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Wer war Jesus?

Was weißt du über Jesus? Teil 1

Was weißt du über Jesus? Teil 2

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Gott - so fern und doch so nah

Das apostolische Glaubensbekenntnis

Die Kirche in Mintraching

Das Christentum hat nicht nur ein wesentlich längeres Glaubensbekenntnis als der Islam und das Judentum – es gibt im Christentum sogar mehrere Glaubensbekenntnisse!

Da gibt es das athanasische Glaubensbekenntnis, das altrömische Glaubensbekenntnis, und das Nicäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis.

Und dann gibt es das apostolische Glaubensbekenntnis, das sowohl in den evangelischen Kirchen als auch in der katholischen Kirche bei den Gottesdiensten von allen Gläubigen gemeinsam gesprochen wird.

Es ist also das bekannteste christliche Glaubensbekenntnis und bestimmt hast du es schon einmal gehört!

Dieses Glaubensbekenntnis will ich dir heute vorstellen.

Fotoquelle: wikipedia commons

Es heißt, die Apostel hätten es gemeinsam geschrieben und jeder der Zwölf hätte einen Satz dazu beigetragen, aber das ist nur eine Legende.

Die Geschichtswissenschaftler sind sich ziemlich sicher, dass es irgendwann so im 5. Jahrhundert in Gallien entstand.

Für ein christliches Glaubensbekenntnis ist das ziemlich jung, aber trotzdem: Es ist über 1500 Jahre alt!

Fotoquelle: Pixabay

So toll es ist, dass dieses Glaubensbekenntnis Christen auf der ganzen Welt verbindet, leicht verständlich ist es nicht für Menschen unserer Zeit.

Deshalb versuche ich es jetzt mit einer Erklärung und hoffe, dass sie dir hilft, dieses Glaubensbekenntnis besser zu verstehen.

Ich glaube an Gott,

Christen glauben wie Muslime und Juden an einen einzigen Gott.

den Vater,

Von Gott können wir nur in Bildern sprechen, weil Gott für unsere Augen nicht zu sehen ist.

Wenn Jesus von Gott gesprochen hat, dann hat er ihn „Vater“ genannt, und wir Christen haben das natürlich von ihm übernommen.

Gott liebt uns wie ein Vater, das will uns dieses Gottesbild sagen.

den Allmächtigen,

Ich habe als Symbol einen Computer gewählt.

Computer können wirklich wahnsinnig viel, aber sie können nicht alles.

Christen glauben, dass Gott wirklich alles kann. Es gibt für ihn keine Grenzen.

Das bedeutet „allmächtig“.

den Schöpfer des Himmels und der Erde,

Christen glauben, dass Gott der Ursprung aller Dinge ist und wirklich alles erschaffen hat.

Mit dem Himmel ist hier übrigens nicht das Universum gemeint, sondern der Ort, wo die Engel sind.

Ein Ort, der nicht Teil dieses Universums ist.

und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,

Christen glauben, dass sie durch die Taufe Jesus ähnlich geworden sind und Söhne und Töchter Gottes so wie Jesus sind.

Das Glaubensbekenntnis nennt Jesus den „eingeborenen Sohn Gottes“. Er ist ein ganz spezieller Sohn Gottes.

Christen glauben, dass Jesus Gott ist so wie der Vater im Himmel auch Gott ist.

Wenn du willst, dann stelle es dir so vor: Der Vater im Himmel ist ein Bild von Gott, Jesus ist ein weiteres Bild von Gott.

unseren Herrn,

Bestimmt ist dir schon aufgefallen, dass sich der Religionsunterricht, sowohl bei den Katholischen als auch bei den Evangelischen, ziemlich oft um Jesus dreht.

Auch das Glaubensbekenntnis erzählt ziemlich viel von Jesus.

Hast du dich schon mal gefragt, warum Jesus für Christen so wichtig ist?

Der Grund ist:

Wenn Christen überlegen, was richtig oder falsch ist, dann fragen sie: „Was würde Jesus sagen? Was würde Jesus tun?“

Das ist damit gemeint, wenn das Glaubensbekenntnis sagt, Jesus ist der Herr.

Für Christen ist Jesus einfach das Maß aller Dinge.

empfangen durch den heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

An Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus, schon klar, aber es ist für Christen ein bisschen mehr als ein normaler Geburtstag.

Christen glauben nämlich, dass Jesus Gott ist und von Gott gekommen ist, aber eben auch ein ganzer Mensch geworden ist mit allem, was zum Menschsein dazugehört.

gelitten unter Pontius Pilatus,

Eigentlich müsste es ja heißen „Jesus hat unter Pontius Pilatus gelitten“ und das wäre die Vergangenheitsform von „leiden“.

Warum überhaupt dieser Pontius Pilatus im Glaubensbekenntnis erwähnt wird, aber sonst niemand, nicht einmal Simon Petrus, das darf einen schon wundern, oder?

Die Erwähnung von Pontius Pilatus ist nichts anderes als eine ganz alte Form von Zeitangabe.

Damals, als Pontius Pilatus Statthalter des römischen Kaisers in Judäa war, damals hat Jesus gelebt und ist gestorben. Aber davon gleich mehr.

gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes,

Eigentlich muss man nicht glauben, dass Jesus tatsächlich gekreuzigt wurde und gestorben ist, denn das ist eine Tatsache.

Damals aber, als dieses Glaubensbekenntnis verfasst wurde, gab es Menschen, die sich dachten: Vielleicht war dieser Jesus nicht wirklich tot, immerhin ist er ja Gott.

Deswegen betont das Glaubensbekenntnis, dass Jesus wirklich gestorben ist.

Aber was er wohl im Reich des Todes gemacht hat?

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

Das ist die Botschaft von Ostern: Jesus lebt! Er hat den Tod besiegt!

Christen glauben, dass Jesus der „Erstgeborene der Auferstehung“ ist, erst mit seiner Auferstehung gibt es ein Leben nach dem Tod.

Christen glauben, dass Jesus den Menschen, die vor ihm gestorben sind, auch die Auferstehung gebracht hat.

Das hat er also im Reich des Todes gemacht.

aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

Christen glauben, dass Jesus gegenwärtig ist, wenn sie sich in seinem Namen versammeln, wenn sie Geschichten aus der Bibel von ihm hören und im Heiligen Brot.

Seine feste Adresse ist aber jetzt der Himmel, genauer gesagt der Sitzplatz rechts von Gott, dem Vater.

von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.

Christen glauben, dass Gott allen Menschen vergibt, besonders durch Jesus.

Aber sie glauben auch, dass Jesus am Ende der Zeit wiederkommen und für Gerechtigkeit sorgen wird.

Niemand kann sagen, wie Jesus das schaffen will, barmherzig und gerecht gleichzeitig zu sein, aber Christen vertrauen darauf, dass es so sein wird.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

Christen glauben, dass Gott zu den Menschen sprechen und sie leiten will.

Diese Kraft, mit der Gott in unseren Herzen wirken kann, nennen Christen den Heiligen Geist.

Und diese Kraft, mit der Gott in unserer Welt wirkt, die ist das dritte wichtige Gottesbild, das Christen haben.

die heilige katholische Kirche,

Ganz viele Menschen denken, es würde hier um Pfarrer, Bischöfe, Päpste und andere Autoritäten gehen, an die man glauben müsse.

Das stimmt nicht.

Christen glauben, dass alle Christen eigentlich eine einzige Gemeinschaft sein sollten, eine Gemeinschaft für alle, die niemanden ausschließt.

Das meint nämlich das Wort „katholisch“, es heißt übersetzt „allgemein“.

Die evangelischen Christen sagen statt „katholische Kirche“ übrigens hier „christliche Kirche“ und du verstehst jetzt, dass das nur ein anderes Wort ist, aber dasselbe damit gemeint ist.

Gemeinschaft der Heiligen,

Christen glauben, dass ihre Gemeinschaft nicht nur die lebenden Christen umfasst.

Auch die Verstorbenen gehören weiterhin zur Kirche dazu.

Das ist der Grund, warum viele Friedhöfe um Kirchen herum angelegt sind.

Vergebung der Sünden,

Gott verzeiht den Menschen ihre Schuld. Vergeben und Versöhnen sind besser als Rache und Gewalt.

Diese Botschaft Jesu ist so wichtig, dass sie im Glaubensbekenntnis extra noch einmal erwähnt wird.

Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Christen glauben, dass mit Jesus die Auferstehung ihren Anfang genommen hat, und sie glauben, dass es auch für sie eine Auferstehung geben wird und ein Leben nach dem Tod, das Gott schenken will.

Fotoquelle: pixabay

Jeder Christ und jede Christin hat ihren eigenen persönlichen Glauben und seine eigene persönliche Vorstellung von Gott.

Das apostolische Glaubensbekenntnis will diesen persönlichen Glauben nicht ersetzen.

Es ist das Glaubensbekenntnis, das alle Christen verbindet.

Fotoquellen: pixabay, Gabi Neubauer und eigene

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vierte Klasse

Der christliche Glaube an die Auferstehung

Was die Juden zurzeit des AT über ein Leben nach dem Tod dachten

Was für uns irgendwie ganz selbstverständlich zur Religion dazugehört, das war für die Juden zurzeit des AT undenkbar: Ein Leben nach dem Tod.

Bei ihren Nachbarn, den alten Ägyptern, glaubten alle an ein Leben nach dem Tod: Menschen, sogar Tiere wurden kunstvoll einbalsamiert, um ihnen ein Weiterleben zu ermöglichen.

Die Juden dagegen glaubten eben nicht daran. Als Erfüllung des Lebens galt für sie, alt und lebenssatt zu sterben und Nachkommen zu haben.

Die Frage nach der Gerechtigkeit

Die Juden glaubten an einen einzigen Gott, der gerecht ist.

Und deshalb glaubten sie, dass gute Menschen ein schönes Leben haben und böse Menschen ein schlechtes Leben. Wenn es jemand schlecht ging, dann meinten sie: Vielleicht hat er ja heimlich etwas Böses getan. Gott sieht es trotzdem und bestraft es.

Antiochus ließ sich auf Münzen als Sonnengott Helios darstellen; Fotoquelle: wikipedia commons

Kennst du Antiochus VI?

Sicherlich nicht. Du musst ihn auch nicht kennen. Gut, Antiochus hat das anders gesehen: Er war ein König und hielt sich für einen Gott. Schließlich regierte er ein großes Reich. Zu diesem Reich gehörten auch die Juden. Das war ungefähr 150 Jahre, bevor Jesus lebte. Natürlich hielten ihn die Juden nicht für einen Gott. Es gab ja nur einen einzigen Gott für sie. Antiochus IV. versuchte, die Juden von ihrem Glauben abzubringen. Wer sich gegen ihn stellte, den ließ er hinrichten.

Da stimmt doch was nicht! Gute und tapfere Menschen müssen sterben und feige Menschen dürfen leben.

Aber Gott ist doch gerecht!

Damals begannen die Juden, an ein Leben nach dem Tod zu glauben: Gott wird, darauf vertrauten sie, für Gerechtigkeit sorgen über den Tod hinaus: Er würde die guten Menschen auferstehen lassen nach dem Tod.

Jetzt darfst du Antiochus IV. wieder vergessen, wenn du willst.

Der Glaube an die Auferstehung bei den Juden zurzeit Jesu

Zurzeit Jesu gab es also Menschen in Israel, die glaubten an die Auferstehung, andere nicht.

Jesus glaubte felsenfest an die Auferstehung. Er vertraute Gott, seinem Vater, über den Tod hinaus.

Die Christen und der Glaube an die Auferstehung

Jetzt weißt du, wo Christen ihren Glauben an die Auferstehung her haben. Und Jesus selbst gilt den Christen als „Erstgeborener der Auferstehung“. Deswegen ist seine Auferstehung für Christen so wichtig, dass sie deshalb Ostern feiern.

Ostern feiern

Für Christen ist ein Leben nach dem Tod keine Selbstverständlichkeit. Es ist ein Wunder, ein machtvolles Eingreifen Gottes.

Christen glauben: Das Ziel unseres Lebens ist nicht der Tod, sondern Gott. Gott, der alles erschaffen hat, wird alles gut machen.

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vierte Klasse

Was sich Menschen vorstellen, wie es nach dem Tod weitergehen könnte

Qafzeh-Höhle in Israel, südlich von Nazaret, Fotoquelle: wikipedia commons

In manchen Höhlen gibt es manchmal Spuren zu entdecken, wie die Menschen vor tausenden von Jahren gelebt haben. So auch in dieser Höhle: Die Forscher entdeckten Gräber, die ungefähr 120.000 Jahre alt sind. Das Besondere an diesen Gräbern war, dass die Toten nicht nur von anderen Menschen begraben wurden. Die Menschen, die diese Toten bestattet haben, gaben ihnen auch Geschenke mit, man nennt das Grabbeigaben.

Solche Geschenke sind ein Hinweis, dass die Menschen sich schon damals Gedanken darüber machten, wie es nach dem Tod weitergehen könnte. Diese Gräber und ihre Grabbeigaben gelten derzeit als ältester Fund dafür.

Fotoquelle: pixabay

Seit mindestens 120.000 Jahren denken Menschen also darüber nach, wie es nach dem Tod sein wird. Es hat damit zu tun, dass wir Pläne machen können und uns Gedanken machen über unsere Vergangenheit und unsere Zukunft.

Hast auch du eine Vorstellung, was nach dem Tod sein könnte?

Vielleicht denkst du, Pfarrer oder Religionslehrerinnen (oder Religionslehrer) wüssten, wie es nach dem Tod sein könnte.

Nein. Natürlich wissen wir es nicht.

Aber ich kann dir erklären, welche unterschiedlichen Vorstellungen es gibt von dem, was nach dem Tod kommt, und auch, zu welcher Religion oder Weltanschauung sie gehören.

Grundsätzlich kann man zwei verschiedene Ideen unterscheiden: Für die einen ist es so eine Art Naturgesetz, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, für die anderen eben nicht.

Aber sieh und höre selbst!

Es gibt ein Leben nach dem Tod – das ist ein Naturgesetz!

Naturreligionen

Viele Menschen glauben, dass die Seelen der Verwandten nach dem Tod weiterleben und dass man mit ihnen Kontakt aufnehmen kann. Die Verbindung bleibt also über den Tod hinaus bestehen.

Konfuzianismus

Im Konfuzianismus, der besonders in China verbreitet ist, verehren die Menschen ihre Vorfahren fast wie Götter. Sie sind in der Nähe des Wohnhauses in einem Ahnenschrein bestattet. Sie beschützen und beraten ihre Familie.

Hinduismus und Buddhismus

Der Hinduismus und Buddhismus lehrt, dass nur der Körper stirbt, die Seele aber nach dem Tod in einen anderen Körper wandert, der gerade geboren wird.

Ein Leben nach dem Tod – das ist ein Wunder!

Wissenschaft

Wenn das Herz und das Hirn der Menschen aufhört zu arbeiten, dann endet das menschliche Leben. Mit dem Tod ist alles aus, so sagt die Wissenschaft.

Judentum

Im Judentum dachte man zur Zeit des AT:

Mit dem Tod ist alles aus. Man lebt in seinen Kindern und Nachkommen weiter.

Das Judentum heute sieht das anders:

Die Toten ruhen in der Erde bis zum jüngsten Tag. Am Ende der Welt werden sie von Gott auferweckt.

Islam

Im Islam glauben die Menschen:

Nach dem Tod kommen alle Menschen vor das Gericht Gottes. Die Bösen kommen in die Hölle, die Guten in das Paradies, aber Gott ist barmherzig und verzeiht auch.

Christentum

Auch das Christentum hat eine Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, aber die möchte ich dir in einem eigenen Beitrag erklären.

Fotoquellen: wikipedia commons, pixabay, eigene Bilder

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4. Station: Kreuzigung

Dieses Kreuz wird das „Kreuz von San Damiano“ genannt, weil es mal in einer Kirche hing, die dem heiligen Damian geweiht war.

Wir in Neufahrn haben natürlich nur eine Kopie vom Originalkreuz. Aber trotzdem – Schau es dir genau an!

Es zeigt dir, wie viele Kreuze auf dieser Welt, Jesus. Seine Hände und Füße kann er nicht mehr bewegen. Er kann nichts mehr tun. Oft fühlen sich Menschen, vielleicht auch du, so machtlos wie Jesus am Kreuz.

Die Bibel erzählt, dass ein Soldat mit einer Lanze dem toten Jesus in die rechte Seite gestochen hat. Der Maler zeigt dir diese Wunde mit ein wenig Blut an. Jesus ist wirklich gestorben und war wirklich tot. Er war ein ganzer Mensch so wie du und ich und hat unser Leben von Anfang bis Ende geteilt.

Aber es sind noch mehr Figuren auf diesem Kreuz dargestellt, das ist dir sicher schon aufgefallen. Es sollen insgesamt 33 sein! Du darfst das gerne nachzählen.

Auf der linken Seite, von dir aus gesehen, stehen zwei große Figuren unter dem Kreuz. Sie zeigen dir Maria, die Mutter Jesu, und seinen Jünger Johannes.

Ihre Namen stehen übrigens jeweils unter ihrer Figur.

Auf der rechten Seite, von dir aus gesehen, stehen drei große Figuren unter dem Kreuz. Sie zeigen dir die Jüngerin Maria Magdalena, noch einmal eine Jüngerin Jesu, nämlich Maria, die Mutter des Jüngers Jakob, und den römischen Hauptmann, der den Befehl über die römischen Soldaten hatte, die Jesus gekreuzigt haben.

Ihre Namen stehen auch unter ihren Figuren, aber sie sind nicht ganz so einfach zu lesen. Unter dem Hauptmann steht „Centuriu“, das ist das lateinische Wort für Hauptmann. (In der lateinischen Schrift hier wird für das „U“ derselbe Buchstabe verwendet wie für das „V“).

Über der linken Schulter des Hauptmanns sieht man ein kleines Gesicht und über dem Gesicht noch einmal drei Halbkreise. Der Evangelist Johannes erzählt, dass Jesus den Sohn eines römischen Beamten von einer schweren Krankheit geheilt hat, und die Legende sagt, dieser Beamte sei der gleiche Hauptmann gewesen, der Jesus auf Befehl von Pontius Pilatus gekreuzigt hat. Das kleine Gesicht stellt diesen Sohn dar, die drei kleinen Halbkreise stehen für den Rest der Familie des Hauptmanns.

Ganz links und ganz rechts stehen unter dem Kreuz noch zwei andere Figuren. Die linke Figur, von dir aus gesehen, zeigt einen der römischen Soldaten, die Jesus gekreuzigt haben, nämlich genau den, der dem toten Jesus mit der Lanze in die Seite gestochen hat. Siehst du die Lanze, die er in der Hand hält? Die Legende sagt, dass er „Longinus“ geheißen haben soll. Man kann mit etwas Glück seinen Namen unter seiner Figur entziffern.

Die rechte Figur, von dir aus gesehen, zeigt einen der Menschen, die sich über den gekreuzigten Jesus lustig gemacht haben. Sie riefen: „Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Das soll ein König sein? Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann glauben wir an ihn!“

Von deiner Seite aus rechts bei den Füßen Jesu kannst du einen Hahn entdecken. Ganz genau weiß man nicht mehr, was dieser Hahn bedeuten soll. Einige meinen, der Hahn würde an Petrus erinnern, der dreimal verleugnet hat, Jesus zu kennen und sein Jünger gewesen zu sein. Andere meinen, der Hahn wäre ein Zeichen dafür, dass man wachsam sein soll.

Ganz unten, unter den Füßen Jesu, waren früher mal insgesamt sechs Figuren abgebildet. Leider sind sie heute nicht mehr so leicht zu erkennen, das Kreuz wurde vor fast 1000 Jahren gemalt. Auch hier weiß man nicht mehr genau, wen diese Figuren darstellen sollen. Einige meinen, es wären Heilige, die in Umbrien, wo das Kreuz gemalt wurde, besonders gerne verehrt wurden. Andere meinen, diese sechs Figuren ständen für alle Menschen auf der ganzen Welt, also auch für dich und für mich.

Kannst du die Inschrift über dem Kreuz entziffern?

„IHS“: Das sind die ersten drei Buchstaben für den Namen Jesus in der griechischen Schrift.

„NAZARE“: Das ist Lateinisch und bedeutet: von Nazaret

„REX“: Das ist Lateinisch und bedeutet: König

„IVDEORV“: Das ist Lateinisch und bedeutet: der Juden

Eine Tafel mit dieser Inschrift hatte Pilatus über dem gekreuzigten Jesus anbringen lassen. Jeder, der Jesus am Kreuz sah, sollte wissen, warum Jesus gekreuzigt wurde. Die Menschen aber, die dieses Kreuz anschauen, will diese Inschrift fragen:

Ist Jesus für dich tatsächlich ein König? Ist er für dich der König der ganzen Welt? Und was für eine Art König ist dieser Jesus? Er ist ja nicht vom Kreuz herabgestiegen, sondern tatsächlich am Kreuz gestorben.

Engel wissen mehr, so sagt die Bibel, und sie fehlen nicht auf diesem Kreuz. Je zwei findest du links und rechts unter den Händen Jesu, in ein Gespräch vertieft. Die Engel sagen: Wir glauben, dass dieser Jesus tatsächlich ein König ist, der König der ganzen Welt. Er liebt alle Menschen: Seine Mutter Maria, Johannes, Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakob, und auch den römischen Hauptmann, der ihn gekreuzigt hat, und dessen Familie.

Er liebt den Soldaten Longinus mit seiner Lanze und die Menschen, die ihn, Jesus, ausgelacht haben. Er liebt Petrus, der ihn verleugnet hat, und er liebt auch dich und mich.

Er hat allen vergeben, er kann allen vergeben. Er hat alle Schuld auf sich genommen. So ist er König der ganzen Welt.

Aber – Ist dieser Jesus ein schwacher König?

Die Augen Jesu auf diesem Kreuz sind geöffnet. Die Geschichte Jesu endet nicht mit dem Kreuz.

Hinter den ausgebreiteten Armen Jesu hat der Maler ein schwarzes Rechteck gemalt. Es stellt das Grab Jesu dar.

Zwei Frauen kommen links und rechts zum Grab. Sie erfahren: Das Grab ist leer!

Jesus lebt! Er hat den Tod besiegt! Engel empfangen ihn im Himmel. Ganz oben siehst du eine Hand. Sie stellt Gott, den Vater, dar, der den auferstandenen Jesus begrüßt. Gott hat das letzte Wort. Gott sagt Ja zu Jesus, Gott sagt Ja zu allen Menschen auf dieser Welt.

In Jesus hat der Vater im Himmel uns seine große Liebe gezeigt. Deshalb ist Jesus für uns Gottes Sohn.

Jeden Tag passieren schreckliche Dinge, noch heute, auf dieser Welt.

Aber nicht die Gewalt hat das letzte Wort, sondern Gott. Er wird eines Tages alles gut machen.

Jesus hat auf Gott, seinen Vater, vertraut. Er lädt alle Menschen ein, so auf Gott zu vertrauen wie er.

gesungen für den Karfreitag 2020 von Manuela Dill
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für die erste Klasse

Wir haben seinen Stern aufgehen sehen!

In der Bibel finden wir noch eine Erzählung von der Geburt Jesu.

Diese Geschichte geht so:

Nachdem Jesus in Betlehem geboren worden war, kamen Männer aus einem Land weit im Osten nach Jerusalem, der Hauptstadt von Israel.

Sie waren monatelang unterwegs gewesen.

Von Beruf her waren sie Sterndeuter und genau deshalb hatten sie sich auf den langen Weg gemacht.

Sie fragten die Menschen in Jerusalem:

„Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihn zu verehren!“

In Jerusalem herrschte damals ein König namens Herodes.

König Herodes war überhaupt nicht begeistert, als er von diesen Sterndeutern und ihrer Suche nach einem neugeborenen König hörte, und er nahm die Sache ernst.

Er rief seine Ratgeber zu sich und fragte sie:

„Wo könnte dieser neugeborene König zu finden sein?“

Die Ratgeber antworteten:

„Wenn es der neugeborene König ist, der von Gott kommt, dann muss er in Betlehem zu finden sein!“

Herodes ließ die Sterndeuter heimlich zu sich holen.

Er fragte sie genau aus, wann dieser neue Stern erschienen war, dann sagte er ihnen:

„Geht nach Betlehem und sucht dort dieses Kind.

Wenn ihr es gefunden habt, dann kommt zurück zu mir nach Jerusalem und erzählt mir alles.

Denn ich will auch nach Betlehem gehen und diesen neugeborenen König verehren.“

Die Sterndeuter machten sich also auf den Weg nach Betlehem.

Und siehe …

Der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her!

Der Stern blieb genau über einem Haus stehen.

Die Sterndeuter gingen in das Haus hinein und fanden Jesus und seine Mutter Maria.

Sie freuten sich, als sie Jesus sahen, knieten sich hin und verehrten ihn als den neugeborenen König.

Sie hatten auch Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Die Münze links ist echtes Gold und derzeit knapp 400 Euro wert, dabei ist sie nur so groß wie das 20-Cent-Stück rechts

„Dieses Kind ist so wertvoll wie Gold,“ sagten sie.

Weihrauch riecht intensiver als alles andere, er kann jeden schlechten Geruch überdecken, besser als jedes Parfüm dieser Welt

„Dieses Kind verbindet uns mit Gott im Himmel so wie der Rauch des Weihrauchs zum Himmel aufsteigt,“ sagten sie.

Wenn man Myrrhe erhitzt, dann riecht es so, als ob man in einer Arztpraxis wäre

„Dieses Kind wird die Menschen heilen so wie Myrrhe Menschen heilen kann,“ sagten sie.

Die Sterndeuter gingen nicht noch einmal zu König Herodes.

Nachts im Traum wurde ihnen gesagt, dass sie nicht nach Jerusalem zurückkehren sollten, und so taten sie es auch nicht.

Für ihre Heimreise wählten sie eine andere Route.

Auch Josef hatte einen Traum.

Ein Engel warnte ihn vor dem König Herodes.

Deswegen nahm Josef Maria und das Kind und floh mit ihnen in ein fernes Land, nach Ägypten.

Dort blieben sie, bis König Herodes gestorben war.

Danach zogen Josef, Maria und Jesus nach Nazaret.

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Miteinander den Glauben feiern - der Gottesdienst

Unsere Pfarrkirche Sankt Franziskus

Ich bin deine Pfarrkirche Sankt Franziskus in Neufahrn.

Bestimmt kennst du mich bereits.

Trotzdem: Komm herein und schau dich genauer bei mir um.

Es gibt Vieles zu entdecken!

Ein Blick in den Innenraum der Kirche am Sonntagabend im Advent kurz vor dem Gottesdienst.

Von 1961 bis 1963 wurde ich erbaut und am 17. Juni 1963 geweiht.

Das ist zwar schon eine Weile her, aber für eine Kirche bin ich ein relativ modernes Gebäude.

Benannt bin ich nach dem heiligen Franz von Assisi.

Seine Statue vor meinem Eingang ist eines der Wahrzeichen Neufahrns.

Außerdem gab es zum Franz schon dreimal ein Kibiwe – 1999, 2011 und das Sommer-Kibiwe 2021.

Der Altar

Ich bin das Wichtigste in der ganzen Kirche und der Mittelpunkt.

Zu mir gehören eine Tischdecke, Kerzen und Blumen.

Auf mir stehen Brot und Wein, wenn der Priester beim Gottesdienst das Hochgebet spricht.

Der Ambo (Lesepult)

Ich bin genauso wichtig!

Ich trage die Bibel, wenn im Gottesdienst daraus vorgelesen wird.

Ich bin der Ort, von dem aus das Wort Gottes, das ist die Bibel, verkündet wird.

Der Vorstehersitz

Ich bin ein besonderer Sitzplatz.

Hier sitzt der Leiter des Gottesdienstes, meistens unser Pfarrer.

Weißt du, wie der Pfarrer in Neufahrn zur Zeit heißt?

Wegen Corona ist die Sitzordnung in der Pfarrkirche verändert.

Der Kerzenständer in der Mitte steht dort nicht nur zur Dekoration, sondern sorgt auch dafür, dass der Mindestabstand im Altarraum überbrückt werden kann.

Das ist notwendig, wenn bei einer Wortgottesfeier zwei Personen den Gottesdienst leiten oder unsere Pastoralreferentin beim Gottesdienst rechts neben unserem Pfarrer sitzt, zum Beispiel bei der Erstkommunionsfeier.

Der Tabernakel

Ich bewahre das Wertvollste auf, das es in der Kirche gibt, nämlich das heilige Brot.

Mich erkennst du an dem roten Kerzenlicht, das man ewiges Licht nennt, weil es immer brennen soll.

Die Ministranten und Ministrantinnen

Die Kinder und Jugendlichen, die dem Priester beim Gottesdienst helfen, heißen so.

Das Kreuz

Mich siehst du in jeder Kirche.

An mir ist Jesus gestorben.

Weil Jesus auferstanden ist und alle Menschen erlöst hat, bin ich für die Christen das Symbol der Erlösung.

Die Osterkerze

Ich erinnere an die Auferstehung.

In der Osternacht habe ich das erste Mal geleuchtet. Die Taufkerzen werden an mir angezündet.

Das ganze Jahr über stand unsere Osterkerze in der Mitte der Kirche, rechts neben dem Vorstehersitz.

Jetzt ist sie schon ziemlich abgebrannt. Das Bild entstand in der Sakristei.

Die Bänke

Wir sind auch wichtig!

In uns sitzen die Leute.

Ohne Menschen gäbe es keine Kirche, das weißt du doch!

Die gelben Reiter zeigen den Leuten, wo sie jetzt, während Corona, sitzen sollen.

Der Gabenbereitungstisch

Auf mir steht alles, was irgendwann im Gottesdienst gebraucht wird.

Ich gebe es zu:

Ich bin nicht so wichtig, aber ohne mich wäre der Gottesdienst nicht so ordentlich!

Die Glocken

Wir sind zu hören, wenn der Gottesdienst beginnt.

Wir haben noch große „Schwestern“ im Kirchenturm!

Das Weihwasser

Ich bin an jedem Eingang zur Kirche zu finden und erinnere an die Taufe.

Nimm von meinem Wasser, mache ein Kreuzzeichen und sprich:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schon seit dem Aschermittwoch 2020 wurde wegen Corona der Brauch, sich mit Weihwasser aus diesen Becken zu bekreuzigen, vorübergehend aufgegeben.

Das Altarbild

In jeder Kirche gibt es mich, aber ich sehe überall anders aus.

Du kannst mich gar nicht übersehen, denn ich bin groß und bunt.

In deiner Kirche zeige ich dir Jesus und 12 Engel mit Posaunen.

Ohne mich würden die Kirchen langweilig aussehen!

Sankt Franziskus

Ich zeige den Heiligen, nach dem deine Kirche benannt ist.

Kannst du die Sonne sehen, über die er sich freut?

Der Kreuzweg

In deiner Kirche bestehe ich aus 16 Bildern, in vielen anderen nur aus 14 Bildern.

Ich erinnere an das Leiden und den Tod Jesu.

Wenn Menschen heute leiden, dann dürfen wir nicht einfach wegschauen.

Auch daran will ich erinnern.

Die Orgel

Ich bin oben auf der Empore und bestehe aus vielen Pfeifen, die Musik machen können.

Das Taufbecken

Ich bin neben dem Eingang zur Kirche und erinnere an die Taufe.

Maria mit ihrem Kind Jesus

Ich zeige dir ein Bild von Maria mit ihrem Kind Jesus.

Jeden Tag kommen Menschen in die Kirche um still zu beten.

Manche stellen eine Kerze bei mir auf.

Ich erinnere daran, dass Gott uns immer zuhört und wir ihm vertrauen dürfen.

Dieses Bild entstand im Sommer 2021, als der Turm der Pfarrkirche eingerüstet war. Ein Blick von der Höhe des goldenen Kreuzes auf der Kirchturmspitze hinunter auf den Marktplatz von Neufahrn.

Willst du genau wissen, wie viele Pfeifen meine Orgel hat, oder wie der Architekt heißt, der mich erbaut hat?

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für die dritte Klasse

Was uns die Weihnachts-geschichten der Bibel über Jesus sagen wollen

Bestimmt erinnerst du dich noch daran, was bildhafte Sprache ist!

Wir brauchen bildhafte Sprache, um unsere Gefühle auszudrücken und um über Gott zu sprechen.

In der Bibel finden wir viele Geschichten, die bildhaft zu verstehen sind.

Das gilt meistens sogar für Geschichten, die ungefähr das erzählen, was mal passiert ist.

Und es gilt auch für die Weihnachtsgeschichten der Bibel.

Aus der Weihnachtsgeschichte nach Lukas

Lukas erzählt, dass Maria Jesus in eine Krippe gelegt hat. Eine Krippe, das ist ein Futtertrog für Tiere. Meistens enthält sie Heu zum Fressen.

Welche Tiere fressen Heu?

Esel, Kühe, Pferde, Rehe, Schafe, Ziegen …

Das sind alles Tiere, die von Natur aus Vegetarier sind. Sie fressen keine anderen Tiere und gelten als friedlich.

Zurzeit Jesu war eine Krippe deshalb ein Symbol des Friedens.

Symbol, das ist ein anderes Wort für bildhafte Sprache.

Jesus will den Menschen den Frieden bringen!“ will Lukas seinen Lesern und Leserinnen damit sagen.

Der Engel, der den Hirten verkündet, dass der Retter geboren ist, ist auch ein Symbol.

Engel werden nämlich von Gott geschickt.

Damit will uns Lukas sagen: „Gott und niemand sonst schickt diesen Retter!

Die Hirten erfahren von der Geburt Jesu, so erzählt Lukas.

Manche denken, vielleicht deshalb, weil sie sowieso noch wach waren und auf ihre Herden aufpassten, oder?

Hirten, das erinnert so ein Bisschen an den Vater Jakob, der wie sein Großvater Abraham und sein Vater Isaak ja auch vor langer Zeit als Nomade lebte und von Ort zu Ort zog.

Zurzeit Jesu waren Hirten arme Leute.

Lukas will damit sagen: „Bei Jesus werden die Armen ganz vorne stehen und die Ersten sein, nicht die Letzten!“

Aus der Weihnachtsgeschichte nach Matthäus

Matthäus macht selber klar, wofür der Stern ein Symbol ist.

Die Sterndeuter fragen nämlich: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen ihm zu huldigen.“

Und so einen König, so denken die Sterndeuter, findet man ja in einem Palast, weshalb sie ihn zuerst in Jerusalem, der Hauptstadt von Israel, suchen.

Jesus ist ein König!“ will uns Matthäus mit diesem Stern sagen.

Aber auch bei den Geschenken der Sterndeuter, von denen er uns erzählt, hat er sich etwas gedacht.

Die Münze links ist echtes Gold und derzeit knapp 400 Euro wert, dabei ist sie nur so groß wie das 20-Cent-Stück rechts

Gold ist nämlich ziemlich wertvoll.

Das macht als Geschenk natürlich Sinn, denn Gold kann man gut brauchen, oder?

Darum geht es hier aber nicht.

Ein wertvolles Geschenk wie Gold sagt nämlich: Du bist wertvoll und in diesem Fall will Matthäus uns sagen:

Jesus ist wertvoll!

Weihrauch für ein neugeborenes Baby ist ein sehr seltsames Geschenk.

Weihrauch besteht aus dem Harz eines Baumes, der – Überraschung! – Weihrauchbaum heißt.

Wenn man Weihrauch verbrennt, dann entsteht ein sehr intensiver Duft, der alle anderen Gerüche komplett überdecken kann.

Die Menschen benützen ihn schon seit Tausenden von Jahren um schlechte Gerüche zu vertreiben und beim Gottesdienst als Opfergabe für Gott.

Der Rauch, der beim Verbrennen aufsteigt, erinnert an das Gebet, das zu Gott aufsteigt.

Jesus ist Gottes Sohn!“ will Matthäus sagen, wenn er von diesem Geschenk erzählt.

Auch Myrrhe ist Harz, aber es gibt verschiedene Sträucher, aus denen sie gewonnen wird.

Und wie der Weihrauch wird auch Myrrhe gerne verbrannt.

Dann riecht es ziemlich streng wie in einer Arztpraxis und man weiß:

Myrrhe ist Medizin!

Und tatsächlich: Noch heute wird Myrrhe bei der Zahnpflege verwendet.

Als Geschenk für ein neugeborenes Baby ist das doch etwas seltsam.

Darum geht es aber nicht.

Myrrhe ist ein Mittel zum Heilen, darum geht es.

Jesus wird die Menschen heilen!“ will uns Matthäus damit sagen.

Lukas und Matthäus ging es bei ihren Weihnachtsgeschichten nicht so sehr darum zu erzählen, was da genau passiert ist, sondern sie wollten mit ihren Geschichten über die Geburt Jesu gleich am Beginn ihrer Evangelien sagen, was für ein besonderer Mensch Jesus sein wird.

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für die erste Klasse

Heute ist euch der Retter geboren!

Dort, in Betlehem, kam Jesus zur Welt.

Maria wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, einen Futtertrog für Tiere.

Ganz in der Nähe waren Hirten.

Es war Nacht, aber die Hirten waren noch wach, weil sie auf ihre Herde aufpassen mussten.

Plötzlich wurde es mitten in der Nacht taghell.

Die Hirten waren zu Tode erschrocken und fürchteten sich.

Ein Engel stand bei ihnen und sagte:

„Fürchtet euch nicht!

Ich verkünde euch eine große Freude, die alle Menschen erfahren sollen:

Heute ist euch in Betlehem der Retter geboren!“

Die Hirten hörten atemlos diese Botschaft von Gott.

Ein Retter?, überlegten sie, ein Held?

Woran erkennt man einen Helden?

Der Engel sagte:

„Daran werdet ihr den Retter erkennen:

Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt!“

Und plötzlich sahen die Hirten eine unglaublich große Menge an Engeln, die Gott lobten und sagten:

„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade!“

Dann waren die Engel wieder verschwunden.

Die Hirten aber sagten zueinander:

„Kommt, lasst uns nach Betlehem gehen und das Kind suchen, von dem die Engel uns erzählt haben!“

Die Hirten machten sich schnell auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in Windeln gewickelt in der Krippe lag.

Die Hirten staunten nicht schlecht über das, was ihnen da passiert war.

Ein Retter und Held, den man an den Windeln und einer Krippe erkennen konnte, das, fanden sie, war etwas komplett Neues.

Und ihnen, den armen Hirten, hatten die Engel als Ersten die Geburt dieses Kindes verkündet.

Maria aber merkte sich alles, was die Hirten zu erzählen hatten.

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Die Bibel erzählt uns von Gott und den Menschen

Vier Leute schreiben die Jesusgeschichten auf

Welche Geschichten über Jesus kennst du? Ganz schön viele, oder?

Und wo du die Geschichten findest, das weißt du auch:

Im Neuen Testament, also im NT, dem zweiten Teil der Bibel.

Und das bedeutet, dass sie logischerweise jemand aufgeschrieben haben muss.

Die Jünger und Jüngerinnen Jesu kamen aber nicht gleich nach Jesu Tod und Auferstehung auf die Idee, sich mal aufzuschreiben, was Jesus so alles gesagt hatte und was sie mit ihm erlebt hatten.

Nein!

Sie erzählten allen Menschen von Jesus.

Viele Menschen begannen deshalb auch an Jesus zu glauben.

Auch sie erzählten wieder anderen Menschen von Jesus.

Auch diese Menschen begannen an Jesus zu glauben und erzählten wieder anderen Menschen von Jesus und so wäre das vermutlich ewig weitergegangen.

Kennst du das Spiel „Stille Post“?

Falls nicht, das Spiel geht so:

Jemand denkt sich einen Satz aus und flüstert ihn seinem Nachbarn ins Ohr.

Der Nachbar flüstert jetzt den Satz dem nächsten Nachbarn ins Ohr, der wieder dem nächsten, bis alle dran waren.

Der Letzte darf dann laut sagen, was ihm ins Ohr geflüstert wurde.

Bei diesem Spiel passiert meistens folgendes:

Das, was der Letzte ins Ohr geflüstert bekommen hat, ist nicht das, was der Erste sich ausgedacht hat.

Der Satz hat sich verändert!

Entweder es wurde nicht richtig verstanden, was einem ins Ohr geflüstert wurde, oder man hat einfach beim Weitersagen etwas von dem Satz vergessen.

Manchmal verändern Mitspieler auch mit Absicht den Satz.

Das passiert ganz oft auch im Alltag, aber es gibt ein gutes Hilfsmittel dagegen:

Man schreibt sich auf, was wichtig ist und was man sich merken will.

Nun, natürlich wäre das mit den Jesusgeschichten auch passiert, wären sie nicht irgendwann aufgeschrieben worden.

Dafür zum Glück gleich von vier verschiedenen Leuten:

Wir nennen sie Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.

Ihre Geschichten nennt man Evangelium und die vier Jesusgeschichtenschreiber nennt man Evangelisten.

Ohne die vier Evangelisten geht gar nichts!

Im Pfarrzentrum im Kleinen Saal hängt dieses Kreuz.

Oben, unten, rechts und links findest du seltsame Gestalten mit Flügeln.

Wenn du genau hinschaust, dann siehst du, dass jede Gestalt ein Buch hält.

Diese Gestalten sind Symbole für die Evangelisten.

Der Adler oben steht für Johannes, der Löwe links steht für Markus, der Mensch rechts steht für Matthäus und der Stier unten steht für Lukas.

Ohne Matthäus, Markus, Lukas und Johannes wüssten wir heute nichts mehr über Jesus, niemand, kein einziger Mensch auf der Welt.

Bonusmaterial

Der erste Evangelist

Markus war der erste, der auf die Idee kam, eine Geschichte von allem über Jesus aufzuschreiben.

Er kam auch auf die Idee, diese Geschichte „Evangelium“ zu nennen.

Hier kannst du sehen und hören, wie Markus sein Evangelium geschrieben hat.

Tipp: Drücke auf beide Pfeile schnell hintereinander, dann laufen das Video und das Audio gleichzeitig ab und du kannst die Information gleichzeitig sehen und hören.

Für alle Fachleute: Die Bilder sind nicht exakt Geschichten von Markus
Audio zum Video
So würde das wohl in der Schule ausschauen, wenn man abschreibt. Markus, Matthäus und Lukas saßen nicht an einem Tisch nebeneinander, selbstverständlich.

Hoppla – da schreibt doch wer ab?

Markus, Matthäus und Lukas haben ziemlich viele Geschichten gleich.

Oft stimmen sogar der Wortlaut und die Reihenfolge überein.

Vielleicht kommt ihr selber drauf, was da passiert ist?

Ja, richtig!

Matthäus und Lukas haben bei Markus abgeschrieben!

Lukas hatte Kopien seiner Quellen. Er hat auch ein Kopie von Markus.

Beim Kibiwe 2017 haben wir Lukas bei der Arbeit zugeschaut.

Seht ihr die vielen Rollen an seinem Schreibpult?

Er hat sie „Quellen“ genannt: Quellen, das hat hier gar nichts mit Wasser zu tun.

Das sind Schriften, bei Lukas sind das Schriften über Jesus, die er gesammelt hat und von denen er abgeschrieben hat.

Eine davon war auch der Markus.

So hat es auch Matthäus gemacht, unabhängig von Lukas.

Auch Matthäus hat Quellen gesammelt und von ihnen abgeschrieben.

Eine davon war auch der Markus.

Inzwischen haben die Forscher eine Idee, wie die Evangelien von Matthäus und Lukas entstanden sind.

Schaut und hört selbst!

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Audio zum Video

Schau mal, welche Geschichte von welchem Evangelist stammt!

Von Markus stammt zum Beispiel die Geschichte, wie Jesus seine Jünger und Jüngerinnen berufen hat.

(Und natürlich haben das Matthäus und Lukas von ihm abgeschrieben)

Von Matthäus stammt zum Beispiel die Geschichte von den Weisen aus dem Osten, die Jesus kurz nach seiner Geburt besucht haben.

Sie gehört zu seinem Sondergut.

Von Lukas stammt zum Beispiel die Geschichte vom Zöllner Zachäus.

Sie gehört zu seinem Sondergut.

Jetzt fragst du vielleicht – stop, da fehlt doch Johannes! Was ist mit dem?

Johannes kannte wahrscheinlich die anderen Evangelien, aber er hat seinen ganz speziellen Stil und seine ganz eigenen Geschichten über Jesus.

Von Johannes stammt zum Beispiel die Geschichte vom großen Fischfang.