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Corona-Projekt 2020 Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade - Die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern

Wie man ein Loser wird

Das ist schon eine ziemlich harte Geschichte, die Geschichte von Joseph. Eigentlich war zunächst ganz lustig, als die Brüder den nervigen Joseph in den Brunnen warfen.

Aber als die Brüder den Joseph verkauft haben, da habt ihr sicher gedacht: „Das geht zu weit!“ und natürlich habt ihr Recht.

Vielleicht sollten wir mal überlegen, wer von den Brüdern der Schuldige ist.

Simeon

Ist Simeon der Schuldige, weil er Joseph töten wollte?

Simeon würde vermutlich sagen: „Ich habe das nicht ernst gemeint. Man redet halt so daher. Und Joseph ist eine Nervensäge, das steht fest.“

Ruben

Ist Ruben der Schuldige, weil er der Älteste war, und außerdem die Idee hatte, Joseph in den leeren Brunnen zu werfen?

Ruben würde vermutlich sagen: „Die anderen Brüder sind doch alle erwachsen. Ich bin doch nicht denen ihre Mama! Mein Vorschlag, Joseph in den Brunnen zu werfen, war nur gut gemeint.“

Juda

Ist Juda der Schuldige, weil es seine Idee war, Joseph an die Kaufleute aus Midian zu verkaufen?

Juda würde vermutlich sagen: „Wenn ich nicht auf diese Idee gekommen wäre, dann hätte Simeon Joseph umgebracht. Das wollte ich verhindern.“

Der Vater Jakob

Ist der Vater Jakob der Schuldige, weil er Joseph besser behandelte als die anderen erwachsenen Söhne und ihm das bunte Festgewand gekauft hat?

Jakob würde vermutlich sagen: „Es ist mein Geld und ich kann damit machen, was ich will. Und ich habe alle meine Söhne gut behandelt. Es geht niemanden etwas an, dass mir Joseph und der kleine Benjamin besonders am Herzen liegen.“

Issachar und Levi

Oder sind die beiden Brüder Issachar und Levi die Schuldigen, immerhin haben sie Joseph in den Brunnen geworfen?

Issachar und Levi würden vermutlich sagen: „Wir haben nur das getan, was die anderen Brüder von uns wollten. Wenn wir zwei Joseph nicht in den Brunnen geworfen hätten, dann hätten es die anderen getan.“

Ruben, Dan, Juda, Gad, Naftali, Ascher, Issachar, Levi, Simeon, Sebulon

Die anderen fünf Brüder sagen vermutlich: „Wir haben gar nichts gemacht.“

Sind sie also unschuldig?

Quelle: Pixabay

Wenn alle auf einen losgehen, dann sind alle schuld, egal, was sie genau gemacht haben. Dann sind sogar die schuld, die nur zugeschaut und gar nichts gemacht haben.

Dafür gibt es sogar ein Fachwort: Mobbing. Du hast bestimmt schon mal davon gehört.

Wie in unserer Geschichte gibt es immer welche, die anheizen, und ganz viele, die nur zuschauen und die Sache lustig finden.

Ist das cool? Die Bibel sieht das anders.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Die Bibel erzählt: Ohne Joseph können die Brüder und die Familie nicht überleben.

Wer mobbt, der ist ein Loser.

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Corona-Projekt 2020 Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade - Die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern

Träumst du?

Hattest du schon einmal einen Traum? Bestimmt. Alle Menschen träumen im Schlaf. Das wissen die Wissenschaftler, weil sie es untersucht haben. Sie haben herausgefunden, dass unser Gehirn auch im Schlaf aktiv ist. Wenn wir aufwachen, dann können wir uns sehr oft nicht daran erinnern, was wir geträumt haben. Manchmal eben schon.

Ist alles wahr, was in Träumen passiert? Ja und Nein. Die Zukunft wird uns nicht in Träumen offenbart. Es gibt Träume, da ist es gut, dass sie nicht wahr sind und nicht wahr werden. Aber Träume lügen nicht, wenn es um unsere Gefühle geht. Sie sagen uns, wovor wir Angst haben oder was uns wichtig ist.

Zu vergessen, was man geträumt hat, das ist nicht schlimm. Das Gehirn hat in der Nacht schwer gearbeitet. All das, was man erlebt hat, hat es dann aufgearbeitet, und man startet frisch in den neuen Tag.

Was aber stimmt: Viele gute Ideen entstanden, weil Menschen ausgiebig geschlafen und geträumt haben. Träume ordnen unsere Gedanken und bringen uns auf neue gute Ideen.

In unserer Geschichte spürte Joseph von Anfang an, dass er was Besonderes ist. Keine gute Idee war es, dass Joseph mit seinen Träumen vor seinen Brüdern angab. Die haben ihn natürlich ausgelacht und sich auch darüber aufgeregt. Kein Wunder!

Träume sind etwas ganz Privates, die man nicht jedem erzählen soll. Ich hoffe aber, du hast jemanden, der dir voller Verständnis zuhört, wenn du einen deiner Träume erzählen willst.

Jemand, der verständnisvoll zuhört, und hilft zu verstehen, was so ein Traum bedeutet, so jemand brauchten der Mundschenk und der Bäcker im Gefängnis. Joseph half ihnen ihre Träume zu verstehen.

Ich denke, der Mundschenk spürte, dass es für ihn gut ausgehen würde. Der Bäcker dagegen spürte, dass es für ihn kein gutes Ende nehmen würde.

Auch der Pharao stand seinen Träumen hilflos gegenüber. Er wusste, dass sie wichtig sind. Irgendetwas Schlimmes stand bevor und er spürte: Ich muss etwas ändern, irgendetwas läuft gerade furchtbar schief. Natürlich wagte damals niemand, den Pharao wegen seiner Träume auszulachen. Aber die Leute am Hof des Pharaos waren wohl zu sehr in ihren normalen Tagesabläufen und Ideen gefangen. Für etwas Neues, für eine gewaltige Änderung, dafür waren sie nicht bereit.

Joseph kam und verstand, was die Träume bedeuteten: Das ganze Land muss Vorräte anlegen. Alle müssen sparen und ihr Verhalten ändern.

Die Träume des Pharaos waren der Auslöser für die neue Idee: „Alle zusammen können wir durch kluge Politik dafür sorgen, dass wir auch in schlechten Jahren genug zum Essen haben.“

Träumen allein hilft gar nichts. Aber die besten Ideen kommen, wenn man eine gute Mütze voll Schlaf hat.

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Corona-Projekt 2020 Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade - Die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern

Man kann es nur vom Himmel sehn

Hast du dich eigentlich gefragt, warum Joseph dem Benjamin den silbernen Trinkbecher heimlich in den Getreidesack legen ließ?

Wollte er Benjamin einen üblen Streich spielen?

Als Joseph das erste Mal seine Brüder wiedersah, da war er wütend. Er ließ sie ins Gefängnis werfen. Das kann man verstehen, oder? Endlich hatte er Gelegenheit, sich für all das zu rächen, was ihm passiert war.

Aber dann musste er erkennen: Seine Rache würde bedeuten, dass seine Familie an Hunger sterben würde. Deshalb gab er den Brüdern die Freiheit zurück und ließ ihre Säcke mit Getreide füllen.

Screenshot aus dem Video von Harald Renz

Aber eine gemeinsame Zukunft mit seinen Brüdern konnte es nur geben, wenn sie sich verändert hatten.

Und das war der Grund, dass er Benjamin den silbernen Trinkbecher in den Getreidesack legen ließ. Benjamin war ja auch der Lieblingssohn des Vaters Jakob. Würden die Brüder diesmal trotzdem zusammenhalten?

Sreenshot aus dem Video von Harald Renz

Das haben sie, wie ihr wisst. Sie haben zusammengehalten gegen diesen mächtigen und unheimlichen Herrn über Ägypten. Zusammen waren sie stark. Eine Gruppe, in der nicht gemobbt wird und alle für den anderen einstehen, ist unheimlich stark.

Joseph ist froh, Teil einer solch starken Gemeinschaft zu sein. Und so rettet er seine Familie.

Wenn du zum Kibiwe kommst, dann wirst du hinten an der Empore diesen Teppich sehen. Alle Menschen beim Kibiwe damals haben zwei Quadrate beschriftet. Auf die hellen, warmen Quadrate haben sie schöne Dinge geschrieben, die ihnen im Leben passiert sind, auf die blauen, kalten Quadrate Dinge, die schlimm waren.

Aus der Nähe betrachtet schaut der Teppich ziemlich chaotisch aus.

Joseph erlebte auch schlimme Dinge und schöne Dinge. Wahrscheinlich hat er ganz oft die Welt nicht mehr verstanden.

Die Geschichte von Joseph sagt uns: Vieles, was im Leben passiert, verstehen wir nicht. Aber vom Himmel aus, von Gott aus, macht es Sinn.

Manchmal gibt es Momente, dann sehen wir auch, einen kurzen Augenblick, das wunderschöne Muster unseres Lebens, so wie Gott es sehen kann.

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Corona-Projekt 2020

Ein himmlisches Geschenk

Erinnerst du dich noch an das Paschafest?

Es gibt ein jüdisches Fest, das genau fünfzig Tage nach dem Paschafest gefeiert wird: Schawuot.

An Schawuot erinnern sich die Juden daran, dass Mose dem Volk Israel die zehn Gebote vom Berg Sinai herunterbrachte.

Wenn wir ein bisschen nachrechnen, dann stellen wir fest, dass Schawuot am Donnerstagabend angefangen hat und gestern (man feiert es zwei Tage lang) zu Ende ging. Für Schawuot sind wir also heute definitiv zu spät dran.

Hier kannst du selber nachzählen.

Aber wenn wir von Ostern aus zählen, dann ist heute der fünfzigste Tag nach Ostern. Tatsächlich kommt das Wort „Pfingsten“ von dem griechischen Wort für die Zahl fünfzig und die Idee, Pfingsten fünfzig Tage nach Ostern zu feiern, haben wir vom Judentum abgeschaut. Es hat aber auch mit der Geschichte zu tun, die an Pfingsten eine Rolle spielt. Und natürlich ist es wieder Lukas mit seiner Apostelgeschichte, der uns diese Geschichte erzählt.

Nachdem Jesus zu seinem Vater im Himmel gegangen war, kehrten die Jünger und Jüngerinnen nach Jerusalem zurück.

Sie versammelten sich genau in dem gleichen Raum, wo sie mit Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hatten. Maria, die Mutter Jesu, war auch dabei. Lukas erzählt, dass die Jünger und Jüngerinnen dort ziemlich konsequent dem Prinzip „Stay at home“ folgten: Sie gingen nicht spazieren, sie machten keine Shoppingtouren und guckten nicht einmal fern (ok, das gab es ja noch nicht). Dafür beteten sie viel und lasen in der Bibel, das heißt im Alten Testament, denn das Neue Testament war noch nicht geschrieben. Zehn Tage lang.

Dann kam der Pfingsttag. Schon früh am Morgen war in Jerusalem eine Menge los. Menschen aus vielen Ländern waren zum Fest gekommen. „Wir könnten mal rausschauen, draußen wird gefeiert,“ sagte Johannes. „Nein, wir bleiben da,“ meinte Thomas. „Jesus hat uns gesagt, wir sollen hier bleiben und warten,“ sagte Maria Magdalena. „Er hat uns versprochen uns seinen Heiligen Geist zu senden.“ Da konnte Johannes schlecht widersprechen. Wenn Jesus es befohlen hatte …

„Hat hier jemand das Fenster aufgemacht? Es zieht gewaltig,“ meinte Susanna. „Das Fenster ist zu,“ sagte Petrus.

Aber es war wirklich plötzlich ziemlich windig, und die Jünger und Jüngerinnen spürten, wie ein gewaltiger Sturm vom Himmel kam, der das ganze Haus durch wirbelte.

Naja, normalerweise holt man ja die Feuerwehr, wenn einem so was passiert: Denn jetzt fielen Feuerzungen vom Himmel und auf jeden der Jünger und Jüngerinnen ließ sich so eine Flamme nieder.

Die Jünger und Jüngerinnen verließen den Raum und liefen auf die Straße.

„Jesus ist Christ! God raised him from death! Halleluja!“ rief Thomas einem erstaunten Passanten zu. „Gesù è il Cristo! Dio lo ha risuscitato dalla morte!” rief Maria Magdalena. “Iesus Christus est! Deus illum excitavit ex mortuis!” rief Simon. “Jésus est le Christ! Dieu l’a ressuscité de la mort!” rief Philipp.

Offensichtlich sprachen die Jünger und Jüngerinnen nicht ganz akzentfrei. Von daher ist es vollkommen korrekt, dass ich es auch nicht schaffe …

Alle Jünger und Jüngerinnen redeten gleichzeitig. Die Leute wunderten sich: “Das sind doch nur einfache Leute vom Land. Warum kann sie jeder in seiner Muttersprache über diesen Jesus reden hören?” Andere Leute aber lachten und sagten: “Die sind alle stockbesoffen!”

Da hielt Petrus eine Rede. Er sagte: “Das stimmt nicht, diese Menschen hier” – er meinte die Jünger und Jüngerinnen – “sind nicht betrunken, es ist doch erst am Vormittag. Nein, Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschenkt. Dieser Geist wohnt jetzt in unserem Herzen. Wir sind be-geistert. Denn Jesus, der gekreuzigt wurde, ihn hat Gott von den Toten auferweckt! Jesus lebt und er hat uns seinen Geist geschenkt, der uns lebendig macht! Diese gute Nachricht wollen wir allen Menschen verkünden!”

“Und was sollen wir tun?” fragte jemand.

Petrus sagte: “Auch ihr sollt diese gute Nachricht glauben und auf Gott vertrauen, der auch euch Leben nach dem Tod schenken will. Lasst euch taufen und mit diesem heiligen Geist beschenken!”

Als die Jünger und Jüngerinnen abends wieder ins Haus zurückkehrten, waren plötzlich viele neue Leute dazu gekommen. Sie sagten: “Wir glauben auch an Jesus und vertrauen darauf, dass Gott uns Leben nach dem Tod schenken wird. Und wir spüren: Der Heilige Geist ist in unserem Herzen. Wir wollen auch allen Menschen von diesem Jesus erzählen.”

Wenn du auf diesen Link drückst, dann kommst du zum Pfingstgruss der katholischen Pfarrei. Da haben ganz viele Menschen sich Gedanken gemacht, wo sie heute den Heiligen Geist erleben. Es ist superschön geworden!

Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

Mit diesem Beitrag zu Pfingsten endet das Corona-Projekt auf der Homepage des Kibiwes.

Das hat ein paar handfeste Gründe: In den kommenden Tagen wird es ernst und ich fange damit an, das Skript für das Kibiwe 2020 zu schreiben, das stattfinden wird, egal wie.

Nach den Ferien beginnt für uns alle auch mehr oder weniger wieder eine normale Zeit. Naja, Religionsunterricht wird leider noch nicht stattfinden, aber wir werden uns trotzdem in der Schule sehen. Die Beiträge zum Corona-Projekt bleiben auf dieser Seite, man kann sie sich gerne noch mal anschauen, die Learningapps gibts auch noch, die werden auch noch erweitert werden.

Danke an alle, die mich unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank gilt Gabi Neubauer, von der alle Fotos aus den Kibiwes stammen, und an Harald Renz, der mir erlaubt hat Screenshots aus seinen Videos zu verwenden, an Naja und Eva-Maria, die sich auch aktiv eingebracht haben, an alle, die mir gute Tipps gegeben haben, und an euch, dass ihr dem Corona-Projekt gefolgt seid.

Und vergesst nicht:

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Aufregung in Betlehem

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 13

Wer war dieser David, von dem immer wieder in den Weihnachtsgeschichten die Rede ist? Was ist so besonders an ihm? Nun, in den nächsten Tagen werde ich dir Stück für Stück die Geschichte von David erzählen. 2015 gab es über ihn sogar ein Kibiwe und die Fotos stammen von diesem Kibiwe. Als dann, es geht los!

Vor über 1000 Jahren gab es in dem kleinen Bauerndorf Betlehem große Aufregung: Der Prophet Samuel kam nach Betlehem und besuchte einen Mann namens Isai, der als einfacher Bauer dort mit seiner Familie lebte.

„Was will der Prophet wohl von uns?“ fragte Isai sorgenvoll seine Frau. „Bedeutet sein Kommen Frieden?“

Aber Samuel beruhigte Isai und seine Frau: „Ich komme in Frieden. Ich will mit dir und deiner Familie ein Fest zur Ehre Gottes feiern! Hole dazu deine Söhne herbei!“

Isai und seine Frau liefen los und holten ihre Söhne. Was sie nicht wussten: Gott hatte den Propheten Samuel zu Isai nach Betlehem geschickt. Gott hatte Samuel befohlen, einen der Söhne Isais zum König von Israel zu salben. Welchen Sohn, das wusste Samuel nicht.

Isai und seine Frau stellten Samuel nach und nach ihre sieben Söhne vor. Bei jedem, der ihm vorgestellt wurde, dachte Samuel: „Der muss es sein!“, denn jeder dieser Söhne schien das Zeug zu haben, der von Gott auserwählte neue König Israels zu sein: Der Älteste, Eliab, war kräftig und von stattlicher Gestalt, Abinadab, der Zweitgeborene, war klug, Schima, der Dritte, war geschickt und schnell, und so weiter und so fort. Gott sagte zu Samuel: „Es ist keiner von ihnen. Der Mensch sieht, was vor Augen ist, ich sehe ins Herz. Ich habe keinen von ihnen erwählt.“

Samuel war ratlos. Er sollte doch einen der Söhne des Isai zum König von Israel salben! Er fragte Isai: „Sind das alle deine Söhne?“ Da fiel der Mutter ein: „Wir haben den Jüngsten vergessen, unseren David, der hütet die Schafe …“ Samuel sagte: „Holt ihn schnell!“ und das taten sie dann auch.

Als David endlich vor Samuel stand, da wusste Samuel sofort, dass dieser Junge von Gott auserwählt worden war, der neue König von Israel zu sein.

Samuel nahm sein Horn mit Salböl und goss das Salböl über Davids Kopf. So salbte er ihn zum König von Israel.

Samuel aber verbot der Familie des Isai darüber zu sprechen, was geschehen war.

Warum, das erzähle ich dir morgen.

Ein herzliches Danke an Gabi Neubauer, die nicht nur ihre Fotos zur Verfügung stellt, sondern mir auch eine neue Foto-CD gebrannt hat, weil mein alter PC meine CD geschrottet hat!

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Klein gegen Groß

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 14

Samuel hatte also David zum neuen König von Israel gesalbt. Aber – es gab bereits einen König von Israel! Das war König Saul.

Prinzessin Michal, König Saul, Prinz Jonathan und Abner, der Feldherr des Saul

Auch Saul war von Gott auserwählt worden, um König über Israel zu sein und der Prophet Samuel hatte ihn gesalbt. Es ist schwierig zu erklären, aber die Bibel erzählt, dass es zwischen Gott und Saul nicht wirklich gut lief. Und das, so meint die Bibel, würde doch einen guten König für Israel ausmachen. Gott und Saul hatten sich sozusagen auseinandergelebt, wenn du verstehst, was ich meine. Aber noch war Saul König von Israel und er hatte eine wirklich schwere Aufgabe zu meistern.

Der Riese Goliat

Damals bedrängten die Philister das Volk Israel und im Terebinthental standen sich das Heer der Philister und das Heer der Israeliten gegenüber. Die Philister hatten einen Riesen als Kämpfer, der hieß Goliat. Jeden Tag forderte er die Israeliten heraus: „Schickt mir einen, der gegen mich kämpfen will!“ Keiner der Israeliten traute sich, denn dieser Goliat war wirklich riesengroß! „Ihr Angsthasen, ihr Feiglinge! Hahahahaha!“, lachte Goliat sie täglich aus.

Auch Eliab, Abinadab und Schima, die ältesten drei Brüder, waren dort und Soldaten im Heer König Sauls. Isai, der Vater, hatte David zu den Brüdern geschickt, damit er ihnen gutes Essen von daheim mitbrächte. Die Brüder machten sich über David lustig: „He, Kleiner, was machst du hier? Das ist doch kein Spielplatz!“ Doch in diesem Moment …

„He, ihr Israeliten, wählt einen Mann aus, der gegen mich kämpfen soll! Habt ihr etwa Angst? Schwächlinge seid ihr, allesamt! Hahahahaha!“

David machte sich schlau, was es mit diesem Riesen Goliat auf sich hätte. Dann ging er zu König Saul und sagte: „Ich werde gegen diesen Riesen Goliat kämpfen!“ König Saul sagte: „Du kannst nicht gegen diesen Philister kämpfen, du bist zu jung, er aber ist schon sein Leben lang ein Krieger.“

David sagte: „Mein König, ich hüte die Schafe meines Vaters. Wenn ein Löwe oder Bär kommt und ein Lamm reißen will, dann laufe ich ihm hinterher, packe ihn an der Mähne und schlage ihn tot. So werde ich es auch mit diesem Philister machen. Gott, der mich aus der Gewalt des Löwen und Bären rettet, wird mich auch aus der Gewalt dieses Philisters retten.“

Saul wollte David sein Schwert geben, aber David sagte: „Mein König, daran bin ich nicht gewohnt. Ich nehme lieber meinen Stock und meine Hirtenschleuder.“ David ging und suchte sich fünf flache Steine für seine Hirtenschleuder.

Als Goliat wieder erschien und sah, dass ihm ein kleiner Junge ohne Schwert entgegentrat, der nur mit einem Stock und einer Schleuder bewaffnet war, da lachte er David aus: „Bin ich denn ein Hund, dass du nur mit einem Stock zu mir kommst, du Knirps? Ich schlag dich tot und werfe dich den wilden Tieren zum Fraß vor!“

David ließ sich nicht beirren. Er zielte mit seiner Hirtenschleuder auf die Stirn des Riesen und …

… traf! David hatte den Riesen Goliat besiegt!

„Wer ist dieser junge Mann?“ fragte Saul. „Es ist David, der Sohn des Isai aus Betlehem“, antwortete Abner, der Feldherr Sauls. Saul sagte: „Er soll ab heute zu meinen Kriegern gehören und wenn er sich bewährt, so soll er Michal, meine Tochter, zur Frau bekommen.“

Na, das klingt doch toll, oder? Morgen geht es weiter!

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Das konnte nicht gut gehen!

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 15

In der Stadt Gibea, wo König Saul seine Residenz hat, haben sich die Frauen am Stadttor versammelt. Sie warten auf Saul und sein Heer, das endlich wieder nach Hause zurückkommen wird. Noch dazu als Sieger!

Unter den Kämpfern ist auch David. David war besonders erfolgreich im Kampf gegen die Philister und Saul hat sein Wort gehalten und ihm seine Tochter Michal zur Frau gegeben. Die Frauen von Gibea begrüßen das Heer: „Saul hat tausend Philister besiegt, David aber zehntausend!“

Natürlich hört das auch König Saul und es gefällt ihm überhaupt nicht.

Abner, der Feldherr Sauls, und Hosea, der Waffenknecht Sauls

Abner macht sich große Sorgen um König Saul: Immer wieder verfinstert sich der Geist des Königs und immer wieder bekommt er Wutausbrüche, in denen er nicht mehr weiß, was er tut. Überall sieht er Feinde, die ihm nach dem Leben trachten.

Prinzessin Michal, David und Prinz Jonatan

Nur eines kann König Saul beruhigen: Wenn David ihm leise Lieder auf der Harfe vorspielt und dazu singt: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.“

Auch dem Waffenknecht König Sauls gefällt es, wenn David Harfe spielt. Er sagt: „David ist ein Geschenk Gottes. Jeder liebt ihn: Sein Freund Prinz Jonatan, seine Frau Prinzessin Michal und das ganze Volk.“

Saul springt auf und schreit David an: „Du bist mein Feind! Du nimmst mir meinen Sohn weg, meine Tochter, mein Volk und meine Krone!“

„Ich werde dich töten, David!“, schreit Saul. David muss fliehen. Jonatan und Michal helfen ihm dabei. König Saul lässt in ganz Israel nach David suchen. David ist dort nirgendwo mehr sicher.

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Wer ist hier der Depp?

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 15

Es gibt nicht viele Geschichten in der Bibel, die einfach nur lustig sind. Aber es gibt sie tatsächlich und diese gehört dazu.

Das ist Achisch. Er ist König von Gat, einer der fünf Städte der Philister. Wir erinnern uns: Die Philister und die Israeliten waren Feinde.

Und wir erinnern uns, dass David nirgendwo in Israel mehr sicher war. Deshalb floh er in das Land der Philister. Er hoffte, dass er dort in Sicherheit sein würde. In der Nähe der Stadt Gat aber wurde er aufgegriffen und vor König Achisch gebracht.

Und so es kam, wie es kommen musste: David war kein Niemand mehr. Die Wachen der Philister erkannten ihn und sagten: „Das ist David, der Schwiegersohn des König Saul!“ „Er hat den Riesen Goliat erschlagen!“ „Er ist unser schlimmster Feind!“ „Sollen wir ihn töten, mein König?“ Für David war die Situation brandgefährlich. Was sollte er bloß tun?

David hatte eine Idee. „Hahahahaha!“ rief David. Er streckte den Wachen die Zunge heraus, er sprang herum wie jemand, der komplett verrückt ist.

Und diese Taktik funktionierte! „Wer hat diesen Idioten hier zu mir gebracht? Von denen gibt es schon genug! Schafft ihn weg und schmeißt ihn raus!“ rief König Achisch.

Den Wachen war es peinlich, dass sie diesen Verrückten vor König Achisch gebracht hatten. Schnell schafften sie David wieder weg. Das war ja gerade mal gut gegangen!

Einen guten Rutsch wünsche ich euch allen!

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Willst du unser Anführer sein?

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 16

David ging wieder zurück nach Israel und versteckte sich in einer Höhle in Adullam. Er war verzweifelt: „Gott, du hast mich zum König gesalbt mitten unter meinen Brüdern und wo bin ich jetzt? Versteckt in einer Höhle, der König der Ratten und Fledermäuse!“ Da hörte er Stimmen. Wer war das? Waren das die Soldaten des Saul, die ihn gefunden hatten und töten würden?

Es waren seine eigenen Brüder und Freunde, die ihn gesucht und gefunden hatten. „Tolle Höhle hast du hier, echt gemütlich!“ scherzten sie. „Was wollt ihr hier?“ fragte David. „Wir haben dich gesucht und gefunden. König Saul ist nicht gut auf uns zu sprechen und die Steuern, die er erhebt, die können wir nicht zahlen!“ „Wir wollen, dass du uns anführst, David. Wir müssen die Bauern beschützen, weil die Philister ihre Höfe und Felder überfallen und ausplündern. Wenn wir das tun, dann werden sie uns mit Getreide, Oliven und Fleisch belohnen!“ Und so geschah es. Immer mehr Männer und Frauen schlossen sich David und seinen Männern und Frauen an. David war nicht mehr allein.

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Der Herr ist mein Hirte - Die Geschichte von König David

Robin Hood in der Bibel

Weihnachten-im-Lockdown, Tag 17

Die Frauen haben wir Rahel, Lea und Hanna genannt.
Joab, Abischai und David

Kennst du die Geschichte von Robin Hood? So ein bisschen darfst du dir David jetzt vorstellen. Er, seine Brüder und seine Freunde und ihre Familien lebten illegal und verborgen in Israel. Sie halfen den Bauern und beschützten ihre Höfe vor Überfällen, aber sie erwarteten dafür auch, dass die Bauern sie dafür mit Lebensmitteln bezahlen würden. Gerade hatte David seine Brüder zu einem Bauern namens Nabal geschickt, dessen Felder und Viehherden er und seine Leute vor den Philistern beschützt hatten. Seine Brüder sollten bei Nabal die Bezahlung abholen.

Links Eliab, Abinadab und Schima, die Brüder Davids

Aber seine Brüder kamen mit leeren Händen von Nabal zurück. Nabal hatte zu ihnen gesagt: „Wer ist dieser David? Ich kenne ihn nicht. Heutzutage laufen doch überall Streuner, Nichtsnutze und Tagediebe herum.“ David zog sein Schwert und seine Männer machten es ihm nach. David sagte: „Noch in dieser Nacht wird der Besitz Nabals vernichtet werden und Nabal und jeder, der zu ihm gehört, wird sterben!“

Der Esel heißt übrigens Lotta

Da kam ihnen eine Frau entgegen. Sie hatte einen Esel dabei, der mit Lebensmitteln beladen war. „Wer bist du, Frau?“ herrschte Joab sie an.

Die Frau sagte: „Ich bin Abigaijl, die Frau Nabals. Ich bringe euch das, was euch zusteht.“

Dieses Bild stammt von der Probe, wie man unschwer erkennt

„Und wer schickt dich, Frau?“ fragte David. „Schickt dich dein Mann Nabal?“ „Achte nicht auf meinen Mann,“ antwortete Abigaijl. „Du hast diesen Esel mit Lebensmitteln bepackt?“ fragt David. Aber eigentlich wusste er es bereits: Abigaijl hatte die Initiative ergriffen. Denn sie wusste, dass David und seinen Leuten dieser Lohn zustand, und sie wusste, was er Nabal antun wollte.

Nabal heißt übrigens „Depp“ auf Deutsch und David heißt „Liebling“.

Abigaijl sagte: „David, wir setzen große Hoffnungen in dich. Man sagt, du hättest das Zeug zu einem König. Lade keine Schuld auf dich und vergieße kein Blut um dich zu rächen. Vertraue auf Gott, er wird dir Recht verschaffen.“

David antwortete: „Gepriesen sei deine Klugheit und gepriesen seist du, Abigaijl, denn du hast mich heute davor bewahrt, Schuld auf mich zu laden. Ich danke dir!“

Als Nabal erfuhr, in welcher Gefahr er gewesen war, blieb vor Schreck sein Herz stehen und er war tot. Jetzt war Abigaijl Witwe und David nahm sie sich zur Frau.

Die Bibel erzählt uns immer wieder Geschichten, in denen die Helden Fehler machen. Diese gehört auch dazu. Zum Glück gab es die kluge Abigaijl, sie ist die wahre Heldin in dieser Geschichte.