekka, die Mutter, hatte gelauscht und gehört, was Isaak zu seinem Sohn Esau gesagt hatte.

Heimlich rief sie ihren Sohn Jakob zu sich und erzählte ihm, was sie gerade gehört hatte.

Dann sagte sie: „Geh zu den Herden unserer Familie und hole dort zwei kleine Ziegenböckchen. Ich werde deinem Vater daraus ein gutes Essen bereiten, wie er es mag. Das bringst du deinem Vater, damit er dich segnet und nicht deinen Bruder Esau.“

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Jakob hatte Bedenken und sagte: „Esau hat beharrte, raue Hände, meine Hände sind glatt. Wenn der Vater rausbekommt, dass ich nicht Esau bin und ihn betrügen will, dann verflucht er mich anstatt mich zu segnen.“

Rebekka antwortete: „Tu, was ich dir sage, und lass das meine Sorge sein!“

Jakob brachte seiner Mutter die zwei Ziegenböckchen und Rebekka kochte daraus ein gutes Essen, wie es der Vater mochte.

Sie ließ Jakob das Festtagsgewand seines Bruders Esau anziehen und wickelte Jakob die Felle der Ziegenböckchen um die Hände und den Hals.

Dann drückte sie ihm eine Schüssel mit dem Essen und Brot in die Hand und schickte ihn das Zelt seines Vaters Isaak.

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Jakob ging mit dem Essen und dem Brot in das Zelt seines Vaters Isaak und sagte: „Vater, richte dich auf und iss, damit du mich segnen kannst.“

Isaak fragte: „Wer bist du?“

Jakob antwortete: „Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener.“

Der Vater fragte misstrauisch: „Wie konntest du so schnell auf der Jagd ein Wild finden und erlegen?“

Jakob antwortete: „Der Herr, dein Gott, hat es zu mir geführt.“

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Der Vater tastete Jakobs Hände ab und sagte: „Deine Stimme klingt wie die Stimme Jakobs, aber deine Hände fühlen sich an wie Esaus Hände. Bist du wirklich Esau?“

„Ja, der bin ich“, antwortete Jakob.

„Gib mir das Essen, damit ich von deinem Wild esse und dich dann segne“, sagte Isaak.

Und so geschah es.

Nachdem Isaak gegessen hatte, sagte er: „Komm näher, mein Sohn!“

Jakob kam näher und Isaak roch das Festtagsgewand Esaus, das Jakob anhatte.

Isaak sagte: „Ja, das ist mein Sohn Esau!“

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Und Isaak segnete Jakob: „Der Herr segne dich mit dem Tau des Himmels und den Reichtümern der Erde. Völker müssen dir dienen, deine Brüder sollen dir gehorchen. Verflucht, wer dich verflucht, gesegnet, wer dich segnet.“

Nachdem Isaak Jakob gesegnet hatte, verließ Jakob wieder das Zelt seines Vaters.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Kurz darauf kam Esau von der Jagd zurück und bereitete seinem Vater ein gutes Essen zu, wie der Vater es mochte.

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Esau ging mit dem Essen und dem Brot in das Zelt seines Vaters Isaak und sagte: „Vater, richte dich auf und iss, damit du mich segnen kannst.“

Isaak fragte: „Wer bist du?“

Esau antwortete: „Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener.“

Der Vater sagte: „Wer war dann derjenige, der mir Essen brachte und den ich gesegnet habe?“

Da dämmerte es Isaak, was geschehen war: „Dein Bruder Jakob ist mit Hinterlist gekommen und hat dir deinen Segen weggenommen!“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Esau rief: „Mein Bruder Jakob heißt nicht nur Betrüger, er ist auch einer! Jetzt hat er mich schon zum zweiten Mal betrogen. Er hat mir meine Erstgeburtsrecht und meinen Segen genommen. Segne auch mich, Vater!“

Isaak antwortete: „Ich habe ihn gesegnet und gesegnet wird er bleiben!“

Esau weinte und fragte: „Hast du nur einen Segen, Vater?“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Und Isaak sagte zu Esau: „Fern vom Tau des Himmels und den Reichtümern der Erde wirst du wohnen. Von deinem Schwert wirst du leben, deinem Bruder wirst du dienen. Aber wenn du durchhältst, so wirst du sein Joch abschütteln und frei sein.“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Nachdem Esau Isaaks Zelt verlassen hatte, beschloss er: „Sobald der Vater gestorben ist, werde ich Jakob umbringen.“

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Gott spricht zu Jakob

Screenshot aus dem Video von Harald Renz; ganz rechts unten in der Ecke sieht man Gabi, die gerade Bilder macht …

Rebekka erfuhr, dass Esau seinen Bruder Jakob umbringen wollte.

Das wollte sie nicht zulassen.

Was sollte dann aus der Familie werden, wenn Esau seinen Bruder umbringen würde?

Deshalb schickte Rebekka Jakob fort, in ein fernes Land. Rebekka schickte Jakob nach Haran.

Dort lebte ihr Bruder Laban.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Von Kanaan, wo Jakob mit seiner Familie wohnte, bis Haran sind es fast 1000 Kilometer.

Jakob war wochenlang unterwegs.

Er machte sich Sorgen, was nun aus ihm werden sollte und wie sein Onkel Laban ihn wohl empfangen würde.

„Was soll ich ihm sagen?“, fragte sich Jakob, „Der kennt mich nicht einmal. ‚Hallo, ich bin dein Neffe Jakob. Ich habe keine Geld, kein Zelt, keine Schafe und Ziegen, aber den Segen meines Vaters und den habe ich geklaut.‘“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, bearbeitet

Eines Abends legte Jakob sich nach einem anstrengenden Tagesmarsch zur Ruhe.

Als Kopfkissen nahm er einen Stein, den er dort fand.

In dieser Nacht hatte Jakob einen Traum.

Bildquelle: GRB

Er sah eine Leiter, die von der Erde bis in den Himmel hinauf reichte.

Engel stiegen auf der Leiter hinauf und herab.

Dann sprach Gott zu ihm:

„Ich bin der Gott deines Vaters Abraham und deines Vaters Isaak.

Das Land, auf dem liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.

Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub der Erde.

Durch dich und deine Nachkommen werden alle Menschen dieser Erde Segen erhalten.

Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land.

Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, bearbeitet

Als Jakob erwachte, sagte er: „Dieser Ort ist das Haus Gottes und das Tor zum Himmel und ich habe es nicht gewusst! Hat man mich nicht Jakob genannt? Jakob, das heißt: Gott beschützt dich.“

Dann richtete er den Stein auf, auf dem er geschlafen hatte, nahm eine kleine Flasche Öl aus seinen Essensvorräten und goss das Öl über den Stein.

Jakob sagte: „Wenn Gott mit mir ist und mich behütet und ich wieder in dieses Land zurückkehre, dann will ich Gott hier, an diesem Ort, einen Tempel, ein Gotteshaus bauen.“

Und Jakob nannte den Ort „Bet-El“, das heißt: Haus Gottes.

Dann machte er sich wieder auf den Weg nach Haran.

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Herzlich willkommen bei Onkel Laban!

Wochen später kam Jakob an einen Brunnen. Dort lagerten Hirten mit ihren Herden.

Jakob fragte die Hirten: „Seid gegrüßt, Brüder. Sagt mir, woher seid ihr?“

Die Hirten antworteten: „Wir sind aus Haran.“

Jakob fragte sie: „Kennt ihr einen Mann namens Laban?“

Die Hirten antworteten: „Ja, den kennen wir. Da kommt seine Tochter Rahel. Sie ist Hirtin und will hier am Brunnen Wasser schöpfen für die Schafe und Ziegen ihres Vaters Laban.“

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Was soll man sagen?

Jakob sah Rahel an und war sofort komplett verliebt in sie.

Er half ihr dabei, ihren Schafen und Ziegen Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, dann umarmte er sie und sagte: „Ich bin Jakob, dein Cousin. Dein Vater Laban und meine Mutter Rebekka sind Geschwister!“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Rahel lief zu ihrem Vater Laban und erzählte ihm, wen sie am Brunnen getroffen hatte.

Da kam Laban zum Brunnen und begrüßte Jakob überschwänglich: „Das ist aber eine Überraschung! Mein Neffe Jakob kommt zu Besuch! Willkommen! Was führt dich zu mir?“

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Und so erzählte Jakob seinem Onkel Laban, dass er seine Familie und sein Land verlassen musste, weil er seinen Bruder Esau betrogen hatte.

Laban brach daraufhin in ein lautes Gelächter aus: „Du bist wirklich mein Neffe und der Sohn meiner Schwester Rebekka! Das hier sind meine Kinder: Lea, meine älteste Tochter, und Rahel, meine jüngere Tochter, aber die kennst du bereits. Und das hier sind meine Söhne. Rahel, Lea, bringt Wein herbei! Wir wollen auf die Familie anstoßen!“

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Laban bot Jakob an, so lange bei ihm zu bleiben, wie er wollte.

Einen tüchtigen Mann wie Jakob, der sich mit Schafen und Ziegen auskannte, den konnte er gut gebrauchen.

Laban fragte Jakob, was er dafür als Lohn haben wollte.

Und was denkt ihr, dass Jakob antwortete?

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Jakob sagte: „Wenn ich dir sieben Jahre lang diene und deine Schafe und Ziegen hüte, dann gib mir deine Tochter Rahel zur Frau.“

Laban antwortete: „Abgemacht. Wenn du mir sieben Jahre lang gedient hast, dann gebe ich dir meine Tochter zur Frau.“

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Zwei Hochzeiten und noch ein Betrug

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Jakob liebte Rahel und weil er sie liebte, kamen ihm die sieben Jahre wie wenige Tage vor.

Als die sieben Jahre vorüber waren, gab Laban dem Jakob seine Tochter zur Frau.

Es war ein wunderschönes Fest und Jakob fühlte sich wie der glücklichste Mann der Welt!

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Übrigens: Damals war das Gesicht der Braut bei der Hochzeit verhüllt, das war so der Brauch.

Jakob führte also die Braut in sein Zelt und verbrachte dort die ganze Nacht mit ihr.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Erst am nächsten Tag entdeckte Jakob, welche Tochter ihm Laban zur Frau gegeben hatte:

Es war die ältere Tochter, Lea, nicht Rahel!

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Jakob war wütend.

„Du hast mich betrogen und mir die falsche Frau gegeben! Diese hier wollte ich nicht!“, schrie er Laban an.

„Ich habe dir meine Tochter versprochen und meine Tochter hast du bekommen“, antwortete Laban. „Bei uns ist es nicht üblich, dass die jüngere Tochter vor der Älteren heiratet.“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Und Laban sagte: „Ich mache dir einen Vorschlag: Du verbringst jetzt eine Woche mit Lea, dann heiratest du auch noch Rahel.“

Das ging, weil damals ein Mann mehrere Frauen haben durfte.

„Und was muss ich dafür tun?“ fragte Jakob.

„Du arbeitest dann noch einmal sieben Jahre für mich. Das sind zweimal sieben Jahre, aber du hast dann ja auch zwei Töchter von mir als Frau“, antwortete Laban.

Jakob blieb nichts anderes übrig: Er musste tun, was Laban ihm vorgeschlagen hatte.

Jakob heiratete auch Rahel und arbeitete weitere sieben Jahre für Laban.

Übrigens, gut zu wissen: Lea hatte eine Magd namens Silpa und Rahel eine Magd, die Bilha hieß.

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Zweimal sieben Jahre, das sind vierzehn Jahre, nicht wahr?

Vierzehn Jahre waren es, die Jakob dem Laban für Lea und Rahel (und für die Mägde Silpa und Bilha) dienen musste.

Als diese vierzehn Jahre vorbei waren, machte Jakob mit Laban einen neuen Vertrag und der sah so aus: Als Lohn, so sagte er zu Laban, sollten alle gefleckten und schwarzen Schafe und alle gefleckten Ziegen aus Labans Herden ihm gehören.

Laban war sofort damit einverstanden. Gefleckte und schwarze Schafe und gefleckte Ziegen waren damals nämlich sehr selten.

Aber du erinnerst dich bestimmt daran, dass Jakob sich mit Schafen und Ziegen gut auskannte, oder?

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Und so wusste Jakob wohl auch darüber Bescheid, wie man Schafe und Ziegen züchtet.

In sechs Jahren schaffte er es, dass es in Labans Herden plötzlich viel mehr gefleckte und schwarze Schafe und gefleckte Ziegen gab als alle anderen Schafe und Ziegen!

Was heißt da, in Labans Herden: Die gefleckten und dunklen Schafe und die gefleckten Ziegen gehörten ja jetzt Jakob.

So wurde Jakob reich an Schafen und Ziegen, Zelten, Knechten und Mägden, Laban aber spürbar ärmer.

Und auch in einem anderen Punkt war Jakob reich gesegnet …

Screenshot aus dem Video von Harald Renz. Die Söhne von Lea hießen Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon und die Tochter Dina. Die Söhne von Silpa hießen Gad und Ascher.

Lea hatte allen Grund, stolz zu sein.

Sechs Söhne und eine Tochter hatte sie Jakob geboren.

Auch ihre Magd Silpa hatte Jakob zwei Söhne geschenkt.

„Darum muss Jakob mich lieben“, sagte Lea.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz. Der Sohn von Rahel hieß Joseph, die Söhne von Bilha hießen Dan und Naftali. Später hat Rahel noch einen Sohn bekommen, der Benjamin genannt wurde.

„Jakob liebt mich, auch wenn ich ihm nur einen Sohn geboren habe“, sagte Rahel. „Aber mit Gottes Hilfe werde ich ihm noch einen Sohn schenken. Und meine Magd Bilha hat Jakob auch zwei Söhne geboren, das darf man nicht vergessen!“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, Die Kinder Jakobs von links nach rechts: Dina (die Tochter), Gad, Joseph, Ascher, Issachar, Sebulon, Naftali, Dan, Juda, Simeon, Ruben und Levi. Benjamin fehlt noch.

Bestimmt rechnest du jetzt nach, wie viele Söhne Jakob hatte.

Und, wie viele sind es?

Tatsächlich hat Rahel noch viel später einen zweiten Sohn bekommen.

Wenn du den dazu zählst, dann weißt du, wie viele Söhne Jakob insgesamt hatte.

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Zwanzig Jahre in Haran – das war eine lange Zeit!

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Jakob war reich geworden an Schafen und Ziegen, Zelten, Knechten, Mägden und Kindern.

Den Söhnen Labans und natürlich auch Laban selbst passte das überhaupt nicht.

Deshalb fragte Jakob heimlich seine Frauen, Lea und Rahel: „Euer Vater und eure Brüder sind mir nicht mehr wohlgesonnen. Ich kehre zurück nach Kanaan. Kommt ihr mit?“

Lea antwortete: „Unser Vater hat uns verkauft und der Reichtum, den Gott ihm weggenommen hat, er gehört uns und unseren Kindern.“

Rahel sagte: „Ich werde dich niemals verlassen, Jakob.“

„Dann brechen wir auf“, sagte Jakob, „aber heimlich und nachts, damit euer Vater und eure Brüder es nicht bemerken.“

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Laban bekam aber sehr wohl mit, dass Jakob mit seinen Frauen, Kinder, Knechten, Mägden, Zelten, Schafen und Ziegen aufbrechen wollte.

„Warum willst du dich heimlich wegschleichen und führst meine Töchter wie Gefangene fort? Ich könnte dir Schlimmes antun!“ drohte Laban.

Jakob wurde wütend: „Was habe ich Unrechtes getan? Du hast mich betrogen und ausgenutzt. Bei Tag und Nacht, bei Hitze und Kälte, habe ich dir gedient. Aber der Gott meines Vaters Abraham und meines Vaters Isaak ist für mich eingetreten, sonst hättest du mich mit leeren Händen weggeschickt. Er hat das Elend und die Mühen meiner Hände gesehen und mich gesegnet.“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Tatsächlich erkannte Laban, dass Gott Jakob gesegnet hatte.

Deshalb gab er nach, verabschiedete sich von seinen Töchtern und ließ Jakob endlich in Frieden ziehen.

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So machte sich Jakob nach 20 Jahren wieder auf den Weg zurück nach Kanaan.

Aber während er Haran und seinen Onkel Laban hinter sich ließ, machte sich Jakob Sorgen.

Du weißt bestimmt, worüber er sich Sorgen gemacht hat, oder?

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Jakob wird angegriffen!

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Jakob und seine Familie waren nach vielen Wochen Wanderung endlich am Fluss Jabbok angekommen.

„Dort, auf der anderen Seite des Jabbok liegt Kanaan“, erklärte Jakob seinen Frauen Lea und Rahel.

Jakob war froh, wieder nach Hause zu kommen, aber er machte sich Sorgen wegen seines Bruders Esau.

War Esau noch immer wütend auf ihn?

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Ein Knecht, den Jakob als Späher ausgesandt hatte, berichtete ihm:

Esau hat alle seine Knechte und Männer um sich gesammelt und zieht Jakob entgegen!

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Zuerst wollte Jakob noch die Nacht am Jabbok warten, dann entschloss er sich anders.

Noch in dieser Nacht schickte er alle seine Schafe und Ziegen, Knechte und Mägde, Zelte, Frauen und Kinder über den Jabbok.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, bearbeitet

Jakob wollte dann als Letzter den Jabbok durchqueren.

Fotoquelle: Gabi Neubauer, bearbeitet

Da griff ihn Einer an und Jakob kämpfte mit ihm bis zum Morgengrauen.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, bearbeitet

Als der Andere merkte, dass er Jakob nicht besiegen konnte, berührte er Jakob am Hüftgelenk und das Hüftgelenk renkte sich aus.

Der Andere sagte zu ihm: „Lass mich gehen, die Sonne geht gleich auf!“

Fotoquelle: Gabi Neubauer, bearbeitet

Jakob sagte: „Ich lasse dich nicht gehen, bevor du mich nicht gesegnet hast.“

Der Andere fragte ihn: „Wie heißt du?“

Jakob antwortete: „Mein Name ist Jakob.“

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, bearbeitet

Der Andere sagte: „Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel, Gottesstreiter, denn mit Gott und Mensch hast du gestritten und gewonnen!“

Jakob fragte: „Wie heißt du?“

Da antwortete der Andere: „Was fragst du mich nach meinem Namen?“

Und er segnete Jakob.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, bearbeitet

Als Jakob durch den Jabbok ging, hinkte er, weil seine Hüfte ausgerenkt war, aber er sagte: „Ich habe mit Gott von Angesicht zu Angesicht gekämpft.“

Und Jakob verstand nun, was der Segen war, für den er betrogen, gearbeitet und gekämpft hatte.

Gott selbst ist der Segen.

Gott, der ihn beschützt und angreift, sein Gott, der Gott Abrahams, Isaaks und jetzt auch Jakobs, nur dieser einzige Gott und kein anderer.

Diesen Segen würde er weitergeben an seine Söhne und Nachkommen, die so zahlreich sein werden wie der Staub der Erde.

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Jakob baut ein Gotteshaus

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit.

Kann man zwanzig Jahre lang wütend sein?

Esau konnte es nicht.

Er freute sich, als er seinen Bruder wiedersah und seine Frauen und Kinder kennenlernte.

Auch Esau ging es gut, er wohnte nun in einer Gegend, die Edom genannt wurde.

Bald darauf trennten sich die Brüder wieder.

Esau zog wieder nach Edom, Jakob aber machte sich auf nach Bet-El.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz, bearbeitet

Er erinnerte sich daran, dass Gott dort das erste Mal zu ihm gesprochen hatte, aber einen Tempel aus Steinen baute er nicht um Gott zu verehren.

Fotoquelle: Gabi Neubauer

Das Gotteshaus, das er gebaut hat, das waren seine Kinder und Nachkommen, denen er den Glauben an diesen einzigen Gott weitergab.

Es sind alle Menschen, die an den Gott der Bibel glauben, an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.